Schlagwort: Nachrichten

  • Nachrichtenüberblick KW 44

    Neuigkeiten aus Deutschland:

    Unbeantwortete Fragen zum NSU: weitere Aufklärung notwendig

    10 Jahre nach der Selbstenttarnung des nationalsozialistischen Untergrundes, einer rechten Terrororganisation, die zehn Menschen tötete, sind immer noch viele Fragen ungeklärt. Bis heute gibt es in der Ermittlung viele Ungereimtheiten. In Verfassungsschutzämtern werden immer noch Akten zum NSU zurück gehalten, Die Folge ist ein schwindendes Vertrauen in den Rechtsstaat. Mit der neuen Regierungen gibt es auch die Hoffnung, dass neuer Schwung in die Ermittlungen kommt und eine möglichst vollständige Aufklärung vorangetrieben wird.

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    Neue Erkenntnisse im Todesfall Oury Jalloh

    Im Todesfall von Oury Jalloh, der 2005 gefesselt in einer Dessauer Polizeizelle verbrannte, ist nun durch ein neues Brandgutachten die Vermutung sehr wahrscheinlich, dass Oury Jalloh mit Brandbeschleuniger übergossen und absichtlich entzündet wurde. Sowohl die Hinterbliebenen als auch die Gedenkinitiative an Oury Jalloh fordern nun nochmal nachdrücklicher eine Wiederaufnahme der Ermittlungen.

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    Mehr Unterstützung für Opfer von Terrorismus

    In Deutschland ist die finanzielle Unterstützung von Opfern und Hinterbliebenen von Terroranschlägen in den vergangenen Jahren gestiegen. Edgar Franke, der Opferbeauftragte der Bundesregierung sieht weiterhin Bedarf an Verbesserungen. Das Leid wird durch das Geld nicht gelindert, finanzielle Folgen aber abgefedert. Neben der finanziellen Unterstützung sollte es auch weitere Rehabilitationsmöglichkeiten geben und eine größere Unterstützung von Opferhilfeeinrichtungen.

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    Klagen gegen abgelehnte Asylbescheide sind bei mehr als einem Drittel erfolgreich

    Etwa 35% der Klagen gegen die Ablehnung von einem Asylbescheid fielen vor dem Verwaltungsgerichten zugunsten der Klagenden aus, da die Bescheide als rechtswidrig eingestuft wurden. Bei Afghan*innen war die Fehlerquote des Bundesamtes besonders hoch. Trotz der gegenwärtigen Situation mit den Taliban in Afghanistan wird es keine pauschalen Überprüfungen im Asylverfahren geben.

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    Forderungen für ein Denkmal für Gastarbeiter*innen

    Die Linke Hamburg setzt sich anlässlich der 60 Jahre des deutsch-türkischen Anwerbeabkommen für ein Denkmal für Gastarbeiter*innen ein. In Hamburg hat immerhin jede dritte Person eine Migrationsgeschichte. Das Denkmal soll die Diversität und Internationalität Hamburgs unterstreichen, an die Wichtigkeit dieser Geschichte für die Stadt erinnern und Gastarbeiter*innen Anerkennung zukommen lassen.

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    Wanderausstellung der interkulturellen Woche

    Im Rahmen der interkulturellen Woche in Germersheim sind vielfältige Bilder, Zeichnungen und Skulpturen vor dem Hintergrund des Themas Migration entstanden, die nun ausgestellt werden. Die Wanderausstellung ist momentan in der Verwaltung von Kandel zu sehen.

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    WDR beendet Zusammenarbeit mit Nemi El-Hassan

    Die aus rechten Netzwerken initiierte antimuslimische Hetzkampagne gegen die deutsch-palästinensische Journalistin Nemi El-Hassan, die von der BILD-Zeitung öffentlich verbreitet wurde, führt dazu, dass der WDR die Zusammenarbeit mit El-Hassan beendet. Anstatt sich unterstützend hinter die zukünftige Mitarbeiterin zu stellen, folgt der WDR den Argumenten einer rechten Kampagne. Laut der Sueddeutschen Zeitung wird El-Hassan bei dem gemeinsamen Angebot von ARD und ZDF „Funk“ weiterhin als Moderatorin tätig sein. Sie war bisher für das Format Der Fall aktiv.

    Mehr dazu hier und ein Kommentar von El-Hassan selbst hier und auf Englisch hier

    Fehlende Leichte Sprache im Internet

    Texte im Internet sind häufig in Standardsprache verfasst und somit für Menschen mit beispielsweise Lernschwierigkeiten, Behinderung und geringen Deutschkenntnissen nicht barrierearm zugänglich. Bei den Internetauftritten von Ministerien und Behörden gibt es durch gesetzliche Auflagen häufiger die Option für Leichte Sprache. Die Wichtigkeit von leicht verständlicher Informationen zeigen die Corona-Pandemie und die Hochwasserkatastrophe im Juli.

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    … und der Welt:

    Fast 400 Menschen aus Seenot im Mittelmeer gerettet

    Am Mittwoch haben mehrere Rettungsschiffe im Mittelmeer, eine der gefährlichsten Fluchtrouten der Welt, insgesamt 397 Menschen gerettet, darunter auch viele Kinder. Die Hilferufe der Rettungsschiffe sind bisher unbeantwortet geblieben, so müssen die Geretteten an Bord ausharren bis die Schiffe einen Hafen ansteuern dürfen.

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    Hilfsorganisationen wird Zugang zu Grenze verweigert

    Polen verhindert die medizinische Unterstützungen von Migrant*innen an der Grenze zu Belarus. Trotz mehrerer Todesfälle wird die medizinische Hilfe weiterhin blockiert. Menschenrechtsorganisationen und Journalist*innen wird der Zutritt den Grenzgebiete verweigert.

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    Klimawandel raubt Lebensraum

    Auf dem Klimagipfel (COP26) in Glasgow sollen weitere Umsetzungen des Pariser Klimaabkommens besprochen werden. Eines der Ziele ist die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Denn die Erderwärmung hat fatale Folgen. Zunehmende Naturkatastrophen im Globalen Süden führen beispielsweise durch Dürren oder Starkregen zu Ernteverlusten und dadurch zu Hunger und Armut. Dies wiederum hat zur Folge, dass mehr Menschen in anderen, reicheren, Ländern Zuflucht suchen: Klimaflucht.

    Mehr dazu hier und hier

     

     

    Auf Mallorca kommen so viele Migrant*innen an wie noch nie

    In den ersten Oktoberwochen kamen aufgrund der ruhigen Meereslage sehr viele Geflüchtete und Migrant*innen über das Mittelmeer nach Mallorca, so viele wie noch nie. Die nusschalen ähnlichen und extrem instabilen Boote starten aus Algerien. Die Menschen, die auf Mallorca ankommen und einen Abschiebebescheid der Polizei erhalten, können momentan nicht nach Algerien abgeschoben werden, da die Grenzen aufgrund von Corona geschlossen sind.

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  • Nachrichtenüberblick KW 43

    Innenminister Seehofer will neue Regierung kontaktieren

    Der scheidende Innenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich im Interview mit Bild TV besorgt über die steigende Zahl von Migranten auf dem Weg nach Deutschland geäußert und angekündigt, darüber mit den Ampel-Parteien (SPD, Grüne, FDP) beraten zu wollen. „Wir hatten vor zwei Tagen zum ersten Mal seit vielen Jahren am Tag über 1000 Zuwanderer. Wenn Sie das auf den Monat hochrechnen, dann wissen Sie, dass da dringender Handlungsbedarf besteht“, so der frühere CSU-Chef. Mehr hier

    Merkel im Interview: „Ein Flüchtling ist keine Krise, sondern ein Mensch“

    Angela Merkel verlässt nach 16 Jahren die deutsche Politik. In einem Abschiedsinterview mit der Süddeutschen Zeitung (im Abo) schaut sie auch rückblickend auf die großen Fluchtbewegungen von 2015 und bewertet die Lage aus heutiger Sicht. Auf die Frage, wieso sie den Begriff vermeide, antwortete Merkel: „Ich vermeide das Wort grundsätzlich, weil ein Flüchtling an sich für mich nicht eine Krise war, sondern ein Mensch“. Es seien vielmehr Fluchtbewegungen gewesen, auf die die Politik eine Antwort geben musste. Mehr dazu hier

    Rechtsextreme bei „Grenzgang“ nahe Guben entdeckt – Polizei greift ein

    Im Einsatz gegen einen sogenannten „Grenzgang“ von Rechtsextremen an der deutsch-polnischen Grenze hat die Polizei in der Nacht zu Sonntag rund 50 Verdächtige aufgespürt. Diese Personen seien dem Umfeld der rechtsextremen Splitterpartei „Der Dritte Weg“ zuzurechnen, teilte die Polizei mit. Die Rechtsextremen hatten mutmaßlich das Ziel, Geflüchtete an der Grenze ausfindig zu machen. Mehr dazu hier

    Auch Afghanen sollen Zugänge zu Sprachkursen erhalten

    Afghanische Geflüchtete werden seit der Übernahme Kabuls durch die Taliban nicht mehr aus Deutschland abgeschoben. Trotzdem sind sie aufgrund ihrer vom BAMF eingestuften Bleibeperspektive oft von Deutschkursen ausgeschlossen. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will das nun ändern. Er kündigte diese Woche an, alle in den Zuständigkeitsbereich sein Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) fallenden Integrationsmaßnahmen für Asylbewerber*innen aus Afghanistan zu öffnen. Voraussichtlich von Dezember 2021 an könnten afghanische Asylbewerber*innen dann z.B. an Berufssprachkursen teilnehmen. Mehr hier in der Süddeutschen Zeitung

    Gericht bestätigt: Corona-„Absonderungshaft“ für Geflüchtete ist rechtswidrig

    Das Amtsgericht Paderborn hat die zwangsweise Unterbringung von Geflüchteten mit einer Corona-Infizierung in der Abschiebehaftanstalt Büren im Nachhinein als rechtswidrig eingestuft. Ein im April 2020 genehmigter Antrag des Paderborner Gesundheitsamtes auf sogenannte Absonderung habe nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprochen, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Beschluss des Amtsgerichts. Nach dem Aufenthaltsgesetz hätten nur die örtlichen Ordnungsbehörden einen solchen Haftantrag stellen dürfen. Außerdem erhielt der betroffene Mann während des Verfahrens keine Rechtsbelehrung. Mehr hier

    Initiative fordert Auflösung der saarländischen Landesaufnahmestelle für Geflüchtete

    Die Initiative „Seebrücke Saar“ hat am Samstag gegen die Landesaufnahmestelle in Lebach im Saarland demonstriert. Dort würden „menschenverachtende Zustände“ herrschen, kritisierte die Initiative und stellte Forderungen an die Regierung. Mehr dazu hier

     

    ..und aus der Welt:

    „Geo Barents“ mit über 360 Flüchtlingen an Bord darf Palermo anlaufen

    Die 367 von der „Geo Barents“ im Mittelmeer geretteten Geflüchteten dürfen in Palermo, Italien an Land gehen. Das Rettungsschiff steuere die sizilianische Hafenstadt an, schrieb die Betreiberorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ am Mittwoch auf Twitter. „Es gibt keine Worte für die Freude und Erleichterung an Bord.“ Mehr hier

    Neue Regeln zum illegalen Grenzübertritt treten in Kraft

    Seit Dienstag gelten in Polen neue Vorschriften zum sogenannten „illegalen Grenzübertritt“. Laut Menschenrechtsorganisationen wie z.B. würden damit Pushbacks legalisiert. Der polnische Bürgerrechtsbeauftragte Marcin Wiacek ist der Meinung, dass diese Regelung nicht mit der Genfer Flüchtlingskonvention vereinbar ist. An der polnisch-belarussischen Grenze werden bereits verstärkt polnische Soldaten eingesetzt. Mehr dazu hier

    USA sagen Nachbarländern neue finanziellen Mittel zu

    Die Vereinigten Staaten prüfen offenbar eine Strategie der freiwilligen Rückkehr von Migrant*innen, die versuchen die USA zu erreichen und über keinen gültigen Asylantrag verfügen. US-Aussenminister Antony Blinken sagte nach einem Treffen mit dem kolumbianischen Präsidenten: „Wir sind bereit, beträchtliche Mittel bereitzustellen, um Ländern zu helfen, die grosszügige Gastgeber für Migranten aus den Vereinigten Staaten sind“. Geschätzte 20000 Menschen, vor allem aus Haiti, sitzen im Nordwesten von Kolumbien fest, obwohl die meisten in die USA wollen. Kolumbien hat bereits ca. 1,8 Millionen Geflüchtete aus dem Nachbarland Venezuela aufgenommen. Mehr dazu hier

    Libyscher Hilfsplan für Asylsuchende und Geflüchtete dringend nötig

    Das Flüchtlingshilfswerk der UN, das UNHCR, hat die libysche Regierung aufgefordert, die katastrophale Lage von Asylsuchenden und Geflüchteten im Land sofort zu verbessern. „Seit dem Beginn der Razzien und Verhaftungen durch die libyschen Behörden im Oktober haben wir eine drastische Verschlechterung der Situation von schutzbedürftigen Asylsuchenden und Flüchtlingen in Tripolis beobachtet“, sagte Vincent Cochetel, UNHCR-Sonderbeauftragter für die Lage im westlichen und zentralen Mittelmeer. Durch die Razzien und Verhaftungen seien auch einige Menschen gestorben, und Tausende wurden obdachlos und sind nun völlig mittellos. Mehr hier

     

  • Nachrichtenüberblick KW 42

    Neuigkeiten aus Deutschland

    Zahl der Asylanträge in Deutschland steigt

    Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist in diesem Jahr gestiegen. Laut des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wurden bis Ende September 100.278 Erstanträge auf Asyl gestellt. Dies ist ein Anstieg von 35,2% gegenüber September 2020. Die Zahl der Anträge war letztes Jahr jedoch stark von der Corona-Pandemie, Grenzschließungen und von umfangreichen Flugverboten betroffen. 

    Nach einer Übersicht des BAMF stieg die Zahl der Folgeanträge um 162 %. Damit hat das Bundesamt von Januar bis September insgesamt 131.732 Asylanträge (+52,9%) angenommen.

    Mehr dazu lest ihr auf rnd.de

     

    Bundespolizei: Viele nicht genehmigte Grenzübertritte am Wochenende

    Die Zahl der unkontrollierten Grenzübertritten nach Deutschland ist nach wie vor hoch. Am vergangenen Wochenende wurden insgesamt 63 Männer, Frauen und Kinder, hauptsächlich aus dem Irak, dem Iran und dem Jemen, festgenommen.

    Der Bundespolizei zufolge gab es allein in einer Nacht in den Wäldern bei Ramin und nahe Grambow (Vorpommern-Greifswald) zwei „Großaufgriffe“ mit 20 bzw. 25 Menschen. Darunter waren auch fünf Kinder. Alle stellten Erstanträge auf Asyl und wurden in die nächstgelegene Aufnahmeeinrichtung in Berlin und Horst bei Boizenburg gebracht. 

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

     

    Seehofer und Maas schlagen auch Sanktionen gegen Belarussische Unternehmen vor

    Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat aufgrund der anhaltenden Probleme mit Belarus offenbar Sanktionen gegen Fluggesellschaften und andere beteiligte Unternehmen gefordert. Außenminister Heiko Maas  (SPD) hatte zuvor am Montag, 18. Oktober gesagt „Wir sind nicht länger bereit zuzusehen, dass es auch Unternehmen gibt wie Fluggesellschaften, die damit auch noch Geld verdienen“. 

    Maas erhob auch schwere Vorwürfe gegen Alexander Lukaschenko persönlich. „Wir sehen uns in Europa konfrontiert mit der Tatsache, dass Lukaschenko Flüchtlinge als Instrument benutzt, um Druck auf europäische Staaten auszuüben“, sagte er. 

    Mehr dazu lest ihr auf rnd.de , auf zeit.de

     

    Städte wollen Hilfe von Bundespolizei

    Angesichts der steigenden Zahl von Geflüchteten an der deutsch-polnischen Grenze riefen die Ratspräsidenten von Frankfurt (Oder) und Guben die Bundesbehörden zu mehr Unterstützung auf. Frankfurts Oberbürgermeister René Wilk (Die Linke) sagte der dpa, die Bundespolizei müsse deutlich verstärkt und durchgängiger präsent sein, um Stichprobenkontrollen durchführen zu können. „Das ist auch für die ankommenden Geflüchteten wichtig, so dass sie sofort in geordnete Strukturen kommen, die ihnen Perspektiven statt dauerhafter Illegalität bieten.“

    In der vergangenen Woche hat die Bundespolizei 699 Personen festgenommen, die unerlaubt eingereist und über Belarus nach Brandenburg gekommen waren.

    Mehr dazu lest ihr auf sueddeutsche.de

     

    Brinkhaus warnt Ampelparteien vor deutschem Sonderweg

    Der Fraktionschef der CDU/CSU Ralph Brinkhaus sagte nach einem Besuch an der deutsch-polnischen Grenze, dass die amtierende Bundesregierung in Abstimmung mit der möglichen neuen Regierung arbeiten solle und den Druck auf Belarus erhöhen. Gleichzeitig warnte er die neue Ampelkoalition davor, einen „Sonderweg“ in der Flucht- und Migrationspolitik zu gehen. Das Sondierungspapier der Ampelkoalition plant eine Ausweitung des Familiennachzugs und Verbesserungen von Sozialleistungen. Da die meisten EU-Staaten gerade den anderen, entgegengesetzten Weg gehen, könnte ein „Pull-Effekt“ in Deutschland drohen, so Brinkhaus.

    Mehr dazu lest ihr auf spiegel.de 

     

    ..und aus der Welt

    EU-Staaten registrieren 40 Prozent mehr Asylanträge

    Nach Angaben der EU-Asylbehörde EASO haben in diesem Jahr deutlich mehr Menschen Asyl als im Vorjahr beantragt. Der Behörde zufolge haben wurden im August 2021 von der EU-Staaten mehr als 50.000 Asylsuchenden registriert. Im Vergleich zum selben Monat im Vorjahr ist die Zahl um etwa 40% gestiegen. „Wir sind in Europa damit fast auf dem Niveau der Zeit vor Corona, was die Asylantragszahlen betrifft“, sagte EASO-Direktorin Nina Gregori. 

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

     

    Litauen und Lettland reagieren auf die Situation an der Grenze zu Belarus

    Litauen verstärkte diese Woche aufgrund der aktuellen Situation wieder seine Grenze zu Belarus. Innenministerin Agne Bilotaite kündigte an, dass täglich 64 Soldaten zur Unterstützung der Grenzschutzbeamten entsandt werden.

    Auch in Lettland herrscht aufgrund der Grenzübertritte ein Ausnahmezustand. Dieser wurde nun auf Beschluss der Regierung in Riga bis Mitte Februar 2022 verlängert.Laut des Innenministeriums sind seitdem 1.800 Personen von einem nicht genehmigten Übertritt der Grenze zu Belarus abgehalten worden. 

    Mehr dazu lest ihr hier und hier auf rnd.de

    „Nadir“ und „Sea-Watch 3“ retten mehr als 90 Menschen im Mittelmeer

    Das Segelschiff „Nadir“ des Hamburger Vereins ResQship rettete im Mittelmeer 34 Menschen aus Seenot. Nach Angaben des Betreibers ist die Situation an Bord des Schiffs instabil. Das Segelboot eignet sich für Beobachtungsmissionen, ist aber für weiteres auf die Hilfe anderer Schiffe angewiesen. 

    Anderswo sind mehr als 60 Menschen laut der von der Organisation Sea-Watch aus Seenot gerettet worden, darunter viele Kinder. Das neue Einsatzgebiet der „Sea-Watch 3“ liegt nahe der Küste Libyens. Dieses Schiff hat Anfang August mehr als 250 gerettete Menschen nach Trapani auf Sizilien gebracht. 

    Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA sind etwa 49 Menschen mit mehreren Booten an der Küste Sardiniens angekommen. Weitere 31 kamen in Lampedusa an und 41 landeten auf Sizilien. 

    Mehr dazu lest ihr auf  stern.de

    Zwei tote Geflüchtete in Kleinbus in Österreich gefunden

    Die Polizei in Österreich hat in einem Kleinbus zwei Männerleichen gefunden. Der Polizei zufolge waren in dem Fahrzeug noch 26 weitere Personen, die benötigten allerdings keine ärztliche Hilfe. 

    Es handelte es sich bei den Geflüchteten um Syrer und Kurden. Ein Polizeisprecher teilte der der österreichischen Nachrichtenagentur APA mit, dass das Gebiet um die Grenzregion Siegendorfer Puszta für die Fahndung weiträumig abgesperrt wurde. Der vermeintliche Schlepper wurde im Wald von einem Polizeihubschrauber und Hunden gesucht. 

    Mehr dazu lest ihr auf spiegel.de

  • Nachrichtenüberblick KW 40

    Die Neuigkeiten aus Deutschland

    13 Kinder im ersten Halbjahr aus Thüringen abgeschoben

    Im ersten Halbjahr 2021 wurden insgesamt 48 Menschen nach Mazedonien, Georgien und Albanien abgeschoben. Unter ihnen waren auch 13 Kinder, von ihren Eltern begleitet. Die Behörden in Erfurt, Graz und Wartburg ordneten ihre Abschiebung an.

    Die Informationen stammen aus einer Antwort des Thüringer Innenministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen Abgeordneten Astrid Rothe-Beinlich. Demnach wurden im ersten Halbjahr dieses Jahrs keine unbegleiteten Minderjährigen aus Thüringen abgeschoben.

    Den Angaben nach wurden neben der Abschiebung von Flüchtlingen in ihre Herkunftsländer im Rahmen des Dublin-Verfahrens weitere 54 Personen in ein anderes europäisches Land zurückgeschickt.  Die meisten davon nach Schweden.

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

    Mehr Menschen kommen über die polnisch-deutsche Grenze

    Nach Angaben der Bundespolizei im sächsischen Ludwigsdorf sind seit Freitag, den 06. Oktober, mehr als 70 Menschen im deutsch-polnischen Grenzgebiet in Gewahrsam genommen worden. Die meisten kommen aus dem Irak, Syrien und dem Jemen und haben Asyl beantragt, teilte die Bundespolizei mit. Außerdem wurden drei Schleuser vorläufig festgenommen.

    Die Bundespolizeidirektion in Berlin hat einen Anstieg der Zahl der Menschen an der deutsch-polnischen Grenze bemerkt. Bis Ende September 2021 wurden insgesamt 1.556 Personen festgenommen, mehr als 1.300 davon waren allein im September über die Grenzen gekommen.

    Mehr dazu lest ihr auf spiegel.de

    Ermittlungen nach tödlichen Schüssen auf einen Geflüchteten

    ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade teilte am Mittwoch, den 06. Oktober mit, dass die Ermittlungen im Fall der Erschießung eines Geflüchteten durch Polizisten in der Stadt Harsefeld noch andauerten.

    Ein 40-jähriger Sudanese wurde am Abend des 03. Oktober mutmaßlich von Polizisten erschossen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist die Polizei am Sonntag wegen des verstorbenen Mannes dreimal in seine Wohnunterkunft gerufen worden.

    „Weshalb die Situation nicht anders deeskaliert werden konnte und wie genau es zum Tod des 40-jährigen kam, muss schnell geklärt werden“, sagte die Sprecherin der Grünen Jugend Niedersachsen Pippa Schneider.

    Der Geflüchtete aus dem Sudan soll psychische Probleme gehabt haben. Das Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen (NTFN e.V.) fordert, dass Polizisten im Umgang mit psychisch erkrankten Geflüchteten geschult werden müssen. Drüber hinaus sollten bei solchen Einsätzen Fachärzte anwesend sein.

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

     

    ..und Neuigkeiten aus der Welt

    Immer mehr Algerier*innen auf den Balearen

    Nach offiziellen Angaben kamen in diesem Jahr 1.819 Menschen mit 120 Booten aus Algerien auf den Balearen an. Das ist deutlich mehr als im gesamten Jahr 2020. Die relativ kurze Route zu den Inseln scheint wichtiger zu werden: vor zwei Wochen kamen in weniger als 24 Stunden etwa 250 Menschen auf Mallorca und Formentera an.

    2020 stellten über 11.500 Algerier*innen die größte Gruppe, die bei Almeria, Murcia, Alicante und auf den Balearen ankamen. In diesem Jahr ist die Zahl der Algerier*innen etwa 35% aller Neuangekommenen in Spanien.

    Der spanische Innenministers Fernando Grande Marlasca sagt ein Grund dafür, dass das nordafrikanische Land Algerien stark unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona Pandemie leidet. Außerdem spielt die anhaltende politische Instabilität eine große Rolle bei der wachsenden Anzahl von Menschen, die das Land verlassen wollen.

    Mehr dazu lest ihr auf faz.net

    Weniger Geflüchtete kommen über Belarus in die EU

    EU-Innenkommissarin Ylva Johansson sagte im Europaparlament in Straßburg, dass die Zahl der unkontrolliert in die EU einwandernden Menschen zuletzt wieder deutlich zurückgegangen sei.

    In den vergangenen Monaten hat es vermehrt Fälle gegeben, in denen Menschen z.B. aus dem Irak über Minsk in die EU gekommen waren. 2021 sind es bislang circa 6.000 Menschen. Im vergangenen Jahr waren es dagegen nur 150. Nach Angaben von EU-Innenkommissarin Johansson seien nun aber keine Flüge mehr von Bagdad nach Minsk gegangen.

    Mehr dazu lest ihr auf spiegel.de

    Exklusive Videos und Berichte: Die Schattenarmee, die Geflüchtete aus der EU prügelt

    Nach internationalen Recherchen transportieren griechische und kroatische Spezialeinheiten Migrant*innen und Geflüchtete aus der Europäischen Union heraus und hindern sie daran, Asyl innerhalb der EU zu beantragen. Das berichtete unter anderem „Der Spiegel“ diese Woche, nach einer monatelangen gemeinsamen Recherchen mit mehreren Medien, darunter ARD und SRF.

    Kroatien intervenierte in einer verdeckten Operation beim sogenannten „Pushbacks“ der Polizei und griechischer Elitetruppen. Bei den Pushbacks verschleiern Truppen normalerweise ihre Identität: Sie tragen Uniformen ohne Abzeichen und verdecken ihr Gesicht.

    Videos von elf Pushbacks zeigen, wie die Polizei Menschen schlägt, bevor sie sie nach Bosnien und Herzegowina zurücktreibt. Weitere Videos zeigen, wie Geflüchtete per Auto transportiert und über die Grenze nach Bosnien zurückgebracht worden sind. 

    Das ist „schockierend“, äußerte sich dazu EU-Kommissarin Ylva Johansson. „Die Recherchen deuteten auf systematische Gewalt hin, und die Vorwürfe müssten untersucht werden“, sagte sie.

    Mehr dazu und die komplette Recherche findet ihr auf spiegel.de

    Chilenische Polizei und Interpol zerschlagen Menschenschmugglerring

    In einer gemeinsamen Erklärung von Interpol und der chilenischen Polizei hieß es, eine Bande stehe im Verdacht circa 1.000 Menschen mit haitianischer Staatsbürgerschaft von Chile nach Mexiko oder in die USA geschmuggelt zu haben.

    Die Ermittlungen begannen im Januar 2020. Damals sollte die chilenische Polizei ungewöhnlich viele Kinder haitianischer Einwanderer*innen gemeldet haben, die die Grenze nach Peru überschritten hatten.

    Viele Haitianer*innen, die nach dem Erdbeben 2010 nach Chile eingewandert sind, versuchen die Grenze zur USA zu überqueren. Viele nennen wirtschaftliche Probleme in Chile und Diskriminierungserfahrungen als Beweggründe.

    Mehr dazu lest ihr auf deutschlandfunk.de

    Österreich und Serbien wollen gegen sogenannte illegale Migration vorgehen

    Der österreichische Innenminister Carl Nehammer (ÖVP) sagte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem serbischen Außenminister Alexander Vulin, dass die Länder ein gemeinsames Vorgehen zur Bekämpfung von „illegaler Einwanderung“ plane. Nehammer wies darauf hin, dass Anfang September 144 Menschenschmuggler und mehr als 6.600 Einwandererinnen und Einwanderer festgenommen wurden.

    Darüber hinaus plant Österreich die derzeitige militärische Präsenz an der serbisch-nordmazedonischen Grenze bis Ende des Jahres mit zwei Drohnen zu verstärken. 

    Mehr dazu lest ihr auf orf.at

    Hilfsorganisation: Tausende Migranten in Libyen festgenommen

    Nach Angaben der Organisation Ärzten ohne Grenzen wurden etwa 5.000 Migrantinnen und Migranten von Sicherheitskräften in Libyen festgenommen. Viele davon wurden schwerer körperlicher Gewalt ausgesetzt. Häftlinge erhalten der Hilfsorganisation zufolge kein sauberes Wasser oder Nahrung und haben kaum Zugang zu Toiletten. 

    Am Sonntag, den 03. Oktober, meldete die Internationale Organisation für Migration (IOM) bereits Massenverhaftungen von Migrant*innen und Geflüchteten in Libyen. Ein am nächsten Tag veröffentlichter Darüber hinaus Untersuchungsbericht der UN verurteilte die weit verbreitete Gewalt gegen Geflüchtete und Migrant*innen in libyschen Gefangenenlagern.

    Mehr dazu lest ihr auf evangelisch.de

  • Nachrichtenüberblick KW 39

    Neuigkeiten aus Deutschland

    Mehr Abgeordnete mit Migrationshintergrund

    Laut einer Recherche des MEDIENDIENSTES ist die Zahl der Abgeordnete mit Migrationshintergrund im Bundestag zum dritten Mal nach 2013 und 2017 gestiegen.

    Der Recherche zufolge haben mehr als 80 Abgeordnete Migrationshintergrund. im Vergleich zu der Bundestagswahl im Jahr 2017 ist der Anteil der Abgeordneten mit Migrationsgeschichte von etwa 8,2 % auf 11% gestiegen.

    Die Linke hat mit 28,2 Prozent den höchsten Anteil an Abgeordneten mit Migrationshintergrund. 17 % der Abgeordneten in der neuen SPD-Bundestagsfraktion haben einen Migrationshintergrund. Leicht gesunken von 14,9% auf 13,6 % ist der Anteil der Abgeordneten mit einer Einwanderungsgeschichte bei den Grünen. Bei der FDP liegt der Anteil bei  5,4 % und in der Unionsfraktion liegt die Zahl der Abgeordneten mit Migrationsgeschichte bei 4,6 %. So die Recherche.

    Mehr dazu lest ihr auf mediendienst-integration.de

     Mimik entscheidet Ersteindruck von Geflüchteten mehr als Asylstatus

    Forscher der Exzellenzgruppe „Religion und Politik“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster veröffentlichten am 24.September eine Studie. Demnach lehnen deutsche Staatsbürger Menschen mit Migrations- oder Flüchtlingsherkunft nicht aufgrund negativer Stereotypen ab. Sondern es beeinflussten freundliche Mimik und Attraktivität die Einschätzungen der Migranten stärker als deren Flüchtlingsstatus. „Die Annahme, dass etwa das Lächeln einer Zielperson keinen Einfluss hat, sobald sie als Geflüchteter identifiziert wurde, hat sich nicht bestätigt“, teilte der Psychologe und Mitautor der Studie Mitja Back mit.

    Für die Studie arbeitete Back mit vier Fachstipendiaten der Universitäten Münster und Stuttgart in der Exzellenzgruppe zusammen. Sie präsentierten 900 Personen, die auf die deutsche Staatsbürgerschaft getestet waren. Es waren gute Standardbildern von Männern aus dem Nahen Osten mit ihrer natürlichen Mimik und man bat sie, ihr Mitgefühl zu bewerten.

    Mehr dazu lest ihr auf MiGAZIN.de

    ..und aus der Welt

    Litauen will an Grenze zu Belarus weiter Migrant*innen zurückweisen

    Obwohl das Wetter immer kälter wird, hofft Litauen immer noch, Einwanderer auszuschließen, die aus dem benachbarten Belarus illegal die Grenze in die Europäische Union überqueren wollen. „Wir werden unsere Strategie nicht ändern, denn die Entscheidung zum Schutz unserer Grenzen ist gefallen und wir werden sie schützen. Das muss ich klarstellen“, sagte die litauische Innenministerin Agnė Bilotaitė nach Angaben der Agentur BNS. „Natürlich muss humanitäre Hilfe geleistet werden“, fügte sie hinzu.

    Litauen und Polen warfen dem Belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko vor, Flüchtlinge an den EU-Außengrenzen organisiert zu haben. Von dort aus versuchten viele Menschen, nach Deutschland zu reisen. Lukaschenko hatte Ende Mai angekündigt, dass Migrant*innen nicht mehr daran gehindert werden, weiter in die EU zu reisen – als Reaktion auf die Verschärfung der westlichen Sanktionen. An der deutsch-polnischen Grenze in Brandenburg ist die Zahl der illegalen Grenzübertritte seit einiger Zeit stark gestiegen.

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

    Litauen beginnt mit Bau von Zaun an Grenze zu Belarus

    Die litauische Regierung gab am Mittwoch bekannt, dass eine Baufirma in einem Abschnitt bei dem Kurort Druskininkai in der Nähe des Dreiländerecks zu Belarus und Polen die Auslegung von Stacheldrahtrollen begonnen hat. Damit beginnt Litauen an seiner Grenze zu Belarus den Bau eines 508 Kilometer langen Zauns. Ziel sei es, illegal einreisende Migrant*innen abzuhalten. Nachdem der Zaun installiert ist, wird Ende des Jahres im zweiten Schritt ein vier Meter hoher Zaun errichtet, der spiralförmig mit Stacheldraht bewehrt ist. Das Projekt soll 2022 abgeschlossen sein und bis zu 152 Millionen Euro kosten.

    Auch im benachbarten Lettland wird daran gearbeitet, einen Zaun zu Belarus zu errichten. Als schnelle Lösung werden in jedem Grenzabschnitt 37 Kilometer Stacheldraht Coils angeordnet. Laut Bericht des lettischen Rundfunks hat er bisher 1,7 Kilometer zurückgelegt. Dem Innenministerium in Riga zufolge, wurde am Mittwoch, 29. September, bei einer lokalen Firma ein Antrag auf Lieferung und Montage eines Zauns gestellt, der bis spätestens 2024 errichtet werden soll.

    Mehr dazu lest ihr auf t-online.de

    EU-Kommission legt Aktionsplan gegen Schleuser vor

    Die Europäische Kommission hat einen Aktionsplan zur Bekämpfung der Schleusung von Migrant*innen vorgeschlagen. Neben Maßnahmen gegen die organisierte Ausbeutung von Zuwander*innen sieht es auch strengere Maßnahmen für Arbeitgeber*innen von Arbeitnehmern ohne festen Aufenthaltsstatus vor. Ziel des Plans ist es, kriminelle Schmuggelbanden zu zerschlagen und gleichzeitig auf „staatlich geförderten Schmuggel“, beispielsweise durch Belarus, zu reagieren.

    In den letzten Monaten haben Tausende Migrant*innen aus dem Nahen Osten die belarussische Grenze nach Lettland, Litauen und Polen überquert. Der Machthaber von Belarus, Alexander Lukaschenko, kündigte im Mai an, Menschen nicht mehr daran zu hindern, weiterhin in die Europäische Union zu reisen als Reaktion auf westliche Sanktionen.

    Laut EU-Aktionsplan gelangten 90 Prozent der illegalen Migrant*innen mit Hilfe von Schmugglern in die EU. Zwei Drittel von ihnen haben keinen Asylanspruch. Im ersten Halbjahr 2021 stieg die Zahl der illegalen Einreisen im Vergleich zum Vorjahr um 59%. Nach einem pandemiebedingten Rückgang im März und April 2020 haben sich die Menschenschmuggler schnell an die neuen Bedingungen angepasst.

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de und auf tagesschau.de

    Mehr als 700 Flüchtlinge erreichen in mehreren Booten Lampedusa

    Über 700 Flüchtlinge sind mit mehreren Booten auf der Insel Lampedusa im Mittelmeer in Italien angekommen. Darunter sind Kinder und Frauen. Nach Angaben der Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos sowie lokalen Medienberichten waren 686 Menschen auf einem alten überfüllten Fischerboot. Zunächst kamen sie auf der Insel an, wo sie an Land gehen konnten. Fünf Personen wurden aufgrund ihres Gesundheitszustandes in die Klinik gebracht. Danach entdeckte die Küstenwache vier kleinere Boote mit 67 Flüchtlingen an Bord. Am Dienstagmorgen, 28. September, traf ein weiteres Boot mit etwa 50 Personen ein.

    Medienberichten zufolge wurden die Migrant*innen zunächst in ein Erstaufnahmezentrum gebracht, das nur für rund 250 Menschen ausgelegt ist. Mit den neuen Angekommenen ist die Zahl der Migrant*innen in diesem Zentrum auf etwa 1000 gestiegen. Im Erstaufnahmezentrum erhalten Neuankömmlinge auch eine Impfung gegen das Coronavirus.

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

    Mob zündet Spielzeug geflüchteter Kindern an

    Während der fremdenfeindlichen Ausschreitungen fing das letzte Anwesen venezolanischer Flüchtlinge im Norden Chiles Feuer.

    Die Ausschreitungen in der nordchilenischen Stadt Iquique gegen venezolanische Flüchtlinge entfachten noch mehrere Tage lang Debatten in der chilenischen Gesellschaft. Ein wütender Mob hatte die letzten Habseligkeiten der Bewohner eines Flüchtlingslagers angezündet, darunter auch die wenigen Spielsachen von Flüchtlingskindern. Laut lokalen Medien demonstrierten rund 3.000 Menschen gegen die Anwesenheit der Flüchtlinge. Dann wurden einige der Demonstranten gewalttätig.

    Mehr dazu lest ihr auf domradio.de

    Mexiko fliegt Migrant*innen zurück nach Haiti

    Der erste Flug aus der südöstlichen Stadt Villahermosa brachte nach Angaben der mexikanischen Einwanderungsbehörde 70 Haitianer, darunter 13 Minderjährige, nach Port-au-Prince, der Hauptstadt des karibischen Landes. Hier geht es darum, in Absprache mit den haitianischen Behörden eine freiwillige „humanitäre Rückkehr“ einzuleiten. Die Rückkehrer wurden in verschiedenen Teilen Zentral- und Südmexikos verteilt.

    Bis vor wenigen Tagen hatten sich im texanischen Del Rio an der Grenze zu Mexiko etwa 15.000 Migrant*innen unter einer Brücke versammelt. Die meisten von ihnen sind Haitianer, und viele von ihnen sind vor vielen Jahren in die südamerikanischen Länder Chile und Brasilien eingewandert. Wegen der Diskriminierung und Perspektivlosigkeit dort und weil sie hoffen, unter der Führung des neuen US-Präsidenten Joe Biden ins Land einreisen zu können, reisten sie nach Norden.

    In Haiti herrschen extreme Armut, Bandengewalt und politisches Chaos. Anfang Juli wurde Präsident Jovenel Moise in seiner Residenz erschossen, Mitte August kamen bei einem Erdbeben mehr als 2.200 Menschen ums Leben.

    Mehr dazu lest ihr auf pnn.de

    Zahl der Asylanträge in der EU hat sich mehr als verdoppelt

    Von April bis Juni dieses Jahres stieg die Zahl der Asylanträge in der Europäischen Union stark an. Laut einem Bericht von Eurostat, der europäischen Statistikbehörde, haben die EU-Staaten 103.895 Erstanträge gestellt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich die Zahl der Erstanträge mehr als verdoppelt.

    Laut Eurostat gab es einen Anstieg von 115 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres und einen Anstieg von 9 % gegenüber dem Vorquartal. Die Mehrheit der Asylsuchenden aus Syrien stellten im zweiten Quartal 2021 etwa 20.500 Anträge. Afghanische Flüchtlinge reichten 13.860 Anträge ein und Pakistaner reichten 4.430 Anträge ein.

    Die Zahl der Anträge von Afghan*innen stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 216 % und gegenüber dem ersten Quartal 2021 um 28 %. Diese Zuwächse sind deutlich höher als die aus Syrien oder Pakistan.

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

    Hier könnt ihr die Nachrichten der KW38 lesen.

  • Nachrichten im Überblick KW 38

    Nachrichten aus Deutschland

    Ausländer verdienen rund 900 Euro weniger als deutsche Staatsbürger

    Wir beginnen den Blick auf die wichtigsten Nachrichten der Woche mit dieser Meldung: In den letzten zehn Jahren hat sich das Lohngefälle zwischen Arbeitnehmer*innen mit deutscher Staatsbürgerschaft und Arbeitnehmer*innen aus dem Ausland fast verdreifacht. Das berichtete die „Neue Osnabrück“ unter Berufung auf das Arbeitsministerium, das auf die Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion reagierte. Nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums erhalten Vollzeitbeschäftigte ohne deutsche Staatsbürgerschaft bis Ende 2020 ein durchschnittliches Monatseinkommen von 2.638 Euro. Das sind 903 Euro weniger als jemand mit deutscher Staatsbürgerschaft – 2010 waren es 317 Euro Differenz.

    Besonders stark sei die Ungleichheit zwischen Arbeitnehmer*innen aus Deutschland und Arbeitnehmer*innen aus anderen EU-Staaten gewachsen: Der Lohnunterschied habe sich in den letzten zehn Jahren von 91 Euro auf 1.003 Euro mehr als verzehnfacht. Und während des Durchschnittseinkommens der Arbeitnehmer*innen mit deutschem Pass in diesem Zeitraum stieg, sank das Einkommen der Arbeitnehmer*innen aus dem EU-Ausland.

    Mehr dazu lest ihr auf snanews.de

     

    Abschiebung in Darmstadt: Geflüchteter springt aus dem Fenster

    Aus Angst vor Abschiebung sprang ein 35-jähriger Mann aus Pakistan aus dem Fenster der Darmstädter Flüchtlingsunterkunft. Samar Khan von der Hilfsorganisation „Wir sind Pakistan“ sagte der Frankfurter Tageszeitung, er sei bei seinem Sturz aus dem Erdgeschoss selbst schwer verletzt worden und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Mann soll mehrere Stunden hinter dem Haus gelegen haben, bis ihn ein Wachmann gefunden hat. „Als die Polizei kam, hatte er völlige Angst, weil er dachte, sie würden ihn abholen“, sagte Khan. Der 35-Jährige hat eine Duldung. Die Polizei kam, weil sie einen weiteren Pakistani in die Abschiebungshaftanstalt Darmstadt-Eberstadt bringen wollte.

    Das Polizeipräsidium Südhessen teilte mit, dass es am Dienstag, den 21. September, damit beauftragt gewesen sei, einen Bewohner in der Unterkunft aufzusuchen und festzunehmen. Dem Betroffenen sei aber die Flucht aus dem Gebäude gelungen.

    Mehr dazu lest ihr auf fr.de

     

    Mehr Kandidat*innen mit Migrationshintergrund

    Eine Analyse der Politikwissenschaftlerin Julia Schulte-Cloos zeigt, dass die Zahl der Kandidat*innen mit Migrationshintergrund bei Bundestagswahlen deutlich gestiegen ist.

    Im Jahr 2005 hatten nur 4,4 Prozent aller Kandidat*innen einen Migrationshintergrund. Bis zu diesem Jahr hat sich dieser Anteil auf rund 9 Prozent verdoppelt, so die Ergebnisse der Forschung von Dr. Julia Schulte Cloos.

    Laut der Analyse hat die Partei „Die Linke“ mit 17 Prozent im Jahr 2021 den höchsten Anteil an Kandidat*innen mit Migrationshintergrund. Allerdings liegt diese Zahl bei CDU/CSU seit 2005 bei etwa 4 Prozent.

    Weitere Informationen über die Forschung von Dr. Julia Schulte Cloos findet ihr hier (Englisch)

    Mehr dazu lest ihr auf mediendienst-integration.de

     

    Erstaufnahme in Eisenhüttenstadt durch Zahl der Migranten an Kapazitätsgrenze

    Immer mehr Menschen kamen aus Belarus nach Brandenburg, sodass die Erstaufnahme von Eisenhüttenstadt (Oder Spree) auf einen Engpass stößt.

    Am Donnerstag, den 23. September, sagte Martin Burmeister, ein Sprecher des Innenministeriums, dass seit dem Sommer 850 Menschen auf diesem Weg nach Brandenburg gekommen seien: „Im August waren es fast 400 und im September mehr als 400.“

    Nach Angaben des Bundesinnenministeriums ist die Zahl der illegalen Grenzübertritte zwischen Deutschland und Polen in den letzten Wochen gestiegen. Im August registrierte die Bundespolizei 474 illegale Einwanderer – wie der Sprecher des Bundesinnenministeriums am Donnerstag mitteilte, waren es bis zum 20. September rund 760 illegale Einwanderer oder Schmuggler. Die Bundespolizei arbeitet eng mit den polnischen Behörden zusammen, um dieses Phänomen zu bekämpfen.

    Mehr dazu lest ihr auf moz.de

     

    Prominente protestieren vehement gegen EU-Asylpolitik

    Kurz vor der Bundestagswahl protestierten viele Prominente in einer „Kölner Erklärung“ gegen die Asylpolitik der EU. Laut des „Kölner Stadt-Anzeiger“ fordern mehr als 80 Vertreter*innen aus Kunst, Wissenschaft und Politik in einem offenen Brief auf, dass die Flucht nach Europa nicht kriminalisiert werden soll.

    Die Kölner Erklärung zur Justiz und humanitären Politik weist darauf hin, dass sich die Lage an den EU-Außengrenzen im Laufe der Jahre verschlechtert hat. „Ohne Zugang zu medizinischer Versorgung, Bildung, sauberem Wasser und Nahrung sind Zehntausende Menschen an den Außengrenzen Europas gestorben“, so die Erklärung.

    Unterzeichner sind: Elfriede Jelinek, Carola Rackete, Igor Levit, Robert Menasse, Saša Stanišić, Sibylle Berg, Harald Welzer, Rahel Jaeggi oder auch Jean Ziegler. Außerdem haben mehrere Organisationen wie Sea-Watch, Europäisches Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte (ECCHR) oder medico international die Erklärung unterzeichnet.

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

     

    ..und aus der Welt

    Mindestens sieben Migranten aus Algerien bei Almería ertrunken aufgefunden

    Sieben Leichen sind an der Küste der südspanischen Provinz Almería gefunden worden. Unter den Opfern sind vier Männer, eine Frau, ein vierjähriges Kind und ein noch nicht identifiziertes Opfer. Medien zufolge sind die Opfer an Stränden oder im Wasser treibend im Bereich des Bezirks Levante gefunden worden.

    Die Zeitung „Voz de Almería“ schrieb am Dienstag, den 21. September, dass die Migranten möglicherweise von Schleppern auf Schnellbooten von Algerien nach Spanien gebracht werden sollten. Möglich sei, dass sie zu weit von der Küste entfernt gezwungen wurden, über Bord zu springen und dann ertrunken seien, berichtete die Zeitung.

    Die besonders schnellen Schlepperboote sind sicherer als kleine Holz- und Schlauchboote, allerdings würden sie es regelmäßig vermeiden, der Küste zu nahe zu kommen.

    Mehr dazu lest ihr auf mallorcazeitung.es

     

    Ratslinke will 2000 Geflohene direkt aufnehmen

    Die Minderheit im Nationalrat in der Schweiz forderte auf, dass die Schweiz mindestens 2.000 Geflüchtete pro Jahr direkt aufnehmen soll. Die Linke begründet, dass es für Geflüchtete faktisch zu einer Schließung der europäischen Außengrenzen komme, denn die EU will mit der Grenzschutzagentur Frontex den Grenzschutz ausbauen. Aktuell liegt der Anteil der direkt aufgenommenen Geflüchteten bei etwa 800.

    Wenn man illegale Migration bekämpfen will, muss man gleichzeitig die legale Migration ermöglichen, das heißt, dass Menschen, die nach Genfer Flüchtlingskonvention und auch nationaler Gesetzgebung ein Anrecht auf Asyl haben, auch Schutz erhalten, sagte SP-Nationalrätin Samira Marti.

    Mehr dazu lest ihr auf srf.ch

     

    „Geschlossenes Zentrum“: Umstrittenes Flüchtlingslager auf Samos eröffnet

    Auf der griechischen Insel Samos wurde am Samstag, den 18. September, ein neues Flüchtlingslager für 3.000 Menschen eröffnet. Das Lager liegt etwa fünf Kilometer vom ehemaligen provisorischen Lager in der Nähe von Vathi und anderen Inseldörfern entfernt und ist von hohen Mauern umgeben und mit Stacheldraht gesichert.

    Samos ist die erste Insel, die über ein sogenanntes „geschlossenes Zentrum mit Zugangskontrolle“ verfügt. Auf Lesbos und Chios ist noch mehr geplant. Migrationsminister Notis Mitarakis sagte bei der Eröffnung vor Journalisten, dass die Regierung dem Thema Migration so begegnet, wie die Regierung es den Bürgern versprochen habe.

    Flüchtlingsorganisationen kritisieren das Camp, das auch mit EU-Geldern finanziert wurde. „Wir können unseren Patienten nur noch helfen, dieses Camp zu überleben“, sagte Ärzte ohne Grenzen.

    Mehr dazu lest ihr auf rnd.de

     

    Amazon und UPS wollen afghanische Flüchtlinge anheuern

    Amazon, UPS und rund 30 weitere Unternehmen wollen afghanische Flüchtlinge einstellen und ausbilden. Die beiden Unternehmen teilten am Dienstag, den 21. September, mit, dass sie Zehntausenden Flüchtlingen aus Afghanistan in die USA bei der Integration in die Wirtschaft helfen wollen. Damit treten sie der Tent Coalition for Afghan Refugees bei, die vom Gründer der Chobani Yogurt Company, Hamdi Ulukaya, gegründet wurde. „In dem Moment, in dem ein Flüchtling einen Job bekommt, ist es der Moment, in dem er aufhört, ein Flüchtling zu sein“, so Ulukaya.

    Amazon gab bekannt, dass der Konzern Geflüchteten unter anderem Arbeitsplätze in Lagerhäusern anbietet, in Unternehmensführungspositionen und technischen Rollen. Das Unternehmen zählt auch die Studiengebühren einschließlich Englischkursen.

    Mehr dazu lest ihr auf rnd.de

     

    Texas lobt „Barriere aus Stahl” an der Grenze zu Mexiko

    Wir beenden den Blick auf die Nachrichten der Woche mit dieser Meldung aus Texas: Laut Gouverneur Greg Abbott wendet der US-Bundesstaat Texas beispiellose Methoden an, um dem Zustrom Tausender Einwanderer an der amerikanisch-mexikanischen Grenze entgegenzuwirken. Dazu gehört eine Stahlbarriere, die Menschen daran hindert, die Grenze zu überschreiten, sagte der Republikaner am Dienstag, den 22. September, auf einer Pressekonferenz in der texanischen Grenzstadt Del Rio. Die Barriere bestand aus kilometerlangen US-Fahrzeugen am Ufer des Rio Grande. „Diese Strategie funktioniert“, sagte Abbott, ohne näher darauf einzugehen.

    In den letzten Tagen nutzten Tausende von Menschen – viele davon Migranten aus Haiti – die Gelegenheit, bei niedrigem Wasserstand den Grenzfluss nach Texas zu überqueren. Die Situation in Del Rio hat vor kurzem ihren Höhepunkt erreicht. Das Büro von Gouverneur Abbott teilte mit, dass in der vergangenen Woche etwa 16.000 Migrant*innen auf der Brücke angekommen seien. Abbott sagte, es seien am Dienstag noch 8.600 Einwanderer dort gewesen.

    Nach Angaben der CNN wurden einige Menschen später in andere Lager gebracht. Laut US-Medienberichten stammen die meisten Haitianer nicht direkt aus Haiti, sondern haben kürzlich in südamerikanischen Ländern gelebt, und viele von ihnen möglicherweise nach dem verheerenden Erdbeben im Jahr 2010.

    Mehr dazu lest ihr auf pnn.de

  • Düstere Lage – ein Syrien-Update

    Am 14. September hat der russische Präsident Putin den syrischen Machthaber Al-Assad zu Gesprächen nach Moskau eingeladen. Laut den Meldungen verschiedener Nachrichtenagenturen sollen Putin und Assad die ‘Einmischung’ von internationalen Streitkräften im Land dabei kritisiert haben – die russischen Streitkräfte natürlich ausgenommen. Die militärische Präsenz anderer Länder erfolge ohne Beschluss der Vereinten Nationen und ohne die Zustimmung des Autokraten Assad. Präsident Putin soll die internationalen Truppen als “Hauptproblem” Syriens beschrieben haben.

    Gleichzeitig sei er bemüht gewesen, die russisch-syrischen “Erfolge” in den Vordergrund zu rücken. Assad soll die Rückkehr von syrischen Geflüchteten gelobt haben. Unklar blieb jedoch, ob er damit Zurückkehrende aus Europa meinte oder Binnenvertriebene. 

    Außerhalb des Kremls oder des Regierungspalastes in Damaskus ist jedoch unumstritten, dass Syrerinnen und Syrer weiterhin vielen Unsicherheiten, Bedrohungen, Belagerungen und Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind. Auch jetzt noch, zehneinhalb furchtbare Jahre nach dem Beginn der friedlichen Demonstrationen im Land. Berichten zufolge ist es zurzeit sogar so schlimm in Syrien wie seit Jahren nicht mehr (hier eine Analyse dazu von ZEIT Online). 

    Schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit

    Auch die Nichtregierungsorganisation Amnesty International meldete Anfang September, dass syrische Geheimdienste in mindestens 66 Fällen zurückgekehrte Geflüchtete inhaftiert, gefoltert und verschwinden lassen haben (Bericht: „You’re going to your death“). Amnesty dokumentiert schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit, unter anderem an 13 Kindern.

    Neben sexualisierter Gewalt und anderen Misshandlungen dokumentierte Amnesty International fünf Todesfälle; in weiteren 17 Fällen ist der Verbleib der Menschen bis heute nicht bekannt”, heißt es in dem Bericht. Als Konsequenz hat Amnesty alle Länder (erneut) dazu aufgefordert, alle Abschiebungen oder Rückführungen nach Syrien zu stoppen. Nachbarländer von Syrien, wie etwa Türkei und Libanon, müssen ebenfalls davon überzeugt werden, die Rückführungen aufzugeben.

    Konkrete militärische Kämpfe in vielen – aber nicht allen – Landesteilen von Syrien haben nachgelassen. Seither versuchen viele Länder die Möglichkeiten der Rückführung oder Abschiebung auszuloten. Die deutsche Konferenz der Innenminister hatte bereits Ende 2020 den Abschiebestopp nach Syrien nicht verlängert. In Dänemark fährt die (sozialdemokratische!) Regierung einen extrem verschärften Kurs und es sitzen Syrerinnen und Syrer bereits in Abschiebehaft. Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland, sagt dazu:

    Es verstößt gegen das Völkerrecht, Menschen in ein Land abzuschieben, in dem sie Gefahr laufen, verschleppt und gefoltert zu werden. Genau das ist aber in Syrien der Fall. Alle Regierungen bleiben in der völkerrechtlichen Pflicht, geflüchteten Syrer:innen internationalen Schutz zu gewähren. Amnesty International fordert, jede Praxis einzustellen, die Menschen direkt oder indirekt zur Rückkehr nach Syrien zwingt.” 

    Gesamtsituation im Land zunehmend düster

    Auch der jüngste Bericht der UN-Untersuchungskommission für Syrien (Independent International Commission of Inquiry on the Syrian Arab Republic) bezeichnete die Gesamtsituation im Land als zunehmend düster und verwies auf die anhaltenden Konflikte in mehreren Gebieten, die zusammenbrechende Wirtschaft, die Gefahr weiterer Dürren, sowie die zunehmenden Angriffe des sogenannten “Islamischen Staates” (Daesch).

    Die Kommission bemerkte zudem einen erneuten Anstieg von Gewalt im Nordwesten, Nordosten und Süden Syriens, wo zum Teil erschreckende Taktiken der Belagerung der Zivilbevölkerung (erneut) vom Assad Regime eingesetzt werden. Es werden, laut des Kommissionsleiters Paulo Pinheiro, weiterhin Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen. 

    Zum Beispiel in Daraa al-Balad, Teil der Stadt Daraa, die Wiege des Widerstandes gegen Assad. Bis 2018 war Daraa unter der Kontrolle von oppositionellen Rebellen. Regime Truppen eroberten jedoch die Stadt zurück, ausgenommen von einigen Gebieten, u.a. den südlichen Teil der Provinzhauptstadt Daraa al-Balad. Die Stadt wurde bis vor kurzem laut der UN-Kommission durch Regierungsnahe und Regierungstruppen belagert, weshalb es zehntausenden Zivilist:innen Zugang zu Essen und medizinischer Versorgung fehlte. Dazu kommt noch die Gefahr durch schweren Artilleriebeschuss. In den Regionen Quneitra und Rif Damaskus komme es zu ähnlichen, “belagerungsähnlichen Taktiken”, so die Kommission. Am 12. September kam es zu einem offiziellen Waffenstillstand in Daraa Al-Balad, laut der AFP sei dies jedoch eine “unbehagliche Stille”. 

    Leben unter schwersten Bedingungen

    Denn weiterhin leben Syrerinnen und Syrer unter den schwersten Bedingungen. Auch in jenen Städten und Regionen, wo die Bombardements des Regimes oder die Kämpfe von rebellischen Milizen nachgelassen haben. Eine Wirtschafts- und Bankenkrise hat Syrien seit Monaten fest im Griff. Der Währungsverfall hat alles im Land – wirklich alles – dramatisch verteuert. Alltägliche Dinge wie Brot oder Benzin sind entweder nicht verfügbar, nicht bezahlbar, oder beides. Das UN-Welternährungsprogramm schätzte zuletzt, dass 12,4 Millionen Syrer:innen an Hunger leiden. 

    Vor kurzem machte ein Bild die Runde in den sozialen Medien, dass eine kleine Packung Olivenöl zeigte, die den Tütchen von Ketchup oder Mayonnaise ähnelte, die man aus Fastfood Restaurants kennt. Die Menschen machten sich (wahrscheinlich in einer Mischung aus Frust, Wut, Trauer und Galgenhumor) über diese 20 Gramm Tütchen lustig. Sie kommentierten, was bloß aus dem “Land des grünen Goldes”, des Olivenöls geworden sei. Früher, so die Kommentierenden, hätten Familien in Syrien Olivenöl nur in 15-20 Liter Flaschen gekauft. 

    Mehr als Hunderttausend entführt und verschleppt

    Paulo Pinheiro von der UN-Untersuchungskommission für Syrien und seine Kolleg:innen stellen fest, dass obwohl Machthaber Assad ca. 70 % des Landes und 40 % der Bevölkerung (gemessen im Vergleich zu den Jahren vor 2011) kontrolliert, “keine Bestrebungen zur Einigung des Landes oder zur Versöhnung zu geben scheint. Ganz im Gegenteil.

    Tausende Syrerinnen und Syrer warten noch immer auf ihre Angehörigen und Freund:innen, die unter dem Regime ‘verschwunden’ sind. Seit März 2011 sind laut dem syrischen Netzwerk für Menschenrechte mindestens 102.287 Menschen entführt oder verschleppt worden. Lest hier (auf Englisch) ein bewegendes Portrait von einer solchen Syrerin, Wafa Mustafa, die seit 2013 nach ihrem Vater Ali Mustafa sucht. 

    Syrische Zivilist:innen werden tagtäglich der Gewalt und Korruption des syrischen Regimes ausgesetzt. Zuletzt wurde etwa berichtet, dass die 4. Division der Armee des syrischen Regimes unter der Führung von Maher al Assad (dem Bruder des Machthabers) mehrere Kontrollpunkte an der Grenze zum Libanon kontrolliere und Menschen willkürliche Gebühren zahlen lasse. Damit wolle sich das Militär an den Gewinnen des (zum Teil illegalen) Handels zwischen Syrien und dem Libanon beteiligen, so die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte

    Sorge um eine „verlorene Generation“

    Die Auswirkungen all dieser Probleme für die syrische Zivilbevölkerung lässt sich weder vorstellen noch wirklich in Worte fassen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte anlässlich des Internationalen Tages der Suizidprävention die Zahl der in Syrien in den letzten acht Jahren registrierten Selbstmorde bekannt gegeben. Per Twitter teilte die WHO mit, dass sie „von 2013 bis September dieses Jahres 3.400 Selbstmordfälle in Syrien registriert” habe. Die Organisation Save the Children hatte bereits im April 2021 berichtet, dass in dem Nordwesten von Syrien und insbesondere in den Geflüchtetencamps im Nordwesten fast ein Fünftel der registrierten Selbstmordversuche und Todesfälle Kinder betreffe. Die Sorge um eine “verlorene Generation” ist bereits immens. 

    Die weiterhin instabile und finstere Lage in Syrien betrifft auch die internationale Gemeinschaft sowie unsere Umwelt. Anfang September war die Küste Zyperns von einem riesigen Ölteppich bedroht. Es gab bereits im August Berichte über unkontrolliert auslaufendes Heizöl aus einem Kraftwerk an der syrischen Mittelmeerküste, nahe der Hafenstadt Banias. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete, dass das Öl aufgrund eines Unfalls auslaufe. Das syrische Regime behauptete später, es seien ‘nur’ zwei bis vier Tonnen Heizöl ins Mittelmeer gelaufen. Der Ölteppich, der sich auf Zypern und auch auf die türkische Küste bewegte, war ca. 36 Kilometer lang. 

    Leid der syrischen Zivilbevölkerung darf nicht in Vergessenheit geraten

    Die aktuellste Nachricht aus Syrien vom 16. September lautet, dass Machthaber Assad mit der islamistischen Hezbollah eine Vereinbarung getroffen habe, iranisches Öl durch Syrien in den Libanon zu transportieren. Anfang des Monats hatte das syrische Regime der libanesischen Regierung bereits zugesagt, Gas- und Stromimporte aus Jordanien oder Ägypten über syrisches Hoheitsgebiet laufen zu lassen. Ein kürzlich erfolgter Besuch von mehreren Offiziellen der libanesischen Interimsregierung zeigte, dass die US-Regierung trotz aller Sanktionen gegen Assads Syrien diesem Deal zugestimmt haben muss. 

    So eine Normalisierung des syrischen Regimes unter Bashar al Assad steht in einem krassen Kontrast zu dem anhaltendem Leid der syrischen Zivilbevölkerung. Neben allen anderen Katastrophen, die diese erleben muss, sollte sie nicht auch noch in Vergessenheit geraten. 

     

  • Nachrichtenüberblick KW 37

    News aus Deutschland

    Migranten können die Bundestagswahl entscheiden

    Wir beginnen unseren Blick auf die News der Woche mit dieser Nachricht: Laut einer aktuellen Studie von „Citizens For Europe“ (CEF) könnten die Zweitstimme Wahlberechtigten mit Migrationshintergrund die Sitzverteilung im deutschen Bundestag erheblich beeinflussen. Die zivilgesellschaftliche Organisation mit Sitz in Berlin hat den möglichen Einfluss der Stimmen der wahlberechtigten Migrant*innen bei Wahlen untersucht.

    Der Studie zufolge übersteigt die Zahl der wahlberechtigten Migrant*innen in 167 von 299 Wahlkreisen den Abstand zwischen dem ersten und zweiten Direktkandidaten bei der letzten Bundestagswahl.

    Die Organisation kritisiert, dass mehr als die Hälfte der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland nicht wählen dürfen, weil das Wahlrecht nach wie vor an die deutsche Staatsangehörigkeit und nicht etwa an einen dauerhaften Aufenthalt geknüpft ist. Menschen mit und ohne deutsche Staatsbürgerschaft haben so ziemlich die gleichen Pflichten, aber nicht die gleichen Rechte. Dies kann als Verstoß gegen das Demokratieprinzip gewertet werden, so die Studie.

    Mehr dazu lest ihr auf MiGAZIN.de

     

    Lager von Migranten geräumt

    In Straßburg haben die Polizei und andere Behörden am Dienstagmorgen, den 14. September, ein Flüchtlingslager an der Autobahn A35 evakuiert. Nach Angaben der lokalen Regierung campen dort seit mehreren Wochen Menschen. Sie werden nun entsprechend ihrer persönlichen Lebensumstände betreut und umgesiedelt. Wie viele Personen beteiligt waren und woher sie ursprünglich kamen, bleibt unklar.

    Mehr dazu lest ihr auf swr.de

     

    143 rassistische und diskriminierende Titel geändert

    Die am Montag, den 13. September, veröffentlichte Antwort des sächsischen Kultusministeriums auf den Bundestagsantrag der AfD-Bundestagsfraktion zeigt, dass die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden bisher die Titel von 143 Werken aufgrund von Rassismus oder anderen diskriminierenden Begriffen umbenannt haben.

    Es wurden diskriminierende Worte aus Werkbezeichnungen entfernt. So heißt beispielsweise ein weltberühmtes Kunstwerk heute „**** mit der Smaragdstufe“.  Wenn dieser Titel trotz diskriminierender Inhalte bleiben soll, erhält er Anführungszeichen, mit dem Hinweis „historischer Titel“. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn es sich um den vom Künstler bereitgestellten Originaltitel handelt oder wenn der Name in einer Historienliste, einem Etikett oder einem Katalog fest verankert ist.

    Mehr dazu lest ihr auf MiGAZIN.de

     

    Wissenschaftler: Migration kaum Thema im Wahlkampf

    Das Thema „Migration“ hat aus Sicht der Wähler*innen eine relativ hohe Priorität, trotzdem finden Wissenschaftler, dass das Thema im Bundestagswahlkampf kaum thematisiert worden ist.

    Bei einer Diskussion des Verbundprojekts „Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer“ am Centre for Human Rights Erlangen-Nürnberg mit Vertretern mehrerer Universitäten wurde am Montag, den 13. September, erwähnt, dass das Thema Migration erst seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan Mitte August wieder etwas stärker diskutiert wird.

    Bei der Analyse der Wahlprogramme kamen Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass die ehemaligen Regierungsparteien CDU, CSU und SPD zum Ende der Wahlperiode offenbar „bereits auf das Thema Migration geschossen“ haben. Oppositionsparteien haben ihre Forderungen für 2017 weitgehend umgesetzt.

    Mehr dazu lest ihr auf merkur.de

     

    WDR stoppt vorerst Moderation von „Quarks“ durch Nemi El-Hassan

    Der Westdeutsche Rundfunk hat beschlossen, dass die Journalistin und Civis-Preisträgerin Nemi El-Hassan vorerst das Wissenschaftsmagazin „Quarks“ nicht moderieren wird.

    „Die Vorwürfe gegen sie wiegen schwer“, teilte der Sender am Dienstag, den 14. September, zur Begründung in Köln mit. Es wiege aber auch schwer, „einer jungen Journalistin eine berufliche Entwicklung zu verwehren“. Daher sei nun eine sorgfältige Prüfung geboten.

    Als El-Hassan 19 war, nahm sie an der anti-israelischen Al-Kuds-Demonstration teil. Der Zentralrat der Juden erlangt nun eine objektive Prüfung der Eignung des 27-Jährigen, die Sendung zu moderieren. El-Hassan erklärte, dass sie ihre Teilnahme an den erwähnten Demonstrationen bedauert und sich komplett davon distanziert.

    Al-Kuds oder Jerusalem Day wurde 1979 vom damaligen Revolutionsführer des Iran, Ajatollah Khomeini, initiiert und forderte die Muslime auf, Jerusalem zu erobern und Israel zu zerstören. Dieser Tag ist ein offizieller Feiertag im Iran.

    Mehr dazu lest ihr auf MiGAZIN.de

     

    249 neue Asylsuchende im Norden eingetroffen

    Laut eines Monatsberichts des Landesamtes für Zuwanderung und Flüchtlinge ist die Zahl der Asylsuchenden, die im August nach Schleswig-Holstein gekommen sind, um 8 Prozent gestiegen. Etwa 249 Asylsuchende wurden im letzten Monat regerstiert. In den ersten acht Monaten des Jahres kamen 2.029 Menschen ins Land. Allerding wurden etwa 3.804 Asylsuchende im gesamten Vorjahr in Schleswig-Holstein aufgenommen, so der am Mittwoch, den 15. September, veröffentlichte Bericht.

    Nach Angaben des Landesamts hat Schleswig-Holstein im August 52 Menschen im Rahmen des Landesaufnahmeprogramms aufgenommen. Außerdem kamen 100 Menschen im Zuge der Evakuierungen aus Afghanistan ins Land.

    Mehr dazu lest ihr auf sueddeutsche.de

     

    Steinmeier: „Wir sind ein Land mit Migrationshintergrund“

    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ehrte die Familien türkischer Einwanderer als wichtigen Teil Deutschlands.

    Steinmeier sagte am Freitag, den 10. September, bei einer Veranstaltung zum 60. Jahrestag des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens in Berlin, dass Deutschland ohne die Gastarbeiter, ihre Kinder, Enkel und Großenkel heute „schlicht nicht mehr vorstellbar“ ist. Sie und Einwander*innen aus anderen Ländern haben viel dafür getan, dass Deutschland heute gesellschaftlich offener und vielfältiger, wirtschaftlich stärker und wohlhabender ist, so Steinmeier. Sie sind nicht ‚Menschen mit Migrationshintergrund‘ – wir sind ein Land mit Migrationshintergrund, sagte der Bundespräsident.

    In einem vorab veröffentlichtem Redemanuskript erklärte Steinmeier „Deutsch zu sein, das kann heute genauso bedeuten, dass die Großeltern aus Köln oder Königsberg stammen wie aus Istanbul oder Diyarbakir“.

    Mehr dazu lest ihr auf MiGAZIN.de

     

    ..und aus der Welt

    EU-Rechnungshof fordert einheitliches Vorgehen bei Rückführungen

    Ein Sonderbericht des europäischen Rechnungshofs zeigt, dass das uneinheitliche Vorgehen innerhalb der EU und fehlender politischer Willen seitens der Drittländer die Gründe der niedrigen Quoten bei der Rückführung von Migrant*innen sind. „Statt abzuschrecken, leistet es illegaler Migration Vorschub“, berichtet Leo Brincat vom Rechnungshof am Montag, den 13. September.

    Seit 2008 wurden etwa eine halbe Millionen Nicht-EU-Bürger*innen aufgefordert, die EU zu verlassen. Dies liegt daran, dass sie illegal in die Europäische Union eingereist sind. Allerdings kehrten nur 29% von denen in 2019 in ein Drittland zurück, so der Bericht.

    Der Sonderbericht steht Euch hier als PDF zum Download zur Verfügung!

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

     

    Weltbank rechnet mit 216 Millionen Klimaflüchtlingen in dreißig Jahren

    Laut einem Bericht der Weltbank könnte die Erderwärmung bis 2050 etwa 216 Millionen Menschen dazu zwingen, innerhalb ihres eigenen Landes abzuwandern. Dem Bericht zufolge ist der Klimawandel ein „immer stärkerer Antrieb“ der Migration. Unter anderem weisen Experten auf einen drohenden Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion und einen Anstieg des Meeresspiegels aufgrund der globalen Erwärmung hin.

    Der Bericht beschäftigt sich mit der innerstaatlichen Migration in sechs Regionen der Welt. Demnach könnte es bis 2050 zu etwa 86 Millionen Klimamigranten in Afrika südlich der Sahara, zu rund 49 Millionen in Ostasien und im Pazifik, zu 40 Millionen in Südasien, zu 19 Millionen in Nordafrika und zu 17 Millionen in Lateinamerika kommen. In Osteuropa könnte es bis zu fünf Millionen und in Zentralasien ebenfalls zu fünf Millionen Klimamigranten kommen.

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

     

    Zwei Flüchtlingsboote mit 34 Migranten an Bord vor Mallorca aufgegriffen

    In der Nacht von Samstag auf Sonntag (11./12. September) kamen zwei Boote mit 34 Migranten in der Nähe von Cabrera und Cala Figuera auf Mallorca an. Nach Angaben der Delegation der spanischen Zentralregierung auf den Balearen befinden sich alle Passagiere an Bord bei guter Gesundheit.

    Um 0:05 Uhr morgens wurde das erste Boot bei Cabrera von den Behörden abgeholt, das zuvor auf dem Radar des Sive-Systems zur Überwachung und Kontrolle der Seegrenzen aufgetaucht war. Die Seenotrettung konnte 13 männliche Migranten an Land bringen.

    Gegen 6:15 Uhr morgens kam ein weiteres Boot mit 21 Migranten in der Nähe von Cala Figuera an. Dieses Boot tauchte auch schon einmal auf dem Sive-Radar auf. Die Seenotrettung nahm erneut an der Rettungsaktion teil. Die erste Einwanderergruppe kam nach Palma, die zweite Einwanderergruppe soll am frühen Morgen nach Portocolom gebracht worden sein.

    Mehr dazu lest ihr auf mallorcazeitung.es

     

    Österreichischer Innenminister kritisiert EU in Sachen Migration

    Wir beenden unseren Blick auf die News der Woche mit dieser Meldung: Auf der Europäischen Polizeikonferenz am Dienstag, den 14. September, kritisierte Innenminister Karl Nehammer die Europäische Union für ihre angebliche Zurückhaltung, sich angemessen mit Migrationsfragen zu befassen. Er bestätigte, dass Österreich keine afghanischen Flüchtlinge aufnehmen werde.

    Nehammer bestritt auch, dass die Weigerung Österreichs, sich an dem Umsiedlungsplan zu beteiligen, gegen die Menschenrechte verstoße. Er forderte die EU auf, die Migrationsdiskussion „auf Fakten“ zu begründen, da Österreich bereits in der Vergangenheit einen Großteil der afghanischen Flüchtlinge aufgenommen habe.

    „Allein in diesem Jahr haben wir mehr als 2.500 Anträge von Afghanen bearbeitet, von denen noch 5.000 Anträge bearbeitet werden“, sagte er.

    Mehr dazu lest ihr auf euractiv.de

  • Nachrichtenüberblick KW 36

    Neuigkeiten aus Deutschland

    Bundespolizei entdeckt elf Migranten in einem Güterzug

    Wir starten unseren Blick auf die Neuigkeiten der Woche hiermit: Die Bundespolizei entdeckte am Bahnhof in Raubling elf Flüchtlinge, die aus Italien und über München in einem LKW-Auflieger nach Norddeutschland gelangen wollten. Der LKW-Anlieger war auf einem Güterzug geladen.

    Nach Angaben der Bundespolizei bemerkte die Besetzung eines Hubschraubers der Bundespolizei einen Schlitz in der Aufliegerplane, was bedeutete, dass sich jemand illegal Zugang zu dem Auflieger verschafft hatte. Nachdem der Auflieger geöffnet worden war, fanden die Beamten insgesamt elf Menschen, darunter ein Baby und drei weitere Minderjährige. Sie sollen nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge weitergeleitet werden, so die Bundespolizei.

    Mehr dazu lest ihr auf br.de

     

    Verbände fordern Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

    Zwölf sächsische Vereine und Initiativen fordern die Regierung des Freistaates auf, sich bei der Bundesregierung für ein Aufnahmeprogramm für afghanische Flüchtlinge einzusetzen. Außerdem solle Sachsen seine Fähigkeiten nutzen, um möglichst vielen Menschen Schutz zu bieten, hieß es in einem am Donnerstag, den 9. September, veröffentlichten offenen Brief.

    „Diesen Menschen müsse der Bund unbürokratisch Ausreiseangebote machen. Zudem sollte Sachsen klar sagen, wie viele Menschen über den üblichen Verteilungsschlüssel hinaus hierzulande aufgenommen werden“, so der offene Brief.

    Unterzeichnet ist der Brief von der Arbeiterwohlfahrt, dem Deutschen Kinderschutzbund, der Diakonie, der Initiative Herz statt Hetze und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband.

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

     

    Flüchtling legt Feuer in Unterkunft

    In der Nacht auf Dienstag, den 7. September, brach in der Beltener Straße in Wermelskirchen (NRW) ein Wohnungsbrand aus. Die vier Bewohner der städtischen Flüchtlingsunterkunft konnten sich retten. Eine unbewohnte Wohnung im ersten Stock ist komplett niedergebrannt. Niemand wurde verletzt. Während der Ermittlungen wurde ein 24-jähriger Somalier als Tatverdächtiger vorläufig festgenommen. Er teilte der Polizei mit, dass er das Feuer mit Absicht verursacht habe. Er wurde dem Richter vorgeführt.

    Nach Angaben der Feuerwehr wurden die vier Bewohner vom Rettungsdienst untersucht und es gab keinen Grund für weitere Behandlungen. Die vier Männer wurden später in einem Nachbargebäude vorläufig untergebracht.

    Mehr dazu lest ihr auf rp-online.de

     

    417 Menschen aus Afghanistan in Rheinland-Pfalz aufgenommen

    Integrationsministerin in Rheinland-Pfalz Katharina Binz (Grüne) teilte am Mittwoch, den 7. September, mit, dass etwa 417 Menschen aus Afghanistan nach der Evakuierung von Schutzsuchenden in Rheinland-Pfalz aufgenommen wurden. Medienberichten zufolge kamen von den 417 Personen, die in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes untergebracht waren, 200 mit Hilfe der Bundeswehr in Frankfurt am Main an. Weitere 217 Personen wurden von den US-Streitkräften aus der afghanischen Hauptstadt Kabul überstellt und auf dem Stützpunkt Ramstein in der Pfalz der Bundespolizei übergeben.

    Für alle Evakuierten entscheidet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, ob die betroffene Person in Afghanistan ein ehemaliger ortsansässiger Mitarbeiter der Bundeswehr oder der deutschen Polizei war, und somit gemäß Artikel 22 des Aufenthaltsgesetzes ein Anerkennungsrecht erhält.

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

     

    Mordanklage gegen Flüchtling aus Eritrea – noch kein Prozesstermin in Görlitz

    Neun Monate nach dem Tod einer Krankenpflegeschülerin in Görlitz hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen eritreischen Flüchtling erhoben. Sie beschuldigt ihn des Mordes und der Vergewaltigung sowie der Korruption und des Computerbetrugs. Wann der Prozess vor dem Landgericht Görlitz stattfinden wird, steht noch nicht fest.

    Die Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass er die 24-jährige Krankenpflegeschülerin vergewaltigt und beim Schreien mit einem Kissen erstickt hat. Dann soll er mit ihrer EC-Karte 150 Euro abgehoben haben.

    Mehr dazu lest ihr auf radiolausitz.de

     

    Mehr Asylbewerber*innen aus Moldau: Bundesinnenministerium besorgt

    Das Bundesinnenministerium beobachtet die wachsende Zahl von Asylbewerber*innen aus der Republik Moldau, insbesondere in Berlin. Auch in diesem Fall warnten Regierungsvertreter vor falschen wirtschaftlichen Anreizen für irreguläre Einwanderer. Das geht aus einem Schreiben des Innen-Staatssekretär Helmut Teichmann an die Berliner Integrationssenatorin Elke Breitenbach (Linke) hervor.

    Laut der Deutschen Nachrichtenagentur entfielen rund 80% der bundesweiten Erst- und Folgeanträge von Moldauern auf Berlin. Dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) zufolge, wurden in diesem Jahr mehr als 1.500 Asylentscheidungen gefällt, aber bei keinem der Fälle wurde der internationale Schutz anerkannt. Das unterstreiche die Brisanz dieser Entwicklung, so der Staatssekretär.

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

    ..und aus der Welt

    Illegale Migration über das Mittelmeer nimmt zu

    Laut einem Medienbericht steigt die Zahl der illegalen Einwanderer über das Mittelmeer in die Europäische Union weiter. Die Welt am Sonntag berichtete unter Berufung auf einen internen Bericht der EU-Kommission, dass die Zahl der illegalen Einreisen aus der Türkei in die EU in dieser Woche ein Rekordhoch seit Anfang März 2020 erreicht hat, als die Coronavirus-Pandemie die internationale Mobilität einschränkte. Dem Bericht zufolge kamen etwa 4.577 Menschen auf dem Seeweg oder über die Landgrenze aus der Türkei in Griechenland an. In Italien wurde 4.739 Migrant*innen aus der Türkei registriert, davon 670 in der vergangenen Woche. Außerdem kamen laut des Berichts mehr als 3.200 Migrant*innen innerhalb einer Woche aus Nordafrika in Italien an.

    In diesem Jahr wurden insgesamt mehr als 39.000 Migrant*innen über die zentrale Mittelmeerroute registriert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der Anteil um 83%, so Welt am Sonntag.

    Mehr dazu lest ihr auf faz.net

     

    Zehntausende Migrant*innen in Mexiko laut Ärzte ohne Grenzen „extrem gefährdet“

    Laut Ärzte ohne Grenzen (MSF) sind in Mexiko Zehntausende Migrant*innen wegen unzureichender medizinischer Versorgung „in extremer Gefahr“.

    Wie MSF am Montag, den 6. September, mitteilte, entsandte die Organisation ein Notfallrettungsteam nach Tapachula nahe der Grenze zu Guatemala, um etwa 40.000 Einwanderern medizinische, psychologische und soziale Versorgung zu bieten. Nach MSF–Angaben drängen sich die Menschen zusammen oder leben mit mangelnder Hygiene auf der Straße. Christoph Yankhoff, ein Mitarbeiter von „Ärzte ohne Grenzen“, warnte vor einem hohen Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Ärzte ohne Grenzen ist besorgt über die „Symptome von Angst, Depression und Verzweiflung“, die die Menschen dort „aufgrund der fehlenden Reaktion der Behörden“ zeigen.

    In der vergangenen Woche hatten mexikanische Sicherheitskräfte mehrere Einwanderergruppen aus Tapachula in die USA aufgelöst. Ihnen wurde exzessive Gewalt vorgeworfen.

    Mehr dazu lest ihr auf aerzteblatt.de

     

    46 Migrant*innen seit Januar auf dem Weg in die USA gestorben

    Die mexikanische Einwanderungsbehörde teilte am Montag, den 6. September, mit, dass 46 Migrant*innen in 2021 beim Versuch, über Mexiko in die USA auszuwandern, ums Leben gekommen sind. Darunter auch ein Minderjähriger.

    Der mexikanischen Einwanderungsbehörde zufolge ertranken 22 von ihnen im Grenzfluss Río Bravo. Andere starben durch Stürze von Zügen oder Mauern, Übergriffen oder Unterernährung, Alkoholvergiftung oder Dehydration.

    Aus Mangel an Dokumenten ist die Hälfte der Toten noch nicht identifiziert, so die mexikanische Behörde.

    Mehr dazu lest ihr auf nzz.ch

     

    Mehr als 200 Flüchtlinge von Booten gerettet

    Spanische Retter haben mehr als 200 Migrant*innen von Schiffen im Mittelmeer und Atlantik gerettet. Nach Angaben der Behörden waren die Menschen auf dem Weg zur Südspitze Spaniens und auf die Kanaren.

    Insgesamt 106 Menschen wurden auf Booten im Atlantischen Ozean gefunden, darunter 44 Frauen und 20 Minderjährige, die auf dem Weg nach Gran Canaria und Lanzarote waren. Weitere vier Boote mit etwa 102 Flüchtlingen wollten das Mittelmeer überqueren, um das spanische Festland zu erreichen. Davon eine Frau, wie die Behörde mitteilte.

    Das spanische Innenministerium ist die Zahl der illegalen Migrant*innen in diesem Jahr um 49% gestiegen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration kamen in diesem Jahr etwa 500 Migrant*innen beim Versuch, Spanien zu erreichen, ums Leben oder sie gelten als vermisst.

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

     

    Dänemark will Migrant*innen zur Arbeit zwingen: „Zigaretten am Strand sammeln“

    Die dänische Regierung plant scharfe Regeln für Migrant*innen. Damit will Dänemark Einwanderern nur noch staatliche Hilfe zahlen, wenn sie arbeiten.

    Die Regierung hat am Dienstag, den 7. September, ein neues Reformpaket für die Arbeit im Land vorgestellt. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen teilte mit, dass Arbeitslose mit „Integrationsbedarf“ verpflichtet werden, 37 Stunden pro Woche zu arbeiten.

    „Das kann ein Job am Strand sein, bei dem man Zigarettenstummel oder Plastik aufsammelt oder Hilfe bei der Lösung verschiedener Aufgaben in einem Unternehmen“, sagte Arbeitsminister Peter Hummelgaard. „Das Wichtigste für uns ist, dass die Menschen aus ihren Häusern herauskommen“, fügte er hinzu.

    Die Linke kritisierten die Pläne der Sozialdemokraten. Sie befürchten, dass die Maßnahmen zu „staatlich gesponsortem Sozialdumping“ führen.

    Mehr dazu lest ihr auf kreiszeitung.de

     

    Jedes dritte Flüchtlingskind besucht keine Grundschule

    Die Vereinten Nationen verurteilten den Mangel an Bildungschancen für Flüchtlingskinder. Als UNHCR am Dienstag, den 7. September, in Genf einen Bericht veröffentlichte, hieß es, dass etwa ein Drittel der vertriebenen Mädchen und Jungen keine Grundschule besuchen können. Außerdem hätten etwa zwei Drittel von ihnen keinen Unterricht in der Mittelschule besucht. Nur fünf Prozent der geflüchteten jungen Menschen besuchten später eine Universität. Das ist das Ergebnis einer Studie, die im Schuljahr 2019/2020 in 40 Ländern durchgeführt wurde.

    Den Angaben zufolge hat die Covid-19-Pandemie die Bildungschancen von Flüchtlingskindern weiter verschlechtert. Um das Coronavirus einzudämmen, haben viele Länder Schulen geschlossen. Dazu gehören Bildungseinrichtungen für Geflüchtete innerhalb und außerhalb von Flüchtlingslagern.

    Mehr dazu lest ihr auf MiGAZIN.de

     

    „Sea-Eye 4“ darf mit Bootsmigranten in Sizilien anlegen

    Wir beenden unseren Blick auf die Neuigkeiten der Woche mit dieser Nachricht: Die Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye durfte einen Hafen im italienischen Sizilien anlaufen und rettete knapp 30 Menschen im Mittelmeer. Das schrieben Seenotretter am Sonntag, den 5. September, auf Twitter.

    Nach Angaben der Organisation wurde in der Nacht zu Donnerstag, den 2.September, beschlossen, die Menschen in Sicherheit und nach Sizilien zu bringen. Demnach müssten zwei hochschwangere Frauen und vier Babys sofort zur medizinischen Behandlung an Land gehen. Laut Sea-Eye hat die italienische Küstenwache die Koordinierungsarbeit zunächst nicht übernommen, sondern an die deutschen Behörden übergeben. Das Schiff darf nun in Porto Empedocle anlegen.

    Mehr dazu lest ihr auf frankenpost.de

  • Nachrichtenüberblick KW 35

    Neuigkeiten aus Deutschland

    Deutschland hat im ersten Halbjahr 47.400 Flüchtlinge aufgenommen

    In Deutschland wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mehr als 47.000 Geflüchtete aufgenommen. Gleichzeitig wurden mehr als 73.00 Menschen abgeschoben. Von ihnen reisten etwa 4.370 Menschen freiwillig aus, nachdem ihr Asylantrag abgelehnt wurde. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor.

    Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD beschreibt einen jährlichen Zuwanderungskorridor nach Deutschland von 180.000 bis 220.000 Menschen, d.h. in diesem Jahr werden etwa 95.000 Geflüchtete erwartet.

    Als reiches Land werde Deutschland seiner Verantwortung für den Flüchtlingsschutz nicht gerecht, sagt die innenpolitische Sprecherin der Linke Jelpke.

    Mehr dazu lest ihr auf Deutschlandfunk.de

     

    Keine Bildung für Flüchtlingskinder im Flughafen-Transitbereich

    Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe beschloss in einem am 27. August veröffentlichten Beschluss, dass schulpflichtige Flüchtlingskinder im Transitbereich eines Flughafens keinen Anspruch auf Zugang zu Bildung haben. Dem Gerichtsurteil zufolge bedeutet der fehlende Zugang zu Bildung aber nicht, dass der Transitaufenthalt am Flughafen abgebrochen werden muss und die Einreise nach Deutschland genehmigt wird.

    In diesem konkreten Fall war ein sechsjähriger Junge gemeinsam mit seinen Eltern und zwei Geschwistern am 9. August 2018 von Angola aus nach Frankfurt am Main geflogen. Sie kamen in einer Unterkunft für Gweflüchtete im Transitbereich des Flughafens unter, nachdem ihre Asylanträge abgelehnt wurden. Sie sollten von dort abgeschoben werden.

    Mehr dazu lest ihr auf MiGAZIN.de

     

    Studie zeigt Lösung gegen Leistungsblockaden von Schülern mit Migrationshintergrund

    Laut einer Studie des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) machen Kinder mit Migrationsgeschichte häufiger als andere Kinder die Erfahrung, dass man ihnen aufgrund ihrer Herkunft keine guten Leistungen zutraut. Der von der Stiftung Mercator geförderten Studie zufolge können Lehrkräfte mit zielgerichteten Interventionen dabei helfen, dass die Kinder eine positive Überzeugung von ihrer eigenen Leistungsfähigkeit entwickeln.

    Es kann zu Ängsten und Leistungsblockaden kommen, wenn Lernende bemerken, dass andere ihnen aufgrund ihrer Herkunft keine guten Leistungen zutrauen, sagt Dr. Mohini Lokhande, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Co-Autorin der SVR-Studie. Das führt die Betroffenen dazu, Vertrauen an sich selbst, ihre Lehrkräfte oder die Schule zu verlieren, so Dr. Lokhande. Allerding erbringen die Betroffenen laut Lokhande mit Hilfe der motivationsfördernden Unterrichtsstrategien bessere schulische Leistungen und können zeigen, was in ihnen steckt.

    Forscher des SVR führten eine Evaluationsstudie zu zwei Interventionen durch. Es wurde untersucht, wie sich die Mathematikleistungen von Fünftklässler*innen an Ruhrgebietsschulen entwickelten, wenn zuvor ausgebildete Lehrekräfte diese Interventionen selbstständig im Unterricht durchführten. Die Übungen und Strategien ermöglichen es den Schüler*innen, sich ihre persönlichen Stärken vor dem Klassenzimmertest vorzustellen. Die Lehrkräfte können ihnen zeigen, dass alle Kinder das Potenzial zur Weiterentwicklung haben. Die Analyse des Forschungsteams basiert auf Angaben von 889 Schulkindern in mehr als 50 Klassen.

    Mehr dazu lest ihr auf MiGAZIN.de

     

    Bamf sieht sich auf mögliche Flüchtlingsbewegungen aus Afghanistan vorbereitet

    Laut eines Sprechers vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) ist das Bundesamt auf mögliche Flüchtlingsbewegungen aus Afghanistan vorbereitet. „Um auf etwaige Veränderungen des Arbeitsvolumens vorbereitet zu sein, verfügt das Bundesamt über eine flexible Organisationstruktur“, teilte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) mit.

    Dem Sprecher zufolge werden Bereiche wie Kommunikation, IT und Sicherheit gestärkt. Es soll zeitnah mehr Personal in den betroffenen Abteilungen eingestellt werden.

    Zur Zahl der afghanischen Fliehenden, die das Amt erwartet, konnte das Bamf keine konkrete Aussage machen, denn dies hänge von vielen volatilen Faktoren ab. Allein zwischen Januar und Juli 2021 beantragten nach Angaben des Bamf jedoch 11.030 Menschen aus Afghanistan Asyl in Deutschland. Im vergangenen Jahr haben Afghaninnen und Afghanen insgesamt 11.311 Asylanträge gestellt.

    Mehr dazu lest ihr auf rnd.de

     

    Afghanische Flüchtlinge sollen nach Thüringen kommen können

    Die Kabinettssitzung in Thüringen beschloss am Dienstag, dem 31. August, dass Afghan*innen mit Angehörigen in Thüringen eine Aufenthaltserlaubnis bekommen können. Durch das Landesaufnahmeprogramm will Thüringen damit Angehörigen von Afghan*innen unter bestimmten Voraussetzungen ermöglichen, in den Freistaat zu kommen. Allerdings kann Thüringen diese Pläne ohne die Zustimmung des Bundesinnenministeriums nicht umsetzen.

    Thüringens Migrationsminister Dirk Adams (Grüne) sagte, dass jede einzelne Person, die sie dadurch aus Afghanistan herauzusholen schafften, die Mühe wert sei.

    Damit afghanische Verwandte über ein geplantes Programm nach Thüringen kommen können, müssen bestimmte Bedingungen allerdings erfüllt sein. Unter anderem sind familiäre Beziehungen zu den Personen erforderlich, die in Thüringen wohnhaft sind. Außerdem müssen sie selbst oder durch Dritte in der Lage sind, den Lebensunterhalt ihrer Verwandten während des Aufenthalts in Deutschland zu sichern. Solche Garantien können laut Adams auch an Dritte, wie z.B. Vereine, abgegeben werden.

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

     

    ..und aus der Welt

    Zehntausende afrikanische Migranten verschwunden

    Am Internationalen Tag der Verschwundenen machte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz auf das Schicksal unzähliger Migrant*innen aufmerksam.

    Nach Angaben der Organisation sind aktuell etwa 48.000 Personen in Afrika beim Roten Kreuz und dem Roten Halbmond als verschwunden registriert. Das entspreche nur einem Bruchteil der tatsächlichen Zahlen, teilte die Organisation in Genf mit. Für ihre Familien bedeutet das neben schmerzlicher Unsicherheit viele behördliche, rechtliche und wirtschaftliche Probleme.

    Der Direktor des Internationalen Roten Kreuzes für Afrika sprach von einer alarmierenden Zahl von Migrant*innen, die jedes Jahr vermisst werden.

    Mehr dazu lest ihr auf deutschlandfunk.de

     

    Warschau will Ausnahmezustand an Grenze zu Belarus

    Polen will aufgrund der hohen Zahl illegal über Belarus einreisender Migranten im Grenzgebiet über das östliche Nachbarland den Ausnahmezustand für eine Dauer von 30 Tagen erklären. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki sagte am Dienstag in Warschau, dass die Regierung einem entsprechenden Antrag zugestimmt haben und Präsident Andrzej Duda vorgelegt wurde. Duda kündigte an, die Entscheidung der Regierung umfassend zu überprüfen und seine Entscheidung dann bekannt zu geben.

    Der Ausnahmezustand betrifft 183 Städte im Osten des Landes. Dort werden die Bürgerrechte für diese Zeit eingeschränkt. Dadurch sind keine Exkursionen, Vorführungen oder sonstige Aktionen erlaubt. Für die Einheimischen gibt es keine Hindernisse im Alltag, doch vorerst dürfen sich Ausländer nicht mehr in dem Gebiet aufhalten, erklärte Innenminister Mariusz Kaminski.

    Allein im August versuchten mehr als 3.000 Migrant*innen, die polnisch-belarussische Grenze illegal zu überschreiten, so Kaminsky.

    Mehr dazu lest ihr auf faz.net

     

    EU-Innenminister wollen Flucht nach Europa verhindern

    Nach einem Sondertreffen in Brüssel am Dienstag, dem 31. August, entschloss die EU, die Rückkehr der illegalen Einwanderung in großem Maßstab zu verhindern.

    Gleichzeitig will die EU vor Ort Hilfe anbieten. In der Erklärung heißt es, es gehe in erster Linie darum, Nachbar- und Transitländer zu unterstützen, die viele Migranten und Flüchtlinge aufnehmen.

    „Wir sehen noch keine größeren Bewegungen von Afghanen in Nachbarländern, aber das könnte sich ändern“, sagte Innenkommissarin Ylva Johansson nach dem Treffen.

    Im Vorfeld des Treffens bezeichnete die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl die Vorschlagslinie der EU als „unfassbar“. „Das sind Flüchtlinge, Menschen, die in Gefahr sind. Sie sind in Afghanistan vom Westen im Stich gelassen worden – es wird alles getan, um sie daran zu hindern, in Europa Zuflucht zu suchen“, erklärte Geschäftsführer Günter Burkhardt.

    Mehr dazu lest ihr auf MiGAZIN.de

     

    Lage in griechischen Auffanglagern auf Ägäis-Inseln deutlich entspannt

    Das Einwanderungsministerium in Athen registrierte Ende August auf Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos etwa 5.400 Eingewanderte, wo vor zwei Monaten rund 7.700 Migrant*innen lebten. Im April 2020 waren es knapp über 40.000.

    Das Camp am Rande der Hauptstadt von Samos mit einer Kapazität von 650 Personen beherbergt heute 612 Migrant*innen. Doch vor wenigen Monaten lag die Zahl der dort lebenden Menschen bei sechsmal mehr. In den Lagern von Kos, Leros und Chios leben auch etwa 500 Menschen.

    Athen hat in den letzten Monaten mehrere Tausend Eingewanderten auf das Festland gebracht. Außerdem wird die Seegrenze zur Türkei streng überwacht. Hilfsorganisationen kritisieren die griechische Pushback-Politik. Andererseits plädiert die griechische Regierung für den Schutz ihrer Landesgrenzen, die auch die Grenzen der Europäischen Union sind.

    Mehr dazu lest ihr auf n-tv.de

    UN: Fast 60 Millionen Kinder leben auf der Flucht oder als Migranten

    Nach Angaben der Vereinten Nationen fliehen mehr Kinder oder leben als Migrant*innen als je zuvor. Die Genfer Kinderhilfsorganisation UNICEF gab an, dass insgesamt knapp 60 Millionen Mädchen und Jungen betroffen sind. Laut einem UNICEF-Bericht ist diese Zahl seit 2015 um etwa 10 Millionen gestiegen. Derzeit leben etwa 35,5 Millionen Mädchen und Jungen als Geflüchtete oder Einwanderte außerhalb ihres Geburtslandes. Darüber hinaus wandern 23,3 Millionen Kinder als Binnenvertriebene durch ihre Heimatländer.

    Laut UNICEF waren im Jahr 2020 neun von zehn unbegleiteten Kindern, die in Europa Asyl suchen, Jungen. Mädchen und Jungen haben oft unterschiedliche Gründe für die Flucht oder Migration. Jungen werden eher als die angesehen, die ihre Familien unterstützen können. Andererseits wird berichtet, dass Mädchen häufig ihr Zuhause verlassen, um eine frühe Heirat oder sexuelle Gewalt in Konflikten zu vermeiden. Der UNICEF zufolge sind Mädchen häufiger Opfer von Menschenhandel als Jungen.

    Mehr dazu lest ihr auf evangelisch.de

     

    Die gute Nachricht

    Karlsruhe verurteilt Syrer zu zwölf Jahren Haft!

    Wie sie am Montag, dem 30. August, in Karlsruhe mitteilten, bestätigte der Oberste Strafgerichtshof des Bundesgerichtshofs (BGH) die Entscheidung des Oberlandesgerichts Stuttgart (OLG) vom November 2020. Es ging darum, einen syrischen Kriegsverbrecher und IS-Anhänger zu zwölf Jahren Haft zu verurteilen.

    Nach den Ermittlungen des OLG aus dem Jahr 2012 erschoss der 32-jährige Kriminelle in seinem Heimatland zusammen mit anderen Aufständischen einen Häftling. Damals kämpfte er gegen die Armee von Präsident Bashar al-Assad, bevor er sich 2014 der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) anschloss. Während dieser Zeit nahm er an der Folter von zwei Teenagern teil, die wegen Handypornografie festgenommen wurden. Er kam im Herbst 2015 nach Deutschland.

    Mehr dazu lest ihr auf karlsruhe-insider.de

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