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  • German Media for Ukrainians

    Arriving in Germany

    The German government launched the website germany4ukraine.de which provides information for refugees from Ukraine. On Instagram, funk launched How to Deutschland. It is a page which publishes tips for Ukrainians upon arrival in Germany. Furthermore, the newspaper Kölner Stadtanzeiger launched the site Willkommen in Köln which provides information in Ukrainian, Russian and German. This website is mainly directed at Ukrainian refugees arriving in Cologne. However one can also find general information as sample forms for German authorities and vocabulary for learning German.

    Handbook Germany, an information platform aimed at refugees, provides another, comprehensive service. That gives low-threshold answers to important questions. It touches on topics such as housing, children, benefits from the state or studying. In addition, there are resources for volunteers who want to help or temporarily host people from Ukraine. The service is available in German, English and Ukrainian.

    Moreover, the online magazine MedWatch has created a visual in Ukrainian with information for refugees. Here one can see, for example, how to apply for recognition and how to gain access to the German healthcare system.

    The Technical University of Applied Sciences Lübeck has released an extensive collection of online courses on all aspects of arriving in Germany.

    Providing information and service for refugees and Ukrainians in Germany in the form of short audio clips, the WDR COSMO radio station launched a daily podcast. WDR has also created short articles in Ukrainian . They with topics related to arrival in Germany.

    Various German federal states have put state-specific assistance and information online, including Berlin, Hamburg, Bremen, Bavaria, North Rhine-Westphalia, Rhineland-Palatinate, Saxony, Lower Saxony, Saxony-Anhalt, Hesse and Schleswig-Holstein. The sites are only partially in Ukrainian. However they provide valuable local information on the situation in the respective state.

    News about the war

    Katapult has stepped up its coverage of the war since the attack on Ukraine. Reporting on the ground, the magazine has even created a new Ukraine editorial team to focus exclusively on the country and the Russian invasion. Katapult Ukraine has also set up an English-language feed on Telegram, where the latest articles from the editorial team are posted.

    Bild, a German tabloid newspaper, put into place a Telegram feed that is rather dedicated to the events in Ukraine than to resources for refugees in Germany as well. The same applies to RTL/ntv’s Ukraine Update: This regular special program provides up-to-date information about the war in Ukrainian.

    For children

    As of March 27, more than 20,000 Ukrainian children have been admitted to general and vocational schools across Germany.  Some of them already report an overload. The German Teachers‘ Association assumes that the number of the refugee children could rise to 250,000. It is thus all the better that there are also online resources for the children of people who fled from Ukraine in Germany:

    ARD has published a collection of Ukrainian videos for children in its media library. These include individual episodes of Shaun the Sheep and Die Sendung mit der Maus (two popular children’s television series). WDR also provides other Die Maus episodes in Ukrainian. Another ressource by WDR is aimed at children who do not yet speak Ukrainian: In the KiRaKa language course, children can learn greetings as well as basic vocabulary related to school, leisure or food and drink.

     

    This article was published in German

    https://kohero-magazin.com/deutsche-media-fuer-ukrainerinnen/

  • Deutsche Media für Ukrainer*innen

    Ankommen in Deutschland

    Die Bundesregierung hat die Seite germany4ukraine.de gelauncht. Diese Seite stellt Informationen für Geflüchtete aus der Ukraine zur Verfügung. Auf Instagram hat funk den Kanal How to Deutschland erstellt, der auf Ukrainisch Ankunftstipps für Geflüchtete veröffentlicht. Der Kölner Stadtanzeiger bietet das Portal Willkommen in Köln an, welches Informationen in ukrainischer, russischer und deutscher Sprache bereitstellt. Davon können nicht nur Menschen in Köln profitieren. Es werden auch allgemeine Informationen wie z.B. Musteranträge für Behörden und Vokabeln zum Deutsch lernen angeboten.

    Die Informationsplattform Handbook Germany  stellt ein noch umfangreicheres Angebot bereit. In einer Art FAQ sind einfache Antworten auf wichtige Fragen gesammelt, z.B. über die Themen Wohnen, Kinder, Leistungen vom Staat oder Studium. Darüber hinaus gibt es  Ressourcen für Freiwillige, die Ukrainer*innen helfen bzw. zeitweise bei sich aufnehmen wollen. Das Angebot gibt es sowohl auf Deutsch, als auch auf Englisch und Ukrainisch.

    Darüber hinaus hat das Online-Magazin MedWatch eine Grafik auf Ukrainisch mit Informationen für Geflüchtete erstellt. Hier kann man sehen, wie man einen Antrag auf Anerkennung stellt und wie man Zugang zum deutschen Gesundheitssystem erhält.

    Die Technische Hochschule Lübeck hat eine umfangreiche Sammlung mit Online-Kursen rund um das Ankommen in Deutschland veröffentlicht.

    WDR COSMO bietet in Form kurzer Audiobeiträge Nachrichten, Informationen und Service für Geflüchtete und Ukrainer*innen in Deutschland an. Jeden Tag erscheint eine neue Folge des Radios. Der WDR hat darüber hinaus kurze Artikel auf Ukrainisch erstellt, die sich mit Themen rund um die Ankunft in Deutschland auseinandersetzen.

    Verschiedene Bundesländer haben länderspezifische Hilfs- und Informationsangebote online gestellt, darunter Berlin, Hamburg, Bremen, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Schleswig-Holstein. Die Seiten sind nur teilweise übersetzt. Dennoch bieten sie wertvolle lokale Informationen zu der Situation in den jeweiligen Bundesländern.

    Nachrichten über den Krieg

    Katapult informiert seit dem Angriff auf die Ukraine vermehrt über den Krieg. Das Magazin hat sogar eine neue Ukraine-Redaktion gegründet, die sich ausschließlich mit dem Land und den Folgen des Krieges beschäftigt. Der Fokus liegt auf der Berichterstattung vor Ort. Katapult Ukraine hat einen englischsprachigen Feed auf Telegram eingerichtet, auf dem die neuesten Artikel der Redaktion gepostet werden.

    Auch der deutschsprachige Liveticker der Bild auf Telegram widmet sich den Geschehnissen in der Ukraine und weniger den Geflüchteten in Deutschland. Das gilt ebenso für das Ukraine-Update von RTL/ntv: In dieser regelmäßigen Sondersendung gibt es aktuelle Informationen über den Krieg in ukrainischer Sprache.

    Für Kinder

    Bis zum 27. März sind deutschlandweit mehr als 20.000 ukrainische Kinder an allgemeinen und Berufsschulen aufgenommen worden. Der Deutsche Lehrerverband geht davon aus, dass die Zahl der geflüchteten Kinder bis auf 250.000 steigen könnte – viele Schulen sprechen von Überlastung. Umso besser also, dass es im Internet auch Angebote für geflüchtete Kinder gibt:

    Die ARD hat in ihrer Mediathek eine Sammlung mit ukrainischen Videos für Kinder veröffentlicht. Dabei sind unter anderem einzelne Folgen von „Shaun das Schaf“ und „Die Sendung mit der Maus“. Der WDR stellt noch weitere Maus-Folgen auf Ukrainisch bereit. Ein anderes Angebot des WDR richtet sich an Kinder, die noch nicht Ukrainisch sprechen. Im KiRaKa-Sprachkurs des WDR können Kinder Begrüßungen sowie Vokabeln rund um die Themen Schule, Freizeit oder Essen und Trinken lernen.

    Dieser Artikel wurde auf Englisch veröffentlicht

    https://kohero-magazin.com/germany-media-for-ukrainians/

  • Journalistische Arbeit – Ein Kommentar

    An einem sonnigen Sonntag habe ich mit einem deutschen Verwandten und Freund, so wie mit allen anderen zur Zeit auch, über den Angriff auf die Ukraine gesprochen.

    Ich habe ihn gefragt: „Warst du überrascht über den großen Angriff Putins auf die Ukraine?”

    Er meinte: „Ich war überrascht, aber gleichzeitig war ich überrascht über meine Überraschung. Ich lese sehr viel Zeitung, Zeitschriften, habe Zeitungsabos. Ich sehe und höre, was ARD und der Rundfunk berichten, aber niemand hat sich Sorgen gemacht und das ernst genommen. Die deutschen Medien haben nicht geglaubt, dass so etwas passieren würde. Viele Journalisten haben nicht den Nachrichten des amerikanischen Geheimdienstes geglaubt.”

     

    Die neue Rolle der Medien – Warum sind wir eigentlich alle überrascht?

    Wir sollten mehr über die neue Rolle der Medien sprechen in Zeiten, in denen wir in einer globalisierten Welt leben und beeinflusst werden von dem, was in anderen Ländern passiert. Und die Frage ist, warum die Medien diese Rolle nicht einnehmen? 

    Leider haben die großen deutschen Medien nicht nur über den großen Angriff auf die Ukraine nicht  berichtet, sondern schon vorher, als viele Menschen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak auf dem Weg nach Europa waren. Und das, obwohl es dort schon länger große Kriege gab. Organisationen und Medien kannten die prekäre Situation von Geflüchteten in den weltweiten Camps. 2014 warnte die Welthungerhilfe vor ihrer Unterfinanzierung und die Auswirkungen auf syrische Geflüchtete in Jordanien und Libanon

    Nicht nur das. Auch dass der Brexit kommen wird, haben viele für unwahrscheinlich gehalten. Ich kenne, Familien, die haben Wetten abgeschlossen, 50% dafür und 50% dagegen. In Großbritannien war das auch ein Grund, warum viele junge Menschen nicht zur Wahl gingen. Niemand hat Johnson und seine Gruppe ernst genommen, aber jetzt ist er Premierminister. 

    Auch Corona war eine große Überraschung für unsere Gesellschaft und die ganze Welt, obwohl die Wissenschaft, Christian Drosten zum Beispiel, seit langer Zeit an Studien arbeitete. Auch darüber haben die Medien nicht berichtet. Als Corona da war, haben wir die Berichte von Christian Drosten gelesen und er war für viele die wichtigste Informationsquelle. Haben wir als Gesellschaft, als Leser*innen und Medien hier versagt?

    Die Frage ist, ob die Medien versagt haben? Vielleicht nicht nur die deutschen Medien, sondern Medien in allen westlichen liberalen Ländern? Oder vielleicht haben wir als Leser*innen diesen Berichten nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt? 

     

    Auch freie Medien versagen – aber warum?

    Ich bin mit propagandistischen Medien aufgewachsen, in denen Journalist*innen schreiben, was die Regierung möchte. Deshalb werden sie langsam bequem, stellen keine kritischen Fragen. So sehen sie nicht die gesellschaftlichen Entwicklungen und auch nicht, was in der Zukunft passieren wird. Deshalb sind wir über nichts überrascht. Weil sowieso alles eine Überraschung ist. Zum Beispiel hat uns der arabische Frühling total überrascht.

    Aber warum werden wir in Deutschland von Ereignissen überrascht, obwohl wir in einer demokratischen Gesellschaft leben, in der Journalist*innen viele Freiräume haben und über alles berichten können?

     

    Social Media und Wissenschaftsjournalismus

    Vielleicht, weil wir Journalist*innen uns zu sehr auf Social Media fokussieren und unsere Themen nur dort finden? Oder weil wir vergessen, direkt in die Gesellschaft zu schauen, was da passiert, wo die Probleme in unserer Gesellschaft liegen? Vielleicht, weil wir Journalist*innen keine gute Beziehung zur Wissenschaft und zu Intellektuellen haben?

    Wir laden die immer gleichen Leute für unsere Talkshows ein. Wir laden Leute ein, die in den sozialen Medien aktiv sind, weil wir einen Trend suchen. Die Frage ist, ob wir uns von Algorithmen kontrollieren lassen?  

    Die sozialen Medien haben uns viele Perspektiven gezeigt, die wir ohne sie nicht sehen könnten. Aber was ist mit den Intellektuellen? Werden Intellektuelle eingeladen, lassen wir sie nicht sagen, was sie sagen möchten. Sie werden ständig von den Moderator*innen unterbrochen.

    Auf jeden Fall sollten wir immer kritische Fragen stellen und nicht nur der Wissenschaft glauben, sondern suchen und schauen, was da ist, welche Perspektiven es gibt. Ein Wissenschaftsjournalist hat mir einmal so schön gesagt, was die Aufgabe von Wissenschaftsjournalismus ist: „Unsere Rolle ist es, nicht nur zu berichten, wenn A sagt, die Sonne scheint, dass die Sonne scheint, sondern nach draußen zu gehen und zu schauen, ob die Sonne scheint oder nicht.”

    Es ist aber auch wichtig, die Thesen der Wissenschaftler*innen oder Intellektuellen erst zu verstehen, ihnen die Zeit zu geben, ihre Thesen zu präsentieren und danach Fragen zu stellen.

    Hier halte ich neue Formate wie zum Beispiel den Podcast für ein besseres Format als eine Talkshow. Wir können viel über eine Sache lernen, weil viele Podcaster*innen nur eine Person einladen und mit ihr ausführlich über ihre Thesen sprechen. 

    Und Interviews mit Wissenschaftler*innen bringt auch viele Abos. Wie Jochen Wegner, Chefredakteur der Zeit Online, in einem Interview mit kress sagte: „Die meistabonnierte Geschichte der vergangenen Wochen war ein Interview meines Kultur- Kollegen Nils Markwardt mit dem Politikwissenschaftler Herfried Münkler zur Ukraine. Das hat uns eher überrascht.“

     

    Ein verzerrtes Bild?

    Wir sollten auch über die Rolle der Medien diskutieren. Besteht ihre Rolle nur darin, Informationen zu sammeln oder sollten sie auch schauen, was nicht so gut läuft? Und dass dann auch reflektieren, um herauszufinden, welche Diskurse in der Gesellschaft stattfinden müssen?

    Karl Schlögel, der Osteuropahistoriker ist, hat das Buch “Entscheidung in Kiew” geschrieben. Diese Buch wurde jetzt sehr bekannt. Er hat sehr deutlich vor einem russischen Angriff gewarnt. Warum haben wir nichts davon gehört oder gelesen? 

    Ist es, weil viele Medienhäuser aus finanziellen Gründen wenig Auslandskorrespondent*innen haben? Warum arbeiten die deutschen Medien nicht mit ausländischen lokalen Journalist*innen zusammen? Weil das keine guten Journalist*innen sind? Oder weil sie nur den deutschen Journalist*innen glauben? Weil die ausländischen Journalist*innen sehr emotional und nicht neutral sind, weil sie über ihr eigenes Land berichten? Wer sagt denn, dass deutsche Journalist*innen neutral sind? Sie berichten auch auf dem Hintergrund ihrer Vorurteile und ihrer Meinung. Sie berichten über das Weinen von älteren Frauen, vergessen aber, ein paar Interviews mit Intellektuellen dieses Landes zu machen.

    Und noch eine Sache: Viele Deutsche haben keine Ahnung von der Innenpolitik Russlands oder der Ukraine. Und hier stellt sich die Frage, warum das so ist. Warum berichten die Medien nicht häufiger über die Innenpolitik über Russland?  

     

    Die Frage eines Freundes

    Am Ende möchte ich die Frage meines Freundes und Verwandten an mich selbst stellen: “Welche Medien soll ich denn lesen, damit ich die Welt besser verstehen kann und nicht überrascht werde?” Und ich frage, ob wir lieber mehr Fachmagazine abonnieren und lesen sollten, weil die Leitmedien (Print, Digital, Fernsehen, Rundfunk) uns leider nicht die richtigen Bilder, die Entwicklungen und Probleme unserer Gesellschaft und unsere Welt in der richtigen Zeit zeigen können? Oder können die Leitmedien doch von Fachmagazinen lernen, wie sie besser über die Veränderung und Gefahr berichten?

     

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