Schlagwort: Explosion

  • Neues aus Afghanistan im August 2022

    Stationierung neuer Kämpfer

    Quellen aus Takhar haben berichtet, dass die Taliban Dutzende neuer Kämpfer in verschiedenen Dörfern der Provinz Takhar stationiert haben.

    Entlassung aus Regierungsbüros

    Die Taliban haben 30 weibliche Angestellte aus den Regierungsbüros der Provinz Jawzjan entlassen. Diese Frauen arbeiteten im Büro des Gouverneurs, im Finanzamt, in der Stadtverwaltung, im Landwirtschaftsministerium sowie in der Abteilung für ländliche Entwicklung.  Die Taliban, die in der Provinz Jawzjan regieren, haben den Frauen mitgeteilt, dass sie ihre Dienste nicht mehr benötigen. 

    Wiedereröffnung des Büros der Weltbank

    Die Weltbank hat mitgeteilt, dass sie ihr Büro in Afghanistan wiedereröffnen wird und ihre Mitarbeiter bald nach Kabul zurückkehren werden. Die Weltbank hatte ihre Aktivitäten und Projekte, die von der Weltbank finanziert wurden, eingestellt. Das hat sich auch negativ auf die wirtschaftliche Situation Afghanistans ausgewirkt. Diese Entscheidung der Weltbank würde auch auf Widerstand stoßen, wenn sie ohne Rücksicht auf die Ansichten der USA und ihrer Verbündeten getroffen würde. 

    Die Taliban schikaniert

    Lokale Quellen in Ghazni sagen, dass die Taliban im Bezirk Jaghuri in der Provinz Ghanzi Menschen gefoltert und schikaniert haben. Die Taliban fordern Waffen von der Zivilbevölkerung und dringen nachts unter dem Vorwand Waffen zu finden, gewaltsam in die Häuser der Menschen ein.

    Wirtschaftlicher Zusammenbruch

    In einer Pressemitteilung hat das Internationale Rettungskomitee erklärt, dass durch den wirtschaftlichen Zusammenbruch Afghanistans das Land auf eine humanitäre Krise zusteuert. Es heißt, dass mehr Afghan*innen als in den letzten 20 Jahren des Krieges getötet werden könnten, wenn die Situation so weitergeht. Für den wirtschaftlichen Zusammenbruch in Afghanistan gibt es verschiedene Gründe, wie z.B.: die Verringerung der Entwicklung, das Einfrieren der Bankreserven, der Mangel an internationaler Unterstützung, der Abbruch der internationalen Finanzbeziehungen, der Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten, die Schwierigkeiten bei der Überweisung von Bargeld ins Ausland, die Beschränkung des Zugangs von Frauen zur Arbeit und die Aussetzung der ausländischen Hilfe. Tolo Nachrichten

    Tötung eines Taliban-Kommandeurs

    Quellen bestätigen, dass Grenztruppen an der Grenze zwischen Afghanistan und Iran den ehemaligen Kommandeur der Taliben, Mawlawi Mehdi Mudschahid, getötet haben. Der Kommandeur wollte aus dem Land fliehen und in den Iran ziehen. Er diente als Leiter des Geheimdienstes der IEA in der Provinz Bamyan und stellte sich später gegen das Islamische Emirat, nachdem er nach einigen Konflikten in den Bezirk Balkhab geflohen war. 

    Anschläge auf Hazara-Gemeinschaft

    Nach drei Explosionen im Westen Kabuls an den Aschura-Tagen in diesem Monat, haben die Vereinten Nationen das Taliban-Regime aufgefordert, die Sicherheit der Aschura-Trauernden zu gewährleisten. Bei den Explosionen wurden zahlreiche Menschen getötet und Dutzende verletzt. Amnesty international bezeichnete diese Anschläge als Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Hazara-Gemeinschaft zahlt den Preis für den Regimewechsel in Afghanistan. Seit der Machtübernahme der Taliban hat es mehrere Anschläge auf die Hazara-Gemeinschaft in verschiedenen Provinzen gegeben. 

    Frauenproteste

    Am 13. August gingen die Frauen in Kabul auf die Straße und forderten mit Slogans: Essen, Arbeit, Freiheit und die Situation der Mädchenschulen ihre Rechte ein, aber der Protest wurde aufgelöst. Die Taliban-Kämpfer verhafteten während dieser Demonstration mehr als 10 Journalist*innen. Die ausländischen Journalist*innen, die ebenfalls anwesend waren, wurden später freigelassen, während die anderen an einen unbekannten Ort gebracht wurden. 

    Explosionen

    Bei einer Explosion vor der Visastelle der russischen Botschaft in Kabul wurden am 5. September mehr als 20 Menschen verletzt und getötet.  Bisher hat sich niemand zu der Explosion bekannt. 

    Eine weitere Explosion traf am 2. September in der Provinz Herat eine Moschee. Dabei wurde einer der Taliban-Anhänger, Mawlawi Mujeeb al Rahman Ansari, beim Freitagsgebet getötet und Dutzende von Menschen verletzt. 

    „Er war eine der berüchtigtsten Persönlichkeiten im Westen des Landes, die für ihre Verbindungen zu Saudi-Arabien und ihre extremistische und regierungsfeindliche Haltung während des früheren Republikregimes bekannt war. Als die Taliban am 15. August 2021 die Macht in Afghanistan übernahmen, unterstützte er das Taliban-Regime. Er erklärte es für zulässig, die Gegner der Taliban in der von den Taliban-Mitgliedern abgehaltenen Loya Jirga zu enthaupten.“

    Hier könnt ihr die Kolumne aus dem Monat Juli lesen.

     

  • Neues aus Afghanistan: April

     Anstieg der Gewalt

    Ein Bericht vom Armed Conflict Location and Event Data Project (ACLED) veröffentlicht mit dem Namen Tracking disorder during Taliban rule in Afghanistan zeigt den Anstieg der Gewalt. Diese richtet sich gegen Zivilisten. Der Bericht nennt auch den Anstieg der politischen Gewalt gegen Frauen, die Ursprünge der Gewalt gegen Zivilist*innen, den Anstieg des Widerstands gegen die Taliban, die Konfrontation der Taliban mit der ISKP.
    https://8am.af/eng/the-taliban-is-the-main-perpetrator-of-violence-against-civilians/

    Sicherheit für afghanische Bürger*innen

    In einer Pressekonferenz sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, die Taliban seien nicht in der Lage, die Sicherheit der afghanischen Bürger*innen, insbesondere der schiitischen Minderheit, zu gewährleisten. Er fügte hinzu, der Iran werde die Führung im Kampf gegen terroristische Gruppen und die ISKP übernehmen. Weiterhin sagte er seine Bereitschaft zu, dass der Iran bereit sei, seine Erfahrungen im Kampf gegen terroristische Gruppen mit dem Taliban-Regime zu teilen. *Tolo News

    Hungerkrise

    Das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), hat erneut seine Besorgnis über die Hungerkrise in Afghanistan geäußert. Nach ihren Angaben haben 95 % der Menschen in Afghanistan mit Ernährungsunsicherheit zu kämpfen. Seit die Taliban an der Macht sind, haben Armut und Hunger stark zugenommen. Jeden Tag wird von Menschen berichtet, die sich vor den Augen ihres 4-jährigen Kindes wegen ihrer Armut selbst ins Feuer geschickt haben. **8am.af

    Gaspreise

    Die Einwohner*innen von Kabul sind besorgt über die höheren Gaspreise. Diese sind kürzlich um 10 Afghanis pro Kilogramm Gas gestiegen. Und das ändert sich jeden Tag. Der ACCI fügte hinzu, dass aufgrund der Spannungen an der Grenze zwischen Afghanistan und dem Iran und des Anstiegs der Gaspreise in Turkmenistan die Gaspreise im Land in die Höhe geschnellt seien. *Tolo News

    Verhaftungen von Regierungsmitgliedern

    Die Taliban verhafteten am 24. April Najibullah Habibzadeh, einen ehemaligen Regionalleiter der Nationalen Sicherheitsdirektion für Ghor im Bezirk Dolina in der Provinz. Die Ältesten des Bezirks Dolina trafen sich mit dem amtierenden Gouverneur von Ghor, um ihm bei der Freilassung zu helfen. Doch dieser antwortete, dass dies nicht in deren Zuständigkeit falle und der Geheimdienst unabhängig sei. 

    Obwohl die Taliban eine Generalamnestie angekündigt haben, haben sie dagegen verstoßen. Dabei wurden Dutzende von ehemaligen Regierungsmitgliedern getötet, gefoltert, inhaftiert und verschleppt. 

    Die New York Times und 8am.af veröffentlichten einen Bericht, der sagt, dass die Taliban rund 500 Sicherheitskräfte der ehemaligen Regierung  Afghanistans festhalten, foltern und töten. ** 8am.af

    Plünderungen und Zerstörungen

    Einwohner der Provinz Urozgan berichteten, dass die Taliban das Eigentum ehemaliger Regierungssoldaten beschlagnahmt und ihre Häuser geplündert haben. Sie wollten diese als Militärstützpunkte nutzen. Nach dem Sturz der früheren Regierung zerstörten die Taliban alle Kontrollpunkte, Stützpunkte und Gebäude mit der Ausrüstung der früheren Regierung. **8am.af

    Verhaftung von Medienmitarbeiter*innen

    Die Taliban haben Akbar Ansari, einen Kameramann des lokalen Fernsehsenders Rahnaward in Mazar-e-Sharif, verhaftet. Bisher ist noch nicht klar, wohin die Taliban ihn gebracht haben. Zahlreiche Medienaktivist*innen in Mazar-e-Sharif haben ihre Besorgnis über die Inhaftierung von Journalist*innen und Medienmitarbeiter*innen in dem Land zum Ausdruck gebracht. Die Taliban haben sich jedoch nicht zur Inhaftierung von Akbar Ansari geäußert.

    Explosionen

    In Dasht-e-Barchi und einem Gebiet im Westen von Kabul kam es am Dienstag, den 19. April, zu einer Reihe von Explosionen in einem Bildungszentrum und einem öffentlichen Zentrum. Die Bewohner*innen dieses Gebiets sind Hazaras.  Diese sind eine ethnische Gruppe, die seit langem aufgrund ihres schiitischen Glaubens unterdrückt und diskriminiert wird. Es gilt als eine ethnische Säuberung, dass dieses Gebiet während der vorherigen Regierung und auch jetzt von einer Reihe von Explosionen heimgesucht wurde. 

    Die Explosionen richteten sich gegen zwei Schulen. Der Taliban-Sprecher gab die Zahl der Opfer und Verletzten an. Augenzeugen berichteten von 26 Toten und Dutzenden Verletzten. Die Zahl der Toten soll in Zukunft noch steigen. Die Familien der Opfer erklärten, die Taliban hätten den Medien nicht erlaubt, über die Vorfälle zu berichten.  **8am.af

    Bei einer weiteren Explosion in Kabul auf einem Geldwechselmarkt wurden ein Mensch getötet und 58 verletzt. Nach Angaben des Innenministeriums löste eine Handgranate, die in den Markt geworfen wurde, die Explosion aus. **8am.af

    Eine Explosion in einer schiitischen Moschee in Mazar-e-Sharif tötete mehr als 30 Betende und verletzte mehr als 80 Menschen. 

    Die Taliban haben nicht nur in der Sicherheitsfrage versagt, sondern auch beim Schutz der Menschenrechte.

    *Tolo News

    **8am.af

    Über die Ereignisse im März kannst du hier lesen.

  • Neues aus Afghanistan: April und Mai

    Afghanistan im letzten Monat: #StopKillingAfghans #StoKillingHazaras #Kabul_ #AfghanLivesMatter

    Explosion in Kabul

    Mehr als 63 Menschen starben bei einer Explosion vor einer Mädchenschule in Kabul nachmittags am 8. Mai. Weitere 100 wurden verwundet. Unter den Toten sind überwiegend Schülerinnen der Schule. Nach Angaben des Innenministeriums begann der Vorfall mit der Explosion einer Autobombe. Darauf folgten mehrere Sprengsätze vor der Sayed Ul Shuhada High School in Dashte Barchi Kabul.

    Während die Afghanen in Kabul trauerten, erfasste die Gewalt auch mehrere andere Provinzen. Abgeordnete aus Ghazni sagten, dass in den letzten Tagen drei Außenposten bzw. Kontrollposten der Regierung an die Taliban gefallen sind. Bei den aktuellen Gewaltausbrüchen wurden in den vergangenen zwei Tagen mindestens 27 Mitglieder der Sicherheitskräfte getötet.

     Weitere Attentatsserien

    Immer noch gibt es Attentatsserien in Afghanistan. Im letzten Monat haben Bewaffnete den Polizeibeamten von Logar und seine Bodyguards in der Provinz Logar ermordet. Bisher hat keine Einzelperson oder Gruppe die Verantwortung dafür übernommen.

    Der ANA-Beamte wurde in der Stadt Maidan Wardak von einem Sniper gemartert. Die Taliban haben dies noch nicht bestätigt.

    Unbekannte Bewaffnete ermordeten Nemat Rawan, den ehemaligen Tolo-Nachrichtensprecher und Medienbeamten im Finanzministerium. Vier Jahre arbeitete er bei Tolo und moderierte politische Sendungen. Der Präsidentenpalast verurteilte die Ermordung von Rawan und bezeichnete den Mord als Terrorakt. Unterdessen forderte das afghanische Komitee für die Sicherheit von Journalisten die UN und die afghanische Regierung auf, die Sicherheit von Journalist*innen und Medienmitarbeiter*innen zu gewährleisten.

    Autobombe in der Provinz Logar

    Bei einem Autobombenanschlag in der Provinz Logar starben 30 Menschen. Der Anschlag zielte auf ein Gästehaus ab.  Und er wurde weithin als Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie ein Terroranschlag gegen das afghanische Volk verurteilt. Bei diesem Anschlag wurden Zivilisten getötet. Darunter waren auch Studenten, die in der Provinz an einer Aufnahmeprüfung für eine Universität teilnehmen wollten. Die afghanische Regierung machte die Taliban für den Bombenanschlag verantwortlich. Bisher hat sich die Gruppe jedoch nicht zu dem Anschlag geäußert.

     Überflutung

    Durch Überflutungen sind in vielen Provinzen wie Herat und Baghlan viele Menschen ums Leben gekommen. Darunter sind auch Kinder und Frauen. Die Bewohner*innen mussten finanzielle Schäden und den Verlust von Vieh hinnehmen.

    Gewalt in Kabul und Umgebung

    Mindestens 7 Verletzte hat eine Explosion am 3. Mai gegen 21:50 Uhr in Charrahi Shahid an der Flughafenstraße in Kabul gefordert. Bei dem Anschlag wurde eine Autobombe verwendet, die auf einen Geleitzug von Fahrzeugen des National Directorate of  Security zielte. Diese kehrten zum Tanken zu einem Gelände zurück. Die Explosion beschädigte die nahe gelegenen Häuser, Geschäfte und die Fahrzeuge in der Umgebung.

    Leitprinzipien für die Türkei-Konferenz

    Afghanische Medien haben Details der Leitprinzipien für die Türkei-Konferenz erhalten. Sie wurden von den USA, Katar, der Türkei und der UNO an die afghanische Republik und die Taliban-Unterhändler weitergegeben.

    Folgendes gehört zu den Leitprinzipien:

    • ein dauerhafter und landesweiter Waffenstillstand
    • die Durchführung gemeinsamer Friedensbemühungen ohne gegenseitige Schuldzuweisungen,
    • politische Partizipation nach islamischen Prinzipien,
    • eine Übergangsverwaltung,
    • gleiche Rechte für alle Bürger ohne Diskriminierung,
    • Unterstützung der Rechte aller Afghanen,
    • aufrichtige Bemühungen um eine wirkliche Koexistenz,
    • die Umsetzung ausgewogener sozialer und wirtschaftlicher Pläne,
    • die Zulassung von Aktivitäten humanitärer Helfer,
    • die Aufrechterhaltung der freundschaftlichen Beziehungen Afghanistans mit der Region und der Welt,
    • die Verhinderung, dass Afghanistan zu einer Quelle der Bedrohung für andere Länder wird,
    • der Schutz Afghanistans vor externer Einmischung.

    Außerdem steht in dem Dokument, dass der Islam, die Traditionen des Volkes und die Bewahrung Afghanistans die Grundlage für die nationale Einheit in Afghanistan bilden. Regionale und benachbarte Länder sollten das Eindringen von ausländischen Kämpfern nach Afghanistan verhindern.

    Transparente und freie Wahlen sollen die politische Zukunft Afghanistans garantieren und die Wiederholung eines Bürgerkriegs verhindern.

    Medizinische Versorgung für Frauen und Mädchen

    Human Rights Watch berichtete am 6. Mai, dass Frauen und Mädchen in Afghanistan keinen Zugang zu grundlegenden Informationen über Gesundheit und Familienplanung haben. Aufgrund der Kosten für den Transport zu den Gesundheitszentren sowie der Medikamente und des Zubehörs, ist es für Frauen schwierig Zugang zur medizinischen Versorgung zu erhalten. Es besteht die große Sorge, dass durch den Rückzug von NGOs aus dem Gesundheitssektor die Gesundheit der Frauen stärker gefährdet wird. Von entscheidender Bedeutung ist, dass die Geber den dringenden Bedürfnissen der Afghanen, einschließlich der Frauen und Mädchen, nach medizinischer Versorgung Priorität einräumen

    Hier erfährst du über Ereignisse in Afghanistan im März

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

  • Neues aus Afghanistan: Was war wichtig im März?

    Die Ereignisse in Afghanistan im Februar findet ihr zusammengefasst hier

    Neujahrsfeier in Afghanistan

    Die Afghanen feierten Nawruz, das neue Jahr 1400 (Persischer Kalender, Sonnenjahr) mit dem Wunsch nach einem dauerhaften Frieden. Die Festivalfeier begann mit dem traditionellen Hissen der Flaggen in der Blauen Moschee in der Stadt Mazar.  Afghanen kamen aus verschiedenen Teilen des Landes. Frieden war das Hauptthema für diejenigen, die bei der Feier waren.

    Mit dem Beginn des neuen Jahres begann auch ein neues akademisches Jahr. So eröffnete Präsident Ghani das neue Schuljahr, indem er die Glocke an der Amani High School in Kabul läutete. Er betonte die Notwendigkeit einer qualitativ hochwertigen Bildung im Land. Gleichzeitig kündigte er an, 1800 neue Schulen im ganzen Land zu bauen.

    Anschlag auf Polio-Impfkampagne

    In der Provinz Nangarhar wurden bei zwei separaten Vorfällen drei Mitarbeiterinnen der nationalen Polio-Impfkampagne niedergeschossen. Die Polio-Kampagne gilt als wichtiger Schritt zum Schutz der afghanischen Kinder. Die französische und die US-Botschaft in Kabul sowie die EU verurteilen den Vorfall. Und sie bezeichnen die grausame Tötung von 3 Impfhelferinnen gegen Polio als einen weiteren Schritt, die Zivilbevölkerung ins Visier zu nehmen.

    Der Geschäftsträger der US-Botschaft in Kabul, Ross Wilson, erklärte, dass die Angriffe auf die Mitarbeiter der Polio-Kampagne „eine totale Missachtung des menschlichen Lebens zeigen. Solche Angriffe sind ein direkter Affront gegen den Traum der Afghanen, ein besseres Leben für ihre Kinder aufzubauen. Mein tiefes Beileid für die Familien der Opfer, während wir Gerechtigkeit fordern“, sagte Wilson.

    Cricket

    Drei afghanische Cricket-Spieler werden an den Wettbewerben der indischen Liga teilnehmen. Rashid Arman, Mujib Zadran und Nabi Khel werden alle für das Sennheiser-Team von Hyderabad in Indien spielen.

    Friedenskonferenz

    In Doha trafen sich Vertreter*innen der UN, der Türkei, Katars sowie der USA mit dem Friedensverhandlungsteam der Islamischen Republik Afghanistan. Sie wollten über die Tagesordnung der bevorstehenden afghanischen Friedenskonferenz in Istanbul sprechen.

    Aufforderung zum Rücktritt

    Am Freitag, dem 2. April forderte Gulbuddin Hikmatyar, der Führer der Hizb-e-Islami in Kabul bei einer Kundgebung vor seinen Anhängern den Präsidenten Ashraf Ghani zum Rücktritt auf.

    Er erklärte: „Sie sollten die Forderung des Volkes akzeptieren und ihre ‚bösen Taten‘ beenden und für den Übergang der Macht an eine neue Regierung bereit sein.“

    „Durch die Organisation dieser Demonstrationen wollen wir Druck auf die Regierung ausüben und den nationalen und internationalen Parteien die Botschaft vermitteln, dass unser Volk der amtierenden Regierung überdrüssig ist und einen sofortigen Wechsel will.“

    Bisher hat die afghanische Regierung nicht auf seine Äußerungen reagiert. (Bokhdi News)

    Rückgang der Frauenquote in den afghanischen Medien

    Die Anzahl der Frauen, die für die afghanischen Medien arbeiten, ist aufgrund der Sicherheitsbedrohungen in den letzten Monaten um 18 % zurückgegangen. Das Komitee für die Sicherheit von Journalisten*innen berichtete, dass aufgrund seiner Umfrage mehr als 300 Journalistinnen und Medienmitarbeiterinnen ihre Arbeitsplätze verlassen haben. Als Gründe gaben sie Sicherheitsbedrohungen, finanzielle Probleme in den Medienunternehmen aufgrund von COVID 19 und niedrige Gehälter an.

    Nach den Ergebnissen der Umfrage gibt es keine weiblichen Reporterinnen in 8 Städten darunter: Ghor, Nimroz, Sar-e-pul, Laghaman, Parwan, Kapisa, Uruzgan, Wardak. Während Frauen in anderen Abteilungen von Medienunternehmen arbeiten.

    Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass es in den 5 Städten Nuristan, Kunar, Paktia, Paktika und Zabul (Tolo News) keine weiblichen Medienmitarbeiterinnen gibt.

    Hydroelektrische Dämme

    In Jaji Maidan in der Provinz Khost wurde der Bau von zwei hydroelektischen Dämmen abgeschlossen. Zainullah Nasimi, der für das Projekt verantwortlich ist, sagte, dass jeder dieser Dämme eine Kapazität von 115 Kubikmetern Wasserspeicher hat.

    Sicherheitslage in den nördlichen Provinzen

    Präsident Ashraf Ghani überprüfte die Sicherheitslage in den nördlichen Provinzen. Marshal Dostum, der an dem Treffen teilnahm, sagte, dass praktische Pläne für die Sicherheit der Autobahnen Faryab-Mazar und Kunduz-Kabul von den aufständischen Gruppen erforderlich sind. Der Präsident begrüßte die Sicherheitspläne und rief zur Umsetzung der Ideen auf, die diskutiert wurden.

    Konferenz in Moskau

     Die afghanische Delegation u.a. mit Dr. Abdullah Abdullah, Leiter des High Council für nationale Versöhnung, sowie weitere politische Führer und Friedensunterhändler verließen Kabul nach Russland zur Moskau- Konferenz über den afghanischen Frieden. Diese fand am 18. März statt.

    Explosion

    Eine Explosion in der Kotal Khair Khana Road tötete am 18. März   drei Zivilist*innen. Elf weitere Personen wurden verletzt.

    Eine Mine am Straßenrand verursachte die Explosion, als ein Minibus mit Mitarbeiter*innen des Ministeriums für Information, Technologie und Kommunikation unterwegs war. Die Polizei bestätigte den Tod von 3 Frauen und 11 Verletzten bei dem Vorfall. 2 weitere Fahrzeuge wurden bei dem Vorfall zerstört. Unter den Verletzten waren die Insassen der beiden beteiligten Fahrzeuge. Während die Sicherheitskräfte den Taliban die Schuld gaben, bestritten diese jegliche Beteiligung an den Vorfällen.

    Weitere Kämpfe

    In Jalalabad Nangarhar kam es zu Kämpfen zwischen den Soldaten und Angehörigen der ISIS- Gruppe. Hierzu wurden keine weiteren Berichte veröffentlicht. ( 3. März Bokhdi News )

  • Neues aus Afghanistan: Februar 2021

    #stopkillingafghans #afghanlivesmatter

    Dieser Monat war einer der härtesten für die Afghanen in jeder Hinsicht. Es tut mir leid, dass ich mit einer schlechten Nachricht beginne, aber es gab einen neuen tragischen Vorfall in Kabul am 21.Februar. Deshalb unterstütze ich die oben in der Überschrift  genannten Hashtags.

    Wieder Explosionen in Kabul

    Eine Explosion auf dem Baraki-Platz in Kabul tötete am 21. Februar  4 Menschen und verwundete 6, wie Tolo News berichtet. Unter den Verwundeten befand sich eine Frau mit ihren zwei Töchtern. Diese waren verwundet und riefen nach der Explosion ihre Mutter. Aber die Mutter lag ebenfalls bewusstlos auf der Straße. Ein 8-jähriges Kind namens Surab war unter den Getöteten. Er arbeitete auf den Straßen Kabuls und verkaufte Kaugummis mit seinem Bruder. Der Bruder war Augenzeuge bei Surabs Tod. Er und sein Bruder sind und waren die einzigen Ernährer der Familie.

    Dies war nicht die einzige Explosion in diesem Monat. Es gab noch viele weitere Explosionen in Kabul und in anderen Provinzen. Nun leben die Zivilisten in Angst und trauern jeden Tag mit den Familien, die ihre Angehörigen verloren haben.

    Am 10. Februar tötete eine Explosion den Chef des 5. Distrikts von Kabul und zwei seiner Sicherheitsleute, als sein Fahrzeug zerriss.

    Am 2. Februar wurde der Parteichef der Jamiat-i-Islah getötet. Eine Reihe von Explosionen verletzte auch andere Zivilisten in verschiedenen Teilen Kabuls.

    Insgesamt wurden nach Angaben von Outlook Afghanistan vom 20. Januar bis zum 19. Februar bei Sicherheits- und Kriminalitätsvorfällen in Kabul fast 51 Menschen durch Explosionen, Attentate und bewaffnete Angriffe getötet. Darüberhinaus gab es 70 weitere Verwundete.

    Friedensgespräche in Doha

    Nach mehr als einem Monat Pause fanden wieder Friedensgespräche in Doha statt: Der Sprecher der Taliban bat die Arbeitsgruppen, ihre Treffen fortzusetzen, um die Agenda ihrer Verhandlungen abzuschließen. Abdullah Abdullah, Leiter des Hohen Rates für nationale Versöhnung, sagt, dass die Taliban weiterhin gewaltbereit und das afghanische Volk die Opfer sind. Er hat die Gruppe aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und die Gespräche wieder aufzunehmen.

     Deutsche Truppen in Afghanistan

    Der deutsche Außenminister Heiko Maas hat erklärt, dass der Einsatz der deutschen Truppen in Afghanistan verlängert werden soll.

     Arbeit für arme Frauen

    Naseema Ishazai hat in der südlichen Provinz Helmand für 300 Frauen aus ärmlichen Verhältnissen eine Möglichkeit zum Arbeiten geschaffen. Die Frauen nähen Sandalen, verarbeiten Tierhaut und weben Teppiche und Tücher, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. So werden die hergestellten Artikel auf dem Markt verkauft und die Frauen erhalten ihren Lohn dafür. Die Artikel werden auch in andere Provinzen wie z.B. Kabul und Herat verschickt.

    Dürre und Hungersnot

    Die Internationale Organisation für Migration hat davor gewarnt, dass der wenige Schnee und Regen in diesem Jahr im ganzen Land zu Dürre und Hungersnot führen könnten, denn die Landwirtschaft ist vom Regen abhängig. So könnten etwa 42 Prozent der Gesamtbevölkerung laut Pajhwok News von der Dürre betroffen sein.

    Corona

    Das Gesundheitsministerium hat am 22. Februar, 232 neue positive Fälle mit Covid 19 gemeldet. Gemäß der Statistik von Tolo News gab es 27 Todesfälle.

     Coronavirus-Impfung

    Afghanistan hat offiziell sein Coronavirus- Impfprogramm gestartet. Die erste Runde Corona-Impfung beginnt mit 500.000 Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca aus Indien.  Die Gesundheitsbeamten sagten, dass die Regierung innerhalb der nächsten sechs Monate 20 Prozent der Bevölkerung impfen will.

     Korruption

    Korruption bedroht die Zukunft Afghanistans: Präsident Ghani hat erklärt, dass eine Strategie zur Eindämmung der Korruption dringend erforderlich ist. Sie muss mit voller Kraft umgesetzt werden, um die Zukunft des Landes zu retten.

    Hier  geht es zur Zusammenfassung von Dezember /Januar

     

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