Schlagwort: Gesundheit

  • Rassismus im Gesundheitssystem – eine Bestandsaufnahme

    Im Jahr 2021 hat ein Forschungsteam im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes das Forschungsprojekt Diskriminierungsrisiken und Diskriminierungsschutz im Gesundheitswesen vorgelegt. Das Ergebnis: Diskriminierungsrisiken gibt es sowohl im Zugang als auch in der Inanspruchnahme von gesundheitlicher Versorgung. Diskriminierungen wie Rassismus äußere sich nicht nur in Form von diskriminierendem Verhalten seitens des medizinischen Personals, sondern viel mehr durch institutionelle Praktiken und Abläufe, die ein ungleiches Behandeln von Patienten*innengruppen begünstigen würden.

    Rassismus im Gesundheitswesen ist vielschichtig und betrifft Menschen auf vielen Ebenen. Manchmal richtet sich der Rassismus an das Personal im Gesundheitswesen, manchmal an die Patient*innen und manchmal kostet der Rassismus auch Leben, wenn dadurch verhindert wird, dass Krankheiten frühzeitig erkannt und richtig behandelt werden können.

    Es gibt in Deutschland allerdings kaum Forschung zum Thema; wegen mangelnder Daten verläuft die Debatte oft einseitig, institutionelle Praktiken und strukturelle Ungleichheiten bleiben ausgeklammert. Daher lohnt sich ein Blick in die USA, Kanada, oder nach Großbritannien, wo es deutlich mehr belastbare Zahlen gibt.

    Institutioneller Rassismus in der Medizin

    Laut der Studie „We Need Access“ von Human Rights Wach in Verbindung mit der Southern Rural Black Women´s Initative of Economic and Social Justice wird bei Schwarzen Frauen viel später Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert als bei weißen Frauen. Auch sterben sie häufiger daran, und dass, obwohl Gebärmutterhalskrebs verhinderbar und gut behandelbar ist, sofern man ihn früh genug bemerkt. Im US-Bundesstaat Georgia sterben Schwarze Frauen doppelt so oft an Krebs wie weiße Frauen, weil sie zum Beispiel seltener auf Gebärmutterhalskrebs untersucht werden, sie weniger oft über Präventionsmaßnahmen informiert werden oder ihre Schmerzen weniger ernstgenommen werden. Obwohl Gebärmutterhalskrebs in den meisten Fällen verhinderbar ist, sorgen institutioneller Rassismus, oder Faktoren wie der sozioökonomische Hintergrund für das Gegenteil. Damit werden BIPoC vom Gesundheitssystem exkludiert und von wichtigen Informationen und Dienstleistungen abgeschnitten, die ausschlaggebend für Leben und Tod sein können.

    Auch in Deutschland häufen sich die Vorwürfe zu Rassismus im Gesundheitswesen, was vor allem durch die Coronapandemie bedingt wurde. Der Anteil der ausländischen Staatsangehörigen an allen Todesfällen ist während der Pandemie überdurchschnittlich gestiegen. Zwischen Januar und August 2021 starben 4500 ausländische Staatsangehörige – mehr als es 2019 im gleichen Zeitraum waren. Verursacher für die erhöhte Sterblichkeit könnten die im Schnitt schlechteren Wohn- und Arbeitsverhältnisse, der eingeschränkte Zugang zu gesunder Ernährung sowie das häufigere Nutzen von Transportmitteln sein. Doch auch hier fehlen Daten, die eine strukturelle Diskriminierung valide abbilden könnten.

    Kleine Geschichtsstunde – kolonialhistorische Annahmen

    Dass Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte oft medizinisch unzureichend versorgt werden, liegt auch an einer Forschungs- und Wissenslücke in der Medizin. Viele Krankheitsbilder wie Hautausschläge, Neurodermitis oder Borreliose sind für das ungeschulte Auge auf dunkler Hautfarbe schwer zu erkennen – was daran liegt, dass sich entsprechende Lehrbücher vorwiegend auf weiße Patient*innen beziehen. 2020 brachte der Schwarze Medizinstudent Malone Mukwende aus Großbritannien das Fachbuch „Mind the Gap“ heraus, wo Symptome auf unterschiedlichen Hautfarben gezeigt werden, um diesem Problem entgegenzuwirken.

    Zudem bestehen heute noch kolonialhistorische Vorannahmen, die abgebaut werden müssen. Andere Studien aus den USA belegen zum Beispiel, dass Herzinfarkte bei Schwarzen Frauen häufiger übersehen und deshalb nur halb so oft behandelt werden. In Großbritannien wurde herausgefunden, dass die Sterblichkeit Schwarzer Mütter infolge von Geburtskomplikationen fünfmal so hoch ist wie von weißen Müttern.

    Intersektionale Perspektive nötig

    Was auffällt: Es sind besonders oft Schwarze Frauen betroffen. Dies ist auf eine Verbindung von Anti-Schwarzem-Rassismus und Sexismus zurückzuführen, welche ihre Wurzeln in der Kolonialzeit hat. Um die Sklaverei zu verharmlosen, wurden Schwarzen Körpern eine höhere Leistungsfähigkeit zugesprochen. Dies zeigt sich auch heute noch im Stereotyp der „starken Schwarzen Frau“, die resistenter und angeblich weniger schmerzempfindlich sein soll. Auch das sogenannte „Südländersyndrom“ (morbus bosporus) ist heute noch weit verbreitet. Demnach werden Patient*innen, deren Herkunft aus dem mediterannen Raum vermutet wird, eine überhöhte Schmerzempfindlichkeit und ein überhöhter Schmerzausdruck zugeschrieben, obwohl schon lange bekannt ist, dass Menschen Schmerzen individuell und unabhängig von Geschlecht und Herkunft wahrnehmen. Schwarze Menschen berichten oft, mit Stereotypen seitens der Ärzteschaft konfrontiert zu werden oder bei ihren Beschwerden nicht ernst genommen zu werden.

    Die Folge: Das Vertrauen in das Gesundheitswesen sinkt. Das kann dazu führen, dass Betroffene seltener medizinische Einrichtungen aufsuchen – und somit ihre Gesundheit zunehmend gefährdet wird.

     

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  • Gesundheit – ein Faktenüberblick

    Recht auf das „jeweils höchste erreichbare Maß an körperlicher und geistiger Gesundheit“

    Das Recht auf Gesundheit ist im Sozialpakt bindend festgehalten. Es wurde 1966 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet.

    Kranken-versicherung?

    Asylsuchende sind in Deutschland nicht automatisch krankenversichert. Nach §4 und §6 Asylbewerberleistungsgesetz erhalten Asylsuchende und Geflüchtete in den ersten 18 Monaten ihres Aufenthalts in Deutschland nur eine notwendige gesundheitliche Versorgung.

    Berechtigungs- oder Behandlungsschein

    Damit Geflüchtete ärztliches Personal aufsuchen können, benötigen sie meist einen Berechtigungs- oder Behandlungsschein. Dieser muss regelmäßig durch das Sozialamt erneuert werden, wodurch sich die medizinische Behandlung verzögern kann oder ganz ausbleibt.

    Beantragung des Behandlungsscheins

    Wenn Geflüchtete beim Sozialamt einen Krankenschein beantragen, ist dieses verpflichtet, sie bei der Ausländerbehörde zu melden. Damit droht für Menschen ohne Aufenthaltserlaubnis die Abschiebung. Viele Menschen suchen daher erst medizinische Hilfe, wenn die Krankheit schon weiter fortgeschritten ist und es vielleicht schon zu spät ist.

    elektronische Gesundheitskarte für Geflüchtete (eGK)

    Eine Alternative zum Berechtigungs- oder Behandlungsschein ist die elektronische Gesundheitskarte für Geflüchtete (eGK). Sie wurde etwa in Berlin, Thüringen oder Hamburg eingeführt und erleichtert die medizinische Versorgung.

    Sprachliche und kulturelle Hürden

    Sprachliche und kulturelle Besonderheiten stellen Barrieren für die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen dar und können sich auch auf die Kommunikation und Interaktion während des Behandlungsprozesses auswirken. Ein Anrecht auf Dolmetscher*innen haben geflüchtete Menschen nicht.

    Rassismus im Gesundheitswesen

    Im Afrozensus haben zwei Drittel der Befragten angegeben, dass Ärzt*innen ihre gesundheitlichen Beschwerden nicht ernst nehmen würden. Als Gründe wurden die Hautfarbe (74,4 %) oder die ethnische Herkunft (72,7 %) genannt.

    Morbus Mediterraneus / Morbus Bosphorus

    Der Begriff wird auf Menschen aus dem Mittelmeerraum angewendet, aber auch allgemein auf BIPoC. Schmerzen von ihnen werden nicht als valide angesehen, ihnen wird nicht geglaubt und ihre gesundheitlichen Beschwerden bagatellisiert, da sie angeblich übertreiben würden. Es ist ein gefährliches Narrativ, das die Gesundheit von Migrant*innen gefährdet.

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  • Trinken Sie mehr Wasser!

    Dieser Satz ist es, den dir alle deutschen Ärzte bei jeder Beschwerde auf den Kopf in der Klinik sagen, egal unter welchen Symptomen du leidest. Früher hielten wir ihn für einen Witz, dann fingen wir an, ihn unseren Freunden zu empfehlen, wenn sie unter dem Schmerz des Verlustes, der Liebesangst oder dem Delirium der Einsamkeit litten. Wenn jemand z. B. über Insolvenz klagt, antworten wir scherzhaft: „Trinken Sie mehr Wasser!“

    5 Ärzte habe ich gewechselt, seit ich nach Deutschland gekommen bin. Überraschenderweise teilen sie fast die gleiche Persönlichkeit.

    Am Anfang ging ich oft zum Arzt, um mich über meine Abmagerung, Vergesslichkeit und Gedächtnisschwäche zu beklagen. Er lachte und fragte mich: „Wie viele Tage brauchen Sie frei? Welche Medikamente brauchen Sie?“ – Als wollte er mir das Gefühl geben, dass ich Ausreden vorbringe, um Krankschreibung oder Schmerzmittel zu bekommen.

    Es ist in Deutschland bekannt, dass solche Pillen schwer zu bekommen sind. Während man beispielsweise problemlos 10 Gramm eines beliebigen Betäubungsmittels erhalten kann, bekommt man keine Antibiotika-Pille oder Diclac-Spritze.

    Als ich auf meine Beschwerde beim Arzt bestand, antwortete er jedes Mal: „Es sollten psychologische Symptome sein, die ihr durch den Krieg und die radikalen Veränderungen habt!“

    Ihr? Wer sind wir?
    Er antwortete, dass wir Geflüchteten und Migranten zu viel klagen und leiden.

    Später fing ich an, in Gruppen von Araber*innen, die in Deutschland leben, über meine gesundheitlichen Probleme zu posten.

    Mir ist aufgefallen, dass Hunderte die gleichen Symptome wie ich haben. Außerdem erhalten sie die gleiche Diagnose und den gleichen Rat: „Trinken Sie mehr Wasser!”

    Heute, sieben Jahre später, fangen wir an, neue Symptome zu teilen.

    Echte Symptome, abgesehen von Einsamkeit, Sehnsucht, Nostalgie und den Sorgen, die Häuser unserer Leute auf dem Land zu vermieten. Häufige Symptome, die uns alle betreffen: Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwäche, Atemnot, Lethargie, Haarausfall und -trockenheit, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Blutarmut, erhöhte Herzfrequenz und Panikattacken, die uns von unseren Fußsohlen weg bis zu unserem Scheitel betreffen.

    Nachdem wir bestätigt hatten, dass die Ergebnisse aller medizinischen Tests gut sind, fingen wir ernsthaft an, Vitamin-D-Pillen zu schlucken, die die Abwesenheit der Sonne auf unseren Balkonen, unserer Haut und unserer Seele ausgleichen sollen. Darüber hinaus begannen wir, viel Wasser zu trinken.

    Eine Flasche neben dem Bett, eine in unseren Rucksäcken und andere neben dem Sofa. Überall steht eine Flasche Wasser. Wir trinken in der Hoffnung auf Erlösung, aber nichts ändert sich…

    Als ob diese Symptome etwas wären, das wir in unseren Koffer mitnehmen. Etwas, das uns verschlingt, ohne es zu erkennen.

    Wir trinken Wasser. Der Arzt lacht, ohne unsere gesundheitlichen Probleme ernst zu nehmen. Wir bitten um allgemeine medizinische Untersuchungen und Röntgenaufnahmen. Komisch! Die Ergebnisse sind alle perfekt.

    Aber nichts ändert sich…

    Wir sind auf der Suche nach genauen Diagnosen zu unseren Symptomen. Aber uns wird nichts mitgeteilt.

    Ich finde, was noch komischer ist, als nicht diagnostiziert zu werden. Etwas, das mich an das Lachen des ersten Arztes glauben lässt, als wäre er sich sicher, dass diese Symptome wie ein Geschenk sind, das wir mit unserem ständigen Aufenthalt in Deutschland, dem Land der Erlösung, bekommen.

    Manchmal treten vielleicht auch bei dir einige Symptome auf, dann bekommst du das Gefühl, dass du schnell zum Arzt gehen solltest. Bis die Bürokratie, Termine und Verfahren dich ersticken.

    In Deutschland handelt man nach dem geschriebenen Gesetz. Da ist alles aufgelistet, aber es ist ein Gesetz, das wir nicht kennen.

    Du brauchst einen Termin beim Hausarzt, dann wirst du an einen Facharzt überwiesen, dann wartest du auf einen Termin bei diesem Facharzt.

    Lange Wartezeiten, die dazu führen, dass sogar du deine Symptome vergisst. Deine Sorgen werden vom Arzt leichtfertig genommen; entsprechend wendest du dich an Google, um selbst nach einer Erklärung für deinen Zustand zu suchen. So gerätst du in eine Spirale von Halluzinationen und Möglichkeiten.

    Google, der dir Krebs als erste Möglichkeit zu deiner Frage nach Hautwarzen anzeigt, dadurch versinkst du immer mehr in Besessenheit und Angst.

    Du wirst von der Angst übermannt, entweder ohne Diagnose allein zu Hause zu sterben, oder auch diagnostiziert zu werden.

    Außerdem überwältigen dich Angst und Misstrauen gegenüber allem, was der Arzt sagt. Der Arzt, der dich behandelt, als ob du noch ein verwöhntes Kind bist, das viel klagt. Oder ein Patient, der nach den medizinischen Tests an nichts leidet, trotzdem sagt, dass es ihm nicht gut geht.

    Während du vielleicht daran gewöhnt bist, mit Ärzten umzugehen, die deine Symptome reibungsloser und beruhigender behandeln, als ob sie schon wüssten, woran du leidest, noch bevor sie dich untersucht haben. Der Apotheker in der Nachbarschaft war oft der Arzt für alle, sodass man selten eine Klinik aufsuchte. Der Apotheker stellt Diagnosen, gibt Medikamente und Injektionen, zudem liest er die Tests aus.

    Heutzutage ist dein Nachbar dein Arzt und du bist der Arzt deines Nachbarn…

    Du rufst ihn beim ersten Symptom an und fragst ihn: „Haben Sie jemals unter dem gelitten, unter dem ich leide?!” Und wenn er mit „Ja““ antwortet, dann gibt er dir einen Rat.

    Vielleicht fangen wir heutzutage an, den Ärzten zu glauben. Vielleicht sind es wirklich nur psychische Symptome, die nichts mit der körperlichen Verfassung von uns allen zu tun haben. Aber wie kann das sein, wenn es echte Symptome sind, die wir fühlen und die uns manchmal stören und verletzen, auch sie auf unserem Rücken tragen!

    Versteckte Gefühle, die in Form von Krankheit erscheinen. Vielleicht dauert es viele Jahre, bis sich unser Körper an den Lebensstil hier gewöhnt hat.

    Hier ist die liegende Sonne, die als Kerze am Himmel erscheint; sie zeigt dir dein Spiegelbild an der Wand, gibt dir eine Dosis positiver Energie und verschwindet dann plötzlich, als wäre sie nicht erschienen. Unser Körper sehnt sich nach Sonne…

    Die Sonne, dass wir uns gut kennen, und die unsere Schatten in den Straßen hält.

    Alle Schatten sind hier fremd und schwach. Aber frei, zumindest.

     

    Diese Artikel wurde zuerst auf Arabische bei raseef22  veröffentlicht und von Youmna Tarek ins Deustche übersetzt.

  • Afghanic e.V. – Entwicklungszusammenarbeit nach der Machtübernahme

    „In den westlichen Medien wird sehr viel über den Flughafen und die Ortskräfte gesprochen. Man muss allerdings auch über die Lage und Sorgen der Leute berichten, die in Afghanistan bleiben. Das sind über 30 Millionen Menschen, die von der Politik vernachlässigt werden“, kritisiert Yahya Wardak. Der in Afghanistan geborene Arzt lebt seit 1992 in Deutschland und steht als Vorsitzender des Afghanic e.V. im engen Kontakt mit Menschen vor Ort. Der Verein setzt sich seit Jahren für die Integration von afghanischen Geflüchteten in Deutschland ein. Darüber hinaus  fördert er auch in Zusammenarbeit mit deutschen Partner*innen zahlreiche Projekten im Bereich Bildung und Gesundheit in Afghanistan. Mit der Machtübernahme der Taliban bleibt die Zukunft dieser Projekte jedoch ungewiss.

    Klinikpartnerschaft in Kabul

    Die Dewanbegi-Tagesklinik im 5. Distrikt in West-Kabul ist eins der geförderten Projekte. Der Verein unterstützt die Klinik nicht nur finanziell. Im Rahmen der Klinikpartnerschaft reiste Wardak zuletzt im März für drei Monate nach Kabul, um die Arbeitsweisen der Klinik näher kennenzulernen.

    Das Ziel war der Aufbau eines Zentrums für Frauenheilkunde, da weit über 80% der Patient*innen sowie etwa die Hälfte des Personals weiblich sind. Zudem wird die Klinik von einer Frau geführt. „Wir wollen, dass die Klinik personell richtig aufgestellt und qualifiziert ist“, erläutert Wardak. Geplant war es daher die Mitarbeiter*innen an lokale Universitäten zu schicken. Und digitale Schulungen aus Deutschland zum Thema Geburtenvor und -nachsorge abzuhalten. All dies scheint in Anbetracht der Politik der Taliban stark gefährdet zu sein. So kündigte der Universitätsrektor Mohammed Aschraf Ghairat an, Studentinnen von den Universitäten auszuschließen, bis es ein „echtes islamisches Umfeld“ für alle gebe.

    Der Betrieb der Klinik werde hingegen unverändert fortgeführt, berichtet Wardak. „Auch in diesen schwierigen Zeiten kommen alle Mitarbeiterinnen ohne Unterbrechung zur Arbeit“. Die Klinik hat keinen Tag Pause, denn der Bedarf ist nach wie vor groß. „Kurz nach der Machtübernahme der Taliban kamen zunächst weniger Patienten, jetzt allerdings viel mehr“, erzählt Wardak. Während im April 2021 etwa 70-80 Patient*innen täglich in der Klinik behandelt wurden, verzeichneten die Mitarbeiter*innen nun einen Höchststand von 162 Patient*innen an einem Tag.

    Grund dafür sind unter anderem die zunehmenden Versorgungsprobleme des Landes. „20 Jahre lang hing Afghanistan am Tropf der internationalen Gemeinschaft: Gehälter, Gesundheitsdienste, Schulen und vieles mehr wurden fast komplett aus dem Ausland bezahlt. Plötzlich kommt nun aber kein Geld mehr“, erklärt Wardak. Infolgedessen mussten zahlreiche Kliniken in anderen Stadtteilen schließen, sodass der Andrang in der Dewanbegi-Tagesklinik wächst.

    „Die Menschen fühlen sich alleingelassen“

    Das Ausbleiben der internationalen Unterstützung wirkt sich auf alle Lebensbereiche der Afghan*innen aus. „Die allgemeine Wirtschaftslage wird von Tag zu Tag schwieriger. Hunderttausende haben ihre Arbeit verloren, Mitarbeiter von Ministerien haben seit über drei Monaten kein Gehalt bekommen und zusätzlich steigen die Preise. Die Menschen haben große Sorgen“, führt Wardak aus. Nachdem die Banken wochenlang geschlossen hatten, können Privatpersonen nun gerade mal 200 US-Dollar in der Woche abheben. „Die Menschen fühlen sich alleingelassen“, betont Wardak.

    Der Westen habe große Fehler gemacht und die Konsequenzen müsse jetzt die afghanische Bevölkerung tragen. Er warnt: „Aufgrund der Dürre wird sich die Situation verschlechtern. Wenn der Winter einbricht, wird es nur noch schwieriger. Wir befürchten eine humanitäre Krise. Die internationale Gemeinschaft muss tätig werden, man darf keinen Tag verlieren“. Aus dem Scheitern der NATO muss man nun lernen.

    Du möchtest mehr Informationen?

    Mehr Informationen über den Afghanic e.V. findest Du hier. Dort kannst Du dich unter anderem für ein Wochenendseminar zum Thema „Afghanistan nach der Machtübernahme durch die Taliban“ anmelden.

    Hier kannst du noch mehr über Afghanistan lesen.

  • Das Gesundheitssystem darf kein Hürdenlauf sein

    Ein Mann, vor kurzem nach Deutschland geflüchtet und ohne große Deutschkenntnisse, muss am Bein operiert werden. Die Operation verläuft ohne Probleme und er wird wieder entlassen. Zwei Monate vergehen und seine Beschwerden verschlimmern sich wieder. Als er kaum noch laufen kann, wird er zu einem Facharzt geschickt. Diesmal begleitet ihn die Dolmetscherin Hazar Tammo. Sie erinnert sich noch ganz genau an den Arztbesuch: „Nur nach wenigen Minuten hat sich herausgestellt: Der Patient wusste nicht, dass er nach der OP unbedingt Physiotherapie machen muss. Der Arzt war schockiert und fragte: Warum hat Ihnen das denn niemand erklärt?“

    Diese Situation zeigt beispielhaft, wie unglaublich schnell es dazu kommen kann, dass geflüchtete Patient*innen leiden müssen. Oft fehlt ihnen einfach eine wichtige Information. Dabei handelt es sich bei weitem nicht um einen Einzelfall oder um das Schlimmste, was passieren kann, wenn sich nicht-deutschsprachige Patient*innen heillos überfordert in den vielen Rädchen des deutschen Gesundheitssystems verirren.  Fakt ist, das jede*r Asylsuchende in Deutschland Anrecht auf medizinische Versorgung bei akuter Erkrankung hat. Doch in der Realität wird der Zugang zu diesen Behandlungen nicht nur durch eine Sprachbarriere erschwert. Auch zahlreiche bürokratische Hürden, mangelnde interkulturelle Kompetenzen des medizinischen Personals oder schlichtweg die immer präsent scheinende Zeitnot vergrößern das Problem.

    Das Tandem-Modell

    Die 2015 von Medizinstudierenden gegründete Medizinische Flüchtlingshilfe Düsseldorf (Medidus) hat es sich zum Ziel gemacht, genau diese Hürden für Geflüchtete abzubauen. Der Kern der Initiative ist das Tandem-Projekt: Ein Team aus einer dolmetschenden Person und einer*m Medizinstudierenden begleiten Geflüchtete zu ihrem Arztbesuch. Während die oder der Dolmetscher*in, wie gewohnt, dafür zuständig ist, das Arztgespräch zu übersetzen, soll die oder der Medizinstudierende als vermittelndes Bindeglied zwischen Patient*in und Gesundheitssystem fungieren.

    Die 25-jährige Medizinstudentin Enid Graeber engagiert sich seit 2017 bei Medidus und hat schon mehrere solcher Arztbegleitungen mitgemacht. Sie erklärt: „Medizinstudierende können sehr gut eine vermittelnde Position einnehmen. Es soll nicht nur die sprachliche Barriere überwunden werden, sondern auch die wissenschaftliche Barriere. Selbst wir deutschsprachigen verstehen ja nicht unbedingt immer, was in den Arztbriefen steht.“

    „Du bist hier falsch“ – eine Krankenhaus-Odyssee für Geflüchtete

    Die Idee zu dem Tandem-Modell kam einer Gruppe Medizinstudierender der Heinrich-Heine- Universität Düsseldorf, als sie 2015 während ihrer Praxiseinsätze im Krankenhaus ein totales Chaos miterlebten. Damals waren die Flüchtlingsunterkünfte total überfordert. Es kamen immer mehr Neuankömmlinge, die versorgt werden mussten. Enid Graeber weiß: „Viele Geflüchtete kommen hier an und haben gesundheitliche Probleme. Seien es körperliche Beschwerden, die vielleicht sogar mit Grund für ihre Flucht waren, weil sie in ihrer Heimat nicht mehr die notwendige medizinische Versorgung bekommen haben. Oder eben auch psychische Erkrankungen, die allein schon durch die Flucht bedingt sind.“

    Egal mit welchem Problem, 2015 landeten die meisten Asylsuchenden erst einmal in der Notaufnahme. Dort trafen sie jedoch nur auf überlastetes Krankenhauspersonal und den Satz: „Du bist hier falsch“. Die Medizinstudierenden erlebten oft mit, wie die Geflüchteten immer nur von einem zum nächsten Ort geschickt wurden, ohne bei der Hilfe anzukommen, die sie brauchten. Hannah Pohlen, die als Projektkoordinatorin für Medidus arbeitet, erklärt: „Das Gesundheitssystem, das wir haben, ist ein super gutes System, wenn man hier integriert ist, wenn man das System verstanden hat. Aber viele Menschen haben überhaupt gar keinen Zugang zu diesem System.“ Und genau diesen Zugang will Medidus schaffen.

    Wie funktioniert das?

    Das Projekt der medizinischen Flüchtlingshilfe Düsseldorf setzt dort an, wo das Chaos 2015 oft seinen Ursprung fand: In den Asylunterkünften. In Zusammenarbeit mit den Sozialarbeiter*innen der Unterkünfte werden die Geflüchteten bei gesundheitlichen Beschwerden direkt an die passenden Arztpraxen vermittelt und bei Medidus für eine Begleitung angemeldet. Die sich ehrenamtlich engagierenden Medizinstudierenden, sowie Dolmetscher*innen können sich über die eigens dafür entwickelte Medidus-App für einen der Termine anmelden.

    Nach vorheriger telefonischer Absprache trifft Das Dreier-Gespann dann vor der Praxis das erste Mal aufeinander. Während die dolmetschende Person das Arztgespräch übersetzt, soll die oder der Medizinstudierende hauptsächlich aufmerksam zuhören. Vor und nach dem Termin ist die Zeit, in der die Medizinstudierenden aktiv werden können: Offene Fragen klären, das weitere Vorgehen besprechen oder Folgetermine ausmachen. Wie die Hilfe der Medizinstudierenden konkret aussieht, ist jedoch von Fall zu Fall sehr unterschiedlich.

    „Wenn sie mitkommen, dann wird’s gut!“

    Der 37-jährige Informatikstudent und ehrenamtliche Dolmetscher Sina Shahavi empfindet die Medizinstudierenden als eine riesige Erleichterung. Der aus dem Iran stammende Kurde dolmetscht seit September 2020 ehrenamtlich bei Medidus und möchte somit den Menschen helfen, die heute dort stehen, wo auch er mal vor vier Jahren in Deutschland angefangen hat. Aufgrund der Corona-Bestimmung musste er schon viele Arztbegleitungen alleine machen, doch dreimal durften ihn Medizinstudierende zum Termin begleiten. Sein persönliches Fazit: „Wenn sie mitkommen, dann wird’s gut!“.

    Als Nicht-Mediziner kennt er nicht immer alle medizinischen Fachvokabeln. Da hilft es ihm sehr, wenn er weiß, dass er nach dem Gespräch noch die Möglichkeit hat, einzelne Wörter oder Abläufe mit der*m Medizinstudierenden abzuklären. „Man weiß die Zeit ist knapp und man will den Arzt nicht ständig unterbrechen. Dann kann ich mich zwischendrin zum Medizinstudenten drehen und ihm ein Zeichen geben, dass ich ein bestimmtes Wort nochmal später nachfragen möchte“

    Gesundheit – ein emotionales Thema

    Doch nicht nur bei Fachvokabular können die Medizinstudierenden aushelfen. Vor allem im Zwischenmenschlichen können sie sehr viel bewirken. Gesundheit ist ein emotionales Thema. Und in einem fremden Land auf einer fremden Sprache und oft auch ohne Familie und Freunde sind Geflüchtete bei einer schweren Diagnose psychisch nochmal stärker belastet.

    Die 24 -jährige Kurdin Hazar Tammo engagiert sich mit großer Leidenschaft als Dolmetscherin bei Medidus. Doch wenn sie den Patient*innen schlechte Nachrichten überbringen muss, macht sie das immer sehr traurig. Der Pharmazie-Studentin ist es wichtig, den Patient*innen Mut zu machen und die Diagnose so schön wie möglich zu verpacken.

    In diesen Situationen sind die Dolmetschenden häufig die Hauptbezugsperson für die sorgenerfüllten Patient*innen. Eine Position, die sehr belastend und überfordernd sein kann. Wenn hier Medizinstudierende mitkommen, kann dies eine riesige Entlastung für Dolmetschende sowie Patient*innen bedeuten. Mit ihrem Fachwissen sind sie perfekt dafür geeignet, mit detaillierten Erklärungen beruhigend auf die Patient*innen einzuwirken. Enid Graeber weiß aus Erfahrung: „Oft ist die Begleitung viel mehr als nur die reine Vermittlung von Informationen. Die Geflüchteten sind vor allem dankbar für das Gefühl, nicht alleine zu sein.“

    Ein ganz besonderer Uni-Kurs

    Doch auch für die Medizinstudierenden ist es keine leichte Aufgabe in belastenden Situationen als emotionale Stütze zu dienen. Auch sie müssen erst einmal lernen, wie man am besten sensible Information kommuniziert. Und vor allem auch, wie man sich selbst dabei schützt. Deswegen wurde das Projekt nach ein paar erfolgreichen Proberunden an die Fachschaft Medizin der Heinrich-Heine-Universität angebunden. Und es bekam sein eigens darauf abgestimmtes Wahlfach: »Medizinische Versorgung von geflüchteten Menschen«.

    Pro Semester können 20 Medizinstudierende den Kurs belegen. In der ersten Phase des Seminars werden die Teilnehmer*innen für den Umgang mit geflüchteten Patienten*innen geschult und auf ihre Rolle während der Begleitungen vorbereitet. Daraufhin sollen die Medizinstudierenden sich für drei Begleitungen anmelden. So kann das Wahlfach dazu beitragen, dass eine Mindestanzahl von 120 Arztbegleitungen pro Jahr gemacht wird. Abgeschlossen wird das Seminar mit einer Reflexionsphase, in der die Begleitungen im persönlichen Gespräch mit Ärzt*innen oder Psycholog*innen reflektiert und aufgearbeitet werden.

    In diesem ganz besonderen Uni-kurs, kommen die Medizinstudierenden vom Vorlesesaal direkt in die echte Arbeitswelt, in der sie die Probleme und Sorgen von geflüchteten Patient*innen hautnah miterleben. Eine Erfahrung, die oft auch einen Perspektivwechsel mit sich bringt. „Viele Studierende berichten in ihrem Reflexionsbericht, dass sich ihr Blick auf ihren zukünftigen Beruf stark verändert hat“, erzählt Enid Graeber. „In Zukunft werden sie sich dann als Ärzt*in vielleicht einfach bewusst mehr Zeit für die Behandlung von Geflüchteten nehmen.“

    Nachhaltiger Wandel im Gesundheitssystem

    Ein Umdenken schaffen. Genau darum geht es Medidus. Nicht nur die Symptome eines von Zeitnot getriebenen Gesundheitssystems behandeln, sondern die Probleme an der Wurzel packen. Deswegen hat Medidus weitere Wahlfächer ins Leben gerufen, die die interkulturellen Kompetenzen von Medizinstudierenden schulen. »Interkulturelle Kompetenzen und Grundlagen in Arabisch für Mediziner*innen« und »Gesundheitsakte für Ausländische Mitbürger*innen« gehören dazu.

    Mit diesen Lehrangeboten schließt Medidus eine große Lücke im Medizinstudium, erklärt Hannah Pohlen: „Bisher gab es an der Heinrich-Heine-Universität kein anderes Angebot, um im Medizinstudium interkulturelle Kompetenzen zu erwerben.  Doch unsere Gesellschaft wird immer diverser. Wenn wir jetzt Medizinstudierende dafür sensibilisieren, können sie in ihrem zukünftigen Arbeitsleben vielen der heutigen Probleme entgegenwirken.“

    Es ist noch viel zu tun

    Das Konzept geht auf. Medizinstudierende, die an dem ersten Wahlfach teilnehmen und Begleitungen mitmachen, engagieren sich danach oft auch noch freiwillig in der Organisationsarbeit von Medidus oder belegen weitere ihrer Seminare. Denn Medidus ist mehr als nur ein Hilfsprojekt. Es ist vor allem auch eine Community. Menschen aus den verschiedensten Fachbereichen und Lebenswelten kommen hier zusammen. Sie tauschen sich aus, unterstützen sich gegenseitig und arbeiten zusammen für eine gerechtere Zukunft.

    Und es gibt noch viel zu tun. Corona hat das nochmal besonders deutlich gemacht. Ob psychische Erkrankungen durch die extreme Isolation in den Asylunterkünften oder mangelnde Aufklärung über das Virus und das Impfangebot – Geflüchtete sind von der Krisensituation besonders betroffen. Deswegen heißt es für Medidus: Größer werden, sich deutschlandweit vernetzen und immer wieder neue Ideen und Lösungswege entwickeln – so, wie die von ihnen nun neu entwickelten mehrsprachigen Informationsbögen zum Coronavirus. Damit Geflüchtete in Zukunft auch die Hilfe bekommen, die ihnen zusteht.

  • Neues aus Afghanistan: April und Mai

    Afghanistan im letzten Monat: #StopKillingAfghans #StoKillingHazaras #Kabul_ #AfghanLivesMatter

    Explosion in Kabul

    Mehr als 63 Menschen starben bei einer Explosion vor einer Mädchenschule in Kabul nachmittags am 8. Mai. Weitere 100 wurden verwundet. Unter den Toten sind überwiegend Schülerinnen der Schule. Nach Angaben des Innenministeriums begann der Vorfall mit der Explosion einer Autobombe. Darauf folgten mehrere Sprengsätze vor der Sayed Ul Shuhada High School in Dashte Barchi Kabul.

    Während die Afghanen in Kabul trauerten, erfasste die Gewalt auch mehrere andere Provinzen. Abgeordnete aus Ghazni sagten, dass in den letzten Tagen drei Außenposten bzw. Kontrollposten der Regierung an die Taliban gefallen sind. Bei den aktuellen Gewaltausbrüchen wurden in den vergangenen zwei Tagen mindestens 27 Mitglieder der Sicherheitskräfte getötet.

     Weitere Attentatsserien

    Immer noch gibt es Attentatsserien in Afghanistan. Im letzten Monat haben Bewaffnete den Polizeibeamten von Logar und seine Bodyguards in der Provinz Logar ermordet. Bisher hat keine Einzelperson oder Gruppe die Verantwortung dafür übernommen.

    Der ANA-Beamte wurde in der Stadt Maidan Wardak von einem Sniper gemartert. Die Taliban haben dies noch nicht bestätigt.

    Unbekannte Bewaffnete ermordeten Nemat Rawan, den ehemaligen Tolo-Nachrichtensprecher und Medienbeamten im Finanzministerium. Vier Jahre arbeitete er bei Tolo und moderierte politische Sendungen. Der Präsidentenpalast verurteilte die Ermordung von Rawan und bezeichnete den Mord als Terrorakt. Unterdessen forderte das afghanische Komitee für die Sicherheit von Journalisten die UN und die afghanische Regierung auf, die Sicherheit von Journalist*innen und Medienmitarbeiter*innen zu gewährleisten.

    Autobombe in der Provinz Logar

    Bei einem Autobombenanschlag in der Provinz Logar starben 30 Menschen. Der Anschlag zielte auf ein Gästehaus ab.  Und er wurde weithin als Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie ein Terroranschlag gegen das afghanische Volk verurteilt. Bei diesem Anschlag wurden Zivilisten getötet. Darunter waren auch Studenten, die in der Provinz an einer Aufnahmeprüfung für eine Universität teilnehmen wollten. Die afghanische Regierung machte die Taliban für den Bombenanschlag verantwortlich. Bisher hat sich die Gruppe jedoch nicht zu dem Anschlag geäußert.

     Überflutung

    Durch Überflutungen sind in vielen Provinzen wie Herat und Baghlan viele Menschen ums Leben gekommen. Darunter sind auch Kinder und Frauen. Die Bewohner*innen mussten finanzielle Schäden und den Verlust von Vieh hinnehmen.

    Gewalt in Kabul und Umgebung

    Mindestens 7 Verletzte hat eine Explosion am 3. Mai gegen 21:50 Uhr in Charrahi Shahid an der Flughafenstraße in Kabul gefordert. Bei dem Anschlag wurde eine Autobombe verwendet, die auf einen Geleitzug von Fahrzeugen des National Directorate of  Security zielte. Diese kehrten zum Tanken zu einem Gelände zurück. Die Explosion beschädigte die nahe gelegenen Häuser, Geschäfte und die Fahrzeuge in der Umgebung.

    Leitprinzipien für die Türkei-Konferenz

    Afghanische Medien haben Details der Leitprinzipien für die Türkei-Konferenz erhalten. Sie wurden von den USA, Katar, der Türkei und der UNO an die afghanische Republik und die Taliban-Unterhändler weitergegeben.

    Folgendes gehört zu den Leitprinzipien:

    • ein dauerhafter und landesweiter Waffenstillstand
    • die Durchführung gemeinsamer Friedensbemühungen ohne gegenseitige Schuldzuweisungen,
    • politische Partizipation nach islamischen Prinzipien,
    • eine Übergangsverwaltung,
    • gleiche Rechte für alle Bürger ohne Diskriminierung,
    • Unterstützung der Rechte aller Afghanen,
    • aufrichtige Bemühungen um eine wirkliche Koexistenz,
    • die Umsetzung ausgewogener sozialer und wirtschaftlicher Pläne,
    • die Zulassung von Aktivitäten humanitärer Helfer,
    • die Aufrechterhaltung der freundschaftlichen Beziehungen Afghanistans mit der Region und der Welt,
    • die Verhinderung, dass Afghanistan zu einer Quelle der Bedrohung für andere Länder wird,
    • der Schutz Afghanistans vor externer Einmischung.

    Außerdem steht in dem Dokument, dass der Islam, die Traditionen des Volkes und die Bewahrung Afghanistans die Grundlage für die nationale Einheit in Afghanistan bilden. Regionale und benachbarte Länder sollten das Eindringen von ausländischen Kämpfern nach Afghanistan verhindern.

    Transparente und freie Wahlen sollen die politische Zukunft Afghanistans garantieren und die Wiederholung eines Bürgerkriegs verhindern.

    Medizinische Versorgung für Frauen und Mädchen

    Human Rights Watch berichtete am 6. Mai, dass Frauen und Mädchen in Afghanistan keinen Zugang zu grundlegenden Informationen über Gesundheit und Familienplanung haben. Aufgrund der Kosten für den Transport zu den Gesundheitszentren sowie der Medikamente und des Zubehörs, ist es für Frauen schwierig Zugang zur medizinischen Versorgung zu erhalten. Es besteht die große Sorge, dass durch den Rückzug von NGOs aus dem Gesundheitssektor die Gesundheit der Frauen stärker gefährdet wird. Von entscheidender Bedeutung ist, dass die Geber den dringenden Bedürfnissen der Afghanen, einschließlich der Frauen und Mädchen, nach medizinischer Versorgung Priorität einräumen

    Hier erfährst du über Ereignisse in Afghanistan im März

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

  • Gelernte Pflegekraft, aber nicht anerkannt?

    Seit mehr als 15 Jahren qualifiziert das PBW erwerbssuchende Migrant*innen für den Pflegebereich. Wenn ich richtig informiert bin, gab es damals keinen Engpass in diesem Arbeitsbereich. Was war der Auslöser?

    AH: Es gab damals zwar keinen Engpass, der vergleichbar mit der heutigen Situation war. Der Bedarf im Bereich Krankenpflege war dennoch hoch und vor allem gab es viele ausländische Erwerbsuchende (z.B. aus Russland, Polen und Kroatien). Deshalb haben wir die Angebote im Bereich der Pflegequalifizierungen für Migrant*innen ins Leben gerufen. Da lag also gewissermaßen eine Marktlücke.

    Auch das im Jahr 2002 erlassene Anerkennungsgesetz, welches eine Kenntnisprüfung für ausländische Pflegekräfte vorschrieb, spielte eine Rolle bei der Einführung unserer Qualifizierungsmaßnahmen. Zuvor gab es lediglich die Möglichkeit, über ein längeres Praktikum im Krankenhaus die Gleichwertigkeit des Berufsabschlusses zu erzielen.

    Die aktuelle Corona-Pandemie wird uns wahrscheinlich noch einige Monate beschäftigen. Ist es eventuell angedacht, Migrant*innen für Tätigkeiten in Krankenhäusern oder Kliniken auszubilden?

    AH: Nein, eine reguläre Ausbildung dauert drei Jahre, daher ist es utopisch zu denken, man könne zum Zweck der Pandemiebekämpfung kurzfristig Fachkräfte ausbilden. Auch unsere ausländischen Pflegekräfte müssen erst die Kenntnisprüfung ablegen – auch das geht nicht von heute auf morgen. Außerdem arbeiten unsere Kursteilnehmer*innen ja ohnehin schon in Krankenhäusern, Pflege- und Betreuungseinrichtungen, z.B. als Pflegehelfer*innen, und sind dort aktuell natürlich gefragter denn je. Die Idee, sie jetzt in Anbetracht der Corona- Pandemie in aller Schnelle zur Fachkraft auszubilden, greift zu kurz.

    Mehr als sechs Monate über die Kursdauer hinaus werden die Teilnehmer vom PBW begleitet. Erfolgt auch eine Rückmeldung über die Arbeitgeber an das PBW?

    AH: Nein, die Rückmeldung und Abstimmung erfolgt ausschließlich zwischen unseren Teilnehmenden und dem Paritätischen Bildungswerk Bremen.

    Finden vergleichbare Maßnahmen auch in anderen Bundesländern und wenn nicht, warum?

    AH: Vorbereitungslehrgänge auf die Kenntnisprüfung (Anerkennungslehrgänge) für ausländische Pflegekräfte bieten auch andere Bundesländer an. Unser Lehrgang „Pflege- und Betreuungsqualifizierung für Migrant*innen“ ist nach unserem Wissen allerdings einmalig in der Region. Ein vergleichbarer Kurs wird im Bremer Umland nicht angeboten. Das sieht man auch daran, dass wir viele Teilnehmende aus Niedersachsen haben.

    Das Besondere an dem Lehrgang des Paritätischen Bildungswerks Bremen ist die ganzheitliche Begleitung der Teilnehmenden. Sie werden in vielfältigen persönlichen Belangen nachhaltig unterstützt. Dazu gehören Bewerbungs- und Jobcoaching, Beratung bei familiären und finanziellen Schwierigkeiten, Unterstützung bei Behördenangelegenheiten sowie beim Übergang in Ausbildung oder Arbeit und vieles mehr. Die sozialpädagogische Begleitung macht einen sehr großen Anteil unserer Arbeit aus und endet auch nicht mit dem Kurs.

    Ist es denkbar, ausgebildete Migrant*innen auch für Tätigkeiten in Unterkünften für Geflüchtete einzusetzen, als Berater zum Beispiel?

    AH: Unsere Teilnehmenden arbeiten vorrangig in Krankenhäusern und ambulanten/stationären Pflegeeinrichtungen. Andere Tätigkeiten sind mir bisher eher nicht bekannt. Theoretisch ist der Einsatz in Unterkünften für Geflüchtete aber natürlich denkbar und bei Bedarf auch sinnvoll. Vor ein paar Jahren hat beispielsweise das Gesundheitsamt Bremen einmal bei uns angefragt, ob wir Krankenschwestern für den Einsatz in Unterkünften für Geflüchtete vermitteln können. Die Kombination von sprachlicher und fachlicher Unterstützung kann da einen großen Mehrwert darstellen.

    Über das Paritätische Bildungswerk Bremen

    Das Paritätische Bildungswerk Landesverband Bremen e.V. – Institut für soziale und interkulturelle Weiterbildung – wurde 1978 als gemeinnütziger Verein und lebendiger Ort der Erwachsenenbildung gegründet. Es bietet Menschen aus aller Welt ein breites Kursangebot zur sprachlichen und beruflichen Qualifizierung und Integration. Dazu gehören Deutschkurse in allen Niveaustufen bis C1, Alphabetisierungskurse, ein zertifiziertes Prüfungszentrum für Deutschprüfungen von A1 bis C1, Lehrgänge zur beruflichen Orientierung und Vorqualifizierung sowie Angebote zur Vorbereitung auf Ausbildung und Umschulung.

    Das PBW Bremen betreibt außerdem eine staatlich anerkannte private Fachschule für Sozialpädagogik und Heilerziehungspflege sowie eine private Berufsfachschule für Sozialpädagogische Assistenz und Kinderpflege. Das Angebot umfasst berufsbegleitende Ausbildungen und Umschulungen zur*m Erzieher*in, Heilerziehungspfleger*in und Sozialpädagogischen Assistent*in, sonderpädagogische Qualifizierungen, Qualifizierungen für Kindertagespflegepersonen, Weiterbildungen für pädagogisches Fachpersonal sowie Deutsch für pädagogische Fachkräfte aus dem Ausland. Das PBW ist anerkannt nach dem Bremischen Weiterbildungsgesetz und zertifiziert nach der AZAV.

  • Triaphon – Dolmetscher fürs Krankenhaus

    Kim Thanh Vo kommt aus Vietnam, ist zweisprachig hier in Deutschland aufgewachsen und hat an der Universität Hamburg Südostasienwissenschaften studiert. 2017 begann er, ehrenamtlich als Sprachmittler für Vietnamesisch bei Triaphon zu arbeiten. Mittlerweile ist er als Projektmanager und Assistent der Geschäftsführung fest in das Unternehmen integriert. In einem Gespräch hat er für das Flüchtling Magazin erklärt, wie es zur Gründung von Triaphon kam, wie deren Arbeit im Detail aussieht und was beim Dolmetschen sonst noch wichtig ist:

    Meine Eltern kommen aus Vietnam. Ich bin hier in Deutschland zweisprachig aufgewachsen, mit der deutschen und der vietnamesischen Sprache. Während meines ersten Studiums habe ich schon als Dolmetscher am Verwaltungsgericht Trier gearbeitet. Jetzt bin ich für Triaphon tätig.

    Das Unternehmen gibt es seit Oktober 2017. Die Gründerin, Lisanne Knop, ist Ärztin in einer Kinderklinik in Berlin. Sie hatte ein Praktikum in einem Krankenhaus in New York absolviert. Dort hat sie mitbekommen, dass in den USA schon seit Jahrzehnten ein Dolmetscherdienst verfügbar ist. Es kann also ein Dolmetscher jederzeit über das Telefon angerufen werden, sollte es Verständigungsprobleme geben. Dieses Angebot ist in New York fest etabliert.

    Als Lisanne Knop zurück nach Deutschland gekommen ist, hat sie eine Stelle als Assistenzärztin im Sana Klinikum in Lichtenberg begonnen. Dort sind ihr viele Patienten begegnet, die kein oder kaum Deutsch beziehungsweise Englisch sprechen, so dass eine Verständigung kaum möglich gewesen ist. Also hat sie zusammen mit einem Kollegen aus der Allgemeinmedizin, Korbinian Fischer, ein Konzept ausgearbeitet und dann Triaphon gegründet. Angefangen hat es mit den Sprachen Arabisch, Persisch, Russisch und Vietnamesisch.

    Sprachliche „Erste Hilfe“ unkompliziert per Telefon

    Triaphon ist ein telefonischer Dolmetscherservice für Kliniken und Krankenhäuser, der 24 Stunden erreichbar ist. Triaphon ist sehr einfach zu bedienen, man braucht keine komplizierten, technischen Mittel, weder Tablet noch Smartphone, ein normales Telefon ist völlig ausreichend. Man wählt die Nummer der Hotline und wird daraufhin mit einer Person verbunden, die gerade auf Schicht ist und bei Anruf dolmetscht. Triaphon ist in ganz Deutschland vertreten. Unsere Sprachmittler*nnen sitzen bundesweit und auch in Österreich gibt es zwei Kliniken die Triaphon nutzen.

    So ein Telefonat ist in der Regel sehr kurz, es dauert im Schnitt sieben Minuten. Triaphon möchte nicht den professionellen Dolmetscher vor Ort ersetzen. Wir sehen uns als Ergänzung zu diesem und wollen in der Situation hilfreich zur Seite stehen, in der eine Verständigung nur mit Händen und Füßen möglich ist. Es geht also darum, eine erste Diagnose zu stellen, beispielsweise zu fragen, was den Patienten überhaupt zum Arzt führt, was für Beschwerden er hat und wie lange schon. Oder um zu klären, was als nächstes passiert und welche Medikamente genommen werden müssen.

    Unsere Sprachmittler*innen werden vor ihrem ersten Einsatz geschult, es werden Dolmetschertechniken vermittelt und Triaphon-Regeln erläutert. Es sind großenteils Laiendolmetscher*innen, die beide Sprachen auf sehr hohem Niveau beherrschen. Die Schulungen finden direkt in den Kliniken statt, denn es muss klar sein, dass mit den Sprachmittler*innen genauso gesprochen wird, wie mit einem deutschen Patienten.

    Sollte für einen deutschen Patienten etwas unklar sein oder für den Fall, dass er etwas nicht versteht, dann muss der behandelnde Arzt hier in einer einfachen Sprache sprechen und Fachbegriffe näher erläutern. So soll das Klinikpersonal auch mit den Sprachmittler*innen von Triaphon umgehen.

    Neutral, objektiv und mit geschützten Daten

    Bei Triaphon ist beim Dolmetschen wichtig, dass keine personenbezogenen Daten mitgeteilt werden. Man meldet sich also nicht mit Namen. Auch die Anrufer nennen weder ihren Namen, noch die Einrichtung. Beim Übersetzen an sich ist es von großer Bedeutung, dem Gesagten nichts hinzuzufügen und nichts wegzulassen. Die Sprachmittler*innen müssen neutral und objektiv bleiben, sie fungieren als Sprachrohr für beide Seiten.

    Momentan kooperiert Triaphon mit etwa 20 Kunden. Triaphon gibt den Kliniken immer die Möglichkeit, Triaphon zunächst einmal kostenlos für einen Monat zu testen.

    Die Anrufe können bewertet werden, zwischen 1 und 5, wobei 1 eine schlechte Bewertung ist, 5 dagegen eine sehr gute. Durch dieses Bewertungssystem kann Triaphon schauen, ob es Probleme gibt. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,8. Das Angebot wird also sehr gut angenommen.

    Ich selber bin mittlerweile Projektmanager bei Triaphon. Ich bin für die Qualifizierung der Sprachmittler*innen zuständig sowie Assistent der Geschäftsführung. 2017, als ich mich noch in meinem Studium befand, hat Lisanne Knop unsere Fachschaft angeschrieben, um nach Unterstützung zu fragen. Damals habe ich die E-Mails unserer Fachschaft verwaltet und habe somit ihre E-Mail gelesen. Ich war sofort von der Idee begeistert und bin daraufhin zum Infotag gegangen. Ich habe dann ehrenamtlich als Sprachmittler für Vietnamesisch bei Triaphon angefangen, bis Februar 2018.

    Seit März 2018 arbeite ich hauptamtlich für Triaphon. Mir war von Anfang an klar, dass ich dieses Projekt einfach unterstützen muss, denn die Problematik ist mir vertraut, da ich früher meine Mutter sehr oft zu Arztbesuchen begleiten musste und für sie gedolmetscht habe.

    Hilfe in bislang sieben Sprachen

    Mittlerweile bietet Triaphon insgesamt sieben Sprachen an: Arabisch, Persisch, Vietnamesisch, Türkisch, Rumänisch, Russisch und Polnisch. Bulgarisch soll in Kürze dazu kommen. Anfangs war es schon schwer, passende Sprachmittler*innen zu finden. Zunächst einmal schauen wir im Bekannten- und Freundeskreis, ob es dort jemanden gibt, der eine der Sprachen fließend beherrscht. Danach recherchieren wir im Internet nach Kulturvereinen oder Fachschaften, diese schreiben wir dann an. Aktuell haben wir an die 200 Dolmetscher*innen, die uns unterstützen.

    Wir leisten mit Triaphon einen Beitrag zur Integration, denn wir ermöglichen den Patienten eine Teilhabe und wir geben ihnen die Möglichkeit, zu kommunizieren. Und auch die Sprachmittler*innen können sich durch ihr Engagement an der Gesellschaft beteiligen. Letztes Jahr haben wir beim Deutschen Integrationspreis den zweiten Platz belegt, Hierüber haben wir uns sehr gefreut.

    Momentan haben wir eine Mischfinanzierung. Wir bekommen Spenden und Fördergelder. Außerdem zahlen die Kliniken monatlich eine Pauschale. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass sich Triaphon eines Tages selber tragen kann und dass unser Dienst in allen Krankenhäusern, die den Bedarf haben, angeboten wird.

  • Gesundheit im Winter: Warum wir Vitamin D brauchen

    Viele Stoffwechselprozesse im Körper werden durch Vitamin D direkt oder indirekt beeinflusst. Vitamin D-Mangel führt unter anderem zu Knochen-Aufbaustörung wie Rachitis, Knochenerweichung ( Osteomalazie), brüchige Knochen (Osteoporose), Gelenk- und Rückenschmerzen.

    Krank durch Vitamin D-Mangel?

    Zusätzlich ist nun auch erwiesen, dass Vitamin D viele andere Krankheiten und Mangelerscheinungen beeinflussen kann, z.B. Bluthochdruck, neurologische Störung, Depression (besonders im Winter), Alzheimer , Diabetes Typ I , Störung des Immunsystems mit der Folge der Anfälligkeit für Allergie , Erkältung und Krebserkrankung und vieles mehr.
    Fest steht: Wer zu wenig Vitamin D bekommt wird auf Dauer krank!

    Vitamin D ist kein klassisches Vitamin, denn es wird nicht nur über die Nahrung aufgenommen. Vitamin D entsteht im Körper, indem durch Sonneneinstrahlung (UVB-Strahlen) in der Haut eine inaktive Vorstufe aktiviert wird und erst danach dem Körper zur Verfügung steht.
    Bis zu 90% des Vitamin D-Bedarfs sollte auf diese Weise gebildet werden. Nur etwa 5 bis 10% des benötigten Vitamin D wird über die Nahrung aufgenommen. Vorausgesetzt, man isst regelmäßig fetten Fisch, Butter, Milch, Eier und Käse.

    Die häufigsten Gründe für einen Vitamin D-Mangel sind:

    • Zu wenig Sonne in den Wintermonaten besonders nördlich des 42 Breitengrades (Nord Italien), übertriebene Körperbedeckung (lange dunkle Kleider) und ständiger Aufenthalt in Innenräumen sowie auch übertriebene Verwendung von Sonnenschutzmittel
    • Unzureichende Vitamin D-Aufnahme über die Nahrung
    • Medikamenten und Alkohol
    • Übergewicht
    • Hohes Lebensalter
    • Bettlägerigkeit oder Behinderung
    • Vitamin D Mangel durch Krankheit
    • Personen mit dunkler Hautfarbe

    Wie erkennt man einen Vitamin D-Mangel?

    Anfangssymptome sind

    • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
    • Pessimismus und depressive Verstimmung
    • Lustlosigkeit
    • Nervosität
    • leichte Erregbarkeit
    • Schlafstörungen
    • Heißhunger auf Süßes
    • Muskelschwäche , Rücken- und Gelenkbeschwerden
    • Karies und Zahnfleischentzündung

    Wie kann man mit Vitamin D zur Gesundheit beitragen?

    Vor allem durch Sonnenbestrahlung, wobei ein Großteil der Haut über einen bestimmten Zeitraum der Sonne ausgesetzt werden sollte.
    Oder durch die Einnahme durch Nahrungsmittel bzw. Vitamin D Ergänzung-Präparate

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