Schlagwort: Studie

  • Neutrale Forschung oder Politik? Die Mitte-Studie im Fakten-Check

    Ende April veröffentlichte das Forscherteam um Prof. Dr. Andreas Zick die Ergebnisse ihrer „Mitte-Studie“, die alle zwei Jahre von der Friedrich-Ebert-Stiftung herausgegeben wird. Die Studie erhält in der Regel ein relativ hohes Maß an Aufmerksamkeit. Mit der Diskussion, die die Veröffentlichung der Ergebnisse in diesem Jahr lostrat, hatten die Forscher*innen jedoch nicht gerechnet.

    Der Moderator Claus Kleber stellte im heute journal einige kritische Nachfragen, die von der Redaktion aus dem Interview gekürzt wurden und erst durch eine twitter-Meldung von Kleber selbst an die Öffentlichkeit gelangten. Die BILD-Zeitung griff die Thematik auf und machte die Studie kurzerhand zur „Asylstudie“. Auch die Politik mischte sich ein: Sigmar Gabriel (SPD) kritisierte die Forscher*innen in einem BILD-Interview dafür, die Untersuchungsergebnisse einseitig ausgewertet zu habe. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) pflichtete ihm bei. Die Folge: Drohungen und Polizeischutz für Professor Andreas Zick, der sich seitdem für seine Forschung verteidigen muss.

    Kritisiert wurden vor allem einzelne Fragestellungen, die auf die Haltung gegenüber Asylbewerber*innen zielen. Lässt sich tatsächlich durch eine Ablehnung der Aussage „Bei der Prüfung von Asylanträgen sollte der Staat großzügig sein“ darauf schließen, dass ein Großteil der Befragten Asylbeweber*innen gegenüber negativ eingestellt ist?

    FM: Herr Zick, wie nahmen Sie die Diskussion um die Ergebnisse Ihrer Studie in der Öffentlichkeit wahr?

    AZ: Die Studie hat viele Aspekte. Eine Fokussierung kam durch ein ZDF-Interview von Beate Küpper, welches in der BILD-Zeitung die Mitte-Studie zur „Asylstudie“ umgedeutet hat und unsere Einstellungsmessungen als gesteuert erschienen ließ. Die Befunde um die Ergebnisse wurden gar nicht diskutiert. Dass wir weder einen Rechtsruck noch eine Unterstellung berichtet haben, wurde nicht genannt.

    Dass aber im Kontext der Studie die Meinungen über Asylsuchende eben mit anderen Abwertungen einhergehen, auch mit extremistischen Einstellungen, wurde schlichtweg als Vorhaltung interpretiert. Es ist schon beachtlich, dass die Studie als „Asylstudie“ kursiert, was uns viel darüber sagt, wie wir Asyl verstehen. Der Umgang und die Kampagnen sind meiner Ansicht Teil des Problems und werden in der Studie auch beschrieben. Insofern ist Vieles Ausdruck der Problemlagen, die wir selbst beschreiben. Es hilft nicht mehr, zu betonen, dass wir weder eine Parteien- noch Bewegungsstudie machen.

    Fakten-Check: In der Studie berichten die Autor*innen davon, dass sich der Anteil der Bevölkerung stabilisiert, der asylsuchenden Menschen gegenüber negativ eingestellt ist. Seit der letzten Studie im Jahr 2016 stieg der Prozentsatz der Befragten, die negative Aussagen gegenüber Asylsuchenden vertreten, von 49,5 % auf 54,1 % an.

    Soweit, so klar. Zick und seine Kolleg*innen brachten diese Aussagen mit weiteren Erkenntnissen zu Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Verbindung. Dabei handelt es sich um ein übliches sozialwissenschaftliches Verfahren: Zwischen verschiedenen untersuchten Faktoren werden Zusammenhänge hergestellt (eine genauere Analyse hierzu gibt Andrej Reisin vom NDR hier).

    Es zeigte sich, dass Menschen, die Asylbewerber*innen abwerten mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auch Vorurteile gegenüber „Ausländer*innen“ oder Muslimen haben und den „Alteingesessenen“ Vorrechte zuschreiben. Es reicht also nicht aus, einer Aussage zuzustimmen. Erst das Zusammenspiel verschiedener Aussagen ergibt das Gesamtbild einer Ablehnung von Asylbewerber*innen. Dieses wiederum ist aber deutlich erkennbar.

    Die Autor*innen schlussfolgern, dass sich die Abwertung von Asylsuchenden normalisiert hat. Wer diese Menschengruppe kritisiert, versteht sich nicht automatisch selbst als rechts(populistisch). Im Gegenteil: Man möchte unter keinen Umständen in die „rechte Ecke“ gestellt werden, wie sich in der Debatte um die Studie gezeigt hat.

    FM: Sicher müssen Sie zugeben, dass die Überschrift „Verlorene Mitte“ provoziert. Was hat sie dazu bewogen, die Studie so zu nennen?

    AZ: Gehen wir von dem urdemokratischen Modell einer zivilen Mitte aus, die Konflikte so regulieren kann, dass die Würde von Menschen und Gruppen nicht infrage gestellt wird, dann geht der Mitte etwas verloren, wenn antidemokratische Meinungen dort verhaften. Was sind rechtsextrem orientierte Mitglieder der Mitte? Ein Gewinn oder Verlust für das Modell der ausgleichenden Mitte? Die Mitte verliert an Stabilität.

    Wir haben nicht gesagt, die Mitte ist verloren, aber so wird es verstanden und so soll es verstanden werden. Bei der Mitte beziehen wir uns weniger auf soziologische Analysen zu den Schichten, sondern demokratietheoretische Modelle. Es ist eigentlich ein konservatives Bild, wenn Sie so wollen, aber das ist nun durch die Unterstellung einer Intention verdeckt.

    Fakten-Check: Die Mitte wird laut der Studie an ihren Möglichkeiten gemessen, Zusammenhalt durch den Zuspruch zur Demokratie herzustellen. Die Autor*innen schreiben weiter: „und zwar einen Zusammenhalt, der sich trotz oder gerade angesichts aller politischen und sozialen Differenzen herstellen lässt“. Es geht also darum, abweichende Einstellungen auszuhalten, aber eine gemeinsame Basis der Zustimmung zur Demokratie zu wahren.

    Inwieweit die Mitte bereits „verloren“ ist, bleibt Gegenstand der Interpretation der Daten. In den vorherigen Studien war von einer gespaltenen und einer fragilen Mitte die Rede. Letztlich handelt es sich bei der verlorenen Mitte um eine Einschätzung der Forscher*innen. Diese treffen sie aber vor dem Hintergrund ihrer Langzeituntersuchung, die Entwicklungen über die Zeit aufzeigt. Fraglich ist, was noch kommt – die Auflösung der Mitte?

  • Erkenntnisse der Migrationsforschung: Interview mit Immigration Policy Lab

    Was genau erforscht ihr als Migrationsforscher?

    JP: Wir setzen uns mit drängenden Fragen der Einwanderungs- und Integrationspolitik auseinander. Unser Ziel ist es, die empirische Evidenz dafür zu liefern, welche politischen Maßnahmen funktionieren und welche nicht. Inhaltlich lässt sich unsere Migrationsforschung in drei Teile gliedern:

    Wir untersuchen, wie die Einstellungen von Einheimischen zu Einwanderung zustande kommen, welche Auswirkungen die Regelungen zu Asyl, Integration und Einbürgerung für Migrantinnnen und Migranten sowie die Aufnahmegesellschaft hat, und wie politische Maßnahmen mit Blick auf die Integration optimiert werden können.

    MM: Ich beschäftige mich vor allem damit, wie Politik Zuwanderung und die Integration von Zugewanderten fördert oder verhindert. Beides kann ein politisches Ziel sein. Jedoch ist selten offensichtlich, ob das Ziel erreicht wird und welche unerwarteten Auswirkungen Politiken wie beispielsweise Arbeitsverbote für Geflüchtete haben. Genau hier kann sozialwissenschaftliche Forschung hilfreich sein: Es geht darum, belastbare Evidenz über die Auswirkungen von Migrationspolitik bereitzustellen.

    Wie sieht euer Arbeitsalltag in der Migrationsforschung aus?

    MM: Idealerweise habe ich den Tag über Zeit, Daten zu analysieren. <lacht> Aber bevor ich das kann, muss ich oft sehr viel Zeit investieren, die Daten zu sammeln und aufzubereiten, beziehungsweise das Forschungsprojekt an sich zu konzipieren. Das dauert oftmals ein Vielfaches solange wie die eigentliche Datenanalyse. Stehen die Resultate erstmal fest, fasst man sie in einem Arbeitspapier zusammen, teilt es mit Kollegen und stellt es auf Konferenzen vor, um es schließlich zu veröffentlichen. Und natürlich unterricht man als Wissenschaftler an der Universität auch noch, was ebenfalls 1-2 Tage in der Woche in Anspruch nimmt.

    JP: Als Executive Director der Forschungsgruppe bin ich für die strategische Ausrichtung, das Partnernetzwerk und das Management des Forschungsportfolios verantwortlich. Da wir für unsere Arbeit mit staatlichen Institutionen, NGOs und internationalen Organisationen zusammenarbeiten, verbringe ich viel Zeit im Austausch mit unseren Projektpartnern.

    Gleichzeitig bin ich für das Projektportfolio unserer Forschungsgruppe zuständig und schaue, dass wir relevante Projekte zu wichtigen Fragestellungen machen und, dass diese mit den eingesetzten Mitteln gut geplant zum Ziel kommen. In meiner Funktion bin ich für die Leitung des IPL Zürich Teams zuständig und unterrichte auch an der ETH Zürich.

    Was motiviert euch persönlich zu dieser Arbeit?

    MM: Die Debatte um Zuwanderung und Geflüchtete ist sehr stark von Emotionen getrieben. Es gibt wenig belastbares Wissen darüber, welche Folgen Zuwanderung hat, wie Zuwanderung und Integration gestaltet werden kann. Das führt zu Unsicherheit und Angst in der Bevölkerung. Mehr Informationen, mehr Wissen über Zuwanderung und Geflüchtete wird diese Angst und Unsicherheit helfen abzubauen. Meine und unsere Arbeit insgesamt leistet dazu einen Beitrag.

    JP: In unserer Arbeit der Migrationsforschung suchen wir täglich nach Lösungsansätzen zu einem der wichtigsten gesellschaftlichen Themen unserer Zeit. Dies zusammen mit einem hochmotivierten und innovativen Team zu tun, ist sehr bereichernd.

    Ihr arbeitet für das Immigration Policy Lab, das an der ETH Zürich und der University Stanford sitzt. Was genau ist das für eine Einrichtung?

    JP: Mit den beiden Standorten an der ETH Zürich und an der Universität Stanford ist das Immigration Policy Lab eine internationale Gemeinschaft von Wissenschaftlern. Diese sind auf dem Gebiet der Immigrations- und Integrationspolitik spezialisiert und haben gemeinsam ein umfassendes Forschungsprogramm entwickelt. Mit unserem internationalen Team aus Länderexperten zu Europa, Nordamerika, Nordafrika und Nahost können wir die Thematik global erforschen. Anhand der Resultate aus verschiedenen Systemen können wir zudem vergleichen und aufzeigen, was im jeweiligen Kontext am besten funktioniert. Als universitäre Einrichtungen betreiben wir unabhängige Forschung und evidenz-basierte Beratung.

    Welche Ziele verfolgt ihr bzw. das Lab mit eurer Migrationsforschung?

    JP: Unser Ziel ist es, Forschungsergebnisse bereit zu stellen, die gesellschaftlich relevant und für politische Entscheidungsträger brauchbar sind. Dabei wollen wir den involvierten Akteuren mit unserem evidenz-basierten Ansatz Werkzeuge zur Verfügung stellen, mit denen kluge Policies entwickelt werden können, die für Geflüchtete und Aufnahmegesellschaften gleichermaßen nützlich sind.

    Welche Rolle spielt Forschung eurer Meinung nach dafür, die Lebenssituation von Geflüchteten zu verbessern?

    MM: Eine viel zu geringe aus meiner Sicht. Nehmen Sie beispielsweise die zahlreichen Integrationsprogramme des Bundes und der Länder. Kaum eines von denen wird wissenschaftlich evaluiert. Allen gemeinsam ist, dass die Integration von Zuwanderern und Geflüchteten gefördert werden soll. Aber keiner weiß, ob das funktioniert und vor allem, welches dieser Programme am besten funktioniert.

    Das liegt oft auch daran, dass Regierungen selten bereit sind, ihre Daten mit unabhängigen Sozialwissenschaftlern zu teilen und wissenschaftliche Evaluationen zu fördern. Dies ist schade, denn die Erkenntnisse aus diesen Evaluationen würden dabei helfen, dass Geflüchtete in Zukunft bessere Integrationsförderung erhalten.

    JP: Anhand von guter Forschung können wir lernen, welche politischen Maßnahmen in welcher Art und Weise wirkungsvoll sind oder nicht. Mit diesen Erkenntnissen können existierende Maßnahmen verbessert oder neu konzipiert werden, wovon Geflüchtete wie auch Aufnahmegesellschaften profitieren.

    Arbeitet ihr dabei auch direkt mit Geflüchteten zusammen?

    MM: Ja, jeden Tag. In unseren größten Forschungsprojekten befragen wir Tausende Flüchtlinge zu ihren Eindrücken und Einstellungen.

    JP: Wie Moritz bereits erwähnt hat, führen wir in verschiedensten Ländern großangelegte Umfragen bei Geflüchteten durch. Dabei arbeiten wir auch mit Fokusgruppen, wo direkt Betroffene in kleineren Kreisen über ihre Erfahrungen und Motivation berichten.

    Ihr habt vor einiger Zeit eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass Arbeitsverbote für Geflüchtete Integration verhindern und letztlich Kosten verursachen, die der Steuerzahler tragen muss. Wie genau seid ihr bei dieser Studie vorgegangen?

    MM: In der Studie nutzen wir den Umstand, dass ein Gerichtsurteil aus dem Jahr 2000 die damalige deutsche Regierung Schröder zwang, das Arbeitsverbot für Geflüchtete auf 12 Monate zu verkürzen. Während Asylsuchende, die im Jahr 1999 ankamen, zwischen 13 und 24 Monaten warten mussten, bevor sie sich für eine Stelle bewerben konnten, mussten diejenigen, die 2000 ankamen, lediglich 12 Monate warten.

    Als die neue Regelung in Kraft trat, kamen die meisten Zuwanderer aus dem ehemaligen Jugoslawien als Asylsuchende nach Deutschland. Anhand des Mikrozensus untersuchten wir Personen aus Jugoslawien, die entweder 1999 oder 2000 ankamen. Zwei in fast jeder Hinsicht identische Gruppen – bis auf den Unterschied von durchschnittlich 7 Monaten längerem Arbeitsverbot.

    Kurz nach Ablauf des Arbeitsverbots hatten beide Gruppen niedrige Beschäftigungsquoten. Aber diejenigen mit kürzeren Wartezeiten überholten diejenigen mit längerer Wartezeit bald darauf. Nach fünf Jahren hatte etwa die Hälfte der 2000er Gruppe eine Anstellung, während nur ungefähr 30% der 1999er Gruppe eine Arbeitsstelle gefunden hatte.

    Erst 2010, zehn Jahre nach Inkrafttreten der neuen Regelung, schlossen die Nachzügler auf. Diese Kluft lässt sich nicht durch allgemeinere Veränderungen in der Wirtschaft erklären. So fanden die in den Jahren 1999 und 2000 eingetroffenen türkischen Zuwanderer, welche kaum von der Regelung betroffen waren, ähnlich schnell Arbeit.

    Welche Schwierigkeiten gab es dabei?

    MM: Viele verfügbare statistische Daten erlauben es nicht, Asylsuchende ohne weiteres von anderen Zuwanderern zu unterscheiden. Zweitens ist es eine Herausforderung, den Effekt von Beschäftigungsverboten von anderen Faktoren zu isolieren, die ebenfalls beeinflussen, ob Geflüchtete sich erfolgreich in den Arbeitsmarkt integrieren. Wenn Geflüchtete in einem Land mit einem kürzeren Beschäftigungsverbot schneller und dauerhaft Arbeit finden, könnte das an einer Vielzahl von Faktoren liegen, die die Länder unterscheiden.

    Woran liegt es, dass Arbeitsverbote letztlich für alle Seiten von Nachteil sind?

    MM: Kurzfristig mögen Arbeitsverbote den Sorgen der Wähler*innen zwar entgegenkommen, langfristig sind sie aber politisch riskant. Wenn Geflüchtete nicht in der Lage sind, für ihren Lebensunterhalt aufzukommen und als Belastung des Sozialsystems wahrgenommen werden, könnten sich Regierungen bald mit einem politischen Aufschrei der Wähler*innen konfrontiert sehen. Hinzu kommt, dass deutsche Arbeitnehmer*innen nicht mal unbedingt von einer Politik, die Geflüchtete vom Arbeitsmarkt fernhält, profitieren.

    Frühere Studien haben gezeigt, dass Geflüchtete auf dem Arbeitsmarkt weder die Löhne der Einheimischen senken, noch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass diese ihre Arbeitsstelle verlieren. Letztendlich kommt eine Politik, welche die Motivation der Geflüchteten, sich rasch zu integrieren und ein produktiver Teil der Gesellschaft zu werden, optimal fördert nicht nur den Geflüchteten selbst, sondern allen Steuerzahler*innen im Aufnahmeland zugute.

    Die Studie zu Arbeitsverboten von Geflüchteten ist hier in der Kurzzusammenfassung zu lesen:

    Die wissenschaftliche Veröffentlichung findet ihr unter:

  • Friedensforscherin Heela Nadschibullah: Wo Frieden beginnt

    Was bedeutet es, unter den Bedingungen von Krieg, Gewalt und Unruhen groß zu werden?  Wie weit reicht unser Einfühlungsvermögen für die seelischen Verletzungen und Bedürfnisse von Menschen aus Krisengebieten wirklich an die Realität heran?

    Immer wieder stelle ich mir diese Fragen, wenn Menschen mit Fluchterfahrungen aus ihrem Leben erzählen – sei es im persönlichen Gespräch oder in niedergeschriebenen Berichten.  Sie erzählen von einem Leben, das sie hinter sich gelassen haben, um der Gewalt, dem Krieg und den Menschenrechtsverletzungen zu entkommen. Und sie erzählen zugleich von Menschen, die dort geblieben sind. Manchmal meine ich eine innere Zerrissenheit zu spüren. Hier leben sie mit der Sehnsucht  nach Frieden und Vertrauen. Nicht weniger stark aber fühlen sie sich verbunden mit dem Zurückgelassenen. Erinnerungen an Menschen und belastende Erlebnisse, enttäuschte Friedenshoffnungen und zerplatzte Träume bleiben präsent.

    Die Friedenssehnsucht ist groß – aber vieles bleibt schmerzlich und verborgen

    Nie kann ich mir anmaßen, bis in die Tiefe nachzuempfinden, was das für einzelne Menschen mit ihrer individuellen Lebensgeschichte wirklich bedeutet. Vieles bleibt verborgen. Aber vielleicht gelingt es, Vertrauen zu vertiefen, zuzuhören, behutsam nachzufragen, mich selbst zu hinterfragen. Vielleicht gelingt es, mehr Aufmerksamkeit zu üben und genauer wahrzunehmen, was hier, aber auch in den Herkunftsländern einwirkt auf das Weiterleben von Menschen.

    Wie kann es Menschen, zum Beispiel in Afghanistan, aktuell gelingen, unter so verstörenden Lebensbedingungen an Friedensprozessen mitzuwirken? Woher nehmen sie die Kraft dafür? Lässt sich dort überhaupt eine Vergewisserung für das eigene Leben erfahren, aus der heraus auch für andere Menschen Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln wären?

    Heela Nadschibullah und “social healing” als Chance zur Versöhnung

    Eine, die ihre Kinderjahre in Afghanistan verbracht hat, ist die afghanische Friedensforscherin Heela Nadschibullah (geb. 1977). Seit vielen Jahren lebt sie in Europa, hat  in der Schweiz studiert und arbeitet heute für eine Hilfsorganisation mit Migranten in Ungarn.

    Für sie ist das Heilen gesellschaftlicher Traumata ein ganz entscheidender Aspekt der aktiven Friedensarbeit. Und dieses Heilen kann – oder muss manchmal sogar – außerhalb des von Krieg und Unruhen erschütterten Land beginnen. Sie ist davon überzeugt: Nach Zeiten der permanenten Angst, Bedrohung und Verunsicherung geht es zunächst darum, Vertrauen aufzubauen und sich gegenseitig zu verstehen.

    Heela Nadschibullah spricht und schreibt in diesem Zusammenhang von „social healing“.  Sie meint damit einen Prozess, der immer bei einem selbst anfangen muss. Dazu aber brauchen Menschen zunächst einen geschützten Raum, der ein solches Vertrauen wachsen lassen kann. In Afghanistan selbst sieht sie dafür derzeit nur wenige Chancen. Zwar lassen sich auch diese in der Zivilgesellschaft stärken. Beispiele wie die Bücherbus-Initiative von Freshta Karim in Kabul verdienen große Anerkennung und Unterstützung. Aber zugleich versteht Heela Nadschibullah das, was Menschen außerhalb von Afghanistan an Sicherheit und Vertrauen erfahren, als wirksame Friedensarbeit für Menschen mit Kriegs- und Gewalterfahrungen. So können Vertrauenserfahrungen hier positiv Einfluss nehmen auf Heilungsprozesse und Neuanfänge in Krisenregionen anderswo.

    Wie Friedensprozesse ihren Anfang nehmen

    Überall dort, wo Menschen sich darin unterstützen, ein Leben in Sicherheit und mit Vertrauen zueinander zu führen und mitzugestalten, können solche Anfänge für einen möglichen Friedensprozess gelegt werden. Auch bei uns, mit mir selbst und mit den Menschen, die davon etwas weitertragen.

    Heela Nadschibullah erinnert sich dabei gern an eine alte Weisheitsgeschichte,  die sich in vielen Varianten, in verschiedenen Religionen und Kulturen weltweit verbreitet hat. Ich erzähle sie hier in Anlehnung an eine Version eines englischen Geistlichen aus dem Jahr 1100 nach:

    „Als ich jung war und meine Visionen keine Grenzen kannte, träumte ich davon, die Welt zu verwandeln in eine friedliche Welt. Aber die Welt veränderte sich nicht. Also beschloss ich, wenigstens mein Land zu verändern, damit Frieden endlich möglich werden kann.  Aber auch das erschien mir unveränderbar. Als ich älter wurde, versuchte ich, wenigstens die Menschen zu verändern, die mir am nächsten standen. Aber auch das sollte mir nicht gelingen. Schließlich wurde mir klar: Wenn ich damit anfange, mich selbst zu verändern und Frieden zu finden in mir,  dann kann dieser Frieden auch  auf andere Menschen ausstrahlen. Mit ihnen gemeinsam kann dieser Frieden in einem Land immer weitere Kreise ziehen. Und – wer weiß –  am Ende sogar die Welt verändern.“

    Ein Interview mit Heela Nadschibullah zum Weiterlesen

  • Eine soziale Frage Irans: Afghanische Flüchtlinge

    Menschen aus Afghanistan haben schon immer im Iran gelebt. Ihr Aufenthalt im Iran ist also nicht als ein Phänomen anzusehen, sondern als eine alltägliche Realität. Auch wenn es einige positive Entwicklungen gibt – noch immer wird Afghanistan mit zu geringer Sachkenntnis von iranischer Seite konfrontiert. Ein kurzer Einblick in die aktuelle politische Lage Afghanistans soll mit diesem Beitrag von  Homayun Alam zum Verständnis der gegenwärtigen Situation beitragen.

    Gesellschaftliche Veränderungen – aber keine Verbesserungen für afghanische Flüchtlinge im Iran

    Als Fazit analysiert und beschreibt der Autor die Lage in den beiden Ländern und die Lebenssituation der Menschen wie folgt: Der Iran gilt seit den erfolgreichen Atomverhandlungen mit den USA (2015) als ein interessantes Land. Es kann für den Iran, dessen Gesellschaft gegenüber der Politikführung eine andere und eventuell säkulare Lebensführung bevorzugt, nicht zukunftsweisend und gewinnbringend sein, bei der sozialen Frage im Umgang mit afghanischen Flüchtlingen keine Veränderungen und Verbesserungen anzustreben.

    Der Iran befindet sich wirtschaftlich in einer einmaligen Situation. Innenpolitisch lassen sich im Land seit der Revolution von 1979 viele Dinge bewegen und zum Positiven für seine Gesellschaft ändern. Außenpolitisch hat der Iran erfahren, dass es nicht einen Politiker wie Ahmadinejads benötigt, sondern eher einen moderaten und weltoffenen Rohani.

    Die soziale Frage Irans im Verhältnis zu afghanischen Flüchtlingen hat globale Relevanz

    Als im Jahr 2015 viele hunderttausende Flüchtlinge – darunter viele  Afghanen – ihren Fluchtweg in Deutschland beendeten, reagierten nicht nur hiesige Politiker und Zivilgesellschaft, sondern auch Wissenschaftler. Dabei gab es Stimmen, die die Rückführung von Flüchtlingen in ihre Heimatländer thematisierten. Deutsche Wissenschaftler des ,,Bonn International Center for Conversion“ veröffentlichten eine Feldstudie (Januar 2016), in der sie die Repatriierung von Afghanen aus Deutschland als bedenklich und daher für ungeeignet halten. In dieser Studie werden der Wiederaufbauprozess und die Herbeiführung eines gesicherten Friedens in Afghanistan als nicht gelungen bewertet. Dabei wird u.a. auf die physische und wirtschaftliche Unsicherheit wie auf die Perspektivlosigkeit hingewiesen.

    Im Iran sind große Teile der Gesellschaft nicht mit Demokratie, demokratischer Erziehung, Pluralismus und demokratischen Freiheitswerten vertraut. Der Alltag eines Iraners ist geprägt durch staatliche Repression, die sich im Ausdruck von gesellschaftlichen Urteilen gegenüber afghanischen Minderheiten niederschlagen.

    Minderheiten und Flüchtlinge werden als Störenfriede und Eindringlinge bewertet

    Durch die Politik wird dieses negative Bild von Minderheiten weder behandelt noch korrigiert. Vielmehr wird seitens der Staatsführung ein inneres bzw. innenpolitisches Feindbild aufrechterhalten. Im Gegenzug wird über den äußeren bzw. ausländischen Gegner ein nationaler Konsens erzeugt, da im täglichen Inneren erfolgreich ,,Othering“ betrieben wird.  Gesellschaftliche Themen, die lange schon auf eine ehrliche Auseinandersetzung oder Lösung warten, werden auf diese Weise politisch ideologisiert und sozial tabuisiert.

    Soweit ein kurzer Überblick mit Auszügen aus dem Beitrag von Homayun Alam. Der vollständige Aufsatz ist hier nachzulesen: Soziale Frage Iran

    Forschungsschwerpunkte:
    Iran des 20. und 21. Jahrhunderts, Ethnizität, Identität, Nationalismus, Islam, Iranischer Kulturraum, Persianate World, Diaspora, Islam in Deutschland, Biographien, Migration, Fluchtmigration, Westasien, Glokalisation.

  • Ehrenamtliche für Studie gesucht

    Geflüchtetenhilfe stärker unterstützen

    Im Februar veröffentlichte das Bundesfamilienministerium eine Studie, derzufolge noch immer 19 Prozent der Bevölkerung in der Geflüchtetenhilfe aktiv sind. Die Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement sollen künftig verbessert werden, so Familienministerin Dr. Katarina Barley.

    Unsere Studie innerhalb eines Forschungsprojektes der FernUniversität Hagen setzt genau hier an: In zwei Masterarbeiten erforschen wir, wie Schlüsselerlebnisse und mögliche Belastungen auf die Motivation Ehrenamtlicher im Kontext Flucht einwirken.

    Studie zur Erleichterung ehrenamtlichen Engagements

    Unsere Bitte: Sofern Sie im Kontext Flucht ehrenamtlich tätig sind, nehmen Sie sich bis zum 22. März etwa 20 bis 30 Minuten Zeit, um dem Link zum Online-Fragebogen zu folgen und uns Einblicke in Ihren Ehrenamtlichen-Alltag zu ermöglichen.

    Sie helfen uns damit, eine gesellschaftlich wichtige Säule besser zu verstehen. Aus diesem Verständnis lassen sich Maßnahmen entwickeln, die das Zusammenspiel zwischen Staat und Zivilgesellschaft bei der Integration Geflüchteter verbessern und ehrenamtliches Engagement erleichtern können.

    Den Online-Fragebogen finden Sie hier.

    Mit der Teilnahme verbinden wir – als kleines Dankeschön – eine Verlosung.

    Birgit Fuchs und Andreas Klatt

  • Wir müssen die Erinnerung wach halten

    „Das ist es, was die Deutschen uns angetan haben …“

    Die sechsmillionen Opfer des grausamen Mordes waren jüdische Bürger aus allen Herrenländern Europas – vorwiegend aus Deutschland und osteuropäischen Ländern. Es waren die Opfer der, von einer brutalen Diktatur ausgedachten, finalen Lösung. Die Auslöschung der Sündenböcke: Juden, die nach der Machtübernahme durch die Nazi-Regierung für alle Sorgen, Entbehrungen und Probleme Deutschlands verantwortlich gemacht wurden.

    Dieser Ort lässt die Worte des jungen Zvi Korolevich sehr tief in jeden von uns vordringen: „Und so war es, in nur sieben Monate verlor ich meinen Vater, meinen Bruder und meine Mutter. Ich war der einzige Überlebende. Das ist es, was die Deutschen uns angetan haben, und solche Sachen sollten niemals vergessen werden. Auf der anderen Seite haben wir doch unsere Rache erlebt. Diejenigen, die überlebt haben, konnten wunderschöne Familien großziehen. Auch ich gehöre dazu. Das war zugleich die Rache und der Trost.“

    Begriffserklärung: Holocaust und Churban

    Der Begriff Holocaust kommt eigentlich aus dem Griechischen und bedeutet „die vollständige Verbrennung“. Er bezog sich auf eine religiöse Praxis, in der Tiere als Opfer durch Flammen vernichtet wurden. Der Historiker Xenophon übersetzte die griechische Bibel ins Lateinische und so drang das Wort „Holocaustum“ in die englische Sprache. Ein Übersetzungsfehler von Martin Luther ließ den Ausdruck als Brandopfer in der deutsche Sprache gelten.

    Der Völkermord an den europäischen Juden wurde zunächst nur in der englischen Sprache als Holocaust bezeichnet, und zwar im Dezember 1942 in der Zeitung News Chronicle. Der Begriff deutete auf den Vernichtungsplan von Adolph Hitler an den Juden hin – zu jenem Zeitpunkt allerdings ohne Kenntnis über die Vernichtungslagern.

    Bei vielen Rabbinern wird das Verbrechen des NS-Reichs seit etwa 1980 als der dritte Churban genannt. Ein hebräisches Wort, das Verwüstung oder Vernichtung bedeutet, und sich auf große historische, von Menschen gemachten Katastrophen bezieht. Schon bei den beiden Zerstörungen des Jerusalemer Tempels in 586 vor und 70 nach Christus wurde der Begriff verwendet, um die Zielrichtung der Auslöschung des Judentums zu bezeichnen.

    Wissensvermittlung ohne moralischen Zeigefinger ist wichtig

    Dieser archaische Antisemitismus macht sich in der heutigen Zeit auch in Deutschland wieder bemerkbar. Schon aus diesem Grund sollten wir uns heute weiterhin mit den Grausamkeiten des Holocausts beschäftigen. In einem fünf Jahren alten Interview mit der Deutschen Welle*, klärt uns die Antisemitismus-Forscherin Juliane Wetzel auf, dass wir längst nicht alles über den Holocaust wissen, und wie sich der Judenhass äußert.

    Sie ist unter anderem Koordinatorin des Expertenkreises, der dem Bundestag regelmäßig Bericht über diesen besorgniserregenden Trend in Deutschland erstattet:

    „Die Forschung der vergangenen Jahre fragt: Was haben die Menschen damals von den Massentötungen gewusst? Lange wurde kolportiert, dass die Deutschen nichts hätten es wissen können, weil die Orte des Geschehens so weit weg waren. Man wies zumeist weit von sich, dass viele Gerüchte und Informationen z.B. durch Feldpostbriefe verbreitet wurden. Jüngste Publikationen zeigen etwas anderes – nämlich wie viel die Menschen davon wussten, und wenn auch vieles nur im Ungefähren war. Aber man konnte sich schon ein Bild malen, wenn man wollte.

    Was ist Betroffenheitspädagogik?

    Viele junge Menschen glauben, alles über den Holocaust zu wissen. Tatsächlich aber beruht ihr Wissen auf ein paar Spielfilme. Viele haben sich mit dem Geschehen nicht auseinandergesetzt. Der Begriff Holocaust Education hat sich international eingebürgert und seit den 1970er und 1980er Jahren stark verändert. Damals war der Unterricht stark von der Betroffenheitspädagogik dominiert. Die jungen Menschen bekamen eine Bürde auferlegt, die sie nicht tragen konnten und nicht tragen mussten. Deren Reaktion schlug häufig ins Gegenteil des Unterrichtsziels, indem sie sagten: Ich kann das nicht mehr hören.

    Viel wichtiger wäre, auch noch heute, nicht mit dem moralischen Zeigefinger daherzukommen, sondern das historische Wissen zu vermitteln. Das ist die Basis, und daran fehlt es in vielerlei Hinsicht immer noch – oder wieder. Man müsste auch heute mit Schülern über Fragen diskutieren, unter anderem: Was wusste man? Wie stark war der Verdrängungsmechanismus nach 1945, und wie deutlich hat das die Geschichte der Bundesrepublik dominiert – und vor allem, warum?

    Wir dürfen nicht mit 1945 aufhören, sondern müssen uns die Wichtigkeit des Themas auch bei heutigen politischen Erscheinungen und Entwicklungen klar machen. Die aktuelle Erscheinungsform des Antisemitismus ist der Israel-bezogene. Die völlig legitime Kritik an der israelischen Politik, wegen des militärischen Vorgehens im Gaza-Streifen, kann dann Grenzen überschreiten, wenn die Haltung der israelischen Regierung mit dem Holocaust gleichgesetzt wird, indem man sagt:

    Die Israelis machen das mit den Palästinenser, was die Deutschen damals mit den Juden machten. Hier findet eine Täter-Opfer Umkehr statt: Die einstigen Opfer werden zu Tätern stilisiert. Diese Formen des Antisemitismus sind dominant im heutigen Deutschland“.

    Die Welt erlebt eine neue Welle des Hasses

    Aber auch in Europa und der ganzen Welt erleben wir eine neue Welle der Ablehnung und des Hasses gegen das Fremde, gegen die Andersdenkenden, gegen diejenigen, die nicht unbedingt in unsere Weltvorstellung passen. Wir erleben heute eine Vielzahl von Holocausts oder Churbans, auch wenn die Gründe dafür andere sind, als vor fast 75 Jahren. Wenn z.B. ein Großteil der syrischen Bevölkerung vom eigenen Staat verfolgt und vernichtet wird.

    Oder wenn eine andersgläubige Gemeinschaft, wie die Hunderttausenden Rohingyas in Myanmar, von einer Regierung außer Landes vertrieben wird, die von der ehemaligen Friedensnobelpreisträgerin San Kuy geführt wird. Dies sind wenige Beispiele für die heutige Migration und Flucht weltweit. Etwa 65 Millionen Menschen versuchen dem Krieg, dem Hunger oder – schlicht und einfach – der Perspektivlosigkeit ihres Lebens zu entkommen.

    Heute, im Vergleich zu den Zeiten der größten, jemals geplante Vernichtung von Menschen, weiß jeder von uns, wo und was genau passiert. Die Bilder und Berichte im Hörfunk und in anderen Medien kann keiner von uns ignorieren. Aber Einige tun das, und versuchen dieses ignorante Verhalten mit der Begründung zu verteidigen, die eigene Identität oder Nationalität nicht preisgeben zu wollen. War es damals, am Anfang der nationalsozialistische Herrschaft, anders?

    Wir müssen aufpassen!

    Viele Deutsche fanden damals schnell einen Sündenbock für den wirtschaftlichen Niedergang und die aussichtslose Lage des Landes. Heute wollen viele – auch in Deutschland – den erreichten Status Quo verteidigen. Nichts und niemand soll diese Insel der Glückseligkeit mit seiner fremden Religion oder Lebensweise ändern oder gar bedrohen. Deutschland ist eine starke und liberale Demokratie. Menschenrechte und Freiheiten werden geachtet. Und das, obwohl wir schon seit etwa vier Monaten offiziell keine Regierung haben.

    Wir müssen aber aufpassen. Angesichts der neuen Hasskampagnen, der schnellen Verbreitung von falschen Fakten und Informationen, der geduldeten rechtsradikalen Parolen – sogar in einer etablierten Partei – ist eine neue Aufklärung nötig. Ein neuer Verhaltenskodex müsste von einem Leitsatz begleitet werden: „Wehret den Anfängen!“

    Mit schönen Grüßen des großen römischen Philosophen Marcus Tullius Cicero.

    *Deutsche Welle. Interview mit Antisemitismus-Forscherin Juliane Wetzel: Warum der Holocaust uns heute beschäftigt. Beitrag vom 27.01.2013. Abgerufen am 16.01.2018.

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