Schlagwort: Medien

z.B. Hass im Netz, Berichterstattung über Flucht

  • Neues aus Afghanistan im Februar

    Afghanisches Konsulat in Istanbul

    Der Außenminister der Taliban hat vier Mitarbeiter des afghanischen Konsulats in Istanbul entlassen. Die türkische Regierung ist dabei, das afghanische Konsulat in Istanbul an die Taliban zu übergeben.

    Erdbeben

    300 afghanische Bürger kommen bei Erdbeben ums Leben, 400-500 werden verletzt. 

    Visabeschränkungen

    Die USA verhängen Visabeschränkungen für einige Taliban-Mitglieder, von denen angenommen wird, dass sie an der Unterdrückung der Rechte von Frauen und Mädchen in Afghanistan beteiligt sind.  Es wurden keine Angaben zu den Taliban-Mitgliedern gemacht, für die die Visabeschränkungen gelten werden.

    Neues Mediengesetz

    Der stellvertretende Minister für Veröffentlichungen des Informations- und Kulturministeriums hat angekündigt, dass in Afghanistan ein neues Mediengesetz eingeführt werden soll.

    Selbstmordrate

    Die Selbstmordrate hat in den letzten Monaten in verschiedenen Provinzen zugenommen. Dieses wird  auf häusliche Gewalt, Zwangsehen, Armut und wirtschaftliche Probleme sowie fehlenden Zugang zu Bildung und grundlegenden Menschenrechten zurückgeführt.

    Afghanische Botschaften

    Die afghanische Botschaft in Teheran ist offiziell an Diplomaten des Islamischen Emirats übergeben worden.  Die sieben Diplomaten haben am Montag ihre Arbeit aufgenommen, um Verzögerungen bei der Erbringung der Botschaftsdienste zu vermeiden. Auch wenn die derzeitige Regierung Afghanistans von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt wird, sind die Botschaften Afghanistans in Russland, China, Pakistan und Iran den Diplomaten des Islamischen Emirats anvertraut worden.

    Radiosender

    Am Weltradiotag am 13. Februar meldete das Ministerium für Information und Kultur, dass landesweit 200 Radiosender in Betrieb seien. In den letzten 18 Monaten haben jedoch mehr als 44 Radiosender ihren Betrieb eingestellt. Die Unabhängige Journalistengewerkschaft Afghanistans teilte in einer Erklärung mit, dass 1900 Journalist*innen und Medienmitarbeiter*innen seit der Machtübernahme durch die IE ihren Arbeitsplatz verloren haben, darunter über 1000 Frauen.

    Der erste Radiosender in Afghanistan ging 1926 unter dem Namen Kabul Radio auf Sendung, später wurde er in Afghanistan Radio umbenannt. „Die Tochter von Mahmud Tarzi war eines der ersten Mädchen, die mit ihrer Burka zum Afghanistan-Radio kam und über das Programm berichtete“, sagte Faqir Miwand, der frühere leitende Berater des Ministeriums für Information und Kultur.

    Hier geht es zu den Neuigkeiten im Januar.

  • Krieg und Medien, Journalismus und Hoffnung

    Für mich und für sehr viele Menschen ist heute vor allem wichtig: es ist der erste Jahrestag des kriegerischen Überfalls von Russland auf die Ukraine. Als persönlich Betroffener von Krieg und Flucht (und auch von Russlands militärischem Einfluss), verstehe ich den Schmerz und den Verlust der Menschen aus der Ukraine.

    Regimes wetten auf verlorene Aufmerksamkeit

    Ich hoffe sehr, dass dieser Krieg und alle Kriege schnell beendet werden können. Aber ich befürchte, dass das in der Ukraine nicht der Fall ist. Deswegen hoffe ich umso mehr, dass die persönlichen Geschichten und Schicksale der Geflüchteten und Vertriebenen der Ukraine nicht in Vergessenheit geraten. Dazu gehören auch die Medien, die keine offenen Türen für diese Geschichten lassen. Das gilt besonders, wenn der Krieg lange dauert und das Thema sich für die Medienschaffenden nicht mehr aktuell anfühlt.

    Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich leider berichten, dass das schneller geht als man denkt. Obwohl viele Syrer*innen nach Deutschland geflüchtet sind, wurden die Details des Krieges in Syrien immer weniger von Medien und Gesellschaft beachtet. Bis jetzt finde ich mich immer wieder in Gesprächen, in denen ich die einfachsten Details der syrischen Geschichte wiederhole.

    Ein trauriger Aspekt davon ist, dass das Assad-Regime in Syrien und das Putin-Regime in Russland auf diese verlorene Aufmerksamkeit wetten. Denn wenn internationale Medien und die Gesellschaften, die die Geflüchteten aufnehmen, nicht mehr so genau hingucken und müde von dem Leid werden, dann haben solche Regimes noch mehr Freiheiten, zu tun, was sie wollen.
    Ein weiterer Aspekt davon ist, dass auch die Lebenssituationen der Geflüchteten aus diesen Ländern langsam mehr in Vergessenheit geraten können. Diese Woche habe ich ein krasses Beispiel dafür über Twitter mitbekommen.

    Brandanschlag in Berlin

    Am 10. Februar starb die Syrerin Yazi Almiah in Berlin an den Folgen eines Brandanschlags auf das Haus, in dem sie mit ihrer Familie lebte. Sie lebte mit ihrem Mann und ihren sechs Kindern in einem Haus, das auch als Obdachlosenunterkunft diente. In der Nacht vom 25. auf den 26. Januar war der Brandanschlag auf das Haus, die Polizei meldete einen Brand in einem „Mietshaus, welches teilweise Geflüchteten zur Unterkunft dient“.
    Kurz danach gab es nur wenig Aufmerksamkeit für den Anschlag und die Verletzten in den lokalen Berliner Nachrichten. Erst als Tarek Baé den Fall (nach dem Tod von Yazi Almiah) auf Twitter veröffentlichte, gab es Aufmerksamkeit. Der Journalist hatte persönlich Kontakt zu der Familie und beschrieb ihr Schicksal. Erst danach gab es längere Berichterstattungen.

    Vor allem der Tod der 43-jährigen Syrerin blieb tagelang unbekannt und unberichtet. Wie der SPIEGEL berichtet, sagte der älteste Sohn der Familie, dass die Polizei ihn und seinen Vater das erste Mal am 16. Februar befragt hat. Also sechs Tage nach dem Tod seiner Mutter und fast drei Wochen nach dem Brandanschlag. Andere Bewohner*innen wurden soweit er wusste noch nicht von der Polizei befragt. Die Berliner Polizei hat auf die Anfragen des SPIEGELs nicht geantwortet.

    Tarek Baé, verschiedene Politiker*innen und weitere Twitter-Persönlichkeiten werfen der Polizei und den Medien vor, den Fall zu ignorieren, und die möglicherweise rassistische Motivation des Brandanschlags nicht zu verfolgen.
    Dass die Polizei zu laufenden Ermittlungen nichts sagen möchte, ist bekannt. Aber warum dauerte es so lange, bis die Öffentlichkeit auf diese schreckliche Geschichte aufmerksam wurde? Liegt es doch daran, dass die Verstorbene Syrerin war? Oder daran, dass der Brand in einer Unterkunft für obdachlose und geflüchtete Menschen war? Warum haben die Medien vor Ort nicht weiter recherchiert?

    Leben, ohne zu verzagen

    Tausende Fragen bleiben offen. Ich warte auf die Antworten und hoffe, dass die lokalen Medien ihre wichtige Rolle in der Gesellschaft zurückbekommen.
    Und ich hoffe, dass auch Jahre nach Kriegsbeginn wir alle uns nicht an Krieg und seine Folgen gewöhnen. Das bedeutet auch, sich um die Menschen, die vor dem Krieg flüchten mussten, zu kümmern.

  • Wallah, die ganze Welt braucht einfach eine Pause

    Vor drei Wochen haben Natalia, Sarah und ich entschieden, dass jeder von uns jede Woche einen Artikel über aktuelle Themen als kohero_kolumne schreibt Natalia hat über Einbürgerungsgesetze geschrieben, Sarah hat letzte Woche die Siege der marokkanischen Fußballmannschaft in der Weltmeisterschaft zusammengefasst. 

    Diese Woche sollte ich dann ein Thema suchen und darüber schreiben. Aber welches sollte ich wählen? Wenn ich überlege, wie viele Krisen unsere Gesellschaft und alle Menschen weltweit betreffen, fällt es mir schwer, eine wichtiger als die andere zu nehmen.

    Krisen über Krisen

    Angefangen bei den lokalen Themen, zum Beispiel den Viren, die in den letzten Wochen Hamburg betroffen haben. Corona, die Grippe und RSV haben bei Kinderärzt*innen und Apotheken richtige Notfälle verursacht. Es waren zu einem Zeitpunkt so viele Mitarbeiter*innen bei der Hamburger Hochbahn krank, dass einige U-Bahn- und Buslinien Notfall-Fahrpläne benutzen mussten. Vor zwei Wochen meldete der NDR, dass in den Behörden jede*r zehnte Mitarbeiter*in erkrankt war. Ist das eigentlich normal? War das schon immer so und wir sind nur jetzt so sensibel für diese Nachricht geworden? 

    Vielleicht sind überregionale und nationale Themen wichtiger. Sollte ich also besser über die Inflation, die steigenden Preise, oder die Energieversorgung schreiben? Über die Familien, die lieber seltener den Ofen zum Kochen benutzen, oder die diesen Winter zum ersten Mal zu einer Stelle der Tafel gehen müssen? Oder die Arbeiter*innen, die zur Zeit Überstunden in Logistik-Lagern und bei Paketdiensten machen müssen. Ich weiß nicht, ob wir alle schon genug davon gelesen und gehört haben. 

    Auch mit den internationalen Themen wird es nicht einfacher.

    Sind wir die Schlagzeilen Leid?

    Ukraine? Afghanistan? Iran? Oder doch die sogenannten “vergessenen Krisen”, etwa die in Yemen, der weltweite Hunger, oder die Lage der  Geflüchteten Rohingya? Ich habe auch hier keine neuen Worte, keine Lösungen, oder Informationen, die alles verändern. 

    Vor zwei Jahren, in der großen Corona-Zeit, haben mich so viele schlechte Nachrichten erreicht, damals habe ich abends spät und morgens früh auf Social Media über Fallzahlen, Todeszahlen und viel mehr gelesen. Heute habe ich mehr das Gefühl, dass viele Menschen um mich herum aufgehört haben, alle Nachrichten im Detail zu lesen und zu hören.

    Vielleicht sehen wir noch Schlagzeilen, lesen die Titel und denken dann “oh Gott, nicht das auch”. Ich kenne dieses Gefühl gut, ich habe das vor fünf oder sechs Jahren bemerkt, als das Interesse für den Krieg und die Geflüchteten in Syrien weniger waren als noch 2012. 

    Auf jeden Fall meinte meine Frau diesen Monat zu mir: „Wallah, die ganze Welt braucht einfach eine Pause und Urlaub”. Ich sagte ja, das sehe ich auch so. Und da kommt die Weihnachtszeit zur richtigen Zeit. 

    Ich selber feiere keine Weihnachten, für Muslime hat die Geburt Jesu eine andere Bedeutung. Und trotzdem bedeutet diese Jahreszeit für mich Hoffnung. Die Hoffnung, dass nicht erst morgen, sondern auch heute schon Gutes auf uns alle wartet. Es gibt Hoffnung, dass trotz der vielen, vielen schlechten Nachrichten gleichzeitig auch schönes in unserer Welt und im Leben passiert. Das Lachen von einem Kind auf der Straße, ein lustiges Gespräch mit der Seniorin oder dem Friseur. 

    Wir als Menschen können nicht ohne Hoffnung leben. Ich hoffe, dass so viele Menschen wie möglich diese Feiertage nehmen können, um Hoffnung und Licht zu sehen. Auch wenn Du wie ich nicht die Geburt von Jesus Christus feierst, dann feiere einfach die freien Tage und dass viele andere Menschen feiern. 

  • Neues aus Afghanistan im September 2022

    #StopHazaraGenocide #StopTajikGenocide

    Entlassungen 

    Die Taliban haben 28 Mitarbeiter*innen des Gouverneursamtes, darunter 4 Frauen, in Faryab ethnisch begründet entlassen. Sie wiesen darauf hin, dass die Entlassung dieser Mitarbeiter*innen auf das Scheitern der jährlichen Arbeitsbewertung zurückzuführen sei. 

    Explosionen

    Am 21. September ereigneten sich Explosionen in der Nähe des Büros der Breshna Company Afghanistan, einer staatlichen Elektrizitätsgesellschaft in Kabul. Die genaue Zahl der Opfer, der Grund für die Explosion und ihre Art sind noch nicht bekannt.

    Bei einem Anschlag am 30. September auf das Kaj-Bildungszentrum im Westen Kabuls wurden nach Angaben der United Nations Assistance Mission in Afghanistan UNAMA 53 Menschen, darunter 46 Mädchen, getötet und 110 verletzt. Die Anschläge folgten auf Demonstrationen von Frauen in den Provinzen Kabul, Herat, Bamiyan und Balkh, die gegen den Völkermord an den Hazara protestierten. Die Demonstranten wurden jedoch von den Taliban verprügelt, und die Kundgebung wurde durch Luftangriffe aufgelöst.

    Tötung

    Der ehemalige Armeesoldat Islamudin wurde von den Taliban in Samangan getötet. Die Taliban entführte das Opfer aus seinem Haus und schoss ihm dann in den Kopf. Er war vor 2 Monaten aus dem Iran zurückgekehrt und war mit landwirtschaftlichen Arbeiten beschäftigt. 

    Medien

    Die Taliban haben die Medienverantwortlichen angewiesen, der Veröffentlichung und Ausstrahlung von religiösen Gelehrten Vorrang zu geben. Sie haben die Medien in Farah hervorgehoben. 

    Darüberhinaus haben sie kürzlich eine neue Einschränkung für Mitarbeiter*innen der visuellen Medien erlassen. Danach dürfen Frauen und Männer als Moderator*innen von nun an keine gemeinsamen Sendungen mehr machen. Interviews mit Frauen werden mit unkenntlich gemachten Gesichtern aufgenommen und veröffentlicht. Außerdem werden Taliban-Experten den Medien für politische Diskussionen vorgestellt. Die Medien sind verpflichtet, nur Experten zu von den Taliban präsentierten Programmen einzuladen.

    Guantanamo

    Der letzte Gefangene der Taliban im US-Gefängnis Guantanamo wurde freigelassen und nach Kabul gebracht, wo er den Taliban übergeben wurde. 

    Tiktok

    Das Taliban-Ministerium für Kommunikation und Technologie hat eine dreimonatige Frist für die Abschaltung der Anwendungen Tiktok und PUBG in Afghanistan gesetzt. Es bezeichnete die Anwendungen als illegal.

    Wien

    Treffen in Wien in Österreich mit 30 politischen Persönlichkeiten: Ahmad Masoud, der Führer der Nationalen Widerstandsfront. Das Treffen wurde auf Initiative des Österreichischen Instituts für Internationale Politik oiip am 15. September organisiert. Es heißt, dass bei diesem Treffen eine Beratung im Zusammenhang mit dem politischen und militärischen Widerstand gegen die Taliban stattfinden wird.

    Mädchenbildung

    Internationale Stimmen haben sich besorgt über die Mädchenschulen in Afghanistan geäußert.

    Antonio Guterres the secretary general of United Nations emphasized the immediate cancellation of the restrictions on girls’ education by the Taliban. The group has not yet agreed to open the door of schools to the girls above 6th class. 

    Markus Potzel, acting head UNAMA has recently described the closure of girls’ schools above the sixth grade as ‘shameful, tragic and entirely avoidable.

    “This is a tragic, shameful, and entirely avoidable anniversary,” said Potzel.

    “The ongoing exclusion of girls from high school has no credible justification and has no parallel anywhere in the world. It is profoundly damaging to a generation of girls and to the future of Afghanistan itself,” he added.

    “Further fragmentation, isolation, poverty, and internal conflict are among the likely scenarios, leading to potential mass migration and a domestic environment conducive to terrorist organizations, as well as greater misery for the Afghan population.”

    Gesundheitsversorgung

    Frauen haben in ganz Afghanistan keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung; sie können ohne einen Mahram (männliche Begleitung) keine Kliniken besuchen oder sich von einem Arzt untersuchen lassen. Dies hat das Leben von Dutzenden von Frauen und Mädchen in Gefahr gebracht. Inzwischen hat das Gesundheitsministerium nach eigenen Angaben landesweit Dutzende von Einrichtungen für Frauen geschaffen.

    Schikane

    Die Taliban verprügelten in der Provinz Baghlan 15 Frauen ohne männliche Begleitung. Die Frauen gaben an, ihre Ehemänner seien entweder getötet worden oder aus beruflichen Gründen ins Ausland gereist. Außerdem wurden 2 Männer von den Taliban verhaftet und gefoltert, weil sie pakol (eine Wollmütze für Männer in der Provinz Panjshir) trugen. Die Quellen sagten, dass die beiden Männer keiner Gruppe angehörten, sondern ganz normale Bürger sind. Bei einer Operation gegen die Widerstandsfront im Bezirk Paryan Panjshir nahmen die Taliban 50 Zivilisten fest, die alle Bauern sind und keine Verbindung zur NRF oder einer anderen Kriegspartei haben.

    Quellen: 8am, Tolo news, Afghanistan international 

    Hier könnt ihr die Rubrik aus dem August lesen

     

  • Neues aus Afghanistan: Mai 2022: #FreeHerFace

    Mord an ehemaligem Soldaten

    Die Taliban haben Mohammad Asif Sultani, einen ehemaligen Soldaten in der Provinz Herat, ermordet. Er war Officer der ehemaligen Nationalen Sicherheitsdirektion und diente als Kommandant der Einheit in Herat. 8am.af

    Medienzensur

    Amnesty international South Asia hat getwittert, dass Journalist*innen und Medienhäuser in Afghanistan frei und ohne Angst arbeiten können müssen. Wie Amnesty mitteilte, nimmt die Medienzensur in Afghanistan zu und mehr als vier von zehn Medien sind verschwunden. Am 3. Mai war der Welttag der Pressefreiheit. Mehr als 6400 Journalist*innen haben seit August 2021 ihre Arbeit verloren. 60 % der Journalist*innen können in Afghanistan nicht mehr arbeiten. 4 von 5 Journalistinnen können nicht mehr arbeiten, weil dieTaliban Geschlechterdiskriminierung verhängt haben. Seit August 2021 haben die Taliban mehr als 80 Journalist*innen ohne jegliche Begründung festgenommen, gedemütigt und inhaftiert. Aufgrund der unsicheren Lage sind zahlreiche Journalist*innen aus dem Land geflohen. 

    Laut Welt-Pressefreiheits-Index, der jährlich die Lage der Journalist*innen in 180 Ländern untersucht, stehen Norwegen, Dänemark und Schweden an der Spitze, während Eritrea und Nordkorea am Ende der Liste stehen. Die Förderung der Meinungsfreiheit war eine der wichtigsten Errungenschaften, auf die die internationale Gemeinschaft in den letzten 20 Jahren stolz war. Es wurden Millionen von Geldern in diesen Sektor investiert. Aber mit den Taliban an der Macht ist dies durch die Einschränkungen und Zensur, die die Taliban den Medieninhalten auferlegt haben, zusammengebrochen. 

    Abschiebung aus dem Iran

    Der Iran hat zahlreiche afghanische Geflüchtete abgeschoben, die am Montag das Zuckerfest feierten. Das Land hatte Montag den 30. April zum Ramadan erklärt und Migranten, die am Montag das Zuckerfest gefeiert hatten, abgeschoben. Die Lage der Geflüchteten im Iran und in Pakistan ist kritisch, obwohl die Aufnahmeländer eine höhe Summe für die Unterstützung von Flüchtlingen erhalten haben. 

    Bedrohung durch die ISKP

    Die ISKP, der Islamische Staat von Khurasan, ist eine große Bedrohung für die Taliban und wird in den kommenden Monaten und Jahren weiterwachsen. Sie haben bereits zahlreiche Anschläge verübt und Hunderte von Angehörigen der ethnischen und religiösen Gemeinschaft der Hazara getötet. Da sich die wirtschaftliche Lage im Land verschlechtert, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die ISKP Menschen für sich rekrutieren wird

    Neue Verordnung für das Tragen des Hijabs

    Das Taliban-Ministerium of Virtue Promotion hat eine neue Verordnung für den Hijab der Frauen angekündigt: 

    „Wenn ein Mädchen/eine Frau gefunden wird, die sich nicht an die Hijab-Vorschriften hält, wird in einem ersten Schritt ihre Adresse ermittelt und ihr männlicher Vormund informiert. Bei der zweiten Gelegenheit wird der männliche Vormund des betreffenden Mädchens ins Ministerium für Tugendförderung vorgeladen, um weitere Anweisungen zu erhalten. Und schließlich, wenn das Mädchen sich immer noch nicht an die Anordnung hält, wird der männliche Vormund inhaftiert und gemäß der Scharia-Gesetze bestraft.“ 

    Berufstätige Frauen in der Regierung, die sich nicht an die Anweisungen halten, werden aus dem Land gewiesen. Diese Anordnung wird auch an Medien und Moscheen weitergeleitet, um Kampagnen durchzuführen. Berichten zufolge wurde eine Reihe von Ladenbesitzern bestraft, weil sie Frauen ohne Hijab einließen. Ein Ausschuss soll nun die Situation des Hijabs  überprüfen.

    Weiterhin haben die Taliban die weiblichen TV-Moderatorinnen angewiesen, ihr Gesicht zu verhüllen. Dieses Urteil gilt für alle visuellen Medien, die in Afghanistan aktiv sind. Als Reaktion auf diese Anordnung protestierten auch die männlichen Moderatoren verschiedener Medien Sie bedeckten ihr Gesicht mit Masken und sagten, die vom Taliban-Führer erlassene Hijab-Anordnung sei unmenschlich und unmoralisch.

    Weitere Kleidungsvorschriften

    Aus der Provinz Nimruz wird berichtet, dass die Taliban zwei junge Sportler verhaftet haben, weil sie Sportkleidung trugen. Sie wurden auf dem Heimweg belästigt und gewarnt, keine Kleidung von Ungläubigen zu tragen.

    Quellen in Ghazni haben außerdem bestätigt, dass die Taliban Angestellte in zivilen Einrichtungen vor den Folgen des Nichttragens von Bärten und Turbanen gewarnt haben. Wer dagegen verstößt, wird aus dem Dienst/ Job entfernt.

    In einem Schreiben hat das Taliban-Ministerium of Virtue Promotion die Gesundheitsbehörden des Distrikts Nazi in Nangarhar angewiesen, Frauen ohne islamischen Hijab und einen männlichen Vormund nicht ins Krankenhaus zu lassen.

    Verschlechterung der Wirtschaft

    Die Wirtschaft hat sich verschlechtert, die Anzahl der Bettler und die Kinderarbeit haben sich verdreifacht. Das Brot ist vom Tisch verschwunden. Die Gruppe führt das Land mit der Zerstörung der Infrastruktur in die Steinzeit. Die Verletzung der Menschenrechte, insbesondere der Rechte von Mädchen und Frauen, steht im Mittelpunkt ihrer Bemühungen. Statt dessen sollten sie besser mit der Öffentlichkeit zusammenarbeiten, um das Land aus der  Krise herauszuführen, die sie selber verursacht haben. Sie verschlimmern die Lebensbedingungen für Frauen in diesem Land.

    Verhaftung ehemaliger Regierungssoldaten

    Die Taliban haben einen ehemaligen Soldaten des Verteidigungsministeriums in Kabul festgenommen und verhaftet. Über seinen Aufenthaltsort liegen keine Hinweise vor. Er diente als Protokollchef für auswärtige Angelegenheiten des Verteidigungsministeriums in der früheren Regierung. 

    Seit der Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 wurden Dutzende ehemaliger Regierungssoldaten verhaftet, gefoltert und getötet. Viele leben inzwischen in einer sehr schlechten wirtschaftlichen Situation und kämpfen mit finanziellen Problemen. Seit der Machtübernahme durch die Taliban werden sie nicht mehr bezahlt. Es gibt viele, die durch den 20-jährigen Krieg behindert sind und in den vergangenen Jahren eine Rente erhalten haben, aber jetzt erhalten sie keinen einzigen Cent.

    Regierungsstipendien aus China

    China hat 5 Regierungsstipendien für Afghanistan bereitgestellt. Die Stipendien werden an Taliban-Mitglieder aus Kandahar, Urozgan und Helmand vergeben. Der Zugang zu den offiziellen Regierungsstipendien muss jedoch auf der Grundlage von Verdiensten durch das Ministerium für Hochschulbildung und unter Berücksichtigung der Kriterien der Einhaltung der Gerechtigkeit und des Bestehens der Aufnahmeprüfung vergeben werden.

    Umstellung des Bankensystems

    „Die afghanische Zentralbank plant die Umstellung des derzeitigen Bankensystems auf das islamische Bankwesen,“ sagte der Sprecher der Zentralbank, ohne Einzelheiten zu nennen. Die Einführung des islamischen Bankwesens wird ein langwieriger Prozess sein. Die Analytiker sagen voraus, dass die Änderungen im Bankensystem Hürden im Bankbetrieb schaffen werden.

    Gewalt gegen Journalist*innen

    Das Verschwinden zweier Journalisten und eines Schriftstellers in den letzten Tagen hat zu Reaktionen von Medienbeobachtern geführt.  Das Innenministerium hat Ermittlungen eingeleitet. Doch Familien der Journalisten und des Schriftstellers haben seit sechs Tagen keine Informationen mehr von ihnen erhalten. Nach den vorliegenden Berichten wurden in den letzten neun Monaten mehr als 140 Fälle von Gewalt gegen Journalisten registriert.

    Hier kannst du die Afghanistankolumne aus dem Monat April lesen.

  • Worte statt Waffen

    Pressekodex der Taliban

    So wie wir die Pressefreiheit hierzulande schützen und wahrnehmen, ist es durchaus ein Privileg, welches im Westen tätige Journalist*innen genießen. In anderen Teilen der Welt ist das nicht selbstverständlich. Ein Recht, das z. B. dem deutschen Pressekodex, der ungeschriebene moralische Grundsätze für Journalist*innen festlegt, ähnelt, wurde vor Kurzem von den Taliban zu dem bereits bestehenden Mediengesetz ergänzt und eingeführt. Es sind Regeln, die sich an eine mehrheitlich islamisch lebenden Gesellschaft anpassen. Zu den Regeln gehören, die Wahrheit zu respektieren und diese nicht zu verfälschen oder gar die Lüge zu propagieren. Das klingt ähnlich wie die Grundsätze des Pressekodexes.

    Die Glaubwürdigkeit von Journalist*innen

    Wieso dieser neue Grundsatz unter anderem so wichtig für die afghanische Regierung ist, liegt auch an der in Frage stehenden Seriosität einiger (afghanischer) Journalist*innen. Die Betonung liegt hier auf „einige“! Eine der journalistischen Aufgaben ist, unabhängig zu kritisieren und damit auch eine Art Kontrolle zu schaffen. Gleichwohl ist fraglich, wer aber die Glaubwürdigkeit der Journalist*innen und die Korrektheit der Tatsachen überprüft, sodass eine transparente Berichterstattung entstehen kann. Dazu muss vorab klar sein, dass es Berufsgruppen gibt, zum Beispiel Betriebswirt:innen oder Journalist:innen, die nicht geschützt sind. Das heißt, jede*r kann sich als Betriebswirt:in oder als Journalist:in bezeichnen, sofern man in irgendeiner Art und Weise „Medienschaffende*r“ ist.  Und aufgrund dieser Uneinheitlichkeit kann sich zum Beispiel auch ein*e politisch interessierter Youtuber*in/Influencer*in journalistisch betätigen.

    In Deutschland kann all dies im Rahmen der im Grundgesetz verankerten Presse- und Meinungsfreiheit geschehen. Zudem gibt es bezüglich der Bewertung, Verbreitung und Seriosität bestimmter Medien im Westen eine Medienselbstkontrolle, die in Deutschland durch den Presserat als öffentlich, rechtliche Kontrollinstanz agiert und somit eine Berichterstattung rügen kann. In Afghanistan hingegen hat das Fehlen einer solchen Institution Auswirkungen auf die Berichterstattung, weil die Verbreitung von Unwahrheiten oder Gerüchten leicht und ohne jegliche Einschränkungen möglich ist. Dagegen hat eine bereits verbreitete Unwahrheit in der westlichen Medienlandschaft Konsequenzen, indem sie korrigiert oder je nach Schwere strafrechtlich verfolgt wird.

    Der afghanische Pressesprecher Zabihullah Mujahid hat kürzlich überraschend betont, dass die privaten Medien weiterhin kritisieren dürfen, nur nicht gegen die nationale Einheit und deren Werte arbeiten sollen. Dazu gehören Lügenpropaganda und die Verbreitung von Unwahrheiten. Das ist in Anbetracht der Untersuchungsmechanismen, die im Westen vom Presserat praktiziert werden und bei medienethischen Verstößen sanktionieren, nachvollziehbar. Vor allem, wenn es um Verletzung von Rechten geht. Regeln gibt es schließlich überall auf der Welt. Die einen halten sich mehr daran, die anderen weniger.

    Warum aber ist der Aufschrei immer so groß, wenn es um Regeln geht?

    Um zu verstehen, warum Menschen überhaupt so unterschiedlich auf Regeln, Gesetze oder Vorgaben reagieren und diese voreilig als Freiheitseingriffe sehen, muss man das psychologische Phänomen des Reaktanzeffektes verstehen.

    Den Reaktanzeffekt kann man z.B. auch auf die aktuelle Pandemie und die in diesem Zusammenhang stehenden Regeln beziehen. Zu diesem Effekt neigen eher Menschen, die glauben, sie hätten wenig Kontrolle über ihr Leben. Sie handeln erst recht mit Widerstand, wenn das Gefühl aufkommt, in einem für sie als wichtig erachtenden Freiheitsraum eingeschränkt zu werden. Dieser Effekt tritt insbesondere dann auf, wenn andere versuchen, gewisse Einstellungen zu ändern bzw. zu kontrollieren. Die Reaktionen auf Regeln sind in den unterschiedlichsten Lebensbereichen zu beobachten. Immer dann, wenn sich der oder die Einzelne im Handlungsspielraum ungerecht behandelt fühlt. Das Gefühl nach Gerechtigkeit ist aber individuell und deshalb kaum weltweit einheitlich zu beurteilen.

    Erst recht fühlt sich ein*e Journalist*in, der oder die selbstständig tätig ist, demnach eingeschränkt oder die Zielgruppe einer Gesundheitskampagne sich bevormundet. Dieses psychologische Verhalten auf Regeln kann gut sein, einerseits autoritären oder illiberalen Systemen nicht blind zu vertrauen, andererseits kann es sich auch schlecht auf sinnvolle Regeln auswirken. Gerade dann, wenn es schon in extreme Ansichten übergeht (am Beispiel der Pandemie-Querdenker-Szene zu beobachten).

    Anhand dieses Effektes kann man nachvollziehen, warum eine Reglementierung auf Widerstand stoßen und damit einen Schaden anrichten kann. Nicht nur in Ländern wie Afghanistan, sondern weltweit und in den unterschiedlichsten Lebensbereichen ist dies zu beobachten. Die Achtung vor Regeln unterstützen die Glaubwürdigkeit der Medienschaffenden.

    Keine mediale Isolierung

    Afghanistan ist medial nicht von der Welt abgeschnitten. Auch, wenn in Zeiten von modernen Kommunikationsmitteln das infrastrukturelle Defizit in ländlichen Gegenden Afghanistans zu spüren ist, existiert der Zugang zu Massenmedien, wie z.B. der Besitz eines Smartphones und dem damit einhergehenden Zugang zum Internet. Nur in wenigen ländlichen Gebieten nicht. Das bedeutet aber nicht, dass die ländlichen Bewohner*innen, die keinen Internet-Zugang haben, total abgeschnitten vom Weltgeschehen sind, denn es gibt immer noch das Radio und das Fernsehen.

    Starker Medieneinfluss weltweit

    Die Medien haben weltweit unumstrittene Übereinstimmungen, welche neben der hauptsächlichen Informationsfunktion auch politische Funktionen beinhalten. Der Einfluss von Medien ist gegenwärtig und kein Geheimnis. Auch zwischen afghanischen und den westlichen Medien gibt es insofern die Gemeinsamkeit, dass Kanäle und Nachrichtenagenturen ein stark individuelles politisches Differenzial haben.Deutlich wird dies bei einigen Sendern durch eine Berichterstattung, die den ethnischen und nationalen Erwartungen der Öffentlichkeit entspricht.

    Für uns, die im Westen leben, klingt es plausibel, dass westliche Medien eine pro-westliche Haltung bezüglich bestimmter Themen einnehmen. Gleichwohl wird dies in der Medienlandschaft etwa von Osteuropa, Afrika oder Asien eher abgelehnt und es wird eine deutlich kritischere Haltung demgegenüber eingenommen. Es zeigt sehr gut, wie identisch Medienmanipulation überall auf der Welt läuft, nur, dass jedes Land es in seinem eigenen politisch, religiös, wirtschaftlich, kulturell tendenziösen Rahmen ausübt. Deswegen sieht man bezüglich bestimmter Themen so unterschiedliche Blickwinkel und das ist auch wichtig für die Meinungsbildung einer Gesellschaft. Wichtig ist der differenzierte Umgang.

    Journalismus als Chance zur Mitsprache

    Ein starker Unterschied zwischen der afghanischen westlichen Medienlandschaft besteht darin, dass viele afghanische Medien den Afgahn*innen die Möglichkeit bieten, an (politischen) Gesprächen teilzunehmen – unabhängig von einem Expert*innen-Status. Sie nehmen, wenn möglich, live an einer Sendung teil oder schalten sich online dazu. Die Beteiligten haben keine Angst vor Konfrontationen, unangenehmen Fragen, Kritiken oder gar Anschuldigungen.

    Die investigativen Journalist*innen arbeiten ähnlich wie die westlichen, nur mit dem Unterschied, dass ihr eigenes Heimatland eines der gefährlichsten Länder der Welt ist. So riskieren sie dabei oft ihr Leben, weil sie als mutige „Agent*innen“ auf eigene Faust unterwegs sind, recherchieren und aufdecken. Währenddessen können die westlichen Investigativ-Journalist*innen immer in ein sicheres Herkunftsland zurückreisen. Sie setzen sich der Gefahr freiwillig aus, haben aber das Privileg, dass sie im schlimmsten Fall einen diplomatischen Schutz erhalten.

    Afghanische Journalist*innen ernten viel Zuspruch, Vertrauen und Anerkennung von der afghanischen Bevölkerung. Das ist eine Tatsache, die diesen Beruf in Afghanistan besonders attraktiv für junge Menschen macht. Auch, weil sich einige kein teures Studium im Ausland leisten können.

    Worte sind mächtiger als Waffen

    Ein vom Krieg geprägtes Land wie Afghanistan hat durchlebt, dass aus Gewalt noch mehr Gewalt entsteht. Hingegen können Worte diverse Auswirkungen haben, allerdings auch mit dem Ziel, das Gewalt auch hat, Aufmerksamkeit zu erregen. Diese Aufmerksamkeit kann am besten durch Medien erreicht und verbreitet werden. Worte haben also eine starke Macht. Deshalb ist es enorm wichtig, diese mit Bedacht und wahrheitsgetreu zu wählen.

    Daher möchte ich auch an alle in der afghanischen Diaspora lebenden Aktivist*innen, Journalist*innen und politischen Akteur*innen sowie an Menschen, die sich außerhalb der afghanischen Diaspora bewegen und aktiv sind, appellieren: Fragt euch, ob eure Arbeit hilfreich ist oder eher schaden könnte. Seid für die Menschen, denen ihr euch verpflichtet fühlt, da.

    Ich selbst möchte Offensichtliches nicht schönreden. Jedoch kann ich mit meinen Worten insoweit für Aufklärung sorgen, wie ich belesen und informiert bin. Wir wissen, Propaganda kann zu Gewalt umschlagen und dagegen sollten wir gemeinsam angehen. Wir haben das Privileg, in einem sicheren Land zu leben und den Zugang zu seriösen Quellen zu erhalten. Fakten müssen wir unabhängig von unserer politischen Meinung zulassen, sie in einen Kontext setzen. Auf Grundlage dieser Fakten können wir gesellschaftliche Entwicklungen vorantreiben, weil man aus der Vergangenheit lernen kann. Ich glaube, wir Aktivist*innen sollten uns immer wieder daran erinnern, dass wir dasselbe Ziel verfolgen, nämlich Frieden für Afghanistan. Während Waffen nichts als Zerstörung, Leid und Tod bewirken, können Worte darüber hinaus Frieden und Heilung bringen.

  • Warum mich das Medium Film interessiert

    In dem folgenden Gespräch spricht Jamil Jalla über die letzte Zeit in seiner Heimatstadt Kabul, er gibt Einblicke in seine Tätigkeit sowohl vor als auch hinter der Kamera und er erklärt, warum ihn das Medium Film so fasziniert.

    Wie haben Sie die Situation in Afghanistan wahrgenommen, bevor Sie geflohen sind?

    „Das war nicht einfach damals, denn schon da waren die Taliban sehr aktiv, haben schlimme Gräueltaten begangen. Jeden Tag, wenn jemand von meiner Familie oder meinen Freunden das Haus verlassen hat, war nicht sicher, ob er jemals wieder zurückkommt. Viele Menschen sind einfach spurlos verschwunden. Sogar ein guter Freund von mir, mit dem ich auch zusammengearbeitet habe, ist verschollen. Keiner weiß, was mit ihm passiert ist. Gerade Menschen wie ich, die in den Medien arbeiten, bekommen große Schwierigkeiten. Am besten ist es, drinnen zu bleiben, alles andere ist einfach zu gefährlich. Das war also eine sehr schwierige Zeit für mich. Die Situation an sich war angespannt und geprägt von Angst.“

    Sie haben an der Kabul University Faculty of Fine Arts studiert – was war Inhalt dieses Studiums?

    „Ja, ich habe an dieser Universität meinen Bachelor gemacht. Das war im Bereich Film. Als ich mein Studium begonnen habe, war das Universitätsgebäude komplett zerstört und kaputt. Wir hatten kaum technische Ausrüstung, wie zum Beispiel einen Beamer oder Laptops. Das Gute war aber, dass meine Dozenten wirklich, wirklich gut gewesen sind. Viele waren aus dem Ausland und sie haben mir sehr viel beigebracht. Ich habe also gelernt, wie man Regie führt, wie man Rohmaterial schneidet und wie man mit einer Kamera umgeht. Das war sehr bereichernd.“

    Mögen Sie etwas über Ihre Tätigkeit als Videojournalist und Kameramann in Kabul erzählen?

    „Nach meinem Studium habe ich als Freelance- Filmemacher gearbeitet, unter anderem beim afghanischen Fernsehen. Und ich habe viele Filme selber gedreht. Das hat mich oft in Schwierigkeiten gebracht, wenn nicht sogar in Gefahr. Denn so etwas darf man in Afghanistan nicht – das ist das große Problem. Aus diesen Gründen bin ich schließlich nach Deutschland gekommen, um in Sicherheit arbeiten zu können.“

    Wie ging es dann beruflich für Sie in Deutschland weiter?

    „2018 habe ich ein Stipendium bekommen und konnte mich an der Hochschule für bildende Künste für den Masterstudiengang im Bereich Film einschreiben. Jetzt habe ich mein Studium gerade ganz frisch abgeschlossen – mit der Noten 1,0. Mit dieser Note bin ich mehr als zufrieden. Und ich arbeite für eine Organisation, sie heißt Sportexperten. Wir machen Filmprojekte mit Kindern zu den Themen Sport und Bewegung. Ich habe dort eine pädagogische Aufgabe. Ich bringe den Kids bei, wie man beispielsweise ein Interview vorbereitet, aber auch, wie man ein Set aufbaut und eine Kamera richtig bedient. Damit habe ich 2019 angefangen und diese Art der Arbeit gefällt mir sehr.

    Und ich habe eine Teilzeitstelle als Büroassistenz. Meine Aufgabe hierbei ist es, Dokumente auszudrucken, Materialien zusammenzustellen und manchmal koche ich auch Kaffee. Von Zeit zu Zeit arbeite ich auch für die GEW. Die haben ein Magazin und dafür mache ich Grafiken oder stelle Fotos zur Verfügung. Ich bin also ganz gut beschäftigt. Aber mein Hauptaugenmerk liegt definitiv beim Filmemachen.“

    Wie beschreiben Sie die Medienlandschaft in Afghanistan?

    „Momentan wird alles stark zensiert, ist Propaganda von den Taliban. 2016 war – rein medientechnisch gesehen – sehr viel los. Es gab diverse Zeitungen und viele verschiedenen Fernsehsender, so an die 20 Stück alleine in Kabul. Und auch die Social-Media-Kanäle wurden viel und gerne genutzt. Heute, fünf Jahre später, ist alles anders. Es gibt keine freien, unabhängigen Medien mehr.“

    Sie arbeiten kreativ – woher bekommen Sie Inspiration?

    „Das ist eine gute Frage. Ich denke viel nach, über die Dinge, die passiert sind. Und ich habe viel gesehen, viel erlebt. Diese Erlebnisse befinden sich tief in meinem Innersten und ich verarbeite sie dadurch, dass ich kreativ werde. Wenn mich zum Beispiel etwas berührt oder beschäftigt, dann fange ich an, zu fotografieren oder ich male etwas oder ich mache sogar einen kurzen Film daraus. Denn oft möchte ich über diese Dinge nicht sprechen. Wenn ich aber kreativ arbeite, dann fühle ich mich ganz frei. Und das wiederum macht mich zufrieden.“

    Wie bewerten Sie die jüngsten Ereignisse in Afghanistan?

    „Wenn ich ehrlich sein soll, dann lese ich manchmal gar nicht die Zeitung und ich schaue oder höre keinen Nachrichten. Ich bin zu sensibel dafür, es macht mir Angst. Wenn ich etwas darüber lese, was gerade in Afghanistan passiert, dann macht mich das sehr, sehr traurig. Die Lage im Land ist so angespannt, so dramatisch. Natürlich mache ich mir große Sorgen um meine Freunde und meine Verwandten, die ich dort habe. Denn ihr Leben ist in Gefahr, jeden Tag aufs Neue. Das beunruhigt mich sehr.“

    Was ist mit Ihrer Familie?

    „Wissen Sie, ich habe eine sehr große Familie. Und von uns allen bin ich der Einzige, der hier in Europa gelandet ist. Zwei Brüder und zwei Schwestern sind in den USA und in Kanada. Meine Eltern sowie mein Onkel und meine jüngste Schwester sind noch in Kabul.“

    Haben Sie manchmal Heimweh?

    „Ja, mit Sicherheit. Ich bin in Kabul aufgewachsen, habe Familie und Freunde dort. Und obwohl ich schlechte Erinnerungen habe, vermisse ich meine Heimat. Andererseits habe ich aber auch viele schöne Erinnerungen von Afghanistan. Manchmal, wenn ich eine bestimmte Musik höre oder einen gewissen Duft rieche, dann kommen diese Erinnerungen hoch – sowohl die guten als auch die schlechten. Dann habe ich Heimweh, ja.“

    Was wünschen Sie sich für Afghanistan?

    „Natürlich wünsche ich mir Frieden für Afghanistan, dass die Menschen dort friedlich und ohne Angst leben können. Der Krieg muss aufhören. Aber das ist ein langer Weg. Ich beobachte die Ereignisse in meiner Heimat mit Sorge.“

    Lest hier unsere Kolumne Neues aus Afghanistan: Dezember

      

  • Neues aus Afghanistan: Dezember

    Unterwegs mit dem amtierenden Außenminister der IEA

    Der amtierende Außenminister der IEA Mawlavi Amir Khan Muttaqi reiste an der Spitze einer Delegation von Kabul nach Islamabad, um an einer Konferenz der Organisation für Islamische Zusammenarbeit teilzunehmen. Das Treffen fand am 19.12. statt. Neben den Mitgliedern der OIC, den USA, Russland, China, Großbritannien, der EU und der Weltbank waren auch Vertreter der Hilfsorganisationen eingeladen, die der UN angeschlossen sind. Bakhtar News

    Außerdem traf er mit dem iranischen Außenminister Hossein Abdollahian zusammen. Dabei sprachen sie über die aktuellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern in den Bereichen Sicherheit, humanitäre Hilfe, Handel, Wirtschaft und Politik. Bakhtar News

    Auf der OIC-Tagung zu Afghanistan in Islamabad traf Muttaqi den UN-Generalsekeretär Martin Griffiths. Bei ihrem Treffen dankte FM Mutaqi der UNO für die humanitäre Hilfe für Afghanistan und forderte Entwicklungshilfe und Soforthilfe. Bakhtar News

    Zu guter letzt traf der Außenminister der IEA mit dem turkmenischen Außenminister Wafa Khadzhiev zusammen. Muttaqi dankte Turkmenistan für die Bereitstellung humanitärer Hilfe und erörterte die bilateralen Handels-, Wirtschafts- und politischen Beziehungen. Bakhtar News

    Frauenrechte

    Die Regierung hat die Stadtbezirke angewiesen, alle Fotos von Frauen auf den Schildern von Geschäften und Geschäftszentren in Kabul zu entfernen. Die Besitzer von Schönheitssalons kritisierten die Entscheidung der IEA. Da es sich bei den meisten Inhaberinnen von Schönheitssalons um Frauen handelt, die die einzigen Ernährerinnen ihrer Familien sind, befürchten sie, dass die Regierung ihre Geschäfte in den nächsten Tagen schließen wird. Die internationalen Organisationen haben die IEA wiederholt aufgefordert, die Frauen in der Gesellschaft nicht zu ignorieren.  Tolo News

    Anschlag vor Passbehörde

    Das Innenministerium teilte in einem Tweet mit: „Ein Anschlag vor der zentralen Passbehörde in Kabul wurde verhindert. Heute Nachmittag wurde ein Angreifer, der versuchte, in die Zentrale Passbehörde einzudringen, vom Sicherheitspersonal der Zentralen Passbehörde ausgeschaltet. Niemand wurde bei dem Angriff getötet oder verletzt.“ Tolo News

    Medien in Afghanistan

    Seit dem Sturz der früheren Regierung sehen sich die Medien in Afghanistan mit Herausforderungen konfrontiert. Diese haben dazu geführt, dass 40 % der afghanischen Medien geschlossen wurden.  Wie aus einer von RSF und AIJA durchgeführten Umfrage hervorgeht, haben 80 % der Reporterinnen ihren Arbeitsplatz verloren.

    „Seit dem 15. August mussten insgesamt 231 Medienunternehmen schließen und mehr als 6.400 Journalisten haben ihren Arbeitsplatz verloren. Am stärksten betroffen sind weibliche Journalistinnen, von denen vier von fünf nicht mehr arbeiten“, heißt es in der Studie. RSF und AIJA erklärten, dass neue Beschränkungen für Medienunternehmen und Reporterinnen sowie wirtschaftliche und finanzielle Herausforderungen die Hauptgründe für die Schließung von Medienunternehmen und die Arbeitslosigkeit von Reporterinnen sind.  Tolo News

    Gewalt gegen Journalisten

    Am 20. Dezember 2021 hat die nationale Journalistengewerkschaft Afghanistans von mindestens fünf Gewaltvorfällen  gegen Journalist*innen berichtet.  Die Fälle wurden in den Provinzen Kabul, Balkh, Takhar und Kunduz registriert. Tolo News

    Humanitäre Hilfe

    Der Sicherheitsrat hat am Mittwoch einstimmig eine Resolution verabschiedet, die den Weg für die Hilfe an die Afghanen frei macht, die dringend auf grundlegende Unterstützung angewiesen sind. „Gleichzeitig verhindert sie, dass Gelder in die Hände der Taliban gelangen“, so die UN. Die Resolution ermöglicht die Weiterleitung der humanitären Hilfe nach Afghanistan, ohne von den Sanktionen betroffen zu sein. Auch die IEA begrüßte die Resolution. Tolo News

    Konkurs

    Beamte der afghanischen Industrie- und Bergwerkskammer erklärten auf einer Pressekonferenz, dass der Mangel an Bargeld und das Einfrieren von Vermögenswerten durch die USA ihre Fabriken in den Konkurs getrieben haben.  Khaama Press

    Vertreibung und Auswanderung

    Einem Bericht der UN und der IOM zufolge, wurden zwischen dem 11. und 21.November 2021 über eine halbe Million Menschen in Afghanistan aufgrund der Konflikte und der unsicheren Lage vertrieben. Über 1,46 Millionen afghanische Flüchtlinge ohne Papiere wurden im Jahr 2021 aus dem Iran und Pakistan zurückgeführt. Andererseits sind in den letzten 100 Tagen seit der Machtübernahme durch die Taliban auch Hunderttausende Afghanen in den Iran, nach Pakistan, in die Türkei, nach Indien, Europa, England, in die USA und nach Kanada ausgewandert. Khaama Press

    UNICEF warnt

    UNICEF hat darauf hingewiesen, dass im Jahr 2022 eines von zwei Kindern unter fünf Jahren aufgrund der Nahrungsmittelkrise und des schlechten Zugangs zu Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygienediensten unterernährt sein wird.  „Kinder in ganz Afghanistan sind aufgrund der tödlichen Kombination  aus zunehmender Unterernährung, einer beispiellosen Nahrungsmittelkrise, Dürre, Unterbrechungen lebenswichtiger Gesundheits- und Ernährungszentren, fehlendem Zugang zu und schlechter Qualität von Wasser und sanitären Einrichtungen sowie lähmendem Winterwetter zunehmend anfällig für Krankheiten“, so UNICEF in einem aktuellen Bericht. Tolo News und Bakhtar News

    Die Zusammenfassung der Ereignisse im November kannst du hier lesen.

  • Nachrichtenüberblick KW 36

    Neuigkeiten aus Deutschland

    Bundespolizei entdeckt elf Migranten in einem Güterzug

    Wir starten unseren Blick auf die Neuigkeiten der Woche hiermit: Die Bundespolizei entdeckte am Bahnhof in Raubling elf Flüchtlinge, die aus Italien und über München in einem LKW-Auflieger nach Norddeutschland gelangen wollten. Der LKW-Anlieger war auf einem Güterzug geladen.

    Nach Angaben der Bundespolizei bemerkte die Besetzung eines Hubschraubers der Bundespolizei einen Schlitz in der Aufliegerplane, was bedeutete, dass sich jemand illegal Zugang zu dem Auflieger verschafft hatte. Nachdem der Auflieger geöffnet worden war, fanden die Beamten insgesamt elf Menschen, darunter ein Baby und drei weitere Minderjährige. Sie sollen nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge weitergeleitet werden, so die Bundespolizei.

    Mehr dazu lest ihr auf br.de

     

    Verbände fordern Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

    Zwölf sächsische Vereine und Initiativen fordern die Regierung des Freistaates auf, sich bei der Bundesregierung für ein Aufnahmeprogramm für afghanische Flüchtlinge einzusetzen. Außerdem solle Sachsen seine Fähigkeiten nutzen, um möglichst vielen Menschen Schutz zu bieten, hieß es in einem am Donnerstag, den 9. September, veröffentlichten offenen Brief.

    „Diesen Menschen müsse der Bund unbürokratisch Ausreiseangebote machen. Zudem sollte Sachsen klar sagen, wie viele Menschen über den üblichen Verteilungsschlüssel hinaus hierzulande aufgenommen werden“, so der offene Brief.

    Unterzeichnet ist der Brief von der Arbeiterwohlfahrt, dem Deutschen Kinderschutzbund, der Diakonie, der Initiative Herz statt Hetze und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband.

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

     

    Flüchtling legt Feuer in Unterkunft

    In der Nacht auf Dienstag, den 7. September, brach in der Beltener Straße in Wermelskirchen (NRW) ein Wohnungsbrand aus. Die vier Bewohner der städtischen Flüchtlingsunterkunft konnten sich retten. Eine unbewohnte Wohnung im ersten Stock ist komplett niedergebrannt. Niemand wurde verletzt. Während der Ermittlungen wurde ein 24-jähriger Somalier als Tatverdächtiger vorläufig festgenommen. Er teilte der Polizei mit, dass er das Feuer mit Absicht verursacht habe. Er wurde dem Richter vorgeführt.

    Nach Angaben der Feuerwehr wurden die vier Bewohner vom Rettungsdienst untersucht und es gab keinen Grund für weitere Behandlungen. Die vier Männer wurden später in einem Nachbargebäude vorläufig untergebracht.

    Mehr dazu lest ihr auf rp-online.de

     

    417 Menschen aus Afghanistan in Rheinland-Pfalz aufgenommen

    Integrationsministerin in Rheinland-Pfalz Katharina Binz (Grüne) teilte am Mittwoch, den 7. September, mit, dass etwa 417 Menschen aus Afghanistan nach der Evakuierung von Schutzsuchenden in Rheinland-Pfalz aufgenommen wurden. Medienberichten zufolge kamen von den 417 Personen, die in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes untergebracht waren, 200 mit Hilfe der Bundeswehr in Frankfurt am Main an. Weitere 217 Personen wurden von den US-Streitkräften aus der afghanischen Hauptstadt Kabul überstellt und auf dem Stützpunkt Ramstein in der Pfalz der Bundespolizei übergeben.

    Für alle Evakuierten entscheidet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, ob die betroffene Person in Afghanistan ein ehemaliger ortsansässiger Mitarbeiter der Bundeswehr oder der deutschen Polizei war, und somit gemäß Artikel 22 des Aufenthaltsgesetzes ein Anerkennungsrecht erhält.

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

     

    Mordanklage gegen Flüchtling aus Eritrea – noch kein Prozesstermin in Görlitz

    Neun Monate nach dem Tod einer Krankenpflegeschülerin in Görlitz hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen eritreischen Flüchtling erhoben. Sie beschuldigt ihn des Mordes und der Vergewaltigung sowie der Korruption und des Computerbetrugs. Wann der Prozess vor dem Landgericht Görlitz stattfinden wird, steht noch nicht fest.

    Die Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass er die 24-jährige Krankenpflegeschülerin vergewaltigt und beim Schreien mit einem Kissen erstickt hat. Dann soll er mit ihrer EC-Karte 150 Euro abgehoben haben.

    Mehr dazu lest ihr auf radiolausitz.de

     

    Mehr Asylbewerber*innen aus Moldau: Bundesinnenministerium besorgt

    Das Bundesinnenministerium beobachtet die wachsende Zahl von Asylbewerber*innen aus der Republik Moldau, insbesondere in Berlin. Auch in diesem Fall warnten Regierungsvertreter vor falschen wirtschaftlichen Anreizen für irreguläre Einwanderer. Das geht aus einem Schreiben des Innen-Staatssekretär Helmut Teichmann an die Berliner Integrationssenatorin Elke Breitenbach (Linke) hervor.

    Laut der Deutschen Nachrichtenagentur entfielen rund 80% der bundesweiten Erst- und Folgeanträge von Moldauern auf Berlin. Dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) zufolge, wurden in diesem Jahr mehr als 1.500 Asylentscheidungen gefällt, aber bei keinem der Fälle wurde der internationale Schutz anerkannt. Das unterstreiche die Brisanz dieser Entwicklung, so der Staatssekretär.

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

    ..und aus der Welt

    Illegale Migration über das Mittelmeer nimmt zu

    Laut einem Medienbericht steigt die Zahl der illegalen Einwanderer über das Mittelmeer in die Europäische Union weiter. Die Welt am Sonntag berichtete unter Berufung auf einen internen Bericht der EU-Kommission, dass die Zahl der illegalen Einreisen aus der Türkei in die EU in dieser Woche ein Rekordhoch seit Anfang März 2020 erreicht hat, als die Coronavirus-Pandemie die internationale Mobilität einschränkte. Dem Bericht zufolge kamen etwa 4.577 Menschen auf dem Seeweg oder über die Landgrenze aus der Türkei in Griechenland an. In Italien wurde 4.739 Migrant*innen aus der Türkei registriert, davon 670 in der vergangenen Woche. Außerdem kamen laut des Berichts mehr als 3.200 Migrant*innen innerhalb einer Woche aus Nordafrika in Italien an.

    In diesem Jahr wurden insgesamt mehr als 39.000 Migrant*innen über die zentrale Mittelmeerroute registriert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der Anteil um 83%, so Welt am Sonntag.

    Mehr dazu lest ihr auf faz.net

     

    Zehntausende Migrant*innen in Mexiko laut Ärzte ohne Grenzen „extrem gefährdet“

    Laut Ärzte ohne Grenzen (MSF) sind in Mexiko Zehntausende Migrant*innen wegen unzureichender medizinischer Versorgung „in extremer Gefahr“.

    Wie MSF am Montag, den 6. September, mitteilte, entsandte die Organisation ein Notfallrettungsteam nach Tapachula nahe der Grenze zu Guatemala, um etwa 40.000 Einwanderern medizinische, psychologische und soziale Versorgung zu bieten. Nach MSF–Angaben drängen sich die Menschen zusammen oder leben mit mangelnder Hygiene auf der Straße. Christoph Yankhoff, ein Mitarbeiter von „Ärzte ohne Grenzen“, warnte vor einem hohen Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Ärzte ohne Grenzen ist besorgt über die „Symptome von Angst, Depression und Verzweiflung“, die die Menschen dort „aufgrund der fehlenden Reaktion der Behörden“ zeigen.

    In der vergangenen Woche hatten mexikanische Sicherheitskräfte mehrere Einwanderergruppen aus Tapachula in die USA aufgelöst. Ihnen wurde exzessive Gewalt vorgeworfen.

    Mehr dazu lest ihr auf aerzteblatt.de

     

    46 Migrant*innen seit Januar auf dem Weg in die USA gestorben

    Die mexikanische Einwanderungsbehörde teilte am Montag, den 6. September, mit, dass 46 Migrant*innen in 2021 beim Versuch, über Mexiko in die USA auszuwandern, ums Leben gekommen sind. Darunter auch ein Minderjähriger.

    Der mexikanischen Einwanderungsbehörde zufolge ertranken 22 von ihnen im Grenzfluss Río Bravo. Andere starben durch Stürze von Zügen oder Mauern, Übergriffen oder Unterernährung, Alkoholvergiftung oder Dehydration.

    Aus Mangel an Dokumenten ist die Hälfte der Toten noch nicht identifiziert, so die mexikanische Behörde.

    Mehr dazu lest ihr auf nzz.ch

     

    Mehr als 200 Flüchtlinge von Booten gerettet

    Spanische Retter haben mehr als 200 Migrant*innen von Schiffen im Mittelmeer und Atlantik gerettet. Nach Angaben der Behörden waren die Menschen auf dem Weg zur Südspitze Spaniens und auf die Kanaren.

    Insgesamt 106 Menschen wurden auf Booten im Atlantischen Ozean gefunden, darunter 44 Frauen und 20 Minderjährige, die auf dem Weg nach Gran Canaria und Lanzarote waren. Weitere vier Boote mit etwa 102 Flüchtlingen wollten das Mittelmeer überqueren, um das spanische Festland zu erreichen. Davon eine Frau, wie die Behörde mitteilte.

    Das spanische Innenministerium ist die Zahl der illegalen Migrant*innen in diesem Jahr um 49% gestiegen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration kamen in diesem Jahr etwa 500 Migrant*innen beim Versuch, Spanien zu erreichen, ums Leben oder sie gelten als vermisst.

    Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

     

    Dänemark will Migrant*innen zur Arbeit zwingen: „Zigaretten am Strand sammeln“

    Die dänische Regierung plant scharfe Regeln für Migrant*innen. Damit will Dänemark Einwanderern nur noch staatliche Hilfe zahlen, wenn sie arbeiten.

    Die Regierung hat am Dienstag, den 7. September, ein neues Reformpaket für die Arbeit im Land vorgestellt. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen teilte mit, dass Arbeitslose mit „Integrationsbedarf“ verpflichtet werden, 37 Stunden pro Woche zu arbeiten.

    „Das kann ein Job am Strand sein, bei dem man Zigarettenstummel oder Plastik aufsammelt oder Hilfe bei der Lösung verschiedener Aufgaben in einem Unternehmen“, sagte Arbeitsminister Peter Hummelgaard. „Das Wichtigste für uns ist, dass die Menschen aus ihren Häusern herauskommen“, fügte er hinzu.

    Die Linke kritisierten die Pläne der Sozialdemokraten. Sie befürchten, dass die Maßnahmen zu „staatlich gesponsortem Sozialdumping“ führen.

    Mehr dazu lest ihr auf kreiszeitung.de

     

    Jedes dritte Flüchtlingskind besucht keine Grundschule

    Die Vereinten Nationen verurteilten den Mangel an Bildungschancen für Flüchtlingskinder. Als UNHCR am Dienstag, den 7. September, in Genf einen Bericht veröffentlichte, hieß es, dass etwa ein Drittel der vertriebenen Mädchen und Jungen keine Grundschule besuchen können. Außerdem hätten etwa zwei Drittel von ihnen keinen Unterricht in der Mittelschule besucht. Nur fünf Prozent der geflüchteten jungen Menschen besuchten später eine Universität. Das ist das Ergebnis einer Studie, die im Schuljahr 2019/2020 in 40 Ländern durchgeführt wurde.

    Den Angaben zufolge hat die Covid-19-Pandemie die Bildungschancen von Flüchtlingskindern weiter verschlechtert. Um das Coronavirus einzudämmen, haben viele Länder Schulen geschlossen. Dazu gehören Bildungseinrichtungen für Geflüchtete innerhalb und außerhalb von Flüchtlingslagern.

    Mehr dazu lest ihr auf MiGAZIN.de

     

    „Sea-Eye 4“ darf mit Bootsmigranten in Sizilien anlegen

    Wir beenden unseren Blick auf die Neuigkeiten der Woche mit dieser Nachricht: Die Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye durfte einen Hafen im italienischen Sizilien anlaufen und rettete knapp 30 Menschen im Mittelmeer. Das schrieben Seenotretter am Sonntag, den 5. September, auf Twitter.

    Nach Angaben der Organisation wurde in der Nacht zu Donnerstag, den 2.September, beschlossen, die Menschen in Sicherheit und nach Sizilien zu bringen. Demnach müssten zwei hochschwangere Frauen und vier Babys sofort zur medizinischen Behandlung an Land gehen. Laut Sea-Eye hat die italienische Küstenwache die Koordinierungsarbeit zunächst nicht übernommen, sondern an die deutschen Behörden übergeben. Das Schiff darf nun in Porto Empedocle anlegen.

    Mehr dazu lest ihr auf frankenpost.de

  • Nachrichtenüberblick KW 31

    Meldungen aus Deutschland

    Rheinland-Pfalz nimmt 2021 wieder mehr Geflüchtete auf

    Wir beginnen den Überblick über die Meldungen der Woche hiermit: Nach Angaben des Integrationsministeriums in Rheinland-Pfalz wurden seit Anfang 2021 mehr als 2.090 Geflüchtete aufgenommen. Im Vergleich zum 2020 kamen über das bundesweite Verteilsystem EASY etwa 600 Menschen mehr.

    Laut des Integrationsministeriums in Mainz lag der Zahl der Menschen, die Zuflucht in dem Land fanden, im vergangenen Jahr bei 4.365. Die meisten von ihnen kamen aus Syrien, Afghanistan und Pakistan.

    Grund für den Rückgang der Asylzugangszahlen im 2020 war die Reisebeschränkungen während der Corona-Zeit. Außerdem spielten die fortgesetzten Maßnahmen gegen die Einreise an den europäischen Außengrenzen eine Rolle bei diesem Rückgang. So das Integrationsministerium in Mainz.

    Mehr dazu lest ihr auf sueddeutsche.de

     

    Und: Fast doppelt so viele Geflüchtete wie im Vorjahr in Thüringen aufgenommen

    Thüringer Migrationsminister Dirk Admas (Grüne) gab bekannt, dass in Thüringen in der ersten Jahreshälfte 2021 mehr als 1.400 Geflüchtete aufgenommen wurden. Das ist fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Im Vergleich dazu lag in der ersten Jahreshälfte in 2020 die Zahl der aufgenommenen Flüchtlinge in Thüringen bei 801. Grund dafür ist die Lockerung der Infektionsschutzmaßnahmen in der EU, teilte Adams der Thüringer Allgemeine Zeitung mit.

    In der nahen Zukunft rechnet der Minister angesichts der instabilen politischen Situation in Syrien und Afghanistan nicht mit einem Rückgang der Migrationszahlen.

    Auf der anderen Seite haben Behörden und Polizei etwa 243 geplante Abschiebungen abgebrochen. Damit bleibt die Zahl der Abschiebungen niedrig, so Adams.

    Mehr dazu lest ihr auf thueringer-allgemeine.de

     

    Asylanträge trotz Weiterreise nicht automatisch ungültig

    Das Verwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen in Münster hat am 29. Juli den Asylantrag eines somalischen und eines malischen Flüchtlings als unzulässig abgelehnt. Wenn Ihnen bei Ihrer Rückkehr unmenschliche und erniedrigende Behandlung droht, dürfen sie einen Asylantrag einer in einem anderen Staat anerkannten Person nach einer gerichtlichen Entscheidung nicht für unzulässig erklären. Das teilte das Verwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen mit. Dies gilt auch für Asylsuchende, die bisher nur in einem anderen Bundesland einen Antrag gestellt haben.

    Mehr dazu lest ihr auf MiGAZIN.de

     

    Regierung gegen generellen Abschiebestopp nach Afghanistan

    Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte am 04. August, dass der ursprünglich am 03. August geplante Abschiebeflug von München nach Kabul aus Sicherheitsgründen kurzfristig abgesagt wurde. Er teilte auch mit, dass die Sammelabschiebung so schnell wie möglich nachgeholt werden sollte.

    In Einzelfällen werden nach der Absage des Fluges nur noch etwa sechs Kriminelle wieder in Gewahrsam genommen. Allerdings stellt sich die Frage, ob eine Rückführung nach Afghanistan jetzt im Bundeswahlkampf noch sinnvoll ist, denn dadurch wird der Streit um die Asylpolitik wieder entzündet.

    Die Grünen, die Linke und einige SPD-Politiker finden, dass die Abschiebung nach Kabul derzeit unverantwortlich ist.

    Mehr dazu lest ihr auf pnn.de

     

    Granate auf Hilfsbedürftige abgefeuert! Mann in Berlin festgenommen

    Auf Antrag der Bundesanwaltschaft in Treptow-Köpenick wurde Mouafak Al D. am 04. August unter dem Vorwurf der Begehung von Kriegsverbrechen in Syrien festgenommen.

    Der 54-Jährige wird in mindestens drei Fällen wegen Mordes und schwerer Körperverletzung in sieben Fällen angeklagt. Als er Mitglied einer bewaffneten Miliz war, die an der Seite des Diktators Bashar Al-Assad kämpfte, soll er am 23. März eine Panzergranate auf eine Menschenmenge im Stadtteil Yarmouk in Damaskus gefeuert haben. Bei diesem Vorfall wurden sieben Menschen getötet und drei schwer verletzt, darunter ein sechsjähriges Kind.

    Mehr dazu lest ihr auf bz-berlin.de

     

    Längere Aufenthalte in Flüchtlingslagern erhöhen psychische Erkrankungen

    Laut einer quantitativen Studie hat die zunehmende Dauer des Aufenthalts im Flüchtlingslager Moria negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Asylbewerber dort. Der Studie zufolge waren akute psychische Krisen eindeutig mit der Aufenthaltsdauer im Flüchtlingslager Moria verbunden. „Je länger der Flüchtling im Lager bleibt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer psychischen Krise“, so die Studie.

    Die Studie ist eine Zusammenarbeit zwischen Dr. Francisco Urzua von der Business School mit Experten von Moria Medical Support (MMS) und Wissenschaftlern der Universidad del Desarrollo, Chile, gemeinsam mit der Universität Amsterdam.

    Die wichtigsten Ergebnisse der Studie lest ihr auf hpd.de

     

    ..und der Welt

    Olympia 2021: Emotionale Woche für den syrischen Flüchtling Alaa Maso

    Ein Familientreffen bei den Olympischen Spielen: Alaa Maso, der Schwimmer im „Refugee Team“, traf im Olympia-Stadion seinen Bruder Mohamad, der als Triathlet das syrische Team repräsentiert. „Als wir Kinder waren, haben wir immer davon geträumt, gemeinsam bei den Olympischen Spielen anzutreten. Jetzt wurde es wahr. Wir waren in diesem Moment beide einfach sehr glücklich“, erklärte Alaa im Interview mit der „Welt“.

    Da er Probleme mit seinem Verband hatte, konnte Alaa nicht für Syrien antreten. „Wir wären beide für Syrien angetreten, für mich war es nicht möglich. Bei ihm war es anders“, so Alaa Maso.

    Alaa und Mohamad Maso waren vor sechs Jahren aus Aleppo nach Deutschland geflohen. Doch sie haben sich acht Monate lang nicht gesehen, da Mohamad in den Niederlanden trainierte und Alaa in Hannover.

    Mehr dazu lest ihr auf Eurosport.de

     

    Italien dringt auf EU-Sondertreffen zur Umverteilung von Migranten

    In ihrem Telefonat mit EU-Innenkommissarin Ylva Johansson fordert die Innenministerin Italiens Luciana Lamorgese ein Sondertreffen der EU-Innenminister zur Umverteilung der Migranten auf die EU-Mitgliedstatten.

    Hunderte Migranten versuchen seit Monaten über das Mittelmeer Italien zu erreichen. Nach Angaben des italienischen Innenministeriums wurden seit Anfang dieses Jahres mehr als 30.000 Migranten registriert.

    Mehr dazu lest ihr auf welt.de

     

    „Ocean Viking“ und „Sea-Watch 3“ retten 778 Menschen

    Bei mehreren Rettungsaktionen habe die Rettungsschiffe „Ocean Viking“ und „Sea-Watch 3“ zuletzt insgesamt 778 Menschen auf dem Mittelmeer gerettet. Außerdem wurden laut der „Sea-Watch 3“ am 02. August noch mehr als zehn weitere Migranten an Bord aufgenommen. Nach Angaben der „Ocean Viking“ wurden am 01. August mehr als 100 weitere Menschen aus einem Holzboot in Sicherheit gebracht, das in der maltesischen Rettungszone in Seenot geraten war. Die Schiffe sind derzeit auf der Suche nach einem sicheren Hafen, um die Menschen dort an Land bringen.

    Der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zu folge sind in seit dem Beginn dieses Jahres mehr als 1.100 Menschen ums Leben gekommen. Damit bleibt das Mittelmeer eine der gefährlichsten Fluchtrouten weltweit.

    Mehr dazu lest ihr auf MiGAZIN.de

     

    Litauen will Migranten an Grenzübertritt hindern – notfalls mit Gewalt

    Medienberichten zufolge soll es litauischen Grenzschutzbeamten erlaubt werden, Gewalt anzuwenden, um Migranten an der Einreise ins Land zu hindern. Litauen bittet wieder um Hilfe der EU, um die Krise an der Grenze zu bewältigen.

    Der Vizeinnenminister des Landes Arnoldas Abramavičius teilte mit, dass diese Maßnahmen notwendig sind, denn das Überschreiten nationaler Grenzen auf diese Weise ist eine illegale Handlung. Und „Litauen kann diesen wachsenden Zustrom nicht akzeptieren“, so Abramavičius.

    Mehr dazu lest ihr auf spiegel.de

     

    Asylzentren in Drittstaaten: Österreich will Dänemarks Einwanderungspolitik

    Wir beenden unseren Blick auf die Meldungen der Woche mit dieser Nachricht: Österreichs Innenminister Karl Nehammer hat sich offen für Dänemarks umstrittenes Vorgehen in der europäischen Einwanderungspolitik gezeigt. „Der von der dänischen sozialdemokratischen Regierung im Parlament verabschiedeten Plan zeigt einen spannenden Weg, die Migrationspolitik nachhaltig zu gestalten“, sagte der ÖVP-Politiker am 04.August der „Welt“.

    Dänemark hat vor einigen Wochen wiederholt beschlossen, die Migrations- und Integrationspolitik zu verschärfen. Dadurch hofft Dänemark, mit Drittstaaten in Afrika oder im Nahen Osten ein Abkommen über die Ausgliederung von Asylverfahren dorthin zu treffen. Und wer gemäß solchem Abkommen einen positiven Asylbescheid erhält, bleibt im Drittland. Im Falle einer Ablehnung des Asylantrags ist dieser Drittstaat für die Abschiebung zuständig.

    Die EU-Kommission hatte die Pläne kritisiert. Denn laut der Kommission verstoßen die Pläne gegen EU-Recht. Dänemark hat aber noch keine entsprechende Vereinbarung geschlossen.

    Mehr dazu lest ihr auf epochtimes.de

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