Kategorie: migrantipp

„Servicejournalismus“ oder „Verbraucherjournalismus“ ist eine bekannte Form des Journalismus, die es schon lange in Deutschland gibt. Aber bisher gab es keinen Verbraucherjournalismus für uns als migrantische Menschen, die zum Beispiel Ramadan feiern und andere Informationen benötigen als die deutsche Bevölkerung. Wir suchen nach anderen Rezepten oder Wege, um unsere Communities zu erreichen. Bei dieser Form des Journalismus geht es also darum, was die Leser*innen brauchen. Deshalb haben wir uns entschieden, migrantipp zu entwickeln. Du hast auch einen Tipp für uns? Dann meld dich gerne.

  • Neu in Hamburg? Hier kannst du Kontakte knüpfen

    Du bist neu in Hamburg und auf der Suche nach Möglichkeiten, neue Leute kennenzulernen? So viel Auswahl wie Hamburg auch bietet, man kann sich trotzdem schnell verloren und einsam fühlen, gerade wenn man die Sprache noch nicht perfekt beherrscht. Doch keine Sorge: In Hamburg gibt es zahlreiche Organisationen, die Menschen aus aller Welt zusammenzubringen und dir den Start in der Hansestadt erleichtern wollen. Um dir dabei zu helfen, haben wir eine Übersicht mit einigen Möglichkeiten zusammengestellt.

    Sprachcafe und Tandem

     

    VHSSprachtandem

    Das Sprachtandem der Hamburger Volkshochschule ist ein kostenloser Service, bei dem du dich mit Menschen unterschiedlicher Muttersprachen austauschen und so eine neue Sprache lernen kannst, während du gleichzeitig der anderen Person deine eigene Sprache näherbringst. Du gibst einfach deine Muttersprache und die gewünschte Zielsprache an und es wird ein*e passende*r Partner*in in deiner Nähe für dich gefunden. Ihr könnt euch dann entweder persönlich oder online treffen. Dabei lernst du nicht nur die Sprache, sondern auch die Kultur und die Person selbst besser kennen.

     

    kohero Schreibtandem

    Auch bei kohero gibt es die Möglichkeit, Teil eines Tandems zu werden. Hier kannst du mithilfe einer Person, die Deutsch als Muttersprache spricht, Texte schreiben, die dann auf unserer Website veröffentlicht werden. Du übst das Schreiben auf Deutsch und knüpfst dabei einen neuen Kontakt. Hier kannst du mehr darüber erfahren.

     

    Sprachbrücke 

    Die Sprachbrücke-Hamburg bietet erwachsenen Zugewanderten die Möglichkeit, ihr Deutsch in lockeren Gesprächen mit anderen zu üben. Es handelt sich dabei nicht um offiziellen Deutschunterricht, der Schwerpunkt liegt auf alltäglichen Unterhaltungen in einer entspannter Atmosphäre, wo man neue Leute kennenlernen kann. Die Gesprächsgruppen werden von Ehrenamtlichen geleitet und bestehen aus vier Teams und einer Lenkungsgruppe. Es gibt mehrere Gesprächsorte an unterschiedlichen Tagen sowie die Möglichkeit, online teilzunehmen.

     

    Internationale Vereine

     

    Café Exil

    Das Café Exil ist eine selbstverwaltete und unabhängige Beratungs- und Unterstützungsstelle für Geflüchtete und Migrant*innen. Der Schwerpunkt liegt auf rechtlicher Beratung, Unterstützung bei Übersetzungen und Begleitung im Alltag bei rassistischen Erfahrungen. Gleichzeitig ist es ein offenes Café, das als Treffpunkt und Kommunikationsraum dient.

     

    Verikom

    Verikom ist eine Beratungsstelle, die ein breites Spektrum an Projekten in den Bereichen Beratung, Bildung und Gewaltschutz anbietet. Die Organisation engagiert sich besonders gegen Rassismus, Sexismus und Diskriminierung. Neben diversen Projekten werden auch Deutschkurse und arbeitsmarktorientierte Trainings für Geflüchtete angeboten. Die vielfältigen Angebote ermöglichen nicht nur persönliche Weiterbildung, sondern bieten auch eine Gelegenheit, neue Menschen kennenzulernen.

     

    Freiwilligenarbeit 

     

    Flexhero

    Durch Freiwilligenarbeit kannst du Menschen mit ähnlichen Interessen und Werten treffen, da ihr gemeinsam an Projekten arbeitet. Flexhero ist eine Plattform, auf der du dich mit Ehrenamtlichen vernetzen kannst und verschiedenste Projekte in vielen Bereichen finden kannst.

     

    Mitmacher 

    Die Plattform Mitmacher folgt demselben Prinzip, legt jedoch ihren Fokus darauf, speziell geflüchtete und migrierte Menschen in Ehrenämter zu vermitteln. So kannst du problemlos ein Ehrenamt finden, auch wenn deine Deutschkenntnisse noch nicht perfekt sind.

     

    Events 

     

    Eat the World Tour

    Die Eat the World Tour in Hamburg bietet eine kulinarische Reise durch die Vielfalt der Elbmetropole. Mit den Tourguides erlebt man die Stadt aus einer Insider-Perspektive, entdeckt verborgene Orte und genießt sechs ausgewählte Kostproben bei inhabergeführten Partnerbetrieben. Man taucht ein in die Geschichte und den Geschmack der Hamburger Stadtviertel – jenseits der klassischen Touristenpfade. Es gibt eine Vielzahl an Touren in verschiedenen Stadtteilen über verschiedene Themen, wie eine Krimirätseltour oder vegane Touren, sodass für jeden etwas dabei sein sollte. Preislich liegen die Touren bei etwa 77 €.

     

    Welcome Dinner 

    Das Welcome Dinner bietet eine Gelegenheit, beim gemeinsamen Abendessen neue Menschen kennenzulernen. Der Verein bringt Menschen aus aller Welt mit verschiedenen Deutschkenntnissen an einem Küchentisch zusammen. Du kannst dich entweder als Gäst*inoder Gastgeber*in anmelden und bekommst passende Personen für ein gemeinsames Essen vermittelt.

     

    Plattformen

     

    Meetup

    Meetup ist eine Plattform, auf der verschiedenste Events wie Wanderungen, Brunch- oder Networking-Treffen sowie viele weitere Veranstaltungen angeboten werden. Dadurch hast du die Möglichkeit, dich mit Menschen vernetzen, die deine Interessen teilen. Du kannst entweder an bestehenden Events teilnehmen oder eine eigene Gruppe gründen und eigene Events organisieren.

     

    Bumble BFF

    Bumble BFF funktioniert ähnlich wie eine Dating-App, nur für Freundschaften. Du erstellst ein Profil, gibst deine Interessen an und kannst dann potenzielle Freund*innen matchen. Es ist dabei möglich, nach Geschlecht, Altersgruppe und Entfernung zu filtern. Nach einem Match könnt ihr zuerst schreiben oder euch direkt treffen, um euch kennenzulernen.

     

     

     

  • 10 Filme über Menschen in und aus Syrien, die du dir anschauen solltest

    Für Sama (Originaltitel: For Sama, 2019)

    Für Sama ist ein Dokumentarfilm von den Filmemacher*innen Waad al-Kateab und Edwaed Watts. Er ist eine Widmung von al-Kateab an ihre im Krieg geborene Tochter Sama, in der sie über einen Zeitraum von fünf Jahren mit ihrem Handy und ihrer Kamera über ihr Leben im aufständischen Aleppo erzählt: von ihrer Liebe, ihrer Hochzeit und der Geburt ihres Kindes, während um sie herum der Bürgerkrieg immer weiter zerstörerisch eskalierte. Ihre Kamera fängt auf bewegende und direkte Weise Verlust, Überleben und Lebensfreude ein, während sie vor der schwierigen Entscheidung steht, ob sie fliehen und ihre Tochter in Sicherheit bringen oder bleiben und den Kampf für Freiheit fortsetzen soll, für den sie so viel geopfert hat.

    Die Weißhelme (Originaltitel: The White Helmets, 2016)

    Die Weißhelme ist ein britischer Dokumentar-Kurzfilm von Orlando von Einsiedel aus dem Jahr 2016, der die Arbeit der syrischen Zivilschutzgruppe Weißhelme beleuchtet. Gegründet in 2013, setzen die Weißhelme ihr Leben aufs Spiel, um Menschen zu retten, die bei den täglichen Luftangriffen in Syrien auf zivile Ziele getötet oder verletzt werden. Als Ersthelfer*innen sind sie oft die Ersten vor Ort und suchen in den durch Bombeneinschläge zerstörten Gebäuden nach Überlebenden. Der von Netflix produzierte Film zeigt eindrucksvoll die körperlichen und vor allem psychischen Belastungen, denen die Mitglieder ausgesetzt sind. 

    Homs – Ein zerstörter Traum (Originaltitel: The Return to Homs, 2013)

    Homs – Ein zerstörter Traum ist ein syrisch-deutscher Dokumentarfilm von Regisseur Talal Derki. Derki begleitet von August 2011 bis August 2013 zwei Freunde, darunter den ehemaligen Fußballspieler Abdul Baset Al-Sarout, in Homs, die Demonstrationen gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad organisieren. Als die syrischen Sicherheitskräfte gewaltsam gegen die Proteste vorgehen, entscheiden sich die pazifistisch eingestellten Freunde, sich zu bewaffnen und als Widerstandskämpfer auf Seiten der Freien Syrischen Armee gegen das Regime zu kämpfen. 

    E-Team (Originaltitel: E-Team, 2014)

    E-Team ist eine amerikanische Dokumentation aus dem Jahr 2014, co-produziert und regiert von Katy Chevigny und Ross Kauffman. Der Film zeigt das Notfallteam einer Menschenrechtsorganisation, das in von Diktatoren regierten Ländern Kriegsverbrechen dokumentiert und diese publik macht. Die Dokumentation fokussiert sich dabei insbesondere auf die Arbeit und den Alltag der Teammitglieder, die in Syrien und Libyen schreckliche Verbrechen aufdecken. Dabei wird sowohl der Mut der Mitglieder als auch die Gefahr, in der sie sich befinden, eindrucksvoll dargestellt.

    Limbo (2019)

    Limbo ist eine Tragikomödie von Ben Sharrock und erzählt die Geschichte von Omar, einem jungen syrischen Musiker, der gezwungen ist, gemeinsam mit anderen Geflüchteten isoliert auf einer abgelegenen schottischen Insel zu leben, während sie auf ihre Asylbescheide warten. Von seiner Familie getrennt und um seinen Bruder, der in Syrien kämpft, besorgt, bewahrt Omar die Oud seines Großvaters sorgsam auf. Er teilt eine Unterkunft mit anderen Asylbewerbern und verbringt die Zeit mit Fernsehsendungen, Integrationskursen und Telefonaten mit seiner Familie.
    Der Film zeigt die Herausforderungen des Wartens auf einen Asylbescheid und den Versuch, sich in einer fremden Welt zurechtzufinden, während er gleichzeitig humorvolle und melancholische Momente miteinander verbindet.

    Die andere Seite der Hoffnung (Originaltitel: Toivon tuolla puolen, 2017)

    Die andere Seite der Hoffnung ist ein Spielfilm von Aki Kaurismäki aus dem Jahr 2017. Der Film erzählt die Geschichten eines jungen syrischen Geflüchteten und eines älteren finnischen Handelsvertreters, die sich in Helsinki begegnen. Beide gründen für kurze Zeit eine utopische Schicksalsgemeinschaft, die von Solidarität und Hoffnung geprägt ist.

    Eine Klinik im Untergrund (Originaltitel: The Cave, 2018)

    Eine Klinik im Untergrund ist ein Dokumentarfilm von Feras Fayyad. Der Film zeigt die Arbeit eines Ärzt*innenteams in einer unterirdischen Klinik in Ost-Ghuta während des syrischen Bürgerkriegs. Unter der Leitung der Ärztin Amani Ballour kämpft das Team trotz Bombardierungen, fehlender medizinischer Ausstattung und enormer psychischer Belastung um das Leben der Patient*innen, insbesondere verletzter Kinder.
    Neben der medizinischen Versorgung setzt sich der Film auch mit Themen wie Gleichberechtigung auseinander.

    Kleiner Gandhi (Originaltitel: Little Gandhi, 2016)

    Kleiner Gandhi ist ein syrischer Dokumentarfilm von Sam Kadi, der die Geschichte des Aktivisten Ghiath Matar erzählt. Er kämpfte mit friedlichen Protesten gegen das syrische Regime und erhielt deshalb den Spitznamen „Little Gandhi“.

    Die Schwimmerinnen (Originaltitel: The Swimmers, 2022)

    Die Schwimmerinnen ist ein Filmdrama von Sally El Hosaini, das die wahre Geschichte der Schwestern Yusra und Sarah Mardini erzählt. Sie fliehen vor dem Krieg in Syrien nach Deutschland. Auf ihrer gefährlichen Reise über das Mittelmeer rettet ihr Schwimmtalent Leben, und in Berlin beginnt für sie ein Neubeginn. Yusra wird von Trainer Sven Spannekrebs gefördert und tritt schließlich für das Refugee-Team bei den Olympischen Spielen in Rio an, während Sarah ihren eigenen Weg als Aktivistin für humanitäre Geflüchtetenhilfe findet.

    Das Schicksal der Kinder von Aleppo (Originaltitel: My Homeland, 2016)

    Das Schicksal der Kinder von Aleppo ist ein Dokumentar-Kurzfilm von Marcel Mettelsiefen. Der Film erzählt von einer syrischen Familie, die vor dem Bürgerkrieg flieht und in Deutschland ein neues Leben beginnt. Im Mittelpunkt stehen die Kinder von Ahmed Kassmu, einem Kommandanten der Freien Syrischen Armee, dessen Leben sich zunächst an der Front in Aleppo abspielt. Nach der Entführung des Vaters durch den IS flieht die Mutter mit ihren Kindern 3.470 Kilometer nach Europa und findet schließlich in Goslar ein neues Zuhause.

  • Erfolgreich ins Studium starten – 10 Tipps für Studierende mit Migrationsgeschichte

    Vorfreude, Sorge, Unsicherheiten und vielleicht auch ein wenig Angst vor dem Unbekannten – der erste Tag an der Universität ist für viele Studierende ein Moment voller gemischter Gefühle. Besonders für jene, die als Migrant*innen nach Deutschland gekommen sind und deren Muttersprache nicht Deutsch ist, stellt der Studienbeginn eine besonders große Herausforderung dar. Dieser Migrantipp liefert einige Tipps für ein erfolgreiches erstes Semester (und viele weitere).

     

    1. Orientierung auf dem Campus: die Basis für den Start

    Der Universitätscampus kann anfangs wie ein Labyrinth wirken. Große Gebäude, viele Menschen und Schilder in einer fremden Sprache – da ist es ganz normal, sich zunächst verloren zu fühlen. Doch eine gute Orientierung ist der Schlüssel, um das Gefühl der Überforderung zu überwinden. Eine Orientierungswoche mit Fachschaft oder Campusführungen (oft angeboten von der Universität selbst oder durch den AStA) helfen, die wichtigsten Gebäude zu finden: die Mensa, das Sekretariat, die Bibliothek und die Hörsäle.

    Zusätzlich kann es hilfreich sein, sich frühzeitig eine Liste wichtiger Begriffe anzulegen. Was ist eine Vorlesung? Was versteht man unter einem „Tutorium“? Wie ist es, wissenschaftlich zu arbeiten?  Wer früh die universitären Fachbegriffe lernt, hat es später leichter.

     

    2. Kontakte knüpfen

    Kaum etwas ist wertvoller, als frühzeitig Kontakte zu anderen Studierenden zu knüpfen. Besonders für Migrant*innen und Nicht-Muttersprachler*innen ist es wichtig, ein Netzwerk aufzubauen, um sich im Studium besser zurechtzufinden. Viele Universitäten bieten spezielle Mentoringprogramme an, bei denen erfahrene Studierende neuen zur Seite stehen. Ein*e Mentor*in kann bei organisatorischen Fragen helfen, aber auch dabei, den sozialen Anschluss zu finden.

    Außerdem bieten Lerngruppen eine hervorragende Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und gleichzeitig den Studieninhalt besser zu verstehen. Der Austausch mit Kommiliton*innen erleichtert das Lernen und schafft ein Gefühl der Gemeinschaft. Studienanfänger*innen sollten keine Angst davor haben, auf andere zuzugehen – oft ergibt sich daraus nicht nur Unterstützung im Studium, sondern auch eine wertvolle Freundschaft.

     

    3. Sprachliche Herausforderungen meistern

    Die größte Hürde für viele Migrant*innen und Nicht-Muttersprachler*innen ist die Sprache. Akademisches Deutsch ist komplex und das Studium bringt zahlreiche Fachbegriffe mit sich, die oft auch für Muttersprachler*innen schwierig sind. Hier ist der Besuch von Tutorien sehr zu empfehlen. Viele Hochschulen bieten solche Tutorien an, um den Einstieg zu erleichtern.

    Digitale Tools können ebenfalls helfen: Online-Wörterbücher wie Duden.de oder PONS bieten eine gute Unterstützung, wenn es um die Übersetzung schwieriger Begriffe geht. Auch Programme wie DeepL oder Chat GPT sind nützliche Hilfen, um Texte besser zu verstehen. Dennoch sollte der Fokus darauf liegen, die Sprachkompetenzen kontinuierlich zu verbessern, da sie der Schlüssel zum langfristigen Studienerfolg sind.

     

    4. Hilfe annehmen: Beratungsstellen und Schreibzentren nutzen

    Für viele Studierende – ob international oder nicht – kann der Studienbeginn überfordernd sein. Fragen zu stellen, ist jedoch keine Schwäche, sondern ein wichtiger Teil des Lernprozesses. Viele Universitäten haben Beratungsstellen, die speziell für internationale Studierende eingerichtet wurden. Diese Stellen bieten Unterstützung bei Fragen zum Aufenthalt, zur Studienorganisation oder zu rechtlichen Angelegenheiten.

    Ebenfalls wertvoll sind die Schreibzentren an den Hochschulen. Dort erhalten Studierende Hilfe beim Schreiben wissenschaftlicher Texte, zum Beispiel bei der Struktur einer Hausarbeit oder bei der richtigen Zitierweise. Diese Unterstützung ist besonders für Nicht-Muttersprachler*innen wichtig, die oft zusätzlich mit sprachlichen Unsicherheiten kämpfen.

    5. Selbstorganisation: Der Schlüssel zum Erfolg

    Das deutsche Universitätssystem zeichnet sich durch eine hohe Eigenverantwortung der Studierenden aus. Der eigene Stundenplan muss selbst erstellt werden, Vorlesungen, Seminare und Tutorien sind oft frei wählbar. Diese Freiheit kann anfangs verwirrend sein, bietet aber auch viele Möglichkeiten. Workshops zur Studienorganisation, die von vielen Hochschulen angeboten werden, helfen, den Überblick zu behalten.

    Digitale Tools wie Uni-App, Kalender-Apps oder To-Do-Listen-Apps sind nützlich, um den Studienalltag zu organisieren. Sie unterstützen dabei, alle wichtigen Termine im Blick zu haben und stressige Situationen zu vermeiden. Das richtige Zeitmanagement ist entscheidend, um im Studium erfolgreich zu sein – besonders, wenn man nebenbei noch andere Verpflichtungen hat wie Sprachkurse oder einen Nebenjob.

     

    6. Pausen und Selbstfürsorge: Für das eigene Wohlbefinden sorgen

    Ein neuer Lebensabschnitt bringt auch Stress mit sich, besonders wenn man sich in einem neuen Land zurechtfinden muss. Um gesund und motiviert zu bleiben, ist es wichtig, sich regelmäßige Pausen zu gönnen und auf das eigene Wohlbefinden zu achten. Sportangebote der Universität, beispielsweise Fußball, Tanz oder Fitnesskurse, sind eine gute Möglichkeit, Körper und Geist eine Auszeit zu gönnen und gleichzeitig neue Menschen kennenzulernen.

    Die meisten Universitäten haben zudem psychologische Beratungsstellen, die Studierende in schwierigen Situationen unterstützen. Diese Angebote sollten nicht unterschätzt werden – vor allem, wenn der Druck zu groß wird oder man das Gefühl hat, allein mit den Herausforderungen des Studiums zu kämpfen.

     

    7. Integration in die Hochschulgemeinschaft

    Eine Universität ist nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch der Begegnung und der Gemeinschaft. Sich aktiv zu beteiligen, sei es im Rahmen von studentischen Initiativen, Sportgruppen oder interkulturellen Abenden, erleichtert den Einstieg und bietet die Möglichkeit, Menschen aus aller Welt kennenzulernen. Viele Hochschulen haben auch Vereine von internationalen Studierenden, die sich gezielt an Migrant*innen und Austauschstudierende richten. Diese Gruppen bieten Unterstützung, Kontakte und sind ein wichtiger Baustein für die Integration in die neue Umgebung.

     

    8. Eigeninitiative zeigen und keine Angst vor Fehlern haben

    An einer deutschen Universität wird Eigeninitiative großgeschrieben. Professor*innen und Dozierende erwarten, dass die Studierenden Fragen stellen, den Stoff selbstständig nacharbeiten und aktiv mitarbeiten. Für viele Migrant*innen, die möglicherweise andere Bildungssysteme gewohnt sind, kann dies eine Umstellung bedeuten. Doch wer den Mut hat, sich aktiv einzubringen und keine Angst davor hat, Fehler zu machen, wird schnell merken, dass dies auch der beste Weg ist, um zu lernen.

    Gerade Fehler sind ein wichtiger Teil des Lernprozesses, besonders wenn es um das Erlernen einer neuen Sprache geht. Wer sich traut, auch in unsicherem Deutsch Fragen zu stellen, zeigt Engagement – und dieses Engagement wird an der Uni immer geschätzt.

     

    9. Finanzielle Unterstützung und Stipendien

    Für internationale Studierende gibt es in Deutschland zahlreiche Fördermöglichkeiten wie Bafög und Stipendien. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) sowie viele andere Stiftungen bieten viele Stipendienprogramme, die finanzielle Unterstützung bieten und helfen, sich ganz auf das Studium zu konzentrieren. Zudem bieten auch viele Stiftungen spezielle Förderungen für Migrant*innen an. Ein Blick in die verschiedenen Angebote lohnt sich, da es oft auch zusätzliche Mentoringprogramme und Netzwerktreffen gibt, die den Einstieg ins Studium erleichtern.

     

    10. Mutig ins Abenteuer 

    Ein Studium in einem fremden Land ist eine große Herausforderung, aber auch eine einzigartige Chance. Für Migrant*innen und Nicht-Muttersprachler*innen ist der Weg manchmal steiniger – doch mit Offenheit, Neugier und einer guten Portion Mut lassen sich die Hürden meistern. Die Universität bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Unterstützung, und die vielen Begegnungen mit Menschen aus aller Welt machen das Studileben bunt und bereichernd.

    Das Wichtigste ist, sich selbst zu vertrauen, keine Angst vor Fehlern zu haben und aktiv auf andere zuzugehen. Wer diesen Weg geht, wird schnell merken, dass er nicht allein ist – und dass das Abenteuer Universität eine Erfahrung ist, die das Leben nachhaltig bereichert. Mit etwas Geduld und Unterstützung steht einem erfolgreichen Start ins Studium nichts mehr im Weg.

     

  • 5 Tipps für von Rassismus betroffene Opfer von Polizeigewalt

    Erst Anfang dieses Jahres ist ein junger Mann aus Guinea in Nordrhein-Westfalen nach einem Polizeieinsatz in einer Erstaufnahmeeinrichtung ums Leben gekommen. Er soll die Beamten tätlich angegriffen haben. Nachdem er schließlich überwältigt werden konnte, verlor er noch im Krankenwagen das Bewusstsein, schließlich erlag er seinen Verletzungen im Krankenhaus. Ein weiterer Fall, der Debatten um Polizeigewalt auslöste: Der 16-jährige Mouhamed Dramé kam bei einem Polizeieinsatz in der Dortmunder Nordstadt ums Leben – nachdem er mit Schüssen aus der Maschinenpistole eines Beamten getroffen wurde. Auch Taser und Pfefferspray kamen zum Einsatz.

    Besonders auffällig ist hier gewesen, dass die Bodycams, welche den Einsatz der Polizisten dokumentieren sollen, ausgeschaltet waren. Es stellt sich die Frage: War ein solcher Einsatz gegen einen gerade einmal 16-jährigen Jungen wirklich nötig?

    Racial Profiling und Polizeigewalt

    Die Liste solcher Fälle ist lang – hier reiht sich auch der nach fast 20 Jahren immer noch nicht gelöste Fall des aus Sierra Leone stammenden Asylbewerbers Oury Jalloh ein. 2005 verbrannte er qualvoll in einer Polizeizelle, obwohl er unter der Obhut mehrerer Polizisten stand. Ob es ein Unfall oder eine vorsätzliche Tatbegehung war, ist bis heute nicht klar. Die Angehörigen des Opfers sowie auch viele andere Experten, die sich mit dem Fall beschäftigen, gehen von Mord aus. Die Familie des Opfers ist mittlerweile vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) gezogen.

    Täglich berichten Menschen mit Migrationsgeschichte zudem, von Polizeikontrollen betroffen zu sein, obwohl es hierzu keinen Anlass gegeben habe. Verdachtsunabhängige Kontrollen, also Racial Profiling, bezeichnet das Phänomen, dass ohne sachlichen Grund wegen des Aussehens, der ethnischen Zugehörigkeit oder religiöser Symbole ein rechtswidriges Verhalten unterstellt wird. Damit werden vor allem nicht-weiße Menschen einem Generalverdacht ausgesetzt. Häufig ist diese Praxis jedoch rechtswidrig und lässt sich gerade vor dem grundrechtlich geschützten Benachteiligungsverbot aus Art. 3 Abs. 3 Grundgesetz nicht rechtfertigen.

    Polizeikontrollen an Bahnhöfen, wie sie häufig vorkommen und vor allem Schwarze Menschen betreffen, werden dadurch gerechtfertigt, dass Gewalt und Betäubungsmittelverkäufe ausschließlich von diesen ausgingen. Dieser Generalverdacht ist nicht nur diskriminierend, sondern auch falsch und kann und sollte nicht geduldet werden.

    Was kannst du tun, wenn du betroffen bist?

    1. Schreib dir unbedingt den Namen des handelnden Beamten und der Dienststelle auf. Spricht Zeugen an, um im Nachhinein gegen die Maßnahme vorgehen zu können, zum Beispiel in Form einer Dienstaufsichtsbeschwerde.
    2. Gerichtlich kann eine Fortsetzungsfeststellungsklage erhoben werden und festgestellt werden, dass eine Maßnahme möglicherweise rechtswidrig war.
    3. Solltest du körperliche Gewalt durch einen oder mehrere Beamt*innen erfahren haben, dokumentiere mögliche Verletzungen anhand von Fotos und suche eine*n Ärzt*in auf, der*die deine Verletzungen attestiert und dokumentiert.
    4. Solltest du dich dazu entscheiden, Strafanzeige zu erstatten, ist es ratsam, vorher Rechtsbeistand zu suchen und den Vorfall genaustens zu schildern.
    5. Auch kann auf zivilrechtlichem Wege ein Schadensersatzanspruch geltend gemacht werden.

    Weitere Hilfe findest du bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Diese informieren über Rechtsschutzmöglichkeiten, die du in Anspruch nehmen könntest und solltest. Eine Auflistung weiterer Anlaufstellen findest du hier.

  • 10 Politische und gesellschaftliche Mitwirkungsmöglichkeiten

    In Deutschland leben wir in einer Demokratie. Deshalb müssten sich eigentlich alle Menschen politisch beteiligen dürfen. Um sich in die Gesellschaft einzugliedern, ist es hilfreich, diese und die politischen Debatten zu kennen. Viele Menschen migrieren oder fliehen nach Deutschland, um in einer Demokratie leben zu können. Problematisch ist jedoch, dass nicht alle Vorzüge einer Demokratie genutzt werden können. Die politische Teilhabe ist oft nur mit der Staatsangehörigkeit möglich. Es gibt jedoch andere Möglichkeiten: Dem Bundesinnenministerium zufolge dürfen auch Menschen ohne Staatsbürgerschaft beispielsweise bei Initiativen oder Vereinen mitwirken. Hier findest du einige Initiativen, Vereine oder Orte, die für dich ideale Mitwirkungsmöglichkeiten sind.

    1. GeT AKTIV – Geflüchtete für Teilhabe in der Politik und Gesellschaft aktivieren

    GeT AKTIV bieten für geflüchtete Menschen Angebote zu Fortbildungen und Seminaren an. Sie wollen zur politischen Teilhabe anregen, damit dem Gelernten die Umsetzung folgen kann. Koordiniert werden die Fortbildungen von Unternehmer ohne Grenzen.


    2. Werkstatt für internationale Kultur und Politik

    Die Nichtregierungsorganisation will kulturell und politisch bilden. Eines ihrer Ziele ist es, die interkulturelle Vielfalt Hamburgs zu stärken. Sie wollen politisches Interesse fördern. Ein wichtiger inhaltlicher Punkt von ihnen ist die globale Gerechtigkeit. Sie suchen nach interessierten Menschen, die sie bei ihrer Arbeit unterstützen können.


    3. Interreligiöses Forum Hamburg

    Das Forum setzt sich für interreligiösen Zusammenhalt der verschiedenen Religionen ein. Es werden Veranstaltungen und Begegnungen zwischen den verschiedenen religiösen Gemeinschaften organisiert. Sie setzen sich für ein friedliches Miteinander ein.


    4. Hajusom

    Hajusom organisiert künstlerische Projekte für junge Leute, vor allem mit Migrations- oder Rassismuserfahrung. Sie setzen sich künstlerisch mit Rassismus und Gleichberechtigung auseinander. Es werden junge Menschen gesucht, die sich auf diese Weise mit Politik beschäftigen.


    5. Kulturbrücke Hamburg

    Die Kulturbrücke Hamburg unterstützt die Integration von Kindern mit Migrationserfahrungen und Benachteiligung. Sie wollen interkulturelle Brücken aufbauen und für mehr Toleranz sorgen. Es werden ehrenamtliche Unterstützer*innen gesucht.


    6. Bürgerstiftung Hamburg

    Die Bürgerstiftung sucht nach ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen. Sie setzen sich solidarisch für die Menschen in Hamburg ein. Schwerpunkte ihrer gemeinnützigen Arbeit sind unter anderem die Themen Migration und Integration, aber auch beispielsweise die Förderung der Kultur.

    7. MITmacher gUG

    Ihre Mission ist es, geflüchtete Menschen für das ehrenamtliche Engagement zu interessieren. Sie wollen kulturell und gesellschaftlich bilden. Ebenfalls wollen sie mit den Menschen ihr Potential finden, um ein passendes Ehrenamt zu vermitteln.


    8. Eimsbüttel zeigt Haltung

    Die Initiative setzt sich für Menschenrechte ein und will gegen Rassismus kämpfen. Sie organisieren Veranstaltungen, um über ihre Kernthemen aufzuklären und Unterstützung von außerhalb zu erhalten. https://eimsbuettel-zeigt-haltung.de/ 


    9. Parteimitgliedschaft

    Obwohl Menschen ohne Staatsbürgerschaft nicht wählen können, können sie trotzdem einer Partei beitreten. Nur die Partei darf einen ablehnen. Für die Partei und ein politisches Amt anzutreten, ist trotzdem nicht erlaubt. Innerhalb der Partei kannst du dich dennoch engagieren und somit politisch aktiv werden.

     

    10. kohero

    Das kohero Magazin setzt sich für den interkulturellen Zusammenhalt ein. Spezialisiert auf das Thema Migration, klärt kohero über verschiedene Themen auf. Alle Menschen können bei kohero mitmachen. Es gibt verschiedene Mitwirkungsmöglichkeiten.

     

    Die politische Teilhabe ist wichtig und bietet die Möglichkeit, sich über relevante gesellschaftliche Debatten zu informieren. Vielleicht ist eine der beschriebenen Stellen etwas für dich. kohero freut sich auch immer über neue Unterstützer*innen – schreib uns gerne und erzähle uns, wie du bei uns gerne mitwirken würdest.

     

  • Vereine für geflüchtete und migrierte Menschen in Hamburg

    Es ist nicht leicht, in einer neuen Umgebung anzukommen. Es ist kann schwierig sein, neue Menschen kennenzulernen, aber es ist an bestimmten Anlaufstellen möglich. Diese Begegnungen helfen, mehr über Menschen zu erfahren, die vielleicht ähnliche oder auch ganz andere Geschichten haben. In Hamburg gibt es viele Vereine, bei denen man sich engagieren kann, egal ob es um Sport, Kultur, Politik oder andere Bereiche geht. In einem Verein kann nicht nur den eigenen Interessen nachgegangen werden, sondern es können auch neue Menschen und die Gesellschaft kennengelernt werden. Alle können bei Vereinen mitwirken. Es ist möglich, Mitglied zu werden und sich dann zu engagieren. Und auch ohne Mitgliedschaft können beispielsweise Veranstaltungen besucht werden. Einige Vereine sind auch auf die Themen Migration und Integration spezialisiert.

    Hier findest du einige Vereine in Hamburg, die ideale Möglichkeiten für Teilhabe und Begegnung sind. Einige dieser Vereine richten ihre Angebote an Migrant*innen.

     

    An(ge)kommen in Deutschland e.V

    Ehrenamtliche Helfer*innen, die schon vor einigen Jahren nach Deutschland gekommen sind, unterstützen Menschen, die noch nicht lange Zeit hier leben. Bei ihren Informationsveranstaltungen klären sie über verschiedene wichtige Themen auf, damit sich alle Teilnehmenden besser zurechtfinden können. Hier geht es zur Website.

     

    First Contact e. V.

    Der Verein bietet Angebote für migrierte und geflüchtete Kinder und Jugendliche an. Im Vordergrund steht die soziale Förderung junger Menschen. Sie kooperieren unter anderem mit Geflüchtetenorganisationen und Schulen. Die Menschen werden individuell unterstützt, um ihnen bei verschiedenen Problemen weiterzuhelfen. Der Verein organisiert viele Sport- und Kulturveranstaltungen in Hamburg.

     

    Interkulturelle Begegnungsstätte e. V.

    Die Begegnungsstätte setzt sich für Integration ein. Es werden Kurse und Gesprächsmöglichkeiten zur Beratung und Sprachförderung angeboten. Migrierten und geflüchteten Menschen soll dadurch geholfen werden, sich in der Gesellschaft zurechtzufinden.

    Interkulturelles Migranten Integrations-Center e. V.

    Das Zentrum möchte Menschen in verschiedene Lebenssituationen weiterhelfen und den interkulturellen Austausch in Hamburg stärken. Kulturelle Veranstaltungen werden durch den Verein organisiert. Durch Beratung zu alltäglichen Situationen und verschiedenen Problemen wird Menschen vom Integrations-Center individuell geholfen.

     

    Die Kraft der Toleranz e. V.

    Der Frauenverein setzt sich für Vielfalt und kulturellen Austausch ein. Über ihre Themen kommunizieren sie Informationen, damit Fremdenfeindlichkeit abgebaut wird und es einen besseren gesellschaftlichen Zusammenhalt gibt. Alle Frauen, egal welcher Herkunft, können sich beteiligen.

     

    TSG Bergedorf von 1860 e.V

    Integration ist ein wichtiges Thema bei diesem Sportverein. Soziales und Integration stehen dabei im Vordergrund. Mit ihren Sportveranstaltungen wollen die Mitglieder die Gesellschaft verbinden. Eines ihrer Hauptziele ist, für Integration durch Sport zu sorgen. Neben dem Interesse für sportliche Beteiligung wollen sie auch Interesse für Ehrenämter vermitteln.

     

    Africa United Sports Club e. V.

    Der Sportverein setzt sich mit dem Sport für Interkulturalität und gegen Rassismus ein. Ziel ist es, Sport, Kultur und Bildung fördern. Ihre Werte sind für die Gründer besonders wichtig. Ausschlaggebend für die Vereinsgründung war, dass sie Sportler*innen Sport ohne rassistische Diskriminierung bieten wollen.

     

    Freie Deutsch-Syrische Gesellschaft e. V.

    Der Verein möchte zwischen Syrien und Deutschland Informationen über Kultur und Wissenschaft kommunizieren. Ebenfalls will er sich für humanitäre Hilfe in Syrien einsetzen. Mit kultureller Bildung setzt er sich gegen Intoleranz und Rassismus ein. Die Unterstützung von Menschenrechten steht im Vordergrund.

     

    bin e. V. – berufliche Integration

    Der Verein möchte geflüchtete und migrierte Menschen bei der Vermittlung ihrer Talente unterstützen. Dabei soll ihnen auch bei ihrer Integration in die Gesellschaft geholfen werden. Dadurch soll auch ein interkultureller Austausch entstehen. Das Ziel ist, dass die Menschen am Ende eine Arbeit oder eine Ausbildung finden.

  • Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja – wie du dich wehren kannst

    Vorurteile gegen Sinti*zze und Rom*nja gibt es zahlreiche – oftmals herrscht in der Gesellschaft das Vorurteil, dass sie kriminelle und heimatlose Nomaden seien, die nicht bereit seien, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja reicht bis ins deutsche Kaiserreich zurück und mündete schließlich in der Ermordung von rund 500.000 Sinti und Roma während des NS-Regimes. Eine wirkliche Aufarbeitung dieses Völkermordes habe noch immer nicht stattgefunden, kritisiert auch Dr. Mehmet Daimagüler, welcher 2022 als erster Antiziganismus Beauftragter durch die Bundesregierung berufen wurde.

    Wie kann ich mir Hilfe suchen, wenn ich Opfer von antiziganistischer Gewalt werde?

    Wenn du Opfer von gewalttätigen Attacken geworden bist, egal ob diese verbal oder körperlich waren, hast du die Möglichkeit, diese auf der Homepage der MIA (Melde – und Informationsstelle Antiziganismus) zu melden. MIA ist eine Anlaufstelle für Sinti*zze und Romn*ja, die Diskriminierung erleben. Der Fokus liegt darauf, die Rechte von Betroffenen zu stärken und sich für Chancengleichheit einzusetzen.

    Die MIA-Bundesgeschäftsstelle führt außerdem Sensibilisierungsmaßnahmen und Empowerment-Angebote wie Workshops und Regionalkonferenzen durch. Diese richten sich sowohl an zivilgesellschaftliche Organisationen als auch an Betroffene und staatliche Akteure. Wenn du dich generell für die Arbeit der MIA interessierst und wissen willst, wie der Zentralrat der Deutschen Sinti & Roma arbeitet und vielleicht selbst sogar aktiv werden möchtest, kannst du hier vorbeischauen.

    Auch die Berliner Jugendselbstorganisation Amaro Foro e.V. engagiert sich gegen diese Form von Rassismus und für Teilhabe und Chancengerechtigkeit. Das Team besteht aus Romn*ja und Nicht-Romn*ja, aus Politolog*innen, Sozialwissenschaftler*innen, Pädagog*innen und Sozialarbeiter*innen.  Ihr Ziel ist es, durch Bildungsarbeit die Gesellschaft für antiziganistisch motivierte Vorfälle zu sensibilisieren und Betroffenen eine Plattform zu geben. Wenn du in Berlin lebst, dich informieren und an Projekten teilnehmen und/oder unterstützen möchtest, kannst du hier vorbeischauen.

    Örtliche Beratungsstellen für Rassismus und Diskriminierung können gute erste Anlaufstellen sein, die dich zur Not weiterverweisen. Natürlich solltest du, wenn du Opfer oder Zeuge eines solchen Vorfalls geworden bist, auch immer überlegen, ob du diesen nicht auch bei der örtlichen Polizei oder Staatsanwaltschaft melden möchtest. Auch kannst du dir anwaltliche Hilfe suchen, wenn du Unterstützung für den Gang zu den Strafermittlungsbehörden benötigst.

     

    Wir orientieren uns am Glossar der Neuen Deutschen Medienmacher*innen, die die Bezeichnung „Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*zze“ empfehlen.  Es gibt jedoch auch weitere Begriffe, die Betroffene zum Teil selbst nutzen, wie zum Beispiel „Antiziganismus“, „Antiromaismus“, „Antisintiismus“ oder „Gadjé-Rassismus“. 

  • Infos zur Europawahl am 9.6.2024

    Rund 350 Millionen Menschen wählen vom 6. – 9.6.2024 die Abgeordneten des Europäischen Parlaments (EP) bei der Europawahl. In diesem Jahr  gibt es 720 Mandate (Abgeordnete), davon 96 aus Deutschland, gefolgt von Frankreich mit 81. Die Anzahl der Abgeordneten ergibt sich aus der jeweiligen Einwohnerzahl der Länder. Diese Wahl findet alle 5 Jahre statt. Das EP ist das einzige europäische Gremium, das direkt von den Bürger*innen gewählt wird. Dabei werden keine Einzelpersonen gewählt sondern Listen der zugelassenen Parteien. Jede*r Wahlberechtigte hat eine Stimme.

    Im Gegensatz zu anderen EU Ländern (Belgien, Griechenland, Luxemburg, Zypern) besteht in Deutschland keine Wahlpflicht. Bei der letzten Europawahl 2019 lag die Wahlbeteiligung europaweit bei  50,62% (in Deutschland 61,4%).

    Wer darf wählen?

    Wahlberechtigt in Deutschland sind alle in ein Wählerverzeichnis eingetragenen deutschen Staatsbürger*innen, die seit 3 Monaten in Deutschland oder einem anderen EU Land leben. Insgesamt gibt es 64,9 Mio Wahlberechtigte in Deutschland. Erstmals dürfen auch Jugendliche ab 16 Jahren wählen.

    Für die Teilnahme an den Europawahlen ist die EU-Staatsbürgerschaft zwingend erforderlich. Drittstaatsangehörige, also Personen ohne die Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedstaates, sind von den Europawahlen ausgeschlossen, selbst wenn sie als Geflüchtete anerkannt sind und in einem EU-Land leben. Die Beschränkung des Wahlrechts auf EU-Bürger*innen ist in den EU-Verträgen geregelt und für alle Mitgliedstaaten bindend. Eine Ausweitung auf Drittstaatsangehörige wäre nur durch eine Änderung der EU-Verträge möglich, wofür die Zustimmung aller Länder erforderlich wäre. Somit können anerkannte Geflüchtete ohne EU-Staatsbürgerschaft in keinem der 27 Mitgliedstaaten an Europawahlen teilnehmen.

    Seit der letzen Europawahl 2019 wurden in Deutschland bis Ende 2022 insgesamt 538.025 Menschen eingebürgert. Allein in 2023 wurden 200.100 Menschen eingebürgert, so viele wie noch nie seit 2000, 19% mehr als in 2022, wobei 1/3 der neuen deutschen Staatsbürger*innen aus Syrien kommen. Das Durchschnittsalter beträgt 29,3 Jahre und der Frauenanteil beträgt 45%. Ein Großteil dieser Menschen (Kinder bis 16 Jahren sind dabei ausgenommen) ist nun auch wahlberechtigt. Gewählt werden kann direkt im Wahllokal, das auf dem Wahlschein angegeben ist (Ausweis mitnehmen) oder durch Briefwahl, die man beantragen muss, falls man am Wahltag, dem 9.6.24, nicht persönlich in das Wahllokal gehen kann.

    Der Bundeswahlausschuss hat 35 Wahlvorschläge von Parteien und Wählervereinigungen zur Europawahl zugelassen. Neben den bisher vertretenen Parteien sind auch ungewöhnliche Namen, wie die Partei für  schulmedizinische Verjüngungsforschung oder das Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit (BIG), dabei. Seit der letzten Wahl 2019 sitzen 14 deutsche Parteien im EP: CDU (23 Sitze), Grüne (21), SPD (16), AFD (11), CSU (6), Linke (5), FDP (5), Die Partei (2), Freie Wähler (2), Tierschutzpartei, Piraten, ÖDP und Volt (je 1 Stimme).

     

    Warum sollte ich meine Stimme bei der Europawahl abgeben?

    Für viele sind die Regelungen der EU zum Alltag geworden, manche sind etwas eigenartig (Verordnung Nr. 1677/88 EWG: eine Gurke darf auf einer Länge von 10 cm nicht stärker als 1 cm gekrümmt sein). Aber die Europawahl ist die einfachste Möglichkeit, die Politik in der EU selbst mitzugestalten. Sie entscheidet, worauf sich die EU in den nächsten 5 Jahren fokussieren soll, und Deutschland stellt die meisten Abgeordneten. Im EP werden Entscheidungen getroffen, die den Alttag konkret betreffen, z.B. die gemeinsamen sehr hohen Sicherheitsstandards für Lebensmittel, die freie Entscheidung, in welchem Mitgliedsstaat man leben, studieren oder arbeiten möchte, Verbraucherschutz, Migration, Klimawandel, Terrorismusbekämpfung – globale Herausforderungen können nur gemeinsam gelöst werden.

    Geht am 9.6.2024 wählen! Wählen zu dürfen ist ein Grundrecht, für das Menschen in nicht demokratischen Staaten bereit sind, ihr Leben zu riskieren. Wenn Du aus Protest nicht wählst, gibst Du damit Deine „Stimme“ auch denjenigen, die durch Hass und Hetze den deutschen Rechtsstaat spalten wollen.

    Und wenn Du noch nicht weißt, welche der 35 Parteien Du mit Deiner einen Stimme wählen sollst, hier ein Auszug aus den Wahlprogrammen der deutschen Parteien zum Thema Migration:

     

    Bündnis 90/Die Grünen:

    „ (…) Eine langfristige, geordnete und faire gemeinsame EU-Asylpolitik ist nötig, um die menschenunwürdigen und chaotischen Verhältnisse zu beenden. Reformen allein reichen dabei nicht aus, geltendes EU-Recht muss auch durchgesetzt werden. Wir setzen uns dagegen ein, dass das Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS) zu einem Programm zum Abbau von Flüchtlingsrechten wird. Spielräume für Verbesserungen wollen wir nutzen.

    Mit einer fairen und verbindlichen Verteilung von Schutzsuchenden stärken wir die Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten. Abschottung und Grenzzäune schaffen Chaos und Leid, rechtsstaatliche Verfahren, gute Integrationsangebote und menschenwürdige Bedingungen sorgen für Humanität und Ordnung (…) Menschen, die bei uns in Europa Schutz suchen, müssen zuverlässig registriert, erstversorgt und menschenwürdig untergebracht werden. Das Recht auf Einzelfallprüfung und das Nichtzurückweisungsgebot gelten dabei immer und überall.

    Der Asylantrag von Menschen, die in der EU ankommen oder bereits hier sind, muss in Europa inhaltlich geprüft werden. Grenzverfahren dürfen nicht dazu führen, dass weitere große Haftlager wie Moria an den Außengrenzen entstehen, die die Würde und die Rechte von Schutzsuchenden verletzen. Der Entrechtung von Menschen, die durch autoritäre Staaten instrumentalisiert werden, stellen wir uns entgegen….“

     

    CDU:

    „ (…) Das Konzept der sicheren Drittstaaten umsetzen. Jeder, der in Europa Asyl beantragt, soll in einen sicheren Drittstaat außerhalb der EU gebracht werden und dort ein Verfahren durchlaufen. Es muss ermöglicht werden, dass in sicheren Drittstaaten Asylverfahren stattfinden, die allen rechtsstaatlichen Voraussetzungen entsprechen. Im Falle der Anerkennung soll der sichere Drittstaat ihnen Schutz gewähren. Wir sprechen uns dafür aus, dass nach der erfolgreichen Umsetzung des Drittstaatskonzepts eine Koalition der Willigen innerhalb der EU jährlich ein Kontingent schutzbedürftiger Menschen aus dem Ausland aufnimmt und entsprechend verteilt. Wir wollen die Sozialleistungen in der EU für Asylbewerber und Schutzberechtigte unter Berücksichtigung der Kaufkraft der Mitgliedstaaten annähern (…)“

     

    SPD:

    „ (…) Es ist gut, dass sich nach jahrelangem Streit die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und das Europäische Parlament auf eine Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) geeinigt haben. Diese wichti­ge Einigungsfähigkeit der Europäischen Union muss sich jetzt in der Praxis beweisen. Wir wollen, dass ein ge­meinsames System nicht länger nur auf dem Papier existiert, sondern von allen Mitgliedsstaaten angemessen getragen wird und den schutzsuchenden Menschen in der Praxis Hilfe leistet.

    Für die SPD gilt dabei unmiss­verständlich: Das individuelle Menschenrecht auf Asyl und das internationale Flüchtlingsrecht sind die unum­stößliche Basis für dieses Gemeinsame Europäische Asylsystem. Das war und ist für uns nicht verhandelbar. Deshalb stellen wir klar, dass ein faires Asylverfahren mit hohen rechtsstaatlichen Standards immer auch in Grenzverfahren gewährleistet sein muss……

    Wir fordern bei der Gewährleistung des Außengrenzschutzes der EU die Einhaltung aller humanitären und rechtsstaatlichen Vorschriften. Wir stellen klar: Pushbacks sind eine eklatante Verletzung des Völker­rechts. Ein Tolerieren durch oder gar eine Beteiligung von Behörden der Mitgliedsstaaten oder von Fron­tex darf es unter keinen Umständen geben. Illegale Zurückweisungen müssen unverzüglich eingestellt und sanktioniert werden.

    Wir unterstützen daher ausdrücklich ein unabhängiges Monitoring aller nationalen Aktivitäten im Kontext Migration und Asyl. Dabei muss insbesondere die Europäische Grenzschutzagen­tur Menschenrechtsverletzungen aufklären und, wo immer möglich, verhindern. Damit die EU-Außengren­zen rechtsstaatlich und sicher sind, braucht es weiterhin eine umfassende Prüfung der systematischen und strukturellen Probleme der größten EU-Agentur (…)“

     

    FDP:

    „ (…) Wir befür­worten die Einrichtung Europäischer Asylzentren an der EU-Außengrenze, die unter Wahrung humanitärer Stan­dards ein effizientes und schnelles Asylverfahren gewährleisten sollen. Wir wollen, dass Asylbewerber zur Bearbeitung des Asylverfahrens in sichere Drittstaaten überführt und bis zur Anerkennung des Asylantrags im Drittstaat untergebracht werden können – unter Gewährleistung humanitärer und rechtsstaatlicher Standards.

    Wir wollen den Pakt für sichere, ge­ordnete und reguläre Migration der Vereinten Nationen auch auf europäi­scher Ebene umsetzen. Europäische Entwicklungszusammenarbeit muss Fluchtursachen vor allem präventiv angehen und damit auf längere Sicht abmildern. Wir befürworten die Ein­richtung humanitärer Schutzzonen im Einvernehmen mit den jeweiligen Staaten und mit Finanzierung der EU. Wir wollen die Prüfung von Asyl­anträgen in Drittstaaten ermöglichen. So können Betroffene dort ausloten, ob sie eine Bleibeperspektive in der EU haben und gegebenenfalls auf eine gefährliche Flucht verzichten. Selbstverständlich unter Achtung der Genfer Flüchtlingskonvention und der Grund- und Menschenrechte (…)“

     

    AFD:

    „(…) Zum Schutz unserer Freiheit, unserer Lebensweise und unserer Identität muss die irrreguläre und illegale Masseneinwanderung aus kulturfremden Regionen nach Europa beendet werden. Der Schutz der Außengrenzen des Europäischen Bundes wird als Aufgabe aller Mitgliedsstaaten verstanden. Er umfasst die Errichtung  wirksamer physischer Barrieren, eine moderne technische Überwachung und den Einsatz von Grenzschutzpersonal. Er wird durchgeführt von nationalen Behörden im Zusammenwirken mit der Agentur für die Grenz- und Küstenwache des Bundes.

    Alle mit dem Außengrenzschutz verbundenen Kosten werden von der Gemeinschaft getragen. Die nationalen Behörden der Grenzstaaten können in Krisensituationen die Unterstützung von Behörden anderer Mitgliedsstaaten anfordern. Einsatzkräfte der Bundespolizei und der Landespolizeien unterstützen in diesem Fall andere Mitgliedsstaaten bei der Kontrolle ihrer Außengrenzen. Sie handeln dann als Unterstützung für Polizei- und Grenzschutzbeamte des jeweiligen Staates. Die Grenzstaaten werden außerdem ermächtigt, zur Wahrnehmung des Grenzschutzes technische und personelle Unterstützung ihrer Streitkräfte (Militär)heranzuziehen…..

    Auf den Meeren werden Schleuserboote ausnahmslos zu ihren Herkunftshäfen oder den nächstgelegenen, nichteuropäischen Häfen zurückeskortiert (…)

    Die millionenfache Aufnahme junger Menschen aus Entwicklungsländern Afrikas und des Nahen Ostens in Europa beraubt die Herkunftsstaaten jener Leitungsträger, die dort zum Aufbau bzw. Wiederaufbau benötigt werden. (…) Auf nationaler und europäischer Ebene müssen Remigrationsprogramme auf- und ausgebaut werden (…)

    In den letzten Jahren wurden Migrationsbewegungen gezielt als Mittel der hybriden Kriegsführung und zum Zwecke der politischen Erpressung eingesetzt. Verteidigung gegen die Migration als Mittel der hybriden Kriegsführung (…)“

     

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  • Kinderbücher über Flucht und Migration

    Für Kinder, die zwischen verschiedenen Kulturen und Ländern aufwachsen, können Bücher eine große Hilfe sein, um die eigene Identität zu erkunden und sich in einer vielleicht neuen Umgebung zurechtzufinden. Bücher bieten nicht nur Unterhaltung, sondern auch die Möglichkeit, Themen anzusprechen und zu ermutigen, Zusammenhalt zu feiern. Du findest hier eine sorgfältig ausgewählte Sammlung von Kinderbüchern, die sich mit den Herausforderungen und Freuden befassen, die mit einer Migrationsgeschichte verbunden sind. Von der Suche nach Zugehörigkeit und Identität, über die Überwindung von Sprachbarrieren bis hin zur Bewältigung von Vorurteilen und kulturellen Unterschieden. Im Fokus steht immer ein zugänglicher Einblick in komplexe Themen, um Kindern zu zeigen, dass sie nicht allein sind, sowie auch in Stärke, Resilienz und Vielfalt von Gemeinschaften.

     

    Kinderbücher für Klein und Groß (jedes Alter) 

     

    Issa Watanabe: Flucht 

    „Flucht“ von Issa Watanabe ist ein Bilderbuch, welches man immer wieder von Neuem nehmen und betrachten möchte. Es ist zum Anschauen, zum Erzählen, zum Nachdenken, aber vielleicht auch zum Neu-Erzählen für die Kleinsten bis zu den Ältesten und erzählt Fluchtgeschichten, die von Mitgefühl und einem Miteinander geprägt sind.

    ISBN 978-3-446-26822-7

     

    Kinderbücher für die Kleinen (3–4 Jahre) 

     

    Biljana S. Crvenkovska: Zuhause, eine Geschichte über das Verlieren und Finden von Heimat 

    Es handelt sich hierbei um ein trauriges und gleichzeitig hoffnungsvolles Bilderbuch, welches mit den wunderschönen und eher ruhigen Bildern Zuversicht ausstrahlt. Es geht um beängstigende Unsicherheit, aber auch um Mut und Stärke.

    ISBN 978-3-7488-0231-0

     

     

     

     

    Danny Ramadan: Salma, die syrische Köchin 

    Mit wie vielen Hindernissen das Ankommen in einer fremden Gesellschaft behaftet ist, macht diese Geschichte deutlich. Das Buch ist geprägt von wunderschönen, bunten Zeichnungen, welche die sehr poetische und zu Herzen gehende Geschichte noch mehr unterstreichen.

    ISBN 978-3-944666-77-8

    Terry Farish: Josephs große Fahrt

    In diesem Kinderbuch geht es vor allem darum, wie wichtig es ist, Träume zu haben und zu versuchen, diese zu verwirklichen. Es ist ein schönes, fröhliches Vorlesebuch, welches dazu ermuntert, mit fremden Menschen in einer neuen Umgebung zielstrebig und mutig zu sein!

    ISBN-13: 978-3-944666-83-9

    Moana Funke: Pupskraut & Erbsenmus – ein Buch, das Vielfalt feiert und zum Kochen anregt

    Was macht mich eigentlich zu einer ausgegrenzten Person, obwohl ich hier geboren wurde? Und wer entscheidet das eigentlich? Moana Funke stellt in diesem Buch Diversität als ein natürliches und selbstverständliches Merkmal unserer Gesellschaft dar. Als Kind hat ihr ein solches Buch gefehlt, das sie ermuntert hat, Vielfalt zu feiern.

    ISBN 9783910-482005

    Dayan Kodua: Wenn meine Haare sprechen könnten

    Besonders wichtig ist es Dayan Kodua in diesem Kinderbuch, Kinder auf ihre innere Stärke aufmerksam zu machen. In „Wenn meine Haare sprechen könnten“ geht es um die kleine Akoma, deren großes Herz an seine Grenzen stößt, wenn ihr fremde Leute ungefragt in die Haare fassen.

    ISBN 978-3982076843

    Kinderbücher für die etwas Größeren (5–7 Jahre) 

     

    Susana Gómez Redondo: Am Tag, als Saída zu uns kam

    Auch hierbei handelt es sich um ein Kinderbuch mit großartigen Bildern und Schriften, die es sich auf jeden Fall lohnt, gemeinsam anzuschauen. Es macht deutlich, wie wichtig eine gemeinsame Sprache ist, egal ob geschrieben, gehört, gemalt oder gesungen.

    ISBN 978-3-7795-0540-2

    Margriet Ruurs, Nizar Ali Badr: Ramas Flucht 

    „Ramas Flucht“ ist ein gefühlvolles Kinderbuch, in dem die kleine Rama ihr Leben vor, während und nach der Flucht beschreibt. Es geht also um Flucht, um Ankommen und um eine Zukunft mit neuen Hoffnungen und Träumen.

    ISBN 978-3-8369-5973-5

    Robert Munsch: Von weit her

    Dieses Kinderbuch ist ein sehr wichtiges, sensibel gestaltetes Buch über das Ankommen und Aufgenommen werden, über den Umgang mit Ängsten und die Bedeutung von Freundschaft und Fürsorge. Es schafft Verständnis und Empathie für andere, auch schon bei den Kleineren unter uns.

    ISBN 978-3-949545-04-7

     

    Cool Kids & Hoa Mai Trần: Wir Kinder aus dem Flüchtlingsheim 

    „Wir Kinder aus dem Flüchtlingsheim“ erzählt in 5 Geschichten vom Leben nach der Ankunft in Deutschland und vom Alltag in Geflüchtetenunterkünften. Das Buch ist in 5 Sprachen erhältlich, in Arabisch–Deutsch, Englisch–Deutsch, Farsi-Deutsch, Kurmanci-Deutsch und Tigrinya-Deutsch.

    Die Bücher sind auf der Website des Verlags als PDF zum Download kostenlos erhältlich.

    Dayan Kodua: Odo und der Beginn einer großen Reise

    Glücklich und zufrieden lebt Odo mit ihrer Mama in einem wunderschönen Dorf in der Nähe von Accra in Ghana. Doch dann erfährt Odo, dass ihre Mama mit ihr nach Deutschland auswandern will. Das Buch thematisiert die Überwindung von Angst, vor allem wenn man sich nicht vorstellen kann, seine Freund*innen zurückzulassen.

    ISBN-13: 978-3982076836

    Claire Grace, Christopher Corr: Wir feiern! Ein Jahr, viele bunte Feste – 100 witzige und wichtige Feste aus der ganzen Welt 

    Es handelt sich hierbei um ein fantasievolles Sachbuch, in dem die Ursprünge von Festen auf der ganzen Welt spielerisch erfahrbar werden. Das Feste feiern ist auf der ganzen Welt verbreitet. In diesem Buch werden sie vorgestellt und spannend erklärt.

    ISBN 978-3-86502-448-0

    Kinderbücher für die Größeren (8–10 Jahre) 

     

    Chrystyna Nazarkewytsch: Eine Jacke, die sich nach dem Winter sehnt 

    „Eine Jacke, die nach dem Winter sehnt“ ist ein sehr einfühlsames und auch bewegendes Kinderbuch. Es handelt sich um eine Kurzgeschichte, die den Lesenden das Gefühl von Heimat vermittelt. Besonders ist, dass die Geschichte in Deutsch und Ukrainisch nebeneinander gedruckt ist. Das Buch wurde ausgezeichnet vom Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“.

    ​​​​​​ISBN 978-3-9825100-0-2

    Onjali Q. Raúf: Der Junge aus der letzten Reihe

    Auch in diesem Buch geht es um Freundschaft und Missionen, die man nur zusammen erreichen kann. Es ist ein sensibles Buch, welches die Charaktere authentisch und liebevoll einfängt.

    ISBN-13: 978-3-85535-630-0

    Eduard Altarriba: Was ist Migration? 

    Viele Kinder haben von Themen wie Krieg und Flucht gehört und stellen Fragen, die nicht immer leicht zu beantworten sind. Dieses Buch schafft es, diesen Fragen nachzuspüren und erklärt unter anderem, wie Grenzen funktionieren und warum sie nicht für alle passierbar sind.

    ISBN 978-3-407-75726-5

    Die vorgestellten Kinderbücher bieten nicht nur spannende und auch emotionale Geschichten, sondern sind auch geprägt von wunderschönen und zum Teil farbenfrohen Illustrationen, die die vielfältigen Erfahrungen in den Vordergrund stellen. Diese Bücher sind nicht nur Unterhaltung, sondern können als Spiegelbild der realen Welt betrachtet werden.

     

  • Halal Restaurants in Hamburg

    Vielen Muslimen ist es sehr wichtig, bei Mahlzeiten darauf zu achten, dass das Fleisch „halal“ ist. Das arabische Wort „halal“ bedeutet übersetzt so viel wie „rein“. Fleischprodukte, die mit einem halal-Label versehen sind, entsprechen also den islamischen Speisevorschriften. Unterm Strich werden die Tiere auf eine bestimmte Art geschlachtet, die hierzulande abgesehen von Ausnahmegenehmigungen verboten ist, weshalb geschächtetes Fleisch meist importiert werden muss. Viele Restaurants haben sich darauf spezialisiert, halal-Fleisch anzubieten. Im Folgenden findest du  5 Halal Restaurants in Hamburg, die leckeres Essen und halal-Fleisch anbieten:

    Sternschanze:

    In dem beliebten Ausgehviertel befindet sich sehr zentral und nur wenige Minuten von S- und U-Bahn entfernt das Restaurant „Lokmam Köz“, das mit mediterraner und türkischer Küche lockt. In dem Restraurant gibt es eine Auswahl für Vegetarier*innen und jedes Stück Fleisch ist halal.

    Lokmam Köz: Susannenstr. 16

    Kurz vor dem Epizentrum der Schanze befindet sich der Imbiss „Falafel Kimo“, das vegetarische und vegane Falafel, und halal Fleisch Variationen anbietet.

    Falafel Kimo: Schanzenstr. 111

    Innenstadt, Ottensen, Eimsbüttel:

    Etwas öfter vertreten ist die Kette „l’Orient“ in Hamburg. Dieses Restaurant glänzt mit libanesischem und mediterranen Köstlichkeiten und führt dabei vegetarische, vegane Speisen und halal Produkte.

    l’Orient: Osterstraße 146, Bahrenfelderstraße 172, Spitalerstraße 22

     

    Altona:

    In unmittelbarer Nähe zum Altona Bahnhof ist das Restaurant „Köz Ufra“. Hier gibt es eine große Auswahl an türkischen Spezialitäten.

    Köz Ufra: Paul-Nevermann-Platz 2

    Barmbek:

    Direkt in Barmbek-Süd befindet sich die „Falafel Factory“. Dieses Restaurant ist ebenfalls empfehlenswert, für alle Menschen, die großen Wert auf leckere Falafel und köstliches halal Fleisch wert legen.

    Falafel Factory: Barmbeker Markt 40

     

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