Kategorie: migrantipp

„Servicejournalismus“ oder „Verbraucherjournalismus“ ist eine bekannte Form des Journalismus, die es schon lange in Deutschland gibt. Aber bisher gab es keinen Verbraucherjournalismus für uns als migrantische Menschen, die zum Beispiel Ramadan feiern und andere Informationen benötigen als die deutsche Bevölkerung. Wir suchen nach anderen Rezepten oder Wege, um unsere Communities zu erreichen. Bei dieser Form des Journalismus geht es also darum, was die Leser*innen brauchen. Deshalb haben wir uns entschieden, migrantipp zu entwickeln. Du hast auch einen Tipp für uns? Dann meld dich gerne.

  • Fattoush: Ein syrisch- und libanesischer Brotsalat

    Besonders die Fastenzeit lockt damit, neue und gesunde Rezepte auszuprobieren. Damit der klassische Salat nicht zu langweilig wird, kann man mehrere Variationen aus anderen Regionen erkunden. Besonders zum Morgengebet bietet ein leckerer Salat nämlich eine leichte und erfrischende Option, um den Magen zu füllen und den Körper mit Energie zu versorgen, ohne sich schwer zu fühlen. Darüber hinaus können wir durch das Experimentieren mit verschiedenen Dressings und Gewürzen unseren Gerichten eine individuelle Note verleihen.

    Fattoush ist einer der beliebtesten Salate in der Levante-Region und im Libanon. Der Salat ist leicht zuzubereiten, da er aus relativ großen Stücken von verschiedenen Gemüsesorten sowie aus gerösteten und frittierten Brotstückchen besteht. Es wird mit Zitronensaft beträufelt und mit Olivenöl und Sumach verfeinert, um ihm einen besonderen Geschmack zu verleihen.

    Das brauchst du für den Fattoush Salat:

    Zutaten:

    • Kopfsalat
    • Gurke
    • Tomate
    • Frühlingszwiebeln
    • Petersilie
    • Radieschen
    • Minze

    Für die Sauce:

    • 1 Knoblauchzehe
    • 2 EL Sumach
    • 1/4 Tasse Olivenöl
    • Granatapfelsirup
    • Salz
    • Zitronensaft

    Und so wird Fattoush zubereitet:

    1. Schritt: Das Gemüse gut waschen und in Stücke in gewünschter Größe schneiden.
    2. Schritt: Alle Zutaten werden in einer sauberen Schüssel vermischt. Je nach Geschmack können auch weitere Gemüsesorten hinzugefügt werden.
    3. Schritt: Für die Zubereitung der Fattoush-Sauce wird Knoblauch zerdrückt und mit Sumach, Olivenöl, Granatapfelsirup, Salz und Zitronensaft vermengt. Die Sauce über den Fattoush geben und den Salat mit den Brotstückchen garnieren.

    Und fertig ist die leckere Speise Fattoush.

    Du hast den Salat direkt ausprobiert? Schick uns gern ein Foto! Falls du ein Rezept hast, über das sich unsere kommunity freuen würde oder du gern eine Auswahl an anderen Speisen haben möchtest, schreib uns eine Mail, wir freuen uns über deine Beteiligung.

  • Ramadan als Chance auf Veränderung

    Routinen sprengen, Gewohnheiten reflektieren und Resilienz ausbauen – für viele Menschen gilt: neues Jahr, neues Ich. Und so wird zumindest voller Elan versucht, schädliche Muster ausfindig zu machen und sie durch konstruktive Verhaltensweisen zu ersetzen. Doch gegen feste Marotten anzukämpfen, kann sich ganz schön schwierig gestalten, wenn sich im Leben lediglich die Jahreszahl ändert.

    Einigen Menschen fällt es viel einfacher, positive Veränderungen zu implementieren, wenn sich zum Beispiel die Umgebung ändert. Aus Faulpelzen werden bei Städtetrips plötzlich Abenteurer*innen und aus Menschen, die sich normalerweise von Netflix berieseln lassen, im Urlaub echte Leseratten. Ein ähnlicher „Tapetenwechsel“ könnte doch auch Ramadan darstellen.

    Die größte Herausforderung an Ramadan besteht wahrscheinlich darin, Selbstdisziplin zu besitzen und sich im Verzicht zu üben. Dabei ändert sich nicht nur die gewohnte Zeit der Nahrungsaufnahme, sondern auch der Schlafrhythmus wird auf den Kopf gestellt. Doch genau diese schlagartige Veränderung im Alltag birgt viel Potenzial, um gute Gewohnheiten zu etablieren und schlechte Gewohnheiten loszuwerden.

    Getreu dem Motto: „Wer immer nur macht, was man schon kann, bleibt auch immer die Person, die man schon ist“, könnte Ramadan der Startpunkt darstellen, sich persönlich weiterzuentwickeln. Von diesen Veränderungen kannst du nachhaltig profitieren:

     

    Etabliere Gottesdienste

    Der Fastenmonat lehrt uns nicht nur im Verzicht, sondern sorgt dafür, dass mehr Anbetung und Gottesfurcht in den Alltag einkehrt. Gebete sorgen nicht nur dafür, den Islam aktiv zu praktizieren, sondern entschleunigen den Alltag, bringen uns zur Ruhe und lehren uns, dankbarer zu sein. Such dir während des Ramadan Gottesdienste aus, die du nach dem Fastenmonat weiterführen möchtest. Integriere eine wöchentliche Spende, das Morgengebet (Duha) oder eine tägliche Koran-Lesung in deinen Alltag. Du wirst bemerken, wie du besser auf deine Bedürfnisse, Werte und dein Umfeld eingehen kannst, wenn dein Alltag wieder mehr Glaube beherbergt.

    Beobachte deine Wesenszüge

    Eine stärkere Bindung zu Gott kann dir helfen, deine eigene Beziehung zu dir selbst besser zu verstehen und deine Werte zu spiegeln. Nutz den Ramadan, um deine Verhaltensweisen und dein Benehmen anderen Menschen gegenüber zu reflektieren. Beobachte den Unterschied, wie du deinen Tag vor und während der Fastenzeit gestaltest. Die ersten Fastentage oder Wochen können zwar herausfordernd sein, allerdings kannst du dich auch darauf konzentrieren, wie du mit Herausforderungen umgehst. Aus schwierigen Situationen oder Phasen kannst du Kraft ziehen, auch andere Probleme in deinem Leben anzugehen.

    Hör mehr auf deinen Körper

    Vielen Menschen fällt die Balance schwer, wenn es um Sport geht: Entweder man macht gar keinen Sport oder schießt über das Ziel hinaus. Sport und Bewegung während der Fastenzeit können dabei helfen, dich mehr darauf zu konzentrieren, was dein Körper gerade wirklich braucht. 15 Minuten lockerer Spaziergang oder eine Stunde Power-Workout? Besonders wenn dein Körper tagsüber auf Essen und Trinken verzichtet, wirst du merken, welche sportliche Intensität sich für dich gut anfühlt und welche nicht. Dieses sensiblere Körpergefühl kann dir auch nach Ramadan behilflich sein, deine Grenzen besser zu spüren.

    Übe dich in Geduld

    Durch ständige Erreichbarkeit und eine Gesellschaft, die auf Leistung getrimmt ist, hetzen wir im Laufe des Jahres von einem Termin zum nächsten. Verpflichtungen sowohl privat als auch beruflich werden von ständigen Nachrichten begleitet. Doch nach doppelt so viel Stress sollte doppelt so viel Entschleunigung folgen.

    Versuch im Ramadan die Geschwindigkeit und Intensität deines Lebensstils zu reduzieren und dich wieder auf das Wesentliche im Leben zu konzentrieren. Schränke die Nutzung von sozialen Medien ein, um besser auf deine innere Stimme zu hören. Vielleicht überlegst du in Ruhe, ob dein Leben erfüllt oder gefüllt ist. Am besten, du packst dein Handy jeden Tag für ein oder zwei Stunden weg, um dich um Hobbys zu kümmern, für die du normalerweise nicht viel Raum schaffst.

     

    Diese Tipps können dir helfen, diese Veränderungen bewusst und langanhaltend in deinem Leben zu etablieren: 

     

    1. Bewusstseinserweiterung: Indem du dein Bewusstsein steigerst, kannst du dein Verhalten verändern. Wenn du beispielsweise die Vorteile von Sport auf deine körperlich und mentale Gesundheit beobachtest, kann das dir helfen, auch langfristig am Ball zu bleiben.
    2. Umgebungsveränderung: Unsere Umgebung beeinflusst uns nachhaltig. Vielleicht hast du noch nicht das richtige Fitnessstudio oder die richtige Moschee gefunden, in der du dich wohlfühlst. Versuch doch mal eine andere Umgebung zu wählen und schau, ob es dir leichter fällt, konsequent bei deiner Routine zu bleiben.
    3. Emotionale Motivation: Tiefgreifende emotionale Erfahrungen können dazu beitragen, dass Verhaltensänderungen herbeigeführt werden. Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen oder der Verlust eines Freundes durch einen Streit können dazu führen, dass wir motiviert sind, einen Wandel in unserem Leben herbeizuführen. Beobachte positive wie negative emotionale Erfahrungen und welche Lehre und Veränderung du daraus ziehen kannst.

     

    Ramadan ist eine Chance auf eine bessere Lebensqualität. Mach dir eine Liste mit den Dingen, die du gerne in deinem Leben verändern möchtest und schaffe Raum, um durch deine neue Alltagsroutine mehr zu dir selbst zu finden. Du hast bereits eine grundlegende Veränderung während Ramadan herbeiführen können und möchtest gerne darüber sprechen? Schreib uns gerne und erzähl uns von deinen Erfahrungen oder welche Themen dich in Zukunft noch interessieren würden.

     

  • How to: Allyship im Ramadan

    Es ist wieder Ramadan. Und spätestens, seit alle möglichen Medien über die Ramadanbeleuchtung in Frankfurt berichten und die Kommentarspalten unseren Glauben an die Menschlichkeit herausfordern, hast du es bestimmt auch schon mitbekommen.

    Ich weiß, dass es als Außenstehende*r herausfordernd sein kann, diesen Fakt im Berufsleben zu handeln.

    Daher habe ich hier 3 Tipps für Allyship im Ramadan am Arbeitsplatz:

    1. Achte Grenzen

    Vielleicht nimmst du bei der einen Kolleg*in an, dass sie fastet, und würdest dich gerne mit ihr unterhalten. Doch nur weil die Fastenzeit angefangen hat, stehen dir nicht plötzlich alle Menschen, die du muslimisch liest, für einen interreligiösen Austausch zur Verfügung. Bevor du jemanden ansprichst, beachte daher z. B.

    – wie ihr zueinander steht,
    – ob ihr euch je über persönliche/ private Dinge unterhaltet,
    – ob die Situation passend ist,
    – wer alles anwesend ist.

    2. Du darfst neugierig sein

    Auch wenn es sich rumgesprochen haben sollte, dass „Nicht einmal Wasser?!“ kein perfekter Einstieg in das Thema ist, darfst du natürlich Fragen stellen.

    Du kannst beispielsweise Fragen:

    – „Was ist für dich persönlich das Schönste am Ramadan?“
    – „Gibt es etwas, das du herausfordernd findest?“
    – „Hast du eine besondere Kindheitserinnerung, die du mit dieser Zeit verbindest?“

    3. Sei wertschätzend

    Statt „Ich könnte das ja nicht!“ ist vielleicht „Das ist wirklich eine beachtliche Leistung!“ eine konstruktivere Message.

    Statt „Das ist doch voll ungesund.“ ist vielleicht „Und, machst du etwas Besonderes in dieser Zeit, um deinen Körper zu schonen oder Sachen auszugleichen?“ ebenfalls wertschätzender.

    Ganz wichtig:
    Nicht jede von dir muslimisch gelesene Person ist es auch.
    Nicht jede*r Muslim*a fastet (jeden Tag).
    Nicht jede*r möchte das im Arbeitsleben besprechen.

    Und noch ein bisschen wichtiger:Ramad

    Danke.
    Danke, dass du dich für deine Mitmenschen interessierst.
    Danke, dass du dir Gedanken machst.
    Danke, dass du mehr erfahren willst.
    Und danke, dass du Allyship betreibst und dazulernen willst.

     

    Dieser Beitrag wurde zuerst von Dr. Neşe Oktay-Gür auf linkedin veröffentlicht.

  • 10 Tipps für Eltern mit kleinen Kindern im Ramadan

    Sich als erwachsener Mensch im Ramadan zurechtzufinden, kann an sich schon eine Herausforderung sein, aber ihn aus der Perspektive eines Kindes zu verstehen, bringt eine weitere Ebene mit sich. Das Leben mit Kleinkindern ist kunterbunt und ereignisreich, dies kann aber auch sehr kräftezehrend und ermüdend für Eltern sein. Aus diesem Grund ist es wichtig, Wege zu finden, wie man den Alltag interessanter gestalten kann.

    Für Kinder ist alles, was um sie herum passiert, ein Spiel. Dank der produktiven Zeit mit Erwachsenen und den Spielen lernen Kinder viele Dinge. Wenn man bedenkt, dass Bildung zu Hause beginnt, tragen Eltern in dieser Hinsicht eine große Verantwortung.

    Hier sind ein paar Tipps für Eltern, wie sie Ramadan mit Kleinkindern ohne Reue und Monotonie gestalten können.

    Zusammen die Wohnung dekorieren

    Je nachdem wie alt das Kind gerade ist, kann man zusammen „Ramadan Mubarak“ – Girlanden basteln, diese aufhängen und mit Lichterketten schmücken. Auch Ramadan-Kalender sind besonders beliebt. Diese kann man kaufen oder selber basteln. Man kann auch das Kind fragen, was es sich wünscht und es in den Kalender einpacken. Somit kann man die Vorfreude verdoppeln.

     

    Erklären, was Ramadan bedeutet

    Es ist besonders für Kinder von entscheidender Bedeutung, dass sich Eltern die Zeit nehmen, religiöse Praktiken wie Fasten, Beten und das Lesen des Korans in einfachen Worten zu erklären. Zum Beispiel: „Mama und Papa werden nichts essen und trinken, bis es draußen dunkel ist. Du kannst aber essen, was du willst.“ So wird sich das Kind auch dafür interessieren und nachfragen, wie lange es noch dauert. Kurz vor dem Fastenbrechen kann man zusammen den Tisch decken und gemeinsam essen.

     

    Altersgerechte Ramadan-Spiele

    Je nach Alter des Kindes kann man Spiele vorbereiten. Such- und Versteckspiele – zum Beispiel: Wie viele Mondsicheln kannst du in 10 Minuten finden? Bei jüngeren Kindern kann man zusammen Laternen basteln oder ausmalen.

     

    Gemeinsam Bücher lesen

    Es gibt zahlreiche Kinderbücher, die Wissen über Ramadan vermitteln. In einigen Büchern erzählen die Figuren ihre Ramadan-Erlebnisse und es gibt sogar Gute-Nacht-Geschichten, die für den Monat Ramadan gedacht sind. Kinder lieben Geschichten und ihr Vorstellungsvermögen erweitert sich. Außerdem helfen Bücher ihnen, die Welt besser zu verstehen.

     

    Zusammen kochen und backen

    Obwohl das Kochen und Backen mit Kindern Geduld fordert, lohnt sich der Aufwand. Dadurch werden neben Feinmotorik und Konzentration auch Selbstbewusstsein und viele andere stärkende Kompetenzen angeregt. Besonders im Ramadan, wo sich jede Person auf das Essen freut, ist es wichtig, Kinder in diesen Prozess einzubeziehen. Wichtig ist es auch, das Kind für seine Kochkünste zu loben.

     

    Videos oder Puppenspiele

    Neben Bücher lesen, kann man mit dem Nachwuchs auch altersgerechte Lernvideos schauen. Bei jüngeren Kindern eignen sich eher Puppenspiele, um die Bildschirmzeit möglichst zu minimieren.

     

    Ramadan-Routinen einhalten

    Während des Ramadan hilft es, sich an einen strukturierten Zeitplan zu halten, um den Kindern ein Gefühl der Vertrautheit und des Verständnisses zu vermitteln. Zu dieser Routine gehört es, früh für die Suhoor-Mahlzeit aufzustehen, gemeinsam mit der Familie das Fastenbrechen zu genießen und sich Zeit für Gebete und das Lesen des Korans zu nehmen.

     

    Zusammen auf Eid vorbereiten

    Am Ende des Fastenmonats feiern Muslime Eid Al-Fitr, auch Ramadanfest oder Zuckerfest genannt. Zu den Vorbereitungen gehören neben der Säuberung des Hauses auch die Gabe von Almosen. Zudem werden Geschenke für Familienmitglieder und Kinder besorgt. Hier können Eltern die Geschenke mit dem Nachwuchs zusammen aussuchen und gemeinsam einpacken. Außerdem kriegen Kinder neue Klamotten für das Fest, die sie sich auch selber aussuchen können.

     

    Genügend Schlaf

    Neben wechselnden Essenszeiten wirken sich auch Suhoor- und Iftar-Mahlzeiten auf den Schlafrhythmus aus. Im Ramadan dauert das Einschlafen länger und die Gesamtschlafzeit verkürzt sich. Dies kann für Eltern besonders herausfordernd sein, weil sie morgens bereits in frühen Stunden einsatzbereit für die Kinder sein müssen. Deshalb ist es ratsam, sich in der kinderfreien Zeit möglichst auszuruhen und zu schlafen. Wenn das Kind Mittagsschlaf macht, kann man diese Zeit auch zum Schlafen nutzen.

     

    Pausen gönnen

    Es ist nicht immer möglich, jeden Tag mit Aktivitäten zu füllen und das ist auch okay. Aus diesem Grund sollten Eltern kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie an manchen Tagen aus verschiedenen Gründen nichts machen können. Es ist sogar richtig und wichtig, sich Pausen zu gönnen und mal Kraft zu tanken.

     

  • Tipps für Konvertit*innen im Ramadan

    Der Ramadan ist in der muslimischen Welt eine besondere Zeit. Er ist nicht nur, wie vielfach geglaubt, ein Monat des Fastens und der Enthaltsamkeit von Nahrung und Getränken während der Tagesstunden, sondern auch eine Zeit intensiver spiritueller Reflexion und innerer Reinigung. Für Muslim*innen ist der Ramadan mehr als nur eine Pflicht und Säule des Islams.

    Der Monat ist eine heilige Periode, die eine tiefe Verbindung zu Gott, zur Gemeinschaft und zur inneren Stärke fördert. Während dieser Zeit kommen Gläubige aus allen Schichten zusammen, um sich dem Gebet, der Selbstreflexion und dem Gottesdienst zu widmen. In den Herausforderungen des Verzichts findet sich eine Gelegenheit zur geistigen Erneuerung, welche von den Gläubigen freudig genutzt wird.

    Ferner lehrt der Ramadan Werte wie Mitgefühl, Großzügigkeit und Dankbarkeit und trägt somit maßgeblich zur persönlichen Entwicklung und zur Festigung der Glaubensgemeinschaft bei. Es erscheint also wenig überraschend, dass sich viele Muslim*innen ganz besonders auf diesen heiligen Monat freuen und seinen Beginn kaum abwarten können.

    Die Situation von Kovertit*innen

    Allerdings können an dieser Euphorie und Aufregung nicht alle Gläubigen teilnehmen. Insbesondere fallen solche hinten runter, welche den Islam erst kürzlich angenommen haben und daher sogenannte Konvertit*innen sind. Oftmals stammen sie aus atheistischen oder andersgläubigen Haushalten und haben daher konsequenterweise keine Mitstreitenden in der Familie, mit denen sie Ramadan verbringen können.

    So passiert es schnell, dass aus einem heiligen Monat der Freude und des Beisammenseins schnell eine Zeit der Trauer und Einsamkeit wird, da in diesen Wochen so deutlich wie nie wird, dass man mit seinem Glauben allein dasteht. Dies hat zur Folge, dass der Ramadan als eine besonders belastende Zeit wahrgenommen wird und auch als solche in den Erinnerungen verankert wird.

    Auch können religiöse Unterschiede innerhalb der Familie zu Spannungen und sogar Streitigkeiten führen, gerade wenn Familienmitglieder unterschiedlichen Glaubens sind oder unterschiedliche Grade der Religiosität zeigen. In solchen Fällen kann der Konflikt zwischen individuellen Überzeugungen und familiären Erwartungen zu einem Gefühl der Isolation und Frustration führen und die ohnehin herausfordernde Zeit des Fastens noch schwieriger oder gar unmöglich machen. Dieser Artikel soll daher ein Survival Guide für Konvertit*innen selbst, aber auch jene, die sie während dieser besonderen Zeit unterstützen möchten, werden und beiden Seiten mit Tipps aus meiner persönlichen Erfahrung als Konvertitin versorgen.

    Keine Konfliktbereitschaft zeigen

    Jedoch kann man diesen, egal wie sehr man es sich wünscht, manchmal nicht gewinnen. Dann wird es Zeit, sich einzugestehen, dass man nicht jeden dazu bewegen kann, die neue Religion zu akzeptieren – selbst wenn es sich um die engste Familie handelt. Es ist wichtig zu erkennen, dass nicht jeder die gleiche Wertschätzung oder das gleiche Verständnis für den Ramadan aufbringt. Manchmal ist es besser, einen Schritt zurückzutreten und die Meinungsverschiedenheiten zu akzeptieren, anstatt sie zu vertiefen und die familiären Beziehungen zu belasten.

    Im Sinne der spirituellen Harmonie des Ramadans sollte es im Fokus stehen, den Frieden und die Einheit innerhalb der Familie zu bewahren, auch wenn dies bedeutet, dass man die eigene Feierlichkeit und Frömmigkeit zurückhalten muss. Letztendlich geht es darum, die Werte des Mitgefühls und der Vergebung im Umgang mit anderen zu verkörpern und einen Raum der Akzeptanz und des Respekts zu schaffen, der über religiöse Unterschiede hinweggeht.

     

    Gemeinschaft leben, ohne es zu übertreiben

    Meine Freund*innen und Bekannten, die meine schwierige Situation kannten, luden mich oft zum gemeinsamen Fastenbrechen zu sich nach Hause ein. Oft klopften sie mir auf die Schulter und versuchten mich mit sanften Worten über Zusammenhalt und Gemeinschaft wieder positiv zu stimmen. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass mir die Vielzahl an Einladungen mehr Angst machte, als dass ich mich über sie freute. Das mag einerseits an meiner introvertierten Natur liegen, andererseits aber auch einzig und allein daran, dass ich mich innerhalb der muslimischen Gemeinschaft schon immer wie ein Außenseiter gefühlt habe.

    Es ist daher wichtig zu erkennen, dass das Gefühl der Einsamkeit, welches viele Konvertit*innen während des Ramadans erleben, nicht nur auf individuellen Unsicherheiten beruht, sondern oft auch auf eine tiefere Unsicherheit bezüglich ihrer Identität und Zugehörigkeit innerhalb der muslimischen Gemeinschaft zurückgeht. Diese Unsicherheiten können zu einer gewissen Zurückhaltung führen, wenn es um die Annahme von Einladungen und die Teilnahme an gemeinsamen Feierlichkeiten geht.

    Dennoch sollten sowohl Konvertiten als auch muslimische Gastgeber bemüht sein, einander mit Sensibilität und Verständnis zu begegnen. Es ist wichtig, dass Konvertiten sich nicht dafür schämen, Fragen zu stellen oder Bedenken zu äußern, während Gastgeber darauf achten sollten, ihre Einladungen mit Einfühlungsvermögen und Respekt anzubieten, ohne dabei Druck auszuüben. Nur dann kann die Gemeinschaft aufrichtig gelebt – und eine Sphäre geschaffen werden, in der sich alle gleichermaßen wohlfühlen.

     

    Die Peitsche mit Zuckerbrot austauschen

    In der Blüte des Ramadans kann es schnell passieren, dass Konvertit*innen zu streng mit sich selbst werden, wenn es darum geht, die Anforderungen des Fastens vollumfänglich zu erfüllen. So macht sich schnell das zermürbende Gefühl der Überforderung breit, wenn der heilige Monat mit persönlichen oder familiären Konflikten einhergeht, die einen davon abhalten, die religiösen Pflichten lückenlos einzuhalten. In solchen Momenten ist es wichtig, sich vor Augen zu führen, dass der Ramadan nicht nur eine Zeit der Hingabe, sondern auch eine Zeit der Vergebung ist.

    Wir alle machen Fehler und haben unsere eigenen, meistens unsichtbaren Kämpfe zu bewältigen. Es ist daher wichtig zu begreifen, dass wir lernen müssen, nachgiebiger und freundlicher mit uns selbst und anderen umzugehen – ganz besonders während dieser heiligen Zeit. Wenn das Fasten oder andere religiöse Pflichten zu einer Belastung werden, ist es keine Schande, sich eine Auszeit zu nehmen oder sich auf andere Weise zu engagieren, um die spirituelle Bedeutung des Ramadans weiterhin aufrechtzuerhalten und mit Leben zu füllen.

    Der Fastenmonat lehrt uns nicht nur, unsere körperlichen Bedürfnisse zu zügeln, sondern auch, Mitgefühl und Vergebung gegenüber uns selbst und anderen zu praktizieren. Er ist eine Zeit, in der wir die scharfe Peitsche der Verurteilung gegen das Zuckerbrot der Barmherzigkeit eintauschen sollten. Indem wir uns erlauben, menschlich zu sein und uns von unserer eigenen Erwartung und insbesondere derer anderer zu befreien, können wir die wahre Essenz des Ramadans erleben: Eine Zeit der spirituellen Erneuerung, der Hingabe und der Gnade. Und das ohne Schuldgefühle oder Trauer.

     

    Hier findest du Ernährungstipps für den Ramadan

  • Ernährungstipps im Ramadan

    Das spirituelle Fasten im Ramadan: So vermeidest du Durst und Dehydrierung

    Für Muslim*innen auf der ganzen Welt beginnt mit dem Ramadan eine Zeit des Fastens, des Gebets, aber auch der Reflexion. Das heilige Fest bedeutet nämlich weit mehr, als tagsüber auf Essen und Trinken zu verzichten. Ramadan ist zwar die Zeit der Enthaltsamkeit, aber auch die Zeit der gemeinsamen Mahlzeiten und des Zusammenhalts in der Familie und der Gemeinschaft.

    Doch den ganzen Tag zu fasten, kann auch ganz schön anstrengend und kräftezehrend sein. Wie lässt sich der Alltag am besten bestreiten, damit auch noch genügend Kraft zum Beten und für die Reflexion der eigenen Gewohnheiten übrig bleibt? Der Schlüssel liegt in der richtigen Ernährung.

    Eine gesunde Ernährung sollte immer priorisiert werden, ganz besonders, wenn man wie zu Ramadan nur eine gewisse Zeitspanne zur Verfügung hat, um dem Körper das zu geben, wovon er am nächsten Tag zehren kann. Ziel ist es, den Körper mit reichlich Flüssigkeit und Nährstoffen zu versorgen, um Dehydrierung und eine Beeinträchtigung der körperlichen Funktionen zu vermeiden. Der Körper sollte so gut es geht bei der veränderten Ess- und Schlafgewohnheit unterstützt werden. Das klappt besonders gut, wenn man während des Fastenbrechens Lebensmittel und Getränke vermeidet, die Durst und Dehydrierung hervorrufen.

    1. Trinke keine oder wenig koffeinhaltige Getränke

    Viele Menschen greifen beim Fastenbrechen gerne mal zu Kaffee, Energydrinks oder anderen koffeinhaltigen Getränken, um die Verdauung anzukurbeln oder während und nach dem Essen Müdigkeit vorzubeugen. Der Griff zu koffeinhaltigen Getränken klingt zwar nach einer Lösung, kann aber auch einen negativen Effekt haben.

    Da diese Getränke eine entwässernde Wirkung haben, bedeutet das, dass man schneller austrocknet und das Durstgefühl während eines langen Fastentages sogar zusätzlich verstärkt wird. Es ist daher ratsam, den Konsum koffeinhaltiger Getränke einzuschränken und stattdessen Wasser, Saft oder andere Heißgetränke zu trinken.

     2. Vermeide salzige Lebensmittel 

    Um nicht auszutrocknen, sollte man auf so viel Lebensmittel mit hohem Salz- und Natriumgehalt verzichten wie möglich. Allerdings steckt nicht nur in Chips und gesalzenen Erdnüsse eine Unmenge an Salz, sondern auch in Wurstwaren, verarbeitetem Fleisch, Fischprodukten, Oliven, Gurken, Fast Food, Salzkäse und Soßen wie Mayonnaise, Senf und Ketchup.

    Während der Fastenzeit ist es ratsam, den Salzkonsum auf unter 2,3 g pro Tag zu begrenzen, wie es von der American Heart Association empfohlen wird. Das ist ungefähr ein halber gestrichener Teelöffel. Greif beim Kochen stattdessen lieber zu verschiedenen Kräutern, um den Geschmack der Speisen zu verbessern.

    3. Lieber seltener naschen

    Auch arabische Süßigkeiten können verstecktes Salz beherbergen. Natürlich muss niemand vollständig auf Süßigkeiten verzichten. Allerdings ist es ratsam, sie in Maßen zu genießen und nicht täglich zu naschen. Alternativ kannst du auch versuchen, verschiedene Süßigkeiten nachzukochen oder zu backen, um so sicherzugehen, dass nicht unnötig viel Salz versteckt ist. Besonders Fertigprodukte können auffällig salzreich sein.

    4. Frittiertes und scharfes Essen reduzieren

    Vermeide besonders zum Suhoor (die letzte Mahlzeit vor der Morgendämmerung) frittierte Speisen, weil Durst durch das Öl verstärkt wird. Auch sehr gewürzte und scharfe Speisen sollten gemieden werden, um am nächsten Tag keinen übermäßigen Durst zu verspüren. Eingelegte Gurken, Oliven, gesalzener Fisch können die Magensäure erhöhen und den Flüssigkeitsbedarf des Körpers steigern.

    Wie lässt sich Müdigkeit überwinden und Durst vermeiden? 

    Das Wichtigste ist, trotz des ersehnten Fastenbrechens in Maßen zu essen und das Essen langsam zu genießen, um ein gesundes Gewicht zu halten und eine gute Verdauung zu fördern. Übermäßiges Essen kann nämlich zu Sodbrennen und Verstopfung führen.

    Während des Iftars solltest du reichlich Wasser trinken. Verschiebe deine Suhoor-Mahlzeit am besten auf einen Zeitraum nach Mitternacht, damit der Körper am nächsten Tag besser mit dem Durst- und Hungergefühl umgehen kann.

    Setze auf wasserreiche Früchte wie Erdbeeren, Trauben, Äpfel, Orangen, Kiwis oder Beeren, um die Flüssigkeitszufuhr zu unterstützen. Entscheide dich für Gemüse, das viel Wasser enthält, wie grünes Blattgemüse, Gurken, Tomaten, Sellerie und Kohl.

    Wähle leichte und nahrhafte Suhoor-Mahlzeiten, die genug Wasser und Ballaststoffe enthalten, um das Hunger- und Durstgefühl zu mildern. Vermeide nach Möglichkeit hohe Temperaturen (was in Deutschland gerade nicht schwer ist …), indem du dich ggf. in klimatisierten Räumen aufhältst und direkte Sonneneinstrahlung meidest.

    Falls du weitere Tipps rund um Ramadan hast oder gerne mehr über das Thema erfahren möchtest, kannst du dich jederzeit bei uns melden. Wir würden uns über deine Beteiligung oder Anregungen freuen. Wir wünschen dir einen frohen Ramadan und die Gelegenheit, dich während der Fastenzeit von schädlichen Gewohnheiten zu befreien. 

  • Driver’s license and registering a car

    Dear Danial,

    First of all, congratulations on having your own car! You can register it in your own name, even if the data in your travel document and on your electronic residence permit are based on your own information. This was decided by the administrative court in Duesseldorf (judgment of 28.08.2013 – 6 K 7524/12):

    It is sufficient for the registration of a car if proof of identity (passport, residence title) is presented, even if the data provided therein is based on own information.

    • Section 6(1) of the Vehicle Registration Ordinance requires proof of personal data such as surname, first name(s), date and place of birth. This is intended to ensure in registration law that it can be reliably checked and guaranteed that the person in whose name the car is to be registered can be unambiguously identified by the official authorities concerned with the registration of the motor vehicle and those to be concerned with it in the future. It should be reliably established that the registration data to be stored in the local and central vehicle register corresponses with the data provided by the applicant and recorded in official documents. It must be possible for the authorities and other road users to identify him reliably, and any actions associated with the registration of the motor vehicle must reach him reliably. Other interests – e.g. those relating to aliens law – are not taken into account. The sole intent of the Vehicle Registration Ordinance is to ensure that the vehicle owner can be traced in registration law. This is the case even if the data of the identity card is based on own information.

     

    For the registration of your own car, you will need the following documents:

    • Registration confirmation
    • Valid identity card (see above)
    • Registration certificate part II
    • Electronic insurance confirmation as eVB code (available from the car insurance company)
    • SEPA direct debit mandate to collect the vehicle tax by direct debit
    • License plate

     

    How to get a driver’s license in Germany

    As a resident in Germany, you can drive a car for the first six months after entering Germany if you already have a driver’s license from your country of origin. If the driver’s license is not in English, a certified translation must be provided (with the original and a copy certified by an automobile club, e.g. ADAC, an accredited translator, a municipality).

    No later than six months after taking up residence in Germany, the foreign driver’s license must be transcribed. Otherwise, one is no longer allowed to drive in Germany.

    Required documents:

    • Valid identity card*
    • Confirmation of residence
    • Biometric passport photo
    • Certificate of participation in a first aid course
    • Theoretical and practical driving test
    • The theoretical driving test can also be taken in languages other than German: including English, High Arabic, French, Turkish.

    For the practical test you must have sufficient knowledge of German, an interpreter may not be used.

    *For the application for a driver’s license and for proof of identity in driving tests, a certificate of residence permit with a photograph is also sufficient. This was decided by the Federal Administrative Court (ruling of 08.09.2016, Ref. 3 C 16.15). This applies even if the data provided in the residence permit is based on personal information.

    If you do not have a driver’s license from your country of origin, you must take driving lessons and pass the two tests (theory and practice).

    We wish you good luck and drive safely!

    This article was first published in German.

     

  • Residence permit for a child born in Germany

    Answer:

    Hi Abdul,

    Congratulations on the birth of your child!

    According to Section 33 of the German Residence Act, a child born in Germany is granted a residence permit ex officio if both parents have a residence permit or a settlement permit at the time of birth. This is the case with you and your wife.

    Under certain conditions, the child born in Germany can also be granted German citizenship (§ 4 paragraph 3 Citizenship Act) if:

    • one of the parents has had legal residence in Germany for eight years and
    • is in possession of an unlimited residence permit, i.e., the settlement permit.

     

    The time of the asylum procedure is regularly not legal residence in the sense required here, which is only permitted residence. However, the time of the asylum procedure subsequently becomes legal residence if the asylum procedure ends with a positive decision.

    We do not know how long you have been in Germany legally, but if it has already been eight years, we would advise you to apply for German citizenship for your child.

     

    This article was first puplished in German:

    https://kohero-magazin.com/frage-und-antwort-warum-keinen-unbefristeten-aufenthalt-fuer-mein-kind/

  • Transfer from an initial reception to subsequent accommodation

    Dear Reader,

    First of all, your commitment to learn the German language as soon as possible is admirable! What a pity that the school is now so far away. In Hamburg, the transfer from an initial reception to subsequent accommodation is carried out by the authority for labor, social affairs, family, and integration. The subsequent accommodations are mostly run by a municipal company called „fördern und wohnen“. This distribution can sometimes happen very quickly (in your case within only three days), sometimes it can take a very long time.

    I would advise contacting the relevant management of the shelter and describe the problem. Perhaps there is a way to quickly find a language course near close to the new accommodation. Whether it is possible to move to a subsequent accommodation closer to the original initial reception, i.e., near the language school, would then possibly also need to be clarified.

    However, there is also the possibility to rent your own apartment that is close to the language school. Refugees entitled to protection, i.e., people with asylum recognition, refugee recognition, subsidiary protection, or other residence titles, generally have the right to move into their own apartment. In the case of some residence titles, the foreigners’ authorities can add a note that the refugee must live in a specific residence. Unfortunately, it is very difficult for refugees to find a suitable apartment on the Hamburg housing market.

    Best of luck!

     

    Diese Artikel wurde auch auf Deutsch veröfftlicht.

  • Probleme beim Ehegattennachzug aus Afghanistan?

    Uns erreichen zur Zeit viele  Anfragen, warum es so problematisch ist, dass die afghanischen Ehefrauen zu ihren in Deutschland als Flüchtlingen anerkannten Ehemännern nachziehen. Hier sind ein paar Gründe, warum sich der Ehegattennachzug schwierig gestalten kann.

    Terminbuchung zum Einreichen der Unterlagen

    Einer der Gründe könnte sein, dass schon die Terminbuchung zum Einreichen der erforderlichen Unterlagen bei der Deutschen Auslandsvertretung in Teheran oder Islamabad nicht ordnungsgemäß erfolgt. Nur in diesen beiden Botschaften können die Unterlagen abgegeben werden, wenn dann ein Termin bestätigt wird.

    Die Terminbuchung muss, wenn sich die Ehefrau noch in Afghanistan aufhält direkt über die Webseite der Deutschen Botschaft in Kabul erfolgen. Die Deutsche Botschaft hat dort zwar am 15.8.2021 ihren Betrieb eingestellt, aber die Webseite für Terminbuchungen gibt es noch: https://service2.diplo.de/rktermin/extern/appointment_showForm.do?locationCode=kabulvisa&realmId=769&categoryId=1401

     

    So sieht die Terminbuchungsseite der Deutschen Botschaft Kabul aus:

     

     

     

    Erfolgt die Buchung aber über die Seite der Deutschen Botschaft in Teheran, werden alle, die ihren Termin über diese Seite gebucht haben und dann zum Termin erscheinen, abgewiesen, wenn sie sich nicht schon  6 Monate im Iran aufhalten (Nachweis durch den Einreisestempel im Pass). Es muss ein neuer Termin gebucht werden, was wiederum bis zu 1 Jahr dauern kann.

     

    So sieht die Terminbuchungsseite der Deutschen Botschaft Teheran aus:

     

     

    Die Webseite ist unter folgendem Link:

    https://service2.diplo.de/rktermin/extern/appointment_showForm.do?locationCode=tehe&realmId=22&categoryId=1267

     

    Beide Seiten sehen sehr ähnlich aus, so dass es zu Verwechslungen kommen kann, die dann zur Folge haben, dass man unter Umständen in Teheran beim Termin erst gar nicht vorgelassen wird.

    Unser Tipp: bitte macht einen Screenshot von der Seite, wenn ihr alles ausgefüllt habt, um so einen Beweis dafür zu haben, dass ihr von der korrekten Seite den Termin gebucht habt. Wenn der/die  Ehepartner*in  bereits den Aufenthalt von nachweislich 6 Monaten im Iran hat, ist die Buchung über die deutsche Botschaft in Teheran problemlos möglich.

    Erforderliche Unterlagen

    Beim Termin müssen dann folgende Unterlagen vorliegen:

     

    • Reisepass (innerhalb der letzten 10 Jahre ausgestellt und Gültigkeit muss Dauer des Visums um mindestens 3 Monate überschreiten)+ 3 Kopien
    • 3 Antragsformulare in deutsch oder englisch ausgefüllt pro Antragsteller
    • 3 Passfotos des/der Antragsteller*in und des in Deutschland lebenden Ehegatten
    • Tazkira im Original inkl deutscher oder englischer Übersetzung + 3 Kopien (ist die Person, zu der der Familiennachzug erfolgen soll, afghanischer Abstammung, ist auch diese Tazkira beizufügen)
    • Heiratsurkunde (Nikah Khat oder Waseeqa Khat) im Original und Übersetzung (deutsch oder englisch)
    • Nachweis deutscher Sprachkenntnisse (A1) im Original
    • Pass, Aufenthaltstitel und Meldebescheinigung des in Deutschland lebenden Ehegatten + 3 Kopien
    • Visumgebühr von € 75
    • Fragebogen zur Urkundenüberprüfung im Original (von der Seite der deutschen Botschaft in Kabul herunterladen)

     

    Insgesamt kann es von der Terminbuchung bis zum Ausstellen des Visums zur Einreise nach Deutschland 2 Jahre dauern.

     

    Wir wünschen allen viel Glück und Erfolg.

     

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